Bankraub am 30.11.2018 in der Berliner Innenstadt

E_M schrieb:Eine Tür mit einer Brechstange aufzubrechen, lässt also auf ausgebuffte Supergenies schließen?

Nein, aber für die Clans wäre es eine Nummer zu groß gewesen. Sie haben keine Erfahrung im Bereich Bankraub. Ich vermute routinierte Täter, eventuell mit Insiderwissen.

borchert schrieb:Das wäre wohl das Bankraub-Debüt eines Berliner Clans.

Wenn du dich da mal nicht vertust, hier mal ein Beispiel für Berliner Clankriminalität:

Die Familie R. gilt als eine der mächtigsten und umtriebigsten Kriminellengruppen der Stadt. Neun Mitglieder werden als Intensivtäter geführt, hunderte Straftaten – von Diebstahl über Hehlerei, Nötigung, Bankraub und Mord – werden ihnen zur Last gelegt. Auch den Einbruch ins Bode-Museum im März des vergangenen Jahres, bei dem eine 100 Kilogramm schwere Goldmünze entwendet wurde, sollen Mitglieder der Familie R. begangen haben.

Auslöser des Verfahrens ist ein Geldwäscheverdacht. Raupach zufolge könnte die aus dem Libanon stammende Familie 9,3 Millionen Euro – vor allem aus einem Einbruch in eine Sparkasse in Mariendorf stammend – in Immobilien investiert und damit quasi legalisiert haben.

https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/offene-rechnung-der-staat-greift-nach-dem-geld-von-berlins-kriminellstem-clan/22820606.html

E_M schrieb:Wenn du dich da mal nicht vertust, hier mal ein Beispiel für Berliner Clankriminalität:

OK, da hast du recht, offensichtlich waren einige Clan-Mitglieder schon 2014 in diesem "Beruf" aktiv. Bankschließfächer aufgebrochen et cetera. Clan-Mitglieder sollte man jetzt also nicht ausschließen.

https://www.morgenpost.de/berlin/article215913541/Drei-Maenner-nach-Bankueberfall-auf-der-Flucht.html (Archiv-Version vom 01.12.2018)
01.12.2018, 13:27 - von dpa

Gestern war anscheinend nicht mehr bekanntgegeben worden:

Die Maskierten hätten am Nachmittag gegen 17.00 Uhr eine Tür der Bankfiliale aufgehebelt, die sich einem Eckhaus befindet, hieß es. "Wahrscheinlich haben die Täter abgewartet, bis die Bank Ladenschluss hatte", sagte eine Polizeisprecherin. Eine heiße Spur gab es am Samstag noch nicht. Welche Summe die Täter erbeuteten und ob sie noch weitere Wertgegenstände mitnahmen, teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Die Leute haben ihr Gehalt samt Weihnachtsgeld auf dem Konto. Da kann man vielleicht annehmen, dass mehr Geld als sonst üblich in den Geldautomaten liegt, was diesen Termin erklären könnte.

Heutzutage eine Bank zu überfallen ist eigentlich relativ sinnlos. Immer weniger Banken haben noch direkt Bargeld rumliegen. Da bekommt man sein Geld nur noch über spezielle Chip Karten für den Automaten.

Oftmals werden die Täter auch mit nummerierten und gefärbtem Überfallgeld abgespeist.

In diesem Fall wohl nicht. Das können nur Täter gewesen sein, die wussten, wie sie an das Geld kommen. Manchmal sind es ja insider (ehemalige Mitarbeiter etc. ).

Jedenfalls ist es heute nicht mehr lukrativ. Daher gibt es auch kaum noch Überfalle und stattdessen die Automaten Sprengungen. Für die Täter ein geringeres Risiko und es kommt oft mehr Geld dabei rum.

Winchester83 schrieb:Immer weniger Banken haben noch direkt Bargeld rumliegen. Da bekommt man sein Geld nur noch über spezielle Chip Karten für den Automaten.

Auch deswegen wundere ich mich über die von der Bild berichteten "mehreren 100.000". Die BZ bleibt ja bei den mehreren 10.000.

Bleibt nur abzuwarten ob man davon noch irgendwas hört. Wenn diese Zahl richtig sein sollte ist es doch sehr verwunderlich, dass nicht zumindest Berliner (Online)Zeitungen mehr drauf angesprungen sind...

emz schrieb:Die Leute haben ihr Gehalt samt Weihnachtsgeld auf dem Konto. Da kann man vielleicht annehmen, dass mehr Geld als sonst üblich in den Geldautomaten liegt, was diesen Termin erklären könnte.

Ja, die Automaten dürften eher proppenvoll sein. Laut Zeitungsberichten kann ein Automat maximal etwa 200.000-300.000 € enthalten.

NeonMouse schrieb:Auch deswegen wundere ich mich über die von der Bild berichteten "mehreren 100.000". Die BZ bleibt ja bei den mehreren 10.000.

Siehe oben.

@borchert

Aber an die Kohle IN den Automaten kommt man doch selbst als Bankmitarbeiter nicht so einfach ran oder?

NeonMouse schrieb:Aber an die Kohle IN den Automaten kommt man doch selbst als Bankmitarbeiter nicht so einfach ran oder?

Ich kenne schon einige Fälle, da hatte das Personal den Automatenschlüssel. Das muss natürlich nicht immer der Fall sein. Ich habe keine Ahnung wie es generell aussieht.

NeonMouse schrieb:Aber an die Kohle IN den Automaten kommt man doch selbst als Bankmitarbeiter nicht so einfach ran oder?

Irgendjemand füllt das Geld in den Automaten. Anzunehmen, derjenige hat auch Zugang zum Automaten .

NeonMouse schrieb:Auch deswegen wundere ich mich über die von der Bild berichteten "mehreren 100.000". Die BZ bleibt ja bei den mehreren 10.000.

Nur die Polizei sagt nichts und die dpa weiß nichts :D

emz schrieb:Irgendjemand füllt das Geld in den Automaten. Anzunehmen, derjenige hat auch Zugang zum Automaten .

Dieser irgendjemand ist aber normalerweise ein Servicemitarbeiter von außen, nicht die Angestellten der Bank selbst:

https://www.sparkasse.de/unsere-loesungen/privatkunden/bezahlverfahren/wie-funktioniert-ein-geldautomat.html (Archiv-Version vom 30.08.2018)

Die gewünschte Summe wird daraufhin bei der Bundesbank bestellt, und dort gezählt. Anschließend fährt ein Unternehmen für Werttransporte das Bargeld in ein Cashcenter. Von dort aus bringen es Geldtransporter zu den Geldautomaten. Deren Mitarbeiter tauschen entweder die leeren Geldkassetten gegen volle aus oder befüllen die leeren Kassetten neu.

Macht ja auch Sinn, so können/müssen die Bankmitarbeiter bei einem Überfall sagen, dass sie an die Kohle in den Automaten nicht rankommen...

NeonMouse schrieb: emz schrieb:
Irgendjemand füllt das Geld in den Automaten. Anzunehmen, derjenige hat auch Zugang zum Automaten .

RobynTheTiny schrieb:
Dieser irgendjemand ist aber normalerweise ein Servicemitarbeiter von außen, nicht die Angestellten der Bank selbst:

Ist das nicht egal ob Bankangestellter oder Servicemitarbeiter?
Und war ich nicht neutral genug, als ich von "irgendjemand" schrieb? :D

emz schrieb:Ist das nicht egal ob Bankangestellter oder Servicemitarbeiter?

Eben nicht, wenn ich eine Bank überfallen will und auf die Kohle aus den Automaten scharf bin.

Der, der die Automaten befüllt und dementsprechend an den Inhalt herankommt muss ja anwesend sein. Wenn die eigenen Mitarbeiter der Bank das Ding nicht öffnen können müsste ich also abwarten, bis zufällig der Geldfahrer kommt - oder ich müsste dessen Zeiten kennen.

Wenn ich aber eh auf den Geldfahrer angewiesen bin wärs eigentlich zielführender, den wo anders abzupassen und nicht unbedingt direkt IN einer Bank, wo noch diverse andere Leute drumrum unterwegs sind. Was zu erbeuten hat der ja dann eh im Auto :D

NeonMouse schrieb:Wenn ich aber eh auf den Geldfahrer angewiesen bin wärs eigentlich zielführender, den wo anders abzupassen und nicht unbedingt direkt IN einer Bank, wo noch diverse andere Leute drumrum unterwegs sind. Was zu erbeuten hat der ja dann eh im Auto :D

Ich kenne die örtlichen Gegebenheiten nicht.
Zum Zeitpunkt des Überfalls war die Bank geschlossen.

Das in den Geldautomaten mehr Geld als normal ist , erklärt sich für mich von selber.
Erste Einkaufswochenende im Advent , Geschäfte / Einkaufstrasse und Banken schließen übers Wochenende.
Also kommt mehr rein damit die Leute einkaufen und Weihnachtsgeschenke kaufen können.
Ein mit bedacht gewählter Zeitpunkt für einen Überfall in meinen Augen

@NeonMouse

Hier ist ein ganzer Artikel der Washington Post über das Phänomen, dass Bankraube grade in der Zeit vor Weihnachten zunehmen:

Ja, im Land des unbegrenzten Konsumwahnsinns machen solche Motive auch eher Sinn als bei uns. Soweit sind wir dann glücklicherweise doch noch nicht, glaube ich, dass hier in Deutschland jemand eine Bank überfällt, weil er beim Weihnachtsgeschenkewahnsinn mithalten möchte. Dem Konsumdruck kann man sich bei uns doch noch einigermaßen entziehen - wenn man denn will.

auchhier schrieb:Soweit sind wir dann glücklicherweise doch noch nicht, glaube ich, dass hier in Deutschland jemand eine Bank überfällt, weil er beim Weihnachtsgeschenkewahnsinn mithalten möchte.

Das ist immer relativ. Wenn der einzige bescheidene Wunsch zum Fest zum Beispiel ein neuer Lambo ist...🤷‍♀️

auchhier schrieb:Soweit sind wir dann glücklicherweise doch noch nicht, glaube ich, dass hier in Deutschland jemand eine Bank überfällt, weil er beim Weihnachtsgeschenkewahnsinn mithalten möchte.

@auchhier
Eine Stimme der Vernunft

Stimmt eigentlich die Überschrift: Mega-Bankraub?
Das müsste ja ein Millionenbetrag im zweistelligen Bereich sein

Ich habe gestern von mehrere Hunderttausend gelesen (als Mutmaßung)

schöner Geldregen, aber wenn die Summe geteilt werdenj muss?
Mega ist doch etwas Anderes.

https://www.bild.de/regional/berlin/berlin-aktuell/auf-berliner-flaniermeile-bank-ueberfall-waehrend-der-einkaufszeit-58773738.bild.html

Gestern titelte die Bild:

Räuber erbeuten 100 000 Euro auf Berliner Flaniermeile

um dann im Artikel weiter auszuführen:

Nach BILD-Informationen lassen sich die Täter von ihren eingeschüchterten Opfern die Geldautomaten öffnen. Dabei erbeuten sie offenbar mehrere 100 000 Euro.

Die Polizei gibt anscheinend keine Auskunft über die Höhe der Beute.

emz schrieb:Die Polizei gibt anscheinend keine Auskunft über die Höhe der Beute.

Meine Mutter hat immer gesagt, dass solche Informationen nie an die Öffentlichkeit kommen. Es wird maximal gesagt, dass es sich um einige Tausend oder Zehntausend Euro handelt aber niemals um wie viel genau.

Ich kann mich noch an einen Fall erinnern, den eine Zweigstelle der Bank, für die meine Mutter gearbeitet hat, betraf. Darüber gab es auch einen Beitrag bei XY. Sie hat keine genauen Zahlen genannt aber die Angaben in der Sendung hatten wohl nichts mit der wahren Höhe der Beute zu tun.