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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

920 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Berlin, Junge ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 08:27
Hallo,

ich hab durch den Tristan Thread einen weiteren Mordfall an einem 13 jährigen Jungen gefunden. Leider gibt es hier noch keine Diskussion dazu. Ich denke schon, dass es hier einiges zu schreiben gibt.

Nachfolgend mal ein paar Zeitungsartikel dazu:


Wer hat Stefan Lamprecht ermordet?


Die Polizei rollt einen 18 Jahre alten Mordfall auf. Sie hofft, dass sich möglicherweise Zeugen melden. Der damals 13-jährige Stefan Lamprecht war in den Sommerferien 1995 vergewaltigt und ermordet worden.

Seit dem 16. Juli war der Junge bei seinem Vater in Berlin. Er lebte seit 1989 mit seiner Mutter und seiner Schwester in Kiel, nachdem die Familie noch vor der Wende aus der DDR ausgereist war. Wie schon im Jahr zuvor besuchte er nun seinen Vater in seiner Geburtsstadt und verbrachte einen Teil der Ferien bei ihm.

Beide wohnten zu dieser Zeit in der Seelower Straße 2 in Prenzlauer Berg, Nahe dem U- und S-Bahnhof Schönhauser Allee, bei seiner Großmutter väterlicherseits.

Stefan Lamprecht verbrachte seine Ferienzeit in Berlin fast ausschließlich zusammen mit seiner Oma und seinem Vater, den er manchmal zur Arbeit begleitete oder mit dem er besonders gern zum Angeln ging – sein liebstes Hobby neben Fußball.
Außerdem traf er sich einmal mit einem fast gleichaltrigen Jungen aus der Verwandtschaft. Beide waren seit frühester Kindheit miteinander befreundet und hatten in Pankow unweit voneinander gewohnt.

Beide Jungen waren Ende Juli 1995 einen Tag zusammen im Freibad Pankow. Stefan hatte eine Nacht bei seinem Freund und dessen Großeltern in der Sellinstraße 3 in Pankow übernachtet. Dort hatte er seine Badesachen vergessen, die er vor seiner Rückreise nach Kiel noch abholen wollte.

Am Mittwoch, dem 2. August 1995, brach Stefan Lamprecht gegen 15 Uhr aus der Wohnung seiner Oma auf, um seine Badesachen abzuholen. Gegen 16.15 Uhr verließ er die Sellinstraße wieder, um zur Großmutter zurückzukehren. Seine Badesachen trug er in einer dünnen weißen Plastiktüte bei sich.

An diesem Nachmittag wurde Stefan Lamprecht das letzte Mal lebend in der Sellinstraße 3 in Pankow gesehen. Stefan, der noch am Mittwochabend zusammen mit seinem Vater zum Nachtangeln gehen wollte, blieb verschwunden. Vater und Großmutter machten sich bereits am frühen Abend Sorgen und der Vater erstattete am späten Abend eine Vermisstenanzeige bei der Polizei. Die Suche in den folgenden Tagen blieb ebenfalls vergeblich.

Auch 10.000 Mark Belohnung brachten nichts

Am Dienstag, dem 8. August 1995, wurde auf der Mülldeponie Schöneiche bei Mittenwalde beim Entladen von Waggons mit Hausmüll, der aus Berlin stammte, ein getöteter Junge gefunden. Die Polizei identifizierte ihn als Stefan Lamprecht.
Die Obduktion ergab, dass Stefan Lamprecht ist Opfer eines Sexualverbrechens wurde. Exakte Rückschlüsse auf das Tatgeschehen konnten die Gerichtsmediziner aber nicht ziehen.

Das tote Kind wurde ohne seine Bekleidung – eine hellblaue, kurze verwaschene Jeanshose, ein grünes, ärmelloses T-Shirt und seine Sandalen – gefunden. Stefan hatte mehrere Verletzungen, die ihm der unbekannte Täter mit einem Messer zugefügt hatte. „Weitere Verletzungen am Unterleib machen deutlich, dass ein sexuelles Motiv vorgelegen haben muss“, sagte ein Polizeisprecher.

Die Ermittlungen brachten keine konkrete Erkenntnis über seinen Aufenthaltsort zwischen dem 2. August, Mittwochnachmittag, bis zum Auffinden am Dienstag, dem 8. August 1995.

Lautsprecherdurchsagen in der Nähe der Sellinstraße, das Verteilen von Fahndungsplakaten, die Auslobung einer Belohnung von 10.000 Mark und zahlreiche Presseveröffentlichungen erbrachten keine relevanten Ermittlungsanhalte.
Niemand hatte den 13-jährigen, blonden Stefan offensichtlich auf seinem zweieinhalb Kilometer langen Heimweg von der Sellin- zur Seelower Straße beobachtet oder auffällige Situationen bemerkt, in denen der 1,54 Meter große, schlanke Junge auf den späteren Täter gestoßen sein könnte.

Die Ermittler der Mordkommission vermuten, dass der Junge auf dem Nachhauseweg auf seinen Mörder getroffen ist. Sie gehen von einem einem zufälligen Zusammentreffen aus. Andere Kontakte außerhalb der Familie hatte Stefan nicht in Berlin.
Die Mordkommission schließt aus, dass Stefan zunächst freiwillig untertauchte. Er war sehr zuverlässig und freute sich auf das Nachtangeln mit seinem Vater, zu dem er ein gutes, entspanntes Verhältnis hatte.

Es ist unbekannt, wie Stefan überhaupt von der Seelower Straße zu seinen Verwandten in die Sellinstraße gekommen war. Er könnte die gut zweieinhalb Kilometer gelaufen sein, er könnte aber auch öffentliche Verkehrsmittel entlang der Schönhauser Allee beziehungsweise der Berliner Straße zwischen Pankow und Prenzlauer Berg genutzt haben, am wahrscheinlichsten die Straßenbahn. Der kürzeste Weg verläuft hauptsächlich entlang der Schönhauser Allee und der Berliner Straße. Auf dieses Gebiet richten die Ermittler ihr Augenmerk.

Stefan war ein sehr freundlicher Junge. Es ist denkbar, dass der Täter ihn ansprach, vielleicht unter dem Vorwand, ob er bei einer Tätigkeit behilflich sein könnte. Stefan hat geraucht, vielleicht hat der Täter das als Anlass genommen, mit ihm ins Gespräch zu kommen.

Er trank Stefan zwar nie Alkohol. Doch bei seiner Obduktion stellten die Mediziner eine erhebliche Alkoholbeeinflussung fest. Der Alkohol könnte ihm aber auch gewaltsam verabreicht worden sein.

Offenbar im Kohlenkeller versteckt

Die Polizei geht davon aus, dass der Täter Stefan einen Raum ungestört längere Zeit in seiner Gewalt hatte. Er konnte sein Opfer dort aber nicht zurücklassen, weil sonst Rückschlüsse auf ihn möglich gewesen wären. Vielleicht hat der Täter deswegen ein hohes Entdeckungsrisiko in Kauf genommen und ließ sich auf eine Beseitigung des Opfers in einem Hausmüllcontainer eines größeren Gebäudes in dichtem Wohngebiet ein.

Funde im Müllwaggon deuten darauf hin, dass die Kinderleiche in der Umgebung Schönhauser Allee/Berliner Straße in den Hausmüll gelegt wurde. An eine Ablage direkt am Verladebahnhof in der Asgardstraße in Heinersdorf, wie die Polizei anfangs vermutete, glaubt sie inzwischen nicht mehr.

Die Ermittler haben aber Hinweise, dass der Täter den ermordeten Jungen zwischendurch noch an einer anderen Stelle abgelegt hatte, bevor er ihn in einer Mülltonne beseitigte: An seinem Körper wurden nämlich Braunkohlerückstände festgestellt, die wie eine Schicht den gesamten Körper überzogen. Vielleicht wurde Stefan Lamprecht einige Tage in einem Kohlenkeller oder -schuppen zwischen Braunkohlebriketts verborgen gehalten.

Die Polizei ist interessiert an Orten, die irgendwie zu den Schilderungen passen und wo Zeugen Anfang August 1995, vom 2. bis zum 8. August, Auffälliges beobachtet haben und die sich in der Nähe des vermuteten Laufweges von Stefan befinden.
Denkbar sind auch öffentliche Gebäude, die vielleicht wegen der Sommerzeit geschlossen waren, aber für einen kleinen Personenkreis zugänglich waren. Vielleicht gibt es auch Bezirksschornsteinfeger, denen etwas Spezielles aufgefallen ist, was für sie – damals – keine besondere Bedeutung hatte.

Neben dem Aspekt der Braunkohle gibt es einen weiteren Punkt, der ermittlungsrelevant sein könnte: Stefan Lamprecht hatte als er gefunden wurde, lediglich blaue Müllsäcke am Körper, die eher wie Bekleidung wirkten als wie Verpackungsmaterial. Unter Umständen hat oder hatte der Täter eine spezielle Beziehung zu diesem Material im Sinne eines Fetisch.

Täter war offenbar ein Sadist

Inzwischen hat die Polizei ein Täterprofil erstellt: Am wahrscheinlichsten ist, dass Stefan Lamprecht Opfer eines ihm zuvor unbekannten Täters wurde, der zwar tatbereit war, aber eher zufällig auf Stefan traf. Die Begehungsweise der Tat deutet auf eine sadistische Tendenz beim Täter hin. Diese Fantasien könnte er bereits im Vorfeld durchgespielt oder jemandem mitgeteilt haben. Trotzdem könnte der Täter sozial integriert und unauffällig sein, sicher und selbstbewusst auftreten. Da die Bekleidung des Opfers und seine mitgeführten Badesachen fehlten, ist denkbar, dass der Täter diese Gegenstände nach der Tat aufbewahrt hat.

Die Polizei fragt: Wer kann Hinweise zu Personen geben, die im Bereich der Schönhauser Allee und der Berliner Straße – also zwischen Pankow und Prenzlauer Berg – Mitte der 90er-Jahre aufgefallen sind, weil sie Kontakt zu zehn- bis 13-jährigen Jungen zu suchten und darüber hinaus eventuell Zugang hatten zu einer Räumlichkeit in diesem Bereich, wo Braunkohlebriketts lagerten.

Unter Umständen haben blaue Plastiktüten oder Tüten überhaupt eine besondere Bedeutung für den Täter. Es wird nicht ausgeschlossen, dass der Täter im Nachhinein über seine Tat mit jemandem gesprochen hat oder zwischenzeitlich versucht hat, seine sadistische Komponente erneut auszuleben.

Zeugen könnten auch Erwachsene sein, die in Ihrer Kindheit um das Jahr 1995 in diesem speziellen Bereich Beobachtungen und Erlebnisse hatten, in denen die genannten Aspekte eine Rolle spielten und die sich damals nicht trauten, sich jemandem zu offenbaren.

Unter Umständen ist damals Stefans Bekleidung irgendwo aufgetaucht, ohne dass der Finder dem Bedeutung beimaß. Seine Badesachen wurden in einer weißen, unbeschrifteten Tüte transportiert, wie es sie beim Fleischer oder an einem Imbissstand gibt. Es war eine dunkle Badehose in Form einer Radlerhose und ein dunkles Handtuch mit Blumenmotiv.

Jahre später wurde bekannt, dass ein pädophil veranlagter Mann zu Stefan in seiner Kieler Heimat Kontakt gesucht hatte. Darüber wissen die Ermittler wenig. Sollte es dazu Zeugen geben, werden diese Personen ebenfalls gebeten, sich zu melden. Über das Kieler Umfeld von Stefan Lamprecht gibt es insgesamt nur wenige Informationen.

http://www.berliner-zeitung.de/polizei/mordfall-aufgerollt-wer-hat-stefan-lamprecht-ermordet-,10809296,24121402.html (Archiv-Version vom 01.11.2014)

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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 08:28
16.09.02
Neue Spuren im Mordfall Lamprecht
Von Dirk Banse und Michael Behrendt



Vor sieben Jahren ist der 13-jährige Stefan Lamprecht in Berlin zu Tode gefoltert worden. Sein Mörder wurde bis heute nicht gefasst. Während die Staatsanwaltschaft den Fall bereits zu den Akten gelegt hat, verfolgt ein Berliner Privatdetektiv neue Spuren.

Ines Lamprecht, die Mutter des ermordeten Stefan Lamprecht, wird fast täglich an die Tragödie vom August 1995 erinnert. In regelmäßigen Abständen läutet ihr Telefon, doch am anderen Ende der Leitung meldet sich niemand. «Ich bin mir sicher, dass es dieselben Leute sind, die Stefan auf dem Gewissen haben», sagt die 44-Jährige. Stefans Leiche war am 8. August 1995, sechs Tage nach seinem Verschwinden in Pankow, auf einer Mülldeponie in Mittenwalde bei Berlin gefunden worden. Der gesamte Körper hatte Stich- und Schnittverletzungen aufgewiesen.

In Ines Lamprechts Auftrag ermittelt nun ein Berliner Privatdetektiv (bei Hinweisen zu erreichen unter: Postfach 350 165, 10210 Berlin), um Licht in das Dunkel dieses Falles zu bringen. Der Mann, der noch anonym bleiben möchte, befragte erneut die Mutter und die Halbschwester des ermordeten Jungen. Dabei ergaben sich neue Ermittlungsansätze. So soll sich Stefan ein halbes Jahr vor seinem qualvollen Tod von einem Tag auf den anderen stark verändert haben. «Er klebte sich Totenköpfe an die Wände und stach mit einem Messer auf seine Kuscheltiere ein. Da ich selbst von meinem Stiefvater vergewaltigt worden bin, weiß ich, dass dieses Verhalten die Folge von sexuellem Missbrauch gewesen sein könnte», sagt Stefans Halbschwester Nancy. Ihr Stiefvater habe jedoch für die Mordzeit ein Alibi.

«Ich vermute, dass Stefan ins Kinderporno-Milieu geraten war und deshalb sterben musste», sagt der Privatdetektiv. Zu dieser These passt auch eine Erinnerung von Ines Lamprecht: «Bis heute verstehe ich nicht, warum die Polizei mir vor Stefans Tod gesagt hatte, ich müsste meinen Jungen eventuell auf eigene Kosten aus Holland holen.» Stefan Lamprecht lebte in Kiel, verbrachte aber 1993 und 1995, als er ermordet wurde, die Sommerferien bei seiner Verwandtschaft in Berlin.

Der Detektiv sucht jetzt vor allem nach einem Mann, der bei der Beerdigung des Jungen aufgetaucht war. Nancy Lamprecht: «Am Grab betete damals ein großer Mann mit schwarzer Hautfarbe. Er sprach Englisch. Das Merkwürdige daran war, dass er an dem Grab kniete, bevor der Sarg dorthin gebracht wurde. Der Mann verschwand, ohne ein Wort mit uns zu wechseln.» Später habe das Gerücht, der Unbekannte sei ein Angelfreund von Stefan gewesen, die Runde gemacht.

Nach dem Tod von Stefan erfuhr die Familie, dass der Junge oft in die Kirche gegangen sei. Zu Hause hatte er davon nichts erzählt. Mysteriös sind auch weitere Begebenheiten. So hatte 1996 ein Junge bei Ines Lamprecht angerufen und «Ich bins» gesagt. Anschließend sei aufgelegt worden. «Ich könnte schwören, dass es Stefans Stimme war. Es kann aber nicht sein, denn mein Junge ist doch tot», sagt die Mutter. Einen ähnlichen Anruf habe wenige Tage nach seinem Verschwinden auch Stefans Tante erhalten. Zu einem Zeitpunkt, als der Junge bereits tot gewesen sein soll

http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article512952/Neue-Spuren-im-Mordfall-Lamprecht.html


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 08:29
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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 08:54
10.06.2002

Vater will Mord an 13-Jährigem aufklären

Der Fall Lamprecht: Nach sieben Jahren verfolgt ein Privatdetektiv alte Spuren und sucht die verschwundene Mutter

Es ist der siebte Sommer ohne seinen Sohn. Ohne Angelausflüge und Kinderlachen. Es waren sieben Jahre der Ungewissheit. Wer hat Stefan ermordet? Kein Tag vergeht, an dem Peter Lamprecht nicht an den 2. August 1995 denkt, an dem sein Junge nicht vom Schwimmen in Lamprechts Wohnung nach Prenzlauer Berg zurückkehrte. Acht Tage später wurde die Leiche des 13-Jährigen auf einer Müllkippe im brandenburgischen Mittenwalde gefunden. Vergewaltigt und verstümmelt, wahrscheinlich bei sadomasochistischen Sexualpraktiken. Einzelheiten konnte der Gerichtsmediziner den Eltern damals nicht zumuten.

Sieben Jahre später. Peter Lamprecht steht am Grab seines Sohnes. In Kiel fand Stefan seine letzte Ruhestätte. Dort, wo er mit seiner Mutter und deren neuem Lebensgefährten lebte. "Ich habe Stefan in den Sommerferien immer abgeholt. Dann sind wir in Berlin Angeln gegangen", berichtet sein Vater, der heute arbeitslose Wachmann. Eine Gravur auf dem Grabstein zeugt von diesen glücklichen Stunden - statt einer Rose ist eine Angelrute eingemeißelt.

Glückliche Stunden, die jäh endeten: Stefan hatte an jenem Augusttag noch seine Badesachen bei Onkel und Tante abgeholt, und wollte dann zum Schwimmen gehen. Er kam nie wieder.

In den nächsten Tagen machte sich auch sein Vater mit Freunden auf die Suche nach dem Jungen, immer wieder. Bis ihn die Polizei anhielt und fragte: "Sind sie der Vater?" Die Nachricht des Todes konnte Peter Lamprecht lange nicht verwinden, konnte nicht mehr arbeiten, betäubte sich mit Tabletten und Alkohol.

Bis heute ist der Mord nicht aufgeklärt. Doch die Jahre der ohnmächtigen Trauer und die Stunden der quälenden Depressionen sollen nun vorbei sein. "Ich werde die Mörder finden. Die Polizei kommt anscheinend nicht weiter, auch wenn sie beteuert, noch an dem Fall zu arbeiten", sagt der Vater. Mit einem Privatdetektiv verfolgt er alle Spuren, die ihm bekannt sind. So auch die, dass sein Sohn kurz vor dem Mord eine Aufforderung zur Aussage gegen einen Kinderschänder in Kiel bekommen hatte. "Seine Mutter Ines und seine Stiefschwester Nancy müssten ganz genau wissen, warum Stefan aussagen sollte. Deshalb versuche ich, die beiden zu finden."

Doch sie sind verschwunden. "Unbekannt verzogen", heißt es bei der Friedhofsverwaltung und den Behörden. "Es ist doch mysteriös, dass das Grab nach Angaben der Friedhofsverwaltung Monate lang nicht gepflegt wurde und jetzt seit einigen Wochen wieder in gutem Zustand ist", wundert sich der Vater.

Der Privatdetektiv soll nun die Angehörigen aufspüren. Denn der Ermittler glaubt, dass das Motiv für den Mord in Kiel zu suchen sei. "Zwischen dem Verschwinden des Jungen und dem Auffinden seiner Leiche vergingen acht Tage. Wo ist der Beweis, dass er nicht in Kiel getötet wurde?", fragt der Detektiv. Er verfolgt nun eine Spur im norddeutschen Kinderpornomilieu. Denn: Laut seinen Informationen hatte sich Stefan vor seinem Tod an seine Stiefschwester Nancy gewandt, um ihr Einzelheiten über seinen sexuellen Missbrauch anzuvertrauen.

Brisant erscheint in diesem Zusammenhang auch, dass ein Verwandter von Stefan kurz nach dem Mord in einem Jugendheim aufgesucht und mit dem Tode bedroht worden sein soll. Lamprecht: "Ihm wurde gesagt, dass er ebenfalls sterben würde, falls er nicht schweige. Offenbar weiß der Junge mehr, die Polizei muss ihn schnell finden. Vielleicht kennt er die Mörder."

http://www.welt.de/print-welt/article393704/Vater-will-Mord-an-13-Jaehrigem-aufklaeren.html


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 12:17
ich klinke mich mal mit ein. Der ganze Fall ist sehr mysteriös und sollte der Täter wirklich im Kinderpornomillieu zu suchen sein dürfte die suche sehr schwer werden.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 14:52
In den Mittneunzigern verschwanden einge Jungen in Berlin, es gab in diesen beiden Fällen immer wieder Hinweise, die ins kinderpornographische Milieu hinwiesen. Beide Jungen wurden nie gefunden.
Manuel Schadwald, 12 Jahre, verschwand am 24. Juli 1993
Samir Beganovic, 11 Jahre, verschwand am 12. Februar 1994


Till Kratsch, 13 Jahre, verschwand am 14. Juli 1995
Seine Spur verliert sich am Bahnhof Zoo, als er einen Freund dorthin begleitet hatte. Auch er wurde nie gefunden.

Möglicherweise macht es Sinn, diese Fälle in die Überlegungen mit einzubeziehen? Falls vom Initator nicht gewünscht, bitte überlesen :-)


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 15:11
Also ich hab hier noch einen Artikel in dem zwei weiter Namen genannt werden

Daniel Beyer und Marcel Hemeking

http://www.morgenpost.de/printarchiv/berlin/article435894/Vier-Schicksale-ein-Taeterkreis.html


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 15:17
@sandfrauchen

ich finde es gut, dass Du diese anderen Fälle auch noch mit einbringst. Wer weiß, vielleicht gibt es einen Zusammenhang.

Mysteriös ist das auf jeden Fall. Ich habe heute auch zum ersten mal von Stefan Lamprecht gehört und es hat mich echt traurig gemacht. Deshalb der neue Thread hier.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 15:36
Hier noch ein paar Interssante Sachen zu Till Kratsch
Am 14. Juli 1995 begleitete der Schüler einen Freund aus Bielefeld zum Bahnhof Zoo.

Dann verlor sich seine Spur. Seit mehr als fünf Jahren sucht Kriminalhauptkommissar Rainer Horwath von der Vermisstenstelle des Landeskriminalamtes nach dem Jungen, der inzwischen 19 Jahre alt wäre. Die Hoffnung, dass Till Kratzsch noch lebt, teilt der Ermittler mit der Mutter des Vermissten. Besonders zwei Hinweise von Zeugen hält Horwath für glaubhafte Anhaltspunkte, dass Till Kratzsch sich zwischenzeitlich in der Punkerszene aufgehalten hat. Im Sommer 1997 will ein 18-Jähriger Mann aus Landsberg am Lech den Vermissten am Mannheimer Hauptbahnhof getroffen und dann in einer Fahndungssendung im Fernsehen wiedererkannt haben. Der Zeuge berichtete, der junge Mann habe ihm erzählt, dass er den Winter auf Korsika verbringen wolle. Und er habe ihm einen Zettel überreicht, auf den er Strichmännchen gemalt hatte - genau solche, wie sie Till Kratzsch zu zeichnen pflegt. Boulevard Berlin:
Was die Stadt bewegt... Die zweite Spur führte nach Berlin. Im Frühjahr vergangenen Jahres meldeten sich zwei Frauen bei der Polizei. In der Nähe der damaligen Wagenburg am Bethaniendamm in Kreuzberg begegneten sie einem jungen Mann im Punker-Outfit, den eine der Frauen zunächst für ihren Stiefbruder hielt. Der Irrtum klärte sich schnell auf. Es war ein anderer. Aber der Stiefbruder sieht Till Kratzsch zum Verwechseln ähnlich.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/vermisst-teil-12-till-kratzsch/216966.html


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 15:54
Danke für die Eröffnung des Threads. Ich denke auch, den Fall Stefan kann man extra diskutieren. Auffallend ist tatsächlich die Häufigkeit der verschwundenen Jungen damals in Berlin. Manuel Schadwalds Vater wurden damals Kontakte zur pädophilen Szene nachgesagt. Er distanzierte sich davon. Es macht aber deutlich, dass es diese Szene gab. Ich möchte hiermit betonen, dass ich nicht den Vater beschuldige.
Irgendwo las ich auch mal etwas von "Kinderhäuser" speziell in Berlin. Da war bekannt, dass Pädos in Wohnungen lebten, den Jungs Essen, Computerspiele etc. anboten, um sie dann zu missbrauchen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 16:11
Ich hab beim stöbern einen Bild artikel gefunden in dem die Mutter wohl von der Polizei vernommen wurde aber leider nuir bei Bild


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 17:30
Im Fall Daniel Beyer wurden 1999 zwei Männer für die Tat verurteilt. Daher ist der Fall für mich hier eher außen vor.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/vermisst-spurlos-verschwunden/192228.html


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 18:10
@sandfrauchen
Ich stelle trotzdem mal diesen Artikel über Tathergang und Gerichtsprozess rein, da ich ihn für sehr aufschlussreich halte.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/eklat-beim-kindermord-prozess-eltern-mussten-draussen-bleiben/69558.html


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 18:33
@Schimpanski
vielen Dank für den Link und nun bin ich fassungslos wie wenig Rechte Eltern in der deutschen Justiz haben. Ich bin der Meinung Mord ist Mord egal wie alt ich bin. Wenn ich schon lese *zum schutze der Täter* könnte ich platzen. Wieso haben Täter mehr Rechte als Opfer?


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 20:58
@darkflame88
Du hast recht, es ist ein echtes Trauerspiel. Ich kann mir das gesellschaftlich nur psychologisch erklären. Unbewusst distanzieren sich viele Menschen von Geschädigten Personen - aus Angst das so etwas einem auch Widerfahren könnte.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

25.07.2014 um 21:18
@Schimpanski
da könntest du wohl Recht haben, als wenn so etwas ansteckend ist. Aber ich fnde es schon arg traurig dass sie Eltern ausgeschlossen wurden. Die meisten wollen immerhin wissen was genau passiert ist damit sie es verarbeiten können. Auch wenn es schrecklich weh tut und man sich vorstellen kann wie sehr das Kind gelitten haben muss.
Prinzipiell bin ich nun mal kein Freund davon Täter zu schützen.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

28.07.2014 um 06:14
Ergänzend zu Penelope: In einem der Zeitungsartikel stand, dass Marcel und Daniel dieselbe Schule besucht haben.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

28.07.2014 um 06:14
Was ich nicht verstehe ist, warum man sich bei Till Kratzsch und Samir Beganovic (schreibt man den Namen so?) immer noch darauf versteift, dass sie weggelaufen sind.
Klar, es gab in beiden Fällen Sichtungen nachdem sie verschwunden sind. Aber die sind jetzt auch Jahrzehnte her. Und gerade bei Till Kratzsch frage ich mich, ob der angebliche Till nicht einfach ein anderer junger Mann war, der ihm nur ähnlich sah.


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Mordfall Stefan Lamprecht - 2. August 1995 in Berlin

28.07.2014 um 09:45
Weiß Jemand wo Manuel Schadwald in Berlin wohnte?

Der Mann, der Justin bei sich gefangen hielt, wohnt auch in der Nähe Berlins. Er ist seit mindestens 20 Jahren dabei, Kinder zu missbrauchen. Vielleicht gibt es auch da Zusammenhänge.


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