ExilHarzer schrieb:Wenngleich vermutlich zeitweise irgendwelche Sicherheitskräfte (Tip wo es die kugelsicheren Westen zu holen gab...) Infos gesteckt haben.
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Klar, wenn man sich mal diese Nebenereignisse abseits der Terrortaten anschaut dann scheint Belgien zu Beginn der 80er Jahre ein ziemlich undurchsichtiger Sumpf gewesen zu sein in welchem sich Politik, Korruption, illegaler Waffenhandel, Sicherheitsbehörden, Organisierte Kriminalität (OK), Rechtsextremismus & Co. miteinander vermischt haben. Es gibt zu diesem Komplex viele offene Fragen die noch geklärt werden müssen, soweit so gut.
Nur und da muss man wirklich die Kirche im Dorf lassen: Zu unterstellen der belgische Staat als Gesamtinstitution habe den belgischen Teil eines europaweiten Untergrundnetzwerkes der NATO absichtlich dafür missbraucht staatliche Terrorangriffe auf die eigene Zivilbevölkerung durchzuführen ist gelinde gesagt hanebüchener Schwachsinn par excellence! Nicht nur das es dafür überhaupt keine Beweise gibt mach es darüber hinaus auch überhaupt keinen Sinn denn nach Vinciguerras Aussage zufolge sollte die sogenannte "Strategie der Spannung" einen kommunistischen Linksruck zu verhindern doch der war in Belgien weder ersichtlich noch zu erwarten. Auch gab es keine Versuche die Terrortaten der Brabant-Killer dem linken Lager anzulasten.
Das funktionierte weder in Belgien bei der Killerbande von Brabant noch in der sogenannten Bombenleger-Affäre in Luxemburg oder dem Oktoberfestattentat in Deutschland. Alle derartigen Überlegungen sind nichts weiter als unbelegte und unbewiesene Hirngespinste! Und das ist die eigentliche und simple Wahrheit an der Sache - unabhängig und völlig egal davon dass ein paar verschwörungstheoretisch angehauchte User hier von irgendwelchen dunklen Kräften und Machenschaften ausgehen.
ExilHarzer schrieb:Bis Oktober 83 scheinen das auch die Taten einer ziemlich dämlich operierenden Räuberbande mit kurzer Lunte zu sein. Insbesondere der Colruyt-Einbruch in Nivelles ließe sich in Slapstick Manier verfilmen.
Die letzten 5 Taten sind dann irgendwie anders. Da war zumindest einer dabei, der sich den Reflex gegen das Töten abtrainiert hat. Wäre der in Temse dabei gewesen, hätte der ohne Umschweife die beiden Kinder erschossen.
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Das sich der Modus Operandi der Täter im Laufe der Serie immer professioneller entwickelt hat wird auch von einem ehemaligen Ermittler bestätigt:
m September 2023 gab der pensionierte ehemalige Ermittler Eddy Vos ein Interview. Die erste Welle von 1982 und 1983 habe aus gewöhnlicher Kriminalität bestanden, danach sei ein Element von „Terror und Provokation“ mitsamt schwerer Gewalt hinzugekommen. Die Motive der Täter seien komplex gewesen und hätten sich entwickelt. Die Täter seien geschickt darin gewesen, durch das Legen und Beseitigen von Spuren die Behörden zu täuschen. Dazu hätten sie geschickt, mit Blick auf Zuständigkeiten, auch die Sprachgrenze überschritten. Vos glaubt nicht mehr daran, dass die Täter gefunden werden. Jedenfalls solle man nicht davon ausgehen, dass es ein „Großes Komplott“ von „Hunderten Amtsträgern, Ermittlern und Experten“ gegeben habe, dem es jahrzehntelang gelungen sei, „die Wahrheit zu verbergen“
Wikipedia: Killerbande von Brabant#Entwicklungen seit 2004 |