Mord an Peter von U. (Laberweinting)

emz schrieb:Reicht es für Habgier, wenn sie sich trennen wollte, aber finanziell zu viel Federn hätte lassen müssen bei einer Scheidung? Ich kann es nicht einschätzen.

Ja, rein juristisch gesehen reicht das. Die Rspr. geht davon aus, dass Habgier auch dann gegeben sein kann, wenn sich der Täter nur Aufwendungen ersparen, sprich den Verlust bereits vorhandenen Vermögens, verhindern wollte. Ob das in diesem Fall so war, wie die Finanzen unter den Ehepartnern geregelt waren, etc. lässt sich schlicht derzeit nicht beurteilen, wir werden abwarten müssen. Eine mögliche Konstellation könnte vielleicht auch sein, dass sie - im glauben an eine sehr stabile Beziehung - dem Ehemann Vermögenswerte übertragen hatte, um diese dem Zugriff möglicher Gläubiger zu entziehen und er sich dann scheiden lassen wollte.

Sollte es sich hier tatsächlich um einen Habgier-Mord handeln, bin ich allerdings etwas überrascht bezüglich der schlechten Planung, 'Entsorgung', etc. Das fühlt sich für mich eher nach einer ungeplanten Tat im Streit aus verletzter Eitelkeit, enttäuschter Liebe oder ähnlichem an.

Stradivari schrieb:Es ist ja davon auszugehen, dass schon aufgrund ihrer Arztpraxis Gütertrennung vereinbart war . Anders kann ich mir das nicht vorstellen .
Die Praxis ist ja auch in den letzten Jahren renoviert worden .

Sie war Geschäftsführerin dieser GmbH:
https://www.northdata.de/Zahninsel+an+der+M%C3%BCnchner+Freiheit+MVZ+GmbH,+M%C3%BCnchen/HRB+249177

TheGreyCat schrieb:Sollte es sich hier tatsächlich um einen Habgier-Mord handeln, bin ich allerdings etwas überrascht bezüglich der schlechten Planung, 'Entsorgung', etc. Das fühlt sich für mich eher nach einer ungeplanten Tat im Streit aus verletzter Eitelkeit, enttäuschter Liebe oder ähnlichem an.

Das geht mir genauso. Was kann es notwendig gemacht haben, ihn von heute auf morgen loswerden zu müssen.

@emz
Drückende Schulden, fälliger Kredit usw.? Möglicherweise hat das Opfer Zusagen in Aussicht gestellt und wollte davon nichts mehr wissen?

Diese Tat geschah überraschend und die Gründe kennen wir nicht. Aber Zähneziehen, das nackte Auffinden sowie die Brandspuren zeugen von blinder Wut und Hass. Man stelle sich den Tatablauf einfach mal vor. Grausam, brutal und unmenschlich.
Wer hilft bei einem solchen Verbrechen... .

sommerday schrieb:Drückende Schulden, fälliger Kredit usw.? Möglicherweise hat das Opfer Zusagen in Aussicht gestellt und wollte davon nichts mehr wissen?

Wer hilft bei einem solchen Verbrechen... .

Als Geschäftsführerin der GmbH dürfte sie über ein nicht allzu geringes regelmäßiges Einkommen verfügt haben. Ihren Internetauftritten ist nicht zu entnehmen, dass sie kostenintensive Hobbies betrieb. In Richtung Schulden sehe ich keine Anhaltspunkte.

Ich sage nicht, dass es einfach ist. Aber auch eine Frau kann ein Leiche unter Zuhilfenahme von Teppichen und Folien von der Wohnung in die Garage schleifen. Und wenn sie alle Zeit der Welt hat, dann zerrt sie die Leiche auch noch auf den Beifahrersitz, wenn's nicht grad ein suv ist.

Ist denn so eine Verhandlung öffentlich ? Kann man da dabei sein ? Und wie erfährt Mann wann es wo los geht ???

@Mrs.Murkel

Der Prozess wird am Landgericht Regensburg stattfinden.
Die Verhandlung ist in jedem Fall öffentlich.
Ansonsten sei mal ganz zuversichtlich, der Prozessbeginn wird hier garantiert bekanntgegeben, denn mit Sicherheit werden die Medien schon im Vorfeld darüber berichten.

@emz

Vielleicht lebte sie über ihre Verhältnisse, hatte Geld aus der Praxis gezogen? Vielleicht pflegte sie einen luxuriösen Lebensstil, da gibt es ja viele Möglichkeiten.

Im Zeitungsartikel vom 02.01.20 steht: Über die Feiertage wurde allen Beteiligten die Anklage zugestellt.... .
Da gehe ich davon aus, dass mehrere Personen involviert sind.

Trotzdem kann es sein, dass sie es alleine schaffte, das Opfer wegzubringen. Wer ist mit "allen Beteiligten" dann gemeint?

sommerday schrieb:Vielleicht lebte sie über ihre Verhältnisse, hatte Geld aus der Praxis gezogen? Vielleicht pflegte sie einen luxuriösen Lebensstil, da gibt es ja viele Möglichkeiten.

Es gibt nicht einen einzigen Anhaltspunkt dafür, dass sie nun mit 61 Jahren ihren Lebensstil so drastisch verändert haben sollte. Das ist reine Spekulation.

sommerday schrieb:Im Zeitungsartikel vom 02.01.20 steht: Über die Feiertage wurde allen Beteiligten die Anklage zugestellt.... .
Da gehe ich davon aus, dass mehrere Personen involviert sind.

https://dejure.org/gesetze/StPO/201.html

Das Gericht lässt die Anklage, die die Staatsanwaltschaft erstellt hat, der Beschuldigten sowie ihren Verteidigern zukommen, des weiteren evtl. Nebenklägern und deren Verteidigern. Das sind die Beteiligten, von denen in dem Artikel die Rede ist. Die können dann dazu etwas sagen und wenn die Frist hierfür abgelaufen ist, dann eröffnet das Gericht das Hauptverfahren und setzt die Termine für die Verhandlung fest.

@emz

Deshalb schrieb ich "vielleicht". Nein, keine Anhaltspunkte, man macht sich eben Gedanken.
Wenn sie selbst genug Geld hat, warum dann das alles? Ihr ganzes Lebenswerk aufs Spiel gesetzt, unverständlich.

Danke, jetzt verstanden.
Trotzdem mag ich nicht ganz glauben, dass sie das Opfer alleine nach Tschechien verbrachte. Der Prozess wird es an den Tag bringen, hoffe ich.

Weiß jemand wann damit zu rechnen ist dass der Prozess in etwa beginnt?

hoptimistin schrieb:Weiß jemand wann damit zu rechnen ist dass der Prozess in etwa beginnt?

Das ist es schwer, Prognosen zu stellen. Im Höxteraner Horror-Haus Prozess wurden das Pärchen im April festgenommen und ein halbes jahr später startete der Prozess, während im Schnaittacher Eltern-Mord-Prozess die Anklage im Frühjahr in trockenen Tüchern war, aber der Prozess erst im Januar anfing, weil die Nürnberger zu wenige Gerichtssäle hatten. Wie flott die am Regensburger Landgericht sind, vielleicht hat da jemand Einblick.

Viel ist ja über das Vorleben von Opfer und Tatverdächtiger nicht zu erfahren, das Umfeld, also Familie, Freunde, Bekannte, Kollegen und Nachbarn scheint sich den Medien gegenüber nicht zu öffnen.

Nach meinem Eindruck war er in England auf der Suche nach einer Partnerin. Er nutzte hierzu sowas wie ein Datingportal. Selbigen missglückten Kontaktversuch von ihm aus 2010 habe ich gefunden:

https://www.dailymail.co.uk/femail/article-1248759/Theres-just-spark-Shes-spinster-waiting--Watch-happened-played-Cilla-.html

Auf diesem Weg wird er wohl auch seine Zahnärztin gefunden haben.

@TheGreyCat, wie ordnest denn du dies ein? Mir scheint, du kannst diese Gepflogenheiten auf der Insel beurteilen und einordnen.

emz schrieb:Das Gericht lässt die Anklage, die die Staatsanwaltschaft erstellt hat, der Beschuldigten sowie ihren Verteidigern zukommen, des weiteren evtl. Nebenklägern und deren Verteidigern. Das sind die Beteiligten, von denen in dem Artikel die Rede ist.

Wenn der Beschuldigte (er heißt jetzt im sog. Zwischenverfahren, also nach Einreichung der Anklage vor Gericht und vor der Zulassung der Anklage durch das Gericht jetzt "Angeschuldigter") einen entsprechend bevollmächtigten Verteidiger hat, bekommt nur der Verteidiger die Anklageschrift, §§ 201, 145 a StPO. Das Gerichtet versendet nicht immer alles doppelt an den Anwalt und seinen Mandanten. Die Vollmacht für den Anwalt umfasst regelmäßig auch die Empfangsberechtigung für Schriftstücke der StA und des Gerichts.

Wenn hier von der Zustellung der Anklageschrift an "alle Beteiligten" die Rede ist, kann man sich also wirklich fragen, ob es außer der Angeschuldigten CvU womöglich noch mindestens einen weiteren Angeschuldigten gibt, der vielleicht wegen Beihilfe etc. mit angeklagt ist.

Wenn der Verteidiger eine entsprechende Vollmacht zur Akte gereicht hat, bekommt er die Anklageschrift förmlich zugestellt, der Angeschuldigte erhält sie aber auch. In dem Fall formlos übersandt, ohne Zustellungsurkunde. Liegt keine Vollmacht bzw. Pflichtverteidigerbestellung vor, erfolgt die Zustellung an den Angeschuldigten persönlich.

Bin ja mal gespannt wie lange es nun dauert bis der Prozess dann auch wirklich stattfindet...

Ich schaue wöchentlich auf die termin Liste , bis jetzt nichts gefunden

9 Verhandlungstermine. Am 16. März geht es los.
https://www.onetz.de/deutschland-welt/regenstauf/spektakulaerer-prozess-steht-mord-adelsfamilie-id2982744.html

Delphi10 schrieb:9 Verhandlungstermine. Am 16. März geht es los.
https://www.onetz.de/deutschland-welt/regenstauf/spektakulaerer-prozess-steht-mord-adelsfamilie-id2982744.html

Zitat:

Eine Falschmeldung ist nach Auskunft von Verteidiger Michael Haizmann, dass in anderen Medien immer wieder berichtet wird, dem Opfer seien die Zähne fachmännisch entfernt worden: "Das ist eine Ente."

Also sind sie ihm "unfachmännisch" gezogen worden? Das wollte er wohl hoffentlich nicht sagen... er trug annahmsweise ein Gebiß, irgendwann war da dann doch (hoffentlich) ein Fachmann dran.

sooma schrieb:Zitat:

Eine Falschmeldung ist nach Auskunft von Verteidiger Michael Haizmann, dass in anderen Medien immer wieder berichtet wird, dem Opfer seien die Zähne fachmännisch entfernt worden: "Das ist eine Ente."

Sie kann also nicht die Täterin sein, weil man bei ihr als Zahnärztin davon auszugehen hat, dass sie ihm die Zähne fachmännisch gezogen hätte?

Na ja, dümmer stellen kann man sich immer.

PS:
Haizmann ist übrigens auch Verteidiger im Fall Maria Baumer.

Ich denke eher, dass das heißen soll, dass das Ziehen der Zähne nicht in zeitlichem Zusammenhang zum Tod erfolgt ist. Dem Toten wurden nicht extra die Zähne gezogen, er hatte einfach keine mehr, weil er Gebissträger war. In den ersten Veröffentlichungen war ja auch jeweils nur von einem Totem die Rede, der u.a. als zahnlos beschrieben wurde. Das mit den gezogenen Zähnen entwickelte sich dann erst später, als Frau v. U. bereits unter Verdacht stand. Für eine Zahnärztin wäre es ja auch saublöd, einer Leiche, die sie verschwinden lassen will, professionell die Zähne zu ziehen.