2 junge Männer (18 Jahre) tot in Wohnung gefunden

@Maite
Naja, ich denke eine Überdosis einer unbekannten Droge ist wahrscheinlicher als eine Kohlenmonoxidvergiftung in einem Haus in der es keine Kohlenmonoxyd-Quelle gibt...

Maite schrieb:Vielleicht ist ja auch im Schornstein, falls vorhanden, ein Vogelnest drin.

Angenommen das wäre tatsächlich der Fall, dann wären weitere Wohnungen betroffen gewesen.

@Maite

Es gibt dort keine Schornsteine, Kamine, Öfen oder sonstiges. Es ist ein Plattenbau in einem verwahrlosten "Assi-Bezirk". Da lebt keine gutbürgerliche Mittelschicht mehr, sondern fast nur noch Sozialfälle. Und wenn beide zusammen rumgehangen haben, ist doch die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie beide das gleiche gepanschte Zeug genommen haben und somit beide an irgendeiner toxischen Vergiftung gestorben sind.

@Maite

Und selbst mit Schornstein müsste man erst mal den Kamin oder Ofen anwerfen, damit es zu einer CO oder CO2 Vergiftung kommen kann.

Schmellwitz ist leider ein Stadtteil geworden, wo man echt sagen kann, wenn da jemand hinziehen will, was in ihn gefahren ist. Dort gibt es echt nur noch Hartz 4 Menschen die mit sich nichts anzufangen wissen, die kein Geld haben, Alkohol auf der Tagesordnung steht und die Kinder einem nur leid tun können. 

Wir haben damals eine Zeitlang dort gewohnt, waren aber recht schnell dort wieder weg, aufgrund von Arbeit usw. wohnen jetzt in einem anderen Stadtteil, wo man aber langsam merkt, dass es die Leute aus Schmellwitz auch hierhin zieht weil hier noch eine Mittelschicht ist und als Harzi will man doch dazu gehören. 

Ich vermute übrigens auch ganz stark dass bei den beiden Jungs der Obduktionsbericht Drogen als Ursache angibt

http://www.wochenkurier.info/suedbrandenburg/cottbus/artikel/tote-jugendliche-in-cottbus-es-waren-medikamente-36336/

Sind Medikamente auch gleich Drogen?

Man kann auch Medikamenten-abhängig sein, sprich süchtig danach sein.
Man könnte also schon sagen, dass man Medikamenten mit Drogen gleichsetzen kann.

@puhschrein

Sind Medikamente auch gleich Drogen?

Werden mitunter als solche missbraucht. Sie sind vor Allem preiswerter als sogenannte Straßendrogen.

Gerade in Kombinationen untereinander und/oder mit Alkohol verhalten sich Medikamente natürlich anders als einzeln.
Da Medikamente außerdem für Leute mit medizinischen Problemen gedacht sind, wirken sie bei Gesunden anders. Schmerzmittel zB machen müde, aber auch high. Dieses leichte High-Gefühl ist durchaus beabstichtigt, dann das reduziert ja Schmerzen.

Wie bei allen Stoffen hängt die Wirkung von der Dosis ab. Es gibt gute Gründe, warum man den Beipackzettel lesen und befolgen sollte. Warum die Tagesdosis, falls nicht anders vom Arzt verordnet, beschränkt ist.

Im englischen ist Droge der Sammelbegriff für "Drogen" und Medikamente.

Amphetamin ist zb. ein Arzneistoff und gleichzeitig sehr beliebt als Droge.
Da gibt's wohl noch einige andere Stoffe und wie schon oben geschrieben, kann ein Mix oder die Einnahme mit Alkohol tatsächlich eine berauschende / drogenähnliche Wirkung haben.

Amphetamine hätte die Polizei als Drogen bezeichnet, ich tippe mehr in Richtung Fentanyl-Pflaster.
Vor allem bei bereits verwendeten Pflastern die z Bsp in Pflegeheimen normalerweise mit bis zu 70% Restgehalt des Wirkstoffes im Müll landen, kann es leicht zu einer Überdosierung kommen.

Tragisch, aber hat auch was von Darwin.

@Gehirnkrebs

Amphetamine hätte die Polizei als Drogen bezeichnet,

Und wie hätten sie diese Droge beim Anblick der Leichen erkennen können?

ich tippe mehr in Richtung Fentanyl-Pflaster.

Da der Obduktionsbericht noch nicht vorliegt, ist es am besten, einfach mal abzuwarten.

Beim Anblick der Leichen kann niemand sagen was es war. Aber die Tatsache dass sie in den Presseberichten von Medikamenten sprechen, schließt Amphetamine aus.

Denn dann würden sie von Drogen sprechen.

puhschrein schrieb am 25.08.2017:Kannst du mir vielleicht sagen wie du da drauf kommst dass hier viele junge Leute Drogen nehmen?

hallo,

also drogen/medikamente/alkohol sind doch recht stark verbreitet.
für mich gibt es da keinen unterschied, denn die dosis macht das gift!
außerdem ist alkohol natürlich auch eine droge. und bestimmte medikamente, bspw. opioide und benzodiazepine sind ebenfalls rauschmittel.

ich kenne mich mit solchen sachen "leider" relativ gut aus, da ich - und das sage ich mit abstand ganz offen - selber viele jahre meines lebens medikamentenabhängig war und in meiner jugend auch ziemlich viele substanzen ausprobiert habe.

daher möchte ich auch deine vorstellung von drogen bzw. -konsumenten etwas korrigieren: die leute, die du bspw. auf der strasse siehst (nennen wir sie mal "junkies") sind ja nur die spitze des eisbergs!! die nehmen i.d.r. auch nicht nur 1 substanz, sondern viele kombiniert.

und mischkonsum kann extrem gefährlich sein!!

mir hat man die abhängigkeit auch nie angesehen. ich bin arbeiten gegangen, habe nur drogenfreie freunde und hab auch nie geld geklaut o.ä. furchtbare dinge, die man oft damit
assoziiert. und ich habe viel erlebt und gesehen, da ich mich z.t. auch auf dem schwarzmarkt versorgt habe...

natürlich gibts da richtige "assis", kein zweifel. ganz furchtbar eklige gestalten.
aber genau so habe ich apotheker, architekten, unternehmenberater, dachdecker, kfz-mechaniker und sogar einen arzt kennengelernt. denen hast du NICHTS angesehen!


mit dieser "innenansicht" ausgestattet, weiß man plötzlich auch, dass der großteil unseres vermeintlichen wissens über drogen totaler bullshit ist!
ich finde das übrigens ganz übel: so hatte ich in der schule immer die vorstellung, dass drogen total gefährlich sind und man von LSD zb. aus dem fenster springt, man von heroin sofort süchtig wird usw...
als ich über ehemalige freunde dann zufällig mal damit in kontakt kam, hab ich plötzlich festgestellt, dass das überhaupt nicht so ist, wie es mir immer erzählt wurde.
also habe ich gedacht, dass mir die pädagogen usw. immer nur scheiße erzählt haben, weil sie selbst gar keine ahnung hatten.
so kam eins zum anderen und ich habe die drogen dann wirklich eher als tendenziell zu harmlos betrachtet.

insgesamt muß ich sagen, dass die spätfolgen der sucht fatal sein können, aber nicht müssen!! und da muß man auch trennen. nicht jeder konsumiert zb. intravenös. man kann zb. heroin auch rauchen oder sniefen. und genau so kann man sehr angenehm "high" werden, wenn man sich ausschließlich in der apotheke versorgt.da sind die substanzen sauber (= nicht gestreckt mit irgendeinem dreck) und man kann auch sehr passgenau dosieren, was den konsum erheblich sicherer macht (= safer use).


ich hoffe, etwas zur aufhellung beigetragen zu haben :)

off-peak schrieb:Sie sind vor Allem preiswerter als sogenannte Straßendrogen.

sorry, aber das ist so pauschal nicht korrekt!

es gibt durchaus medikamente, die auf dem schwarzmarkt erhebliche beträge erzielen.
gerade das hier öfter genannte fentanyl, aber auch andere opioide wie bspw. oxycodon sind auf dem schwarzmarkt nur schwer zu bekommen und entsprechend teuer.

oxycodon ist zb. deutlich teurer als heroin.

@fettlappen

es gibt durchaus medikamente, die auf dem schwarzmarkt erhebliche beträge erzielen.

Von denen sprach ich nicht. Die zählen für mich zu den Straßendrogen. Ich meinte Medikamente, die man offiziell, mit oder ohne Rezept, kaufen kann.

auch die guten DHC tabletten von mundipharma sind schweineteuer.
da liegt der apothekenpreis für die großpackung (N3, 100tbl.) der stärksten dosierung bei 317,87 €!!!
zwar wird sich auf der szene kaum an apo-preisen orientiert, aber billig sind die auch auf dem schwarzmarkt nicht.


anders sieht das zb. bei benzos aus: da zahlt man in der regel 50 cent pro tablette (strassenpreis). im internet (es wird ja nicht nur im darknet gehandelt) weichen die preise dagegen oft ab.

aber wie gesagt: "billig" sind gerade opioide auf dem schwarzmarkt nicht. und auch nicht pauschal günstiger als "herkömmliche drogen".



ich habe auch mitbekommen, dass FENTANYL bei jüngeren sehr beliebt ist.
allerdings glaube ich, dass die sache mit den benutzten pflastern eher eine urban-legend ist, die aus einem artikel in einer apotheker-zeitung entsprungen ist (dort wurde davor nämlich mal gewarnt):

Gehirnkrebs schrieb:ch tippe mehr in Richtung Fentanyl-Pflaster.
Vor allem bei bereits verwendeten Pflastern die z Bsp in Pflegeheimen normalerweise mit bis zu 70% Restgehalt des Wirkstoffes im Müll landen, kann es leicht zu einer Überdosierung kommen.

nun habe ich wirklich viele FENTA-süchtige kennengelernt. und kein einziger von denen hat seine pflaster aus dem müll geholt.
da man auch kaum über rezeptfälschungen an fenta kommt (bei BTM-Rp. wird idr. sehr genau hingeschaut), bleiben als quelle im grunde nur kriminelle ursprünglich legale quellen (großhandel, apotheken, krankenhäuser) und natürlich patienten, die es legal verordnet bekommen und damit geld dazuverdienen. letzteres habe ich am häufigsten erlebt.


bei FENTANYL ist das problem, dass es hauptsächlich in pflasterform verschrieben wird. diese pflaster sind für längere zeiträume konzipiert und setzen den wirkstoff langsam über die haut frei. daher haben diese pflaster auch sehr hohe dosierungen.
wenn man jetzt "high" werden will, zerschneidet man die dinger und lutscht sie. es gibt auch leute, die das fentanyl aus den pflastern extrahieren und sich ein nasenspray daraus herstellen. am verbreitetsten ist m.m.n. aber das lutschen.

dabei kann es aber sehr schnell zu einer überdosierung kommen. gerade unerfahrene nutzer können oft nicht einschätzen, wie viel sie brauchen und wie lange es bis zum wirkeintritt dauert.

außerdem ist fenta absolut nichts für unerfahrene user. man braucht schon eine gewisse opiattoleranz (gewöhnung), ansonsten schlägt das zeug wirklich brachial ein.

die wirkung von opiaten ist m.m.n. wunderschön (subjektiv) und absolut nicht vergleichbar mit alkohol, THC usw... aber man kann halt auch extrem abhängig davon werden.
ich raten niemandem zum konsum! dazu können die folgen zu gravierend sein.

und ich bin gottfroh, selber davon los zu sein :)

Was ist mit Tilidin oder Tramal. Das wird ja auch oft benutzt um sich zu berauschen.
Oder Ketamin.
Könnte man sich damit ins Jenseits befördern?

Benzodiazepam schließ ich nahezu aus. Da kann es zwar zu vereinzelten Komplikationen kommen, wenn man sehr stark überdosiert . Aber tödlich wohl eher selten.

In Tilidin und anderen Opioiden ist Naloxon beigemischt, eben um eine Überdosis zu verhindern.

Aber in diese Richtung denke ich auch, polytoxe medijunks.

https://www.google.de/amp/amp.tagesspiegel.de/berlin/leichen-in-cottbus-18-jaehrige-starben-durch-medikamente/20261622.html

Ja es waren doch Medikamente die zum Tod der zwei fuehrten. Evtl. Tabletten.

@fettlappen

Gibt es denn keine Wesensveränderung wenn man Drogenabhängig ist? Man hört doch immer davon dass der Mensch sich dann in seinem Wesen verändert. Es ist echt erschreckend, dass man jemanden den Drogenkonsum nicht ansehen kann, ich meine auch ich hatte schon ein bisschen beruflich mit solchen Menschen zu tun, wenn sie kein Geld haben um sich was zum essen zu kaufen und dann bei uns im Laden klauen, denen hat man sofort angesehen dass sie Drogenabhängig sind.

Trotzdem tun mir die beiden 18 jährigen leid und auch deren Eltern besonders

puhschrein schrieb:Gibt es denn keine Wesensveränderung wenn man Drogenabhängig ist?

Das hängt natürlich stark von der Droge, Stärke und Dauer der Abhängigkeit und auch von genetischen Faktoren ab.
Jemand, der jeden Abend seine 3 bis 4 Bier trinkt wird, zumindest zunächst, ebenso wenig auffallen, wie Jemand, der sich abends einen Joint raucht, oder Jemand, der alle paar Wochenenden Mal ein bisschen MDMA nimmt.

In dem hier geschilderten Fall dürfte die Verwahrlosung allerdings sichtbar gewesen sein, bei der Obdachlosigkeit des einen Jugendlichen und dem beschriebenen Zustand der Wohnung.

Dass beide offenbar an einer Überdosis Medikamente starben spricht wiederum für eher wenig Erfahrung mit genau diesem Medikament.

Tragischer Fall.