Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Mordfall Anja Lutter (1992)

146 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Ungeklärt, Rostock ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Aus den Beiträgen in dieser Diskussion lässt sich automatisch ein Radio generieren (Radio starten).

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 09:10
@seneca22
50-Anrufe-zum-Rostocker-Mordfall pdaArti


@menevado
In den Zeitungsberichten war die Sprache von mehreren Zeugen. Ein Anwohner, der aus dem Fenster schaut kann ich mir schlecht vorstellen, da die nächsten Wohnhäuser zu weit entfernt sind und der Einsichtwinkel nicht stimmt. Vielleicht doch ein Fahrer und er konnte die Szene beobachten, weil man am Bahnübergang langsam fährt. 1992 ist ein Trabbi immer noch ein häufiges Auto auf den Straßen gewesen. Die Beleuchtung/Leuchten vom Trabi war auch "sehr speziell" in der Form.

@menevado
@orakel09
Ich vermute auch einen Bekannten, der sie abgefangen hat. In dem Filmfall fragt sie an dem Abend einen jungen Mann, ob er sie nach Hause fahren kann, weil sie "keine Lust auf die Weltreise nach Dummerstorf" hat. Er erwidert aber, dass er die Jule nach Hause fährt, weil diese sich ein Regal gekauft hat.
Ich gehe mal davon aus, dass das geprüft wurde. Ob Anja noch andere Mitschüler um Heimfahrt gebeten hat, wird nicht dargestellt.

Es gibt natürlich auch die Möglichkeit, dass Anja in den hellen Trabi mit ROS-Kennzeichen gestiegen ist und der Fahrer sie nur einen Teil der Strecke mitgenommen hat. Von der B 103 muss man abbiegen und noch ca. 1 km fahren um nach Dummerstorf zu gelangen. Auch gibt es zwischen Verschwindeort und Dummerstorf Abzweig die Autobahnzufahrt Kessin. Vielleicht hat der Fahrer Sie an einer der Stellen abgesetzt.

Anzeige
melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 09:48
Ich bin ja leider völlig ortsunkundig, aber nach den Bildern, die du eingestellt hast, wundert es mich, dass Anja genau dort getrampt ist. Sie muss ja von der letzten Bushaltestelle ca. 1 km an der Ausfallstraße entlanggegangen sein. Das macht nur Sinn, wenn sie davon ausgegangen ist, dass dort öfter Wagen vorbeikommen um diese Zeit (weil heimlaufen wollte sie sicher nicht). Oder fuhr von dem Bahnhof um diese Zeit noch irgendeine Art von Überlandbus, auf den sie warten konnte, so dass das Laufen zum Bahnübergang/Bahnhof irgendwie Sinn ergeben hat, selbst wenn sie keine Mitfahrgelegenheit fand?

Ansonsten finde ich nämlich, dass tatsächlich viel dafür spricht, dass sie sich dort regelmäßig mit jemandem traf, der sie mitnahm. Nicht zwingend verabredet, aber so, dass sie wusste, dass diese Person vermutlich da sein würde.

Die Überlegung, dass der Trabbi-Fahrer gar nicht der Täter ist, ist finde ich auch nicht von der Hand zu weisen. Denn derjenige, der sie abgelegt hat, hatte ja offensichtlich kein Fahrzeug zur Verfügung (die Geschichte mit dem Fahrrad ist ja absurd, wenn man ein Auto oder eine landwirtschaftliche Maschine hat). Nur: wo hätte er sie dann ohne Auto abfangen können, wenn das alles in die entgegengesetzte Richtung ist?

Augenzeugen könnten natürlich außer Autofahrern auch Leute gewesen sein, die z.B. ihre Hund ausführten.

Und schließlich zum Fesseln an den Füßen: diente dies vielleicht gar nicht der Fesselung einer lebenden Anja, sondern dem Transport auf dem Fahrrad, also der Fixierung? Würde mE mehr Sinn ergeben.


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 10:45
1Original anzeigen (3,1 MB)
Luftbild vom Weißen Kreuz

1 Haltestelle an der Anja ausgestiegen sein müsste
2 noch ca. 50 m bis zum Verschwindeort
orange Linie Anjas Fußweg (es war viel weniger als 1km, ich schätze 200 m)


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 11:00
Ein Überlandbus fuhr zu der Zeit (20.45Uhr) wahrscheinlich nicht mehr. 1997 - 5 Jahre - später fuhr der letzte deutlich vor um 20.00Uhr.
Von dem Bahnhof fuhren gar keine Busse. Es ist auch eher ein Haltepunkt. Seit 1990, als das Fabrikgelände geschlossen wurde, gibt es sehr wenig Publikumsverkehr.

Getrampt bin ich nicht, daher kann ich nicht sagen, ob sich die Stelle geeignet hat. Wir sind die Neubrandenburger Str./ B103 meist zu Fuß nach Hause, wenn der Überlandbus nicht mehr fuhr.

Das Verbringen mit einem Fahrrad kann ich mir auch nicht vorstellen. Wenn der Täter ein Bekannter von Anja war, hätte Anja das Rad ja schon früher nutzen können, was dann auch die Faserspuren erklären könnte. Der Täter hat es daher auch verbracht.

Zum Todeszeitpunkt. Ich schätze nach so langer Liegezeit kann man den nicht mehr feststellen. Daher wäre ein Freiheitsentzug vor dem Tötungsdelikt denkbar. Richtig kalt, also Gefriertemperaturen, gibt es an der Ostsee von November bis März nicht.

Von einem Freund/ Exfreund/ Verehrer wird etc. wird in dem Film nicht berichtet. Vielleicht gab es damals schon Verdächtigungen, die nicht veröffentlicht wurden?

Vielleicht war Anjas Bekanntenkreis auch noch mehr in Dummerstorf vorhanden?


@all
Gab es eine genaue Beschreibung, wo am Conventer See Anja abgelegt wurde?
Vielleicht schaffen wir es am Wochenende die Stelle bzw. die Zugangswege anzuschauen. Ob es mit Fahrrad überhaupt möglich ist.


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 11:42
Ich muss noch eine andere Sache kurz einwerfen.
In Aktenzeichen wurde es so so dargestellt, dass Anja nicht nur an den Beinen mit einem Gürtel gefesselt war, sondern auch an den Händen mit einem Strick.
Auch ich bezweifel etwas, dass der Mord ein typischer Anhaltermord war.
Es ist nämlich ein riesen Zufall das die Leiche von Anja überhaupt gefunden wurde.
Im schlechtesten Falle, wäre sie heute noch vermisst.
Sie war ja im Moor versenkt, in den Conventer Niederungen, und bei so einem Gebiet ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass eine Leiche nie gefunden wird.

Für den Täter muss es also von großer Bedeutung gewesen sein, dass die Leiche nicht gefunden wird.
Das spricht gegen einen völlig fremden Täter.
Auch wurde ein Aktenzeichen gezeigt, dass sie Schuhe, Hose und andere Bekleidungsgegenstände noch am Körper trug.
Und da ist auch noch die Sache mit dem versenkten Fahrrad.
Also meiner Meinung nach passt an dem Fall irgendwas hinten und vorne nicht.


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 12:17
Wenn man den XY-Beitrag anschaut, kann man sich auch fragen, ob das alles nur künstlerische Freiheit ist, damit es ein netter Film ist, oder ob die Polizei damals versteckt etwas rüberbringen wollte

- Schwester und Anja sitzen in Anjas Zimmer --> Schwester will noch weggehen, Anja bleibt lieber daheim an einem Samstag und liest
- 1. Abend Abendgymnasium: Stimme sagt. "Anja findet schnell Kontakt, knüpft aber keine engere Freundschaften".
- sei möchte offensichtlich alleine nach Ägypten reisen und wird als stark familiär verwurzelt dargestellt
- Anja schlägt das Angebot der Mutter, sie abzuholen, aus.
- Gleichzeitig sagt sie zu "Michi", dass sie keine Lust "auf die Weltreise nach Dummetsdorf habe" und sagt zu ihrer "Freundin", dass sie dann wohl den Bus nehmen müsse.
- es wird mehrfach (vom Vater) betont, dass sie ja volljährig sei (und er ihr deshalb nicht mehr reinreden könne)

--> also, wir haben eine sehr selbstständige junge Frau, ohne tiefgehende soziale Kontakte jedenfalls in Rostock - oder jedenfalls ohne Kontakte, die ihrer Familie bekannt waren
--> ist das der Grund, weshalb man von einem klassischen Anhalterinnenmord ausgeht? Der dann aber doch sehr ungewöhnlich verlaufen ist hinsichtlich der Ablage der Leiche, dem Verbringen der Leiche etc.

--> Die Polizei ging ja offensichtlich von Mitwissern aus - sie fragt, ob jemand spätnachts oder frühmorgens zurückkam, sie zeigt Auto und Fahrrad im Detail, sie betont, dass es jemand sein müsse, der einen Bezug zu der Coventer Niederung hat; all das sollte doch (ebenso wie die hochemotionale Darstellung der Person Anjas und ihrer zerstörten Zukunftspläne ebenso wie der Trauer und Verzweiflung von Mutter und Schwester) jemanden triggern, der den Täter deckte. Oder man ging von zwei Tatbeteiligten aus, und hoffte, das einer von beiden doch reden würde.

Vielleicht müsste man es heute tatsächlich noch einmal ausstrahlen - vielleicht sind die Gründe für den Mitwisser, den Täter zu decken, heute weggefallen (so wie in manch anderen Altfällen, z.B. Lolita Brieger).


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 12:18
Soweit ich es richtig in Erinnerung habe, gab es verschiedene Zeugen, die Anja dort stehen sahen, aber es gab nur EINEN Zeugen, der sagte, dass Anja mit jemanden - dem Trabbifahrer- sprach. Hierdurch wurde natürlich die Suche nach DEM Trabbifahrer, den es vielleicht gar nicht gab, gelenkt. Merkwürdig auch, dass sich nie ein Trabbifahrer gemeldet hatte, selbst wenn es ihn gab, und er Anja u.U. nur ein Stückchen mitnahm. Paßt irgendwie nicht zusammen für mich.

Ich geh auch davon aus, dass Anja den Täter kannte, wenn auch nur flüchtig, vielleicht kam er als Radfahrer vorbei und bot ihr an, mit ihr gemeinsam ein Stück des Weges zu gehen o.ä.. Merkwürdig auch, dass sie anscheinend mit nur EINEM Messerstich in den Rücken getötet wurde. Könnte auch ein Indiz für einen Bekannten in welcher Form auch immer sprechen, konnte er ihr vielleicht nicht ins Gesicht dabei sehen? Musss ja dann auch ein sehr gezielter Stich gewesen sein, wenn er gleich letal war, im Rücken stell ich mir das schwierig vor.

Nochmal zur Fesselung an den Füssen mit dem Gürtel, natürlich waren ihre Hände auch gefesselt, aber so wie ich es sah, waren die Hände nicht auf dem Rücken gefesselt, würde heissen, dass sie sehr wohl, wenn noch lebendig, mit ihren Händen den Gürtel hätte erreichen und sich der Fussfessel entledigen können.

Ich denke sie wurde irgendwo länger festgehalten, und später entledigte man sich ihrer. Es müßte doch noch festzustellen gewesen sein, ob sie vielleicht Wasser in den Lungen hatte, würde dann dafür sprechen, dass sie noch lebte, als sie dorthin verbracht wurde. Zu den Anhaftungen Anjas DNA an dem Fahrrad, könnte ich mir vorstellen, dass der Täter, der ihr den Pulli/Jacke mit den Raute Muster, evtl. am Rad "rumgeputzt" hatte, um seine eigene DNA nicht zu hinterlassen. Wäre zumindest eine Erklärung, warum dieses Kleidungsstück nicht gefunden wurde.

Leichentransport mit dem Fahrrad unfassbar..der Täter muß ja ziemlich tricky sein, dafür spräche auch der Kronkorken auf dem Dynamo. Dazu passend dann auch der Ablage Ort, wie oben bereits von @theforeigner geschrieben, die Leiche durfte/sollte auf keinen Fall gefunden werden.

Eine gefesselte Leiche auf dem Fahrrad transportieren unfassbar. Vielleicht wurde sie wo man sie später auch fand, festgehalten...und der Täter kam nur mit dem Rad vorbei..?


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 12:26
Anbei ein Artikel vom 29.03.1993 vom Spiegel

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682908.html

Skandal in Kurzform: Der deutsche Verkehrsminister Krause hat sein riesiges Anwesen in Börgeende schon etwas “grau” bekommen. Kauft ein Stück Ackerland in Börgerende und schafft es durch seine Beziehungen das Ackerland als Bauland für Wohneinheiten durchzusetzen. Am 10.03.1993 beschließt Börgerende den Erschließungsplan zu beantragen. Er plant nun den Ausbau im Hotelleriegewerbe und einen Yachthafen (inkl. Deichdurchbruch) mit 9000 Betten. (Börgerende hatte zu der Zeit 300 Einwohner).

Anja wurde am 23.03.1993 von Arbeitern gefunden. Hätte damals Herr Krause nicht seine Pläne verfolgt und Arbeiter in dem Gebiet höchstwahrscheinlich unterwegs gewesen, wäre Anja vielleicht nie gefunden worden.


Ich kann mir gut vorstellen, dass der Täter, sollte er aus der Region kommen, den Medienrummel nicht wirklich toll fand.


1x zitiertmelden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 12:59
@orakel09

Im Fall Anja Lutter wurde die Sendung zuvor mit der Familie des Opfers besprochen. „Ich durfte das Drehbuch einsehen. Einwände von uns wurden berücksichtigt“, sagt die Mutter Helga Lutter.
http://www.ostsee-zeitung.de/Nachrichten/MV-aktuell/50-Anrufe-zum-Rostocker-Mordfall

Der Film wurde also vorher mit der Familie besprochen und es wurden auch Änderungen auf Wunsch der Familie veranlasst.

Ob es sich dabei um Kleinigkeiten handelt oder ob Dinge weggelassen wurden?


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

28.02.2018 um 20:00
Der ungelöste Fall lässt mich nicht los.

Vor ein paar Jahren habe ich von dem Mordfall gelesen, leider weiß ich nicht mehr wo… Damals hatte ich meinen Opa nach dem Fall Anja Lutter gefragt (er war zu der Zeit 1992 Kripobeamter in Rostock). Er hat mir einen ernsten/ oder erschrockenen Blick zu geworfen und das Thema gewechselt.

Ich hab immer mal nach Anja Lutter gegoogelt und bin dann hier gelandet...


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

18.03.2018 um 14:29
Das ist ja ein äußerst mysteriöser Fall. Und eine schlimme Geschichte. :(

Das Video konnte ich mir noch nicht ansehen, habe stattdessen Google bemüht und nachgelesen, was ich zu dem Fall finden konnte.

Spontan stolpere ich natürlich über den Transport der Leiche auf einem Fahrrad. Das erscheint doch sehr abenteuerlich. Fahrend kann ich mir das so gar nicht vorstellen. Ob der Täter Anja vielleicht über das Fahrrad gelegt hat, um sie nicht tragen zu müssen, und selbst nebenher gegangen ist? Geht das überhaupt? Es war ja, wenn ich es richtig gelesen habe, ein Damenfahrrad.

Oder könnte sie da noch gelebt haben? Angenommen, sie kannte den Täter und er hat angeboten, sie ein Stück mitzunehmen, etwa auf dem Gepäckträger (passt das überhaupt zur Spurenlage)?

Weiß man, welchen Weg das Fahrrad genau gefahren ist, gibt es Spuren, die das belegen?

Es war November und neblig, also sicher auch feucht, da müsste es doch eigentlich Spuren geben. Radspuren, Fußspuren...?

Vielleicht hat er sie beim Versuch zu fliehen von hinten erstochen, nachdem sie gemerkt hatte, dass die eingeschlagene Richtung nicht stimmte?

Ich bin vollkommen ortsunkundig und auch nicht gut darin, mich auf Karten zu orientieren. Wäre so ein Ablauf von den Richtungen her überhaupt denkbar?

Und wenn ja, dann würde das wahrscheinlich bedeuten, dass sie in den Trabi gar nicht eingestiegen ist - vielleicht hat der Fahrer sie nur nach dem Weg gefragt oder ähnliches. Wobei das auch schon wieder so ein merkwürdiger Zufall wäre. Oder der Trabi hat sie nur ein Stück weit mitgenommen, so weit es für ihn auf dem Weg lag?


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

18.03.2018 um 15:05
@InMemoriam
Schön dich hier zu sehen.

Also vom letzten Sichtungsort bis zum Fundort, ist es unmöglich eine zweite Person auf dem Fahrrad zu transportieren, Länge der Fahrstrecke, auch würde der schnellste Weg einmal quer durch Rostock laufen. Die Warnow und fehlende Brücken erschwert einen "Schleichweg".

Der Transport der Leiche wurde an Spuren von Anja, die auf dem Fahrrad gefunden wurden, festgemacht. Kann natürlich sein. Muss es aber nicht. Wahrscheinlich kann Anja auch den Täter gekannt haben und daher vorher mit dem Fahrrad (welches zu einer öffentl. Einrichtung gehörte) in Kontakt gekommen sein. Der Täter hat das Fahrrad "mitentsorgt".

Ich hatte versprochen Fotos von dem Weg zum Auffindeort zu machen. Hole ich nach, sobald der Schnee weg ist. Sonst bringt es ja nichts.

Bei der zuständigen Kripo in Rostock hatte ich angerufen und mich erkundigt ob der Fall Anja Lutter noch offen ist. Die Kripobeamtin fragte mich, ob ich Angehörige bin, ich verneinte. Ihr folgender Kommentar: Ich solle mich doch bitte an die Angehörigen wenden und nachfragen. Ich habe ihr gesagt, dass ich das für eine schlechte Idee halte.

Mein Großvater war zu der Zeit von Anjas Verschwinden Kripobeamter in Rostock. Vor ein paar Jahren fragte ich ihn danach- keine Reaktion.

Der Fall beschäftigt mich besonders, weil ich aus der Umgebung komme und als "Junges Ding" Anja s geplanten Trampweg mehrfach zu Fuß gelaufen bin...


2x zitiertmelden

Mordfall Anja Lutter (1992)

18.03.2018 um 15:15
Zitat von jadajada schrieb:Schön dich hier zu sehen.
Dito. :)

Okay, zu langer Weg und quer durch die Stadt, das leuchtet ein, scheidet dann als Möglichkeit wohl aus.

Das heißt aber folglich, der Täter muss das Fahrrad von einem anderen Punkt aus zum Auffindeort gebracht bzw. gefahren haben. Später? Warum sollte er? Oder doch mit der Leiche? Wie seltsam, ich kann mir noch keinen Reim darauf machen.
Zitat von jadajada schrieb:Wahrscheinlich kann Anja auch den Täter gekannt haben und daher vorher mit dem Fahrrad (welches zu einer öffentl. Einrichtung gehörte) in Kontakt gekommen sein. Der Täter hat das Fahrrad "mitentsorgt".
Aber spricht das Mitentsorgen des Fahrrads nicht sehr dafür, dass es auch mit der Tat an sich zu tun hatte? Warum sollte er es denn sonst entsorgen?

Wie kann ich mir das eigentlich genau vorstellen, konnte sich jeder dieses Fahrrad einfach so von der öffentlichen Einrichtung ausleihen? Wurde es gestohlen? Irgendwie muss der Täter da doch dran gekommen sein, ohne dass es jemandem auffiel.


1x zitiertmelden

Mordfall Anja Lutter (1992)

18.03.2018 um 15:32
Das Fahrrad stammt praktisch noch aus dem Volkseigentum der DDR... Wer es erlaubt nehmen durfte, kann ich leider nicht beantworten.
Das spezielle an dem Fahrrad war der Kronkorken auf dem Dynamo.
Im Internet habe ich nur einen ähnlichen Dynamokronkorkenaufbau gefunden. In einem Blog aus Lüneburg.

Der Fundort ist Börgeende, zur gleichen Zeit gab es einen riesen Politikskandal.
Zitat von jadajada schrieb am 28.02.2018:Anbei ein Artikel vom 29.03.1993 vom Spiegel http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682908.htmlSkandal in Kurzform: Der deutsche Verkehrsminister Krause hat sein riesiges Anwesen in Börgeende schon etwas “grau” bekommen. Kauft ein Stück Ackerland in Börgerende und schafft es durch seine Beziehungen das Ackerland als Bauland für Wohneinheiten durchzusetzen. Am 10.03.1993 beschließt Börgerende den Erschließungsplan zu beantragen. Er plant nun den Ausbau im Hotelleriegewerbe und einen Yachthafen (inkl. Deichdurchbruch) mit 9000 Betten. (Börgerende hatte zu der Zeit 300 Einwohner).Anja wurde am 23.03.1993 von Arbeitern gefunden. Hätte damals Herr Krause nicht seine Pläne verfolgt und Arbeiter in dem Gebiet höchstwahrscheinlich unterwegs gewesen, wäre Anja vielleicht nie gefunden worden.Ich kann mir gut vorstellen, dass der Täter, sollte er aus der Region kommen, den Medienrummel nicht wirklich toll fand.
Ansonsten ist nichts über Aussagen, der Schulkameraden bekannt, die Anja um Mitfahrgelegenheit gebeten hatte. Oder über Anjas Freundes- und Beziehungskreis.


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

18.03.2018 um 16:43
Schön, dass sich hier wieder etwas tut :-). Ich hatte vor einiger Zeit mal einen längeren Beitrag zur möglichen Ablage der Leiche mit einem Fahrrad geschrieben und auch die Örtlichkeiten benannt. Die Kripo hatte das seinerzeit ja nicht gänzlich ausgeschlossen. Mein Fazit war, dass ein Weg über das Feld oder am Feldrand mit dem schwer bepackten Fahrrad sehr unwegsam und kraftaufwändig gewesen sein muss und dadurch lange gedauert haben wird. Bei absoluter Dunkelheit hätte man zudem auch noch sehr ortskundig sein müssen, um dorthin zu finden. Eine ungewöhnliche Aktion, sich einer Leiche zu entledigen, denn der Ablageort war auch nicht so optimal gewählt, wie beispielsweise im nahe gelegenen Moor.
Mordfall Anja Lutter (1992)
Zitat von InMemoriamInMemoriam schrieb:Aber spricht das Mitentsorgen des Fahrrads nicht sehr dafür, dass es auch mit der Tat an sich zu tun hatte? Warum sollte er es denn sonst entsorgen?
Dazu ist mir eingefallen, dass das Fahrrad an sich eine Verbindung zwischen Täter und Anja hätte darstellen können. Anja hat ja die VHS besucht. Dort hatte sie Kontakt zu Pädagog*innen aller Altersgruppen und Kursteilnehmer*innen ab 15 Jahre, die in den Besitz des Fahrrades gekommen sein können. Ich gehe davon aus, dass die Kripo überprüft haben wird, dass das Fahrrad nicht der VHS gehörte. Aber dort waren viele Menschen aus verschiedenen Sektoren des Bildungswesens (Abitur, Berufsausbildung, Kurse) unterwegs, die es aus anderen Einrichtungen mitgebracht haben können. Und auch das nicht-pädagogische Personal kann in den Besitz solcher Räder gekommen sein. Überhaupt werden solche Angestellten am ehesten ein Dienstfahrrad für tägliche Besorgungen gebraucht haben, weniger die Lehrer*innen. War es nicht so, dass die Fahrradflotte der Abt. Volksbildung in der Wendezeit aufgelöst wurde? Theoretisch hätte dann jeder ein solches Rad erwerben können. Aber was liegt näher, als wenn Kolleg*innen (im weitesten Sinne) solche Räder aufkaufen, die davon aus erster Hand wissen?
Zitat von jadajada schrieb:Mein Großvater war zu der Zeit von Anjas Verschwinden Kripobeamter in Rostock. Vor ein paar Jahren fragte ich ihn danach- keine Reaktion.
Das ist interessant. Was denkst Du, warum er sich nicht dazu äußern wollte?


4x zitiertmelden

Mordfall Anja Lutter (1992)

18.03.2018 um 18:18
@inextenso
ich glaube das Fahrrad diente nicht zur Entsorgung der Leiche. Warum ein Fahrrad, wenn ich ein Auto habe? Der Ablageplatz war ja auch nicht besonders abgeschieden, hätte Anjas Leiche ewig verborgen - zumal die Medien zu der Zeit vor Ort waren.
Zitat von inextensoinextenso schrieb:Das ist interessant. Was denkst Du, warum er sich nicht dazu äußern wollte?
Ich weiß es leider nicht. Habe es aber als merkwürdige Reaktion seinerzeit in Erinnerung. Ich weiß nicht, ob er seinerzeit mit dem Fall vertraut war. Kann es mir allerdings gut vorstellen. Viel geredet über seine Arbeit hatte er allerdings nicht.


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

18.03.2018 um 20:49
@jada
Im xy Beitrag sagt der Ermittler über das Fahrrad, dass es gleiche Spuren aufweise, wie sie auch an der Leiche gefunden worden seien. Daher brächte man es in einen Gesamtzusammenhang.
Der Täter kenne sich zudem in der Conventer Niederung aus. Das Fahrrad wird als Transportmittel nicht per se ausgeschlossen. Wenngleich sich der Ermittler nicht zu einer alternativen Verbringungsmethode geäußert hat. Wenn man den Ablageort nicht mit dem PKW erreichen kann, dann blieben ja theoretisch nur das Fahrrad oder ein Handwagen oder jemand hat sie auf dem Rücken dort hin getragen bzw. in einer Plane eingewickelt hinter sich her gezogen. Ich schätze mal nicht, dass derjenige mit einem lärmenden Landwirtschaftsfahrzeug durch die Nacht gedüst wäre um zu riskieren, die Anwohner auf sich aufmerksam zu machen.

Noch mal zur Erinnerung: Anja wurde am 24. November 1992 zum letztenmal lebend gesehen. Am 23. März 1993 wurden ihre sterblichen Überreste in der Conventer Niederung bei Börgenende gefunden. Dazwischen lagen also 4 Monate. Wenn man bedenkt, dass der Fundort nur rund 1 km vom Dorf entfernt liegt, dann ist das eine lange Zeit. Allerdings war Winter und offenbar kaum Gassigeher oder Spaziergänger unterwegs.

Auf den folgenden Bildern sieht man noch mal den Fundort, wie er bei xy gezeigt wurde.
Fundort

Sowie eine Karte mit dem blau markierten möglichen Wegverlauf vom Wischengrund zum Fundort.
Karte

Und den Weg nochmal näher rangezoomt. Am oberen Bildrand befindet sich das Ende vom zweispurig zu befahrenden Wischengrund, der dann in eine andere Wegform übergeht (rechts neben der orangen Linie). Ob man diese Fortsetzung des Weges entlang des Grabens mit einem PKW befahren kann, noch dazu im evtl feuchten und nebligen November, kann ich nicht sagen. Fotos vom Gelände könnten hier tatsächlich weiterhelfen.
Karte II


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

18.03.2018 um 21:19
@inextenso
Danke für deinen Bericht.

Börgerende ist noch heute ein verschlafenes Dorf. ( ich werde noch Fotos von dem Verbringungsort/ weg nachliefern, um eine Verbringung mit dem Fahrrad zu klären)

Allerdings war es in dem Ort im März 1993 nicht mehr ganz so ruhig. Viele Journalisten zogen auf.
Es gab auch viele Arbeiter, die das Areal „erkundeten und bearbeiteten“ weil es Bebauungspläne gab. Sonst wäre die Leiche vielleicht erst viel später entdeckt.
Eventuell Verbingung im Zusammenhang mit Bauarbeiten?

Leider geht aus den Berichten auch kein Todeszeitpunkt hervor. ( an der Ostsee gibt es kaum durchgehende Temperaturen unter 0 Grad im Winter)

Ob der Täter sich auskennen musste, ja. ob er aus dem Ort kommen mussten, nein.
Zur DDR Zeit gab es ein großes Erholungsheim im Ort.

Die Zeugen haben Anja am Bahnübergang sprechend mit einem Fahrer eines Trabbis gesehen und sich das Kennzeichen ROS gemerkt. Dieses Kennzeichen wurde nur von 1991 bis 1994 vergeben. Schlussfolgernd musste es ein Fahrzeug sein, dass zwischen Anfang 91 und Ende 92 zugelassen bzw. umgemeldet wurde. (Das damalige Kennzeichen ROS beinhaltet kein Halter aus Börgerende).
Da der Ort, an dem Anja verschwand nicht sehr frequentiert ist, gehe ich davon aus, dass ihr Mörder sie kannte...


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

19.03.2018 um 10:11
Schade, dass das Video von xy nicht mehr funktioniert, ich hätte es mir sonst gern noch angesehen. Über YouTube findet man ein Video, aber da funktioniert der Ton nicht...


melden

Mordfall Anja Lutter (1992)

19.03.2018 um 10:59
@InMemoriam
Versuch mal den hier, das ist der xy Beitrag vom 15.01.2015 (Quelle: youtube)
https://www.youtube.com/watch?v=7ItQqJ-6xpg (Video: Mordfall Anja Lutter Aktenzeichen XY ungelöst vom 14.01.15)


Anzeige

melden