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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

193 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Nürnberg, Prostituierte, 1992 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 00:32
@Menedemos
Wenn sich die örtlichen Gegebenheiten so darstellen, wie du sie beschreibst, dann kann ich da auch keinen Logikfehler erkennen.

Komisch finde ich dann aber doch sein langsames davonschlendern. Ich meine auffallen tut er doch so oder so. Wenn er rennt, fällt er auch, durch sein blutverschmiertes weißes T-Shirt ebenso. Da erscheint es mir doch fast sinnvoller, möglichst schnell vom Ort des Geschehens wegzukommen.
Die Frage ist dann auch weiterhin, wie er das angestellt hat: Zu Fuß, mit dem schwarzen Renault oder vielleicht auch mit einem anderen Fahrzeug. Bus oder Taxi würde ich ausschließen. Da hätte sich ja wohl einer daran erinnert.

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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 00:51
@Menedemos
Die Wohnung befand sich im Erdgeschoss und GN ist nicht durch die "Hintertür", sondern durch die Terrassentür ihres Schlafzimmers geflüchtet.
Ok. Dann sieht das natürlich ganz anders aus. Vergessen wir also große Teile meiner vorherigen Überlegungen, weil offenbar falsche Tatsachen dabei zugrunde lagen.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb: Das Gerangel mit Ullmann fand dann jedenfalls im Flur statt. Dabei wird der Täter sich mit Sicherheit nicht die Mühe gemacht haben, die Schlafzimmertür zu schließen, so dass ihm während des Kampfes kaum entgangen sein dürfte, dass GN währenddessen flüchtete und auf welchem Weg sie flüchtete.
Wir wissen m.E. nicht präszise, wo das "Gerangel" genau im Flur stattfand und welche Sicht der Täter auf das primäre Opfer bzw. in das Schlafzimmer hatte. Auch die Frage, ob der Zeuge sich möglicherweise in den Weg stellte/stellen konnte/wollte ist -meines erachtens- nicht geklärt. Oder hast Du Informationen darüber, was genau der überlebende Zeuge den Ermittlern sagte ? Ich habe zumindest darüber nichts genaueres.

Nehmen wir also an, der Täter wußte über die Flucht des Opfers bescheid und konnte nicht durch das Schlafzimmer hinterher. Was macht er also ?

Entweder: Er versucht das blutende und sicher etwas langsamere Opfer über den Umweg außen herum noch einzuholen.

Oder: Er entscheidet sich zur Flucht.

Im ersten Fall bin ich der Meinung, dass er besser gerannt wäre, um das Opfer möglichst schnell einzuholen.
Im zweiten Fall sind ich und @raptor83 einer Meinung, dass er auch hier besser hätte rennen sollen.

Warum also dieses sehr auffällige und kontraproduktive Verhalten, nachdem er das Haus verließ ? Warum schloss er -wenn er es denn tatsächlich einholen wollte- nicht zum Opfer auf, sondern brach seine Verfolgung erneut ab ?

@raptor83
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:ie Frage ist dann auch weiterhin, wie er das angestellt hat: Zu Fuß, mit dem schwarzen Renault oder vielleicht auch mit einem anderen Fahrzeug. Bus oder Taxi würde ich ausschließen. Da hätte sich ja wohl einer daran erinnert.
Zunächst flüchte er zu Fuß vom Tatort. Falls man da überhaupt von "Flucht" sprechen konnte. Er sprach ja auch Zeugen aktiv an. Dann verschwand er ohne weitere bekannte Sichtung. Es sei denn, er war tatsächlich der Fahrer des Renault. Dann hat er sich wiederholt wirklich auffällig und damit -aus Tätersicht- dämlich benommen. Sollte er nicht den Renault benutzt haben, bleibt nur ein anderer PKW oder Fahrrad oder eben weiter zu Fuß. Eine Nutzung des ÖPNV hätte sicherlich zu weiteren Zeugenaussagen geführt.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 00:55
@Slaterator
Wenn er der Fahrer des Renaults gewesen ist, dann hat er sich wirklich dämlich verhalten, da er ja durch die Fahrweise aufgefallen ist.

Fahrrad oder zu Fuß ist auch möglich. Aber ein Mann mit einem blitverschmierten T-Shirt un Vokuhila müsste doch auch irgendjemandem aufgefallen sein.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 01:03
@raptor83
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Aber ein Mann mit einem blitverschmierten T-Shirt un Vokuhila müsste doch auch irgendjemandem aufgefallen sein.
Auf jeden Fall. Ich finde es sowieso sehr verwunderlich, dass sich eine Zeugin erst so viele Jahre später erinnert und noch weiß, wie dieser mensch ausgesehen haben soll. Alles recht kurios. Ich will mal so an die Sache herangehen:

In diesen Jahren waren Vokuhila-Frisen alltäglich. Aber ein blutverschmiertes Shirt nicht. Man müßte mal schauen, welches Wetter an diesem Tag herrschte. Evtl. zog er es ja einfach aus ? Ich weiß es nicht. Aber ich denke, die Überlegung legt den Schluss nahe, dass er recht bald nach der letzten "Sichtung" in ein Fluchtfahrzeug umstieg.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 01:06
@Slaterator
Ok, ja, die Frisur war da noch nicht aus der Mode.

Wenn er aber das Shirt ausgezogen hat, dann ist er nicht unauffälliger. Es fällt doch, auf, wenn einer mit nacktem Oberkörper durch die Gegend rennt, außer er hatte eine Jacke dabei, die er überziehen konnte.


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28.04.2016 um 01:11
@raptor83
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Wenn er aber das Shirt ausgezogen hat, dann ist er nicht unauffälliger. Es fällt doch, auf, wenn einer mit nacktem Oberkörper durch die Gegend rennt, außer er hatte eine Jacke dabei, die er überziehen konnte.
Kommt auf die Temperatur, die Gegend und den Körper an. ;) Nein, ist richtig. Von daher denke ich eher an ein baldiges Umsteigen in ein Fahrzeug.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 01:12
@Slaterator
Markus Schenkenberg oder Ottfried Fischer wären aber auch aufgefallen. Deshalb ist das Umsteigen in ein Fahrzeug doch die wahrscheinlichere Variante.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 01:25
@raptor83
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Deshalb ist das Umsteigen in ein Fahrzeug doch die wahrscheinlichere Variante.
Dann bleiben also prinzipiell drei Optionen für den Täter: Er konnte in ein eigenes, in der Nähe abgestelltes Fzg. umsteigen, bei einem/mehreren Komplizen in ein in der nähe wartendes Fahrzeug umsteigen oder er suchte ein Gebäude in der Nähe auf.

Das er ein Gebäude aufsuchte, halte ich für unwahrscheinlich. Ein öffentlich zugängliches Gebäude hätte ein zu hohes Risiko bedeutet. Außerdem hätte er ja dort etwas an seinem Aussehen ändern müssen, was Vorbereitungen vorraussetzt. Ein in der nähe wartendes, von einem/mehreren Komplizen gefahrenes Fahrzeug ist möglich, setzt aber Mitwisser vorraus. Ein von ihm in der Nähe abgestelltes Fahrzeug ist also ersteinmal eine sehr wahrscheinliche Option. Zu seinem merkwürdigen "Fluchtverhalten" passt fast schon wieder der Renault. Aber irgendwie will das (noch) nicht so recht in meinen Kopf. Ich kann mir einfach keinen Reim darauf machen, warum er sich so komisch verhalten hat.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 01:30
@Slaterator
Ich überlege gerade, wie verbreitet der Ranault 5 1992 noch war. Verkauft wurde er bis 94, der Nachfolger war allerdings schon auf dem Markt.

Er ist aber in jedem Fall nicht so auffällig wie z.B. ein SL oder ein 911, denke ich mal. Kann ich aber schlecht einschätzen, da ich keinen kenne, der mal einen hatte, bzw. einen "normalen".


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 01:44
@raptor83
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Ich überlege gerade, wie verbreitet der Ranault 5 1992 noch war. Verkauft wurde er bis 94, der Nachfolger war allerdings schon auf dem Markt.
Der Renault 5 war damals auf dem deutschen Markt recht erfolgreich und wurde in großer Stückzahl verkauft. Insgesamt wurden etwa 3,5 Mio. der fraglichen Baureihe produziert. Wieviel davon in der BRD verkauft wurden, weiß ich allerdings nicht. Besonders beliebt war das Auto bei der weiblichen Bevölkerung, aber -aufgrund der geringen Kosten- auch als Zweitwagen und Auto für Studenten. Luden hat man eher nicht aus einem Renault 5 aussteigen sehen. Zwar verabschiedeten sie sich ab Mitte der 80´er auch von den "typischen" Protzkarren á la Lambo, MB 500 SEC König oder Corvette, hätten sich aber sicherlich keinen "kleinen Freund" zugelegt.
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:r ist aber in jedem Fall nicht so auffällig wie z.B. ein SL oder ein 911, denke ich mal. Kann ich aber schlecht einschätzen, da ich keinen kenne, der mal einen hatte, bzw. einen "normalen".
Klar, ein König-Special MB 500 SEC Flügeltürer in Cremeweiss fällt natürlich genauso auf, wie ein Lamborghini Countach oder ein Porsche 911 "Gemballa" mit Flachscheinwerfern. Aber wie gesagt, auch die Luden wurden in diesen Zeiten eher zurückhaltend. Da mußte ein biederer MB 300 E in dunkelblau auch mal reichen. Ein Renault 5 war dagegen damals im Straßenbild normal und völlig unauffällig. Sollte er also ein solches Fahrzeug zur Flucht genutzt haben, ergeben sich bei mir zwei freie spekulationen: Er war von einer Freundin geliehen oder der Täter war nicht dem Millieu zugehörig. Zumindest nicht in einer "wichtigeren" Position.


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28.04.2016 um 01:50
@Slaterator
Ich hab da eher den Clio im Gedächtnis, war 1992 aber auch erst 9 Jahre alt. Ich kennen einen, der mal einen Backenturbo hatte.

Stimmt, die 560 SEC Koenig Secials Ära war da vorbei. Da konnteste dich nicht mehr mit sehen lassen.

Ich denke auch eher, dass er sich das Fahrzeug von irgendwem, wahrscheinlich einer Frau, ist ja eher ein Frauenauto, geborgt hat, sofern er überhaupt der Fahrer des R5 war. Die hat sich aber wohl nicht gemeldet, aus welche Gründen auch immer.


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28.04.2016 um 02:00
@raptor83

Also ich persönlich halte es (im Moment) noch für eher unwahrscheinlich, dass der beobachtete Renault 5 etwas mit der Tat zu tun hatte.

Aber losgelöst davon stellt sich immernoch die Frage, warum sich der Täter so auffällig verhielt ? Meiner Meinung nach beging er mehrere ziemlich kapitale Fehler, traf mehrere Fehlentscheidungen und kam nur einer Monsterportion Glück aus der Sache heraus. Was können wir aus seinem Verhalten also mutmaßen bzw. schließen ?

Ich spekuliere (mal wieder frei):

-Er war kein professioneller Killer. Er wurde nicht angeheuert, diese Tat zu begehen.
-Er war nicht ortsansässig, wohnte möglicherweise ziemlich weit weg ggf. sogar im Ausland
-Er war möglicherweise ein Stammkunde des Opfers oder ihr nicht unbekannt
-Er war möglicherweise psychisch krank

Können wir den Ein- od. Anderen Punkt mit Fakten nahelegen/ untermauern ?


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 02:03
@Slaterator
Für den ersten Punkt spricht schon mal die Tatbegehung. Es wirkt auf mich nicht gerade professionell, alleine schon die Tatwaffe ist doch sehr ungewöhnlich.

Alles andere ist schwierig.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 02:11
@raptor83
Zitat von raptor83raptor83 schrieb: Es wirkt auf mich nicht gerade professionell, alleine schon die Tatwaffe ist doch sehr ungewöhnlich.
Richtig. Also gegen einen Profi sprechen folgende Fakten:

-Die Tatwaffe war zwar potenziell tödlich, jedoch eher ungeeignet und für den Täter ein Risiko in Handhabung und Wirkung.

-Der Täter inspizierte vor Tatausführung nicht den Tatort, obschon er dafür Zeit UND Möglichkeit hatte. Er übersah damit den Zeugen, mit dem er im Zuge seiner Tat auch in ein Hangemenge/Kampf geriet.

-Der Täter fügte sowohl dem Primäropfer als auch dem zweiten Sekundäropfer keine unmittelbar tödlichen Verletzungen zu, sorgte damit für ein -aus Tätersicht- unzureichendes Ergebnis und Zeugen der Tat.

-Der Täter setzte dem flüchtenden Opfer nicht nach und neutralisierte auch den Zeugen nicht.

-Der Täter began seine "Flucht" ungewöhnlich/fahrlässig langsam, kümmerte sich nicht um die auffälligen Blutanhanftungen an seiner Kleidung

-Der Täter sprach aktiv Passanten an, bat sie darum, die Polizei zu verständigen.

Habe ich noch etwas vergessen ?


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 02:17
@Slaterator
Bezüglich der Flucht: Sie wirkt auf mich ungeplant. Normalerweise sollte auch die unauffällige Flucht von Tatort eingaplant sein.

Wenn ich mal den Fall aus Wolfsburg nehme, dann stellt sich das in dem Fall anders dar. Keiner hat den Täter gesehen, weder auf dem Weg zum Tatort, noch bei der Tat und auch nicht bei der Flucht. Selbst das Fluchtfahrzeug ist alles andere als sicher. Es wurde zwar ein BMW vor der Tat gesehen, aber ob dieses Fahrzeug etwas mit der Tat zu tun hat, ist auch nicht sicher.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 02:23
@raptor83
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Bezüglich der Flucht: Sie wirkt auf mich ungeplant. Normalerweise sollte auch die unauffällige Flucht von Tatort eingaplant sein.
Das gesamte Vorgehen des Täters wirkt auf mich ziemlich improvisiert. Von Anfang bis Ende. Insofern haben wir wohl genug Punkte beisammen, die gegen einen Profi sprechen.

Wir können also für ein spekulatives Szenario festhalten, dass der hier aggierende Täter mutmaßlich kein Profikiller war, der bereits vorher mit Tötungsdelikten -möglicherweise unerkannt- in Erscheinung trat. Da sich Auftragsmörder für gewöhnlich nicht als solche anbieten, wenn sie keinerlei Erfahrung und "Referenzen" vorzuweisen haben, kann man ferner spekulativ davon ausgehen, dass er nicht im Auftrag dritter Personen handelte. Wenn es einen Auftrag gab und er ihn ausführte, wäre zumindest das Rotlichtmilieu und große Teile des Drogenmillieus eher als unwahrscheinlich anzusehen. Siehst Du das auch so ?


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28.04.2016 um 02:28
@Slaterator
Sehe ich auch so.

Da gibt es dann noch das Motiv Rache, vielleicht für eine HIV Infektion, wie hier ja schon mal angesprochen wurde. Oder es ging um ganz was anderes.

Er hatte aber das Messer dabei. Warum? Zur Einschüchterung? So ein Wurfmesser wirkt ja schon martialisch. Ganz spontan kann es ja auch nicht gewesen sein. Oder hat man sowas immer dabei? Kann ich mir nicht vorstellen. Obwohl auch jemanden von sehen kenne, der immer mit nem Outdoormesser am Gürtel rumgelaufen ist, bis er mal Ärger hatte deshalb.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 02:43
@raptor83

Bevor wir uns um das Motiv kümmern, würde ich gerne noch folgendes vorab hinzufügen:

Ortsungebundenheit/Ausland:

Er verschwand nach der Tat spurlos. Trotz vieler Zeugen, vielen Spuren, die der Täter am und um den Tatort, ggf. auch an seinen Opfern hinterlassen haben mußte, konnte er nicht identifiziert werden. Selbst heute, scheinen die damals gesicherten Spuren und das Phantombild bei der Identifikation nicht weiterzuhelfen.

Ich vermute daher, dass der Täter -zumindest in der BRD- weder vor noch nach der Tat wieder in ähnlicher Art in Erscheinung trat. Das spricht sowohl gegen eine professionelle Tätigkeit als Auftragsmörder noch für einen Wohnort in der Nähe des Tatortes. Früher oder später wäre er da wahrscheinlich erkannt worden. Es ist deshalb denkbar, dass er vlt. einige hundert Kilometer entfernt (ggf. anderes Bundesland) oder sogar im Ausland wohnhaft war und im Umfeld der Tat bzw. im ortsansässigen Millieu nicht mehr aktiv wurde/ in Erscheinung trat.
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Da gibt es dann noch das Motiv Rache, vielleicht für eine HIV Infektion, wie hier ja schon mal angesprochen wurde. Oder es ging um ganz was anderes.
HIV halte ich als Motiv für eher weniger wahrscheinlich. Hauptsächlich deswegen, weil sich in diesen Jahren nicht viele Menschen (regelmäßig) ohne einen sehr guten Grund testen ließen. Freier schon garnicht. Außerdem bezweifle ich, dass -sofern er durch das Opfer überhaupt infiziert wurde- mangels Syptomen von seiner Erkrankung überhaupt hätte wissen können. In den meißten Fällen treten Syptome der Krankheit erst Jahre nach der Infektion auf.
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Er hatte aber das Messer dabei. Warum? Zur Einschüchterung? So ein Wurfmesser wirkt ja schon martialisch. Ganz spontan kann es ja auch nicht gewesen sein. Oder hat man sowas immer dabei?
Ene gute Frage. Es handelte sich ja um eine sehr flache doppelklingige Waffe, die sich unauffällig tragen lässt und auch nicht viel wiegt. Er könnte sie von daher immer dabei gehabt haben, zumindest wenn er ein -wie auch immer geartetes- Risiko für sich gesehen hat. Eine Möglichkeit ist, dass er es für Selbstverteidigungszwecke führte. Eine andere Option, dass er es einfach "cool" fand und es eher ein Accesoir zum angeben für ihn war.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 02:53
@Slaterator
Gut möglich, dass er nicht aus Nürnberg kam und auch, dass er später nicht mehr in Erscheinung getreten ist. Wenn er allerdings nicht aus Nürnberg kam, wie kam er dann auf das Opfer? Über entsprechende Anzeigen wahrscheinlich. Internet war ja damals noch Neuland, um mal unsere Kanzlerin zu zitieren.

Er könnte aber auch sein Aussehen verändert haben, sprich anderer Haarschnitt und den Pornobalken abrasiert haben. Das bringt doch einiges.

HIV ist aufgrund der Zeit bis zum Ausbruch der Krankheit nicht unbedingt wahrscheinlich, da muss ich dir Recht geben.

Zum Messer: Als Accessoir wäre das durchaus denkbar. Das müsste in seinem Bekanntenkreis bekannt gewesen sein.
Zur Selbstverteidigung ist auch denkbar. Da würde ich aber ein Springmesser oder Einhandmesser vorziehen. Die Regeln waren 1992 noch nicht so streng, wie heute, nehme ich mal an. Obwohl Springmesser ja schon länger nicht mehr erlaubt sind.


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Mord an der Prostituierten Gabriela Nagorny in Nürnberg 1992

28.04.2016 um 03:04
@raptor83
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Wenn er allerdings nicht aus Nürnberg kam, wie kam er dann auf das Opfer? Über entsprechende Anzeigen wahrscheinlich.
Entweder das und/oder er war z.B. aus beruflichen Gründen öfter dort und wußte -woher auch immer- von diesem Haus und seinen "Bewohnerinnen".
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Er könnte aber auch sein Aussehen verändert haben, sprich anderer Haarschnitt und den Pornobalken abrasiert haben. Das bringt doch einiges.
Ich denke, das Aussehen zu verändern hätte ohne räumliche Distanz zum Tatort nicht allzuviel gebracht. Sein früheres Aussehen wäre möglicherweise ja vielen bekannt gewesen, die von diesem ungelösten Mordfall durch die räumliche Nähe wußten. In der Ferne wußten sicherlich weniger Menschen davon und eine Typveränderung wäre damit auch nicht zwingend in Verbindung gebracht worden. Es hätte ihn eher für die "Zukunft" abgesichert.
Zitat von raptor83raptor83 schrieb:Das müsste in seinem Bekanntenkreis bekannt gewesen sein.
Zur Selbstverteidigung ist auch denkbar. Da würde ich aber ein Springmesser oder Einhandmesser vorziehen. Die Regeln waren 1992 noch nicht so streng, wie heute, nehme ich mal an. Obwohl Springmesser ja schon länger nicht mehr erlaubt sind.
Die Idee mit den Bekannten ist gut. Ggf. hätte die Soko die Mordwaffe mehr in den Fokus rücken müssen. Ja, zur Selbstverteidigung sind Wurfmesser in etwa so gut geignet, wie für einen Mord. Das Problem ist eben, dass es sich durch die Optimierung zu einem Wurfgeschoss eben nur noch sehr bedingt als Nahkampfwaffe eignet. Dafür sind Kampf- Survival-, Einhand- und Springmesser bzw. sog. "Butterflymesser" besser geignet. Aber, Du schriebst es bereits, es sah natürlich sehr martialisch aus. Das spricht dafür, dass er damit nur hätte drohen wollen.


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