Coldcases schrieb:Wäre mir neu das ehm. Neonazis eine Beteiligung an einem Mordfall nach vielen Jahren gestanden haben oder ihre Kameraden dazu bezichtigten?
Du tust immer gerade so, als hätten alle Leute, die in den 1990er-Jahren als Neonazis rumgelaufen sind, tatsächlich zu den eingeschworenen Hardcore-Faschisten gehört, die sich damals ewige Treue, Solidarität und eisernes Schweigen geschworen haben und die sich noch heute daran gebudnen fühlen.
Aber auch damals gab es jede Menge Mitläufer, für viele war das nur "so eine Phase" in ihrem Leben und es gibt auch jede Menge Aussteiger. Und damit meine ich nicht Menschen, die heute unter falscher Identität leben, weil sie von ihren Ex-Kumpanen aktiv gesucht werden, weil sie sie als Aussteiger bestrafen wollen, sondern Menschen, bei denen der Kontakt zu der Szene im Laufe der Zeit einfach langsam eingeschlafen ist. Z.B. weil sie sich im Beruf mehr engagieren und dort seriös rüberkommen mussten, weil sie Familien gegründet haben, weil sie irgendwann einen anderen Freundeskreis gefunden haben etc.
Ich sehe das so wie
@brigittsche:
brigittsche schrieb:Es kommt ja nun auch darauf an, was das für einer ist: Sicher wird irgendein Hardcore-Nazi der irgendwo in der national befreiten Zone lebt auch heute nicht reden und seine "Kameraden" anschwärzen. Aber es gab und gibt ja durchaus auch Leute die, sagen wir mal, in ihrer Jugend mal so eine Phase hatten und sich davon gelöst haben. Und so jemand könnte, selbst wenn er an der Sache nicht beteiligt war, davon gewusst haben und wäre nun evtl. bereit, darüber zu sprechen.
Leute, die heute selber nicht mehr nachvollziehen konnte, warum sie damals so verpeilt waren und solchem Gedankengut angehangen sind, sich vielleicht sogar dafür schämen.
Und dann gibt es noch jede Menge potentielle Mitwisser wie Ex-Freundinnen, engere Familienangehörige, ehemalige Schulkameraden, Arbeitskollegen etc. Die müssen die Tat selbst nicht mal direkt mitbekommen haben, und der Täter muss ihenn gegenüber auch nicht unbedingt darüber geredet haben, es reicht ja, wenn ihnen in den Tagen nach der Tat gegen RB an den Täter irgendwas aufgefallen ist.
Dank der vorliegenden DNA-Probe ist es für die Ermittler kein Problem auch jemanden zu überführen, auf den es nur vage Hinweise und gegen den es ansonsten keine Beweise gibt.