Mord an Peter von U. (Laberweinting)

Justsaying schrieb:Den Satz verstehe ich nicht.

Ich meinte, wenn jemand (hier die Täterin) tatsächlich u. a. jahrelang häuslicher Gewalt ausgesetzt ist, dann ist für sie/ihn vielleicht eine 6-jährige Gefängnisstrafe das kleinere Übel. Ich wollte die Tat damit keinesfalls rechtfertigen. Das war quasi eine alternative Perspektive zu dem, was ich davor schrieb.

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Was mir noch einfällt: Im Podcast hieß es, es wäre in seinem Blut kein Alkohl festgestellt worden, oder?

watnu schrieb:Ich meinte, wenn jemand (hier die Täterin) tatsächlich u. a. jahrelang häuslicher Gewalt ausgesetzt ist, dann ist für sie/ihn vielleicht eine 6-jährige Gefängnisstrafe das kleinere Übel.

Das kann sie doch vorab gar nicht wissen, dass sie nur 6 Jahre bekommt. Da wäre auch ein lebenslänglich drin gewesen. Sehr riskantes Spiel.

Tritonus schrieb:Das kann sie doch vorab gar nicht wissen, dass sie nur 6 Jahre bekommt. Da wäre auch ein lebenslänglich drin gewesen. Sehr riskantes Spiel.

Sie wird wohl nicht unbedingt damit gerechnet haben, dass sie erwischt wird.
Aber in der Haft könnte sie womöglich so gedacht haben.

Tritonus schrieb:Das kann sie doch vorab gar nicht wissen, dass sie nur 6 Jahre bekommt.

So habe ich das weder gemeint noch geschrieben. Es war (m)eine rückblickende Betrachtung - aus heutiger Sicht:

watnu schrieb:Wenn er tatsächlich (auch) ihr gegenüber gewalttätig usw. war, dann waren die 6 Jahre Gefängnis evtl. die geringere Strafe.

@Tritonus
@emz

watnu schrieb:Ich meinte, wenn jemand (hier die Täterin) tatsächlich u. a. jahrelang häuslicher Gewalt ausgesetzt ist,

Laut dem Mordlust-Podcast hat CuV vor Gericht gesagt, das ihr Gatte ihr gegenueber nicht gewalttaetig war.
https://mordlust-podcast.podigee.io/202-196-der-schone-schein

Warum geht man mit seinem Gatten wie jeden Freitag zum Italiener essen, wann man sich ernsthaft trennen moechte ( im Ggs. zu ihm, der keine Trennung wollte).
CvU war hier nicht konsequent in ihrem Verhalten.

Und warum haette sie abends in sein Schlafzimmer gehen sollen (mir der Garotte in der Hand), wenn sie sich von ihrem Gatten bedroht gefuehlt haette? Und wieder: was macht sie ueberhaupt in seinem Schlafzimmer?

Eines Abends habe sie die Garrotte genommen und ihren Mann in dessen Schlafzimmer gefragt, was das sein solle. Daraufhin habe er ihr die Garrotte abgenommen, gesagt "Ich zeige es Dir" und den Draht um ihren Kopf gelegt. Daraufhin sei es zum Kampf gekommen, sie habe sich gewehrt und schließlich den Draht ihm um den Hals legen können und zugezogen. Anschließend habe sie Euphorie verspürt, weil sie den Kampf gewonnen habe. Der Gutachterin sagte sie später: "Ich schäme mich für alles."

Quelle:
https://www.sueddeutsche.de/bayern/regensburg-mordprozess-zahnaerztin-gutachten-1.4899623

@Justsaying
Den Mordlust-Podcast kenne ich noch nicht.

Ich bezog mich auf diesen: Tödliche Ehe – Sein Tod war ihr Ausweg
https://www.ardaudiothek.de/episode/urn:ard:episode:3df6abe336e21f91/

Und ich meine, darin wurde gesagt, dass er weder Betäubungsmittel noch Alkohol in seinem Blut festgestellt wurden. Ich bin mir aber nicht ganz sicher.

@Justsaying

So etwas ist sehr ambivalent. Auf der einen Seite weiß man, man muss sich trennen, will sich auch trennen. Auf der anderen Seite versucht man sich mit der Situation arrangieren, hofft, dass es doch wieder gut wird. Dabei durchläuft man eine Entwicklung.

Wer das nicht selbst erlebt hat, wird Schwierigkeiten haben, das nachempfinden zu können.

Mir erscheint das Urteil im Fall vU milde, verglichen mit der Toetung von Steffen Braun

"Tötungsdelikt Steffen Braun (53) (Seite 36)

, der nun wirklich haeusliche Gewalt ausuebte. Zudem gab es hier Abhaengigkeiten (gemeinsame Kinder, finanzielle Abhaengigkeiten) und eine unglueckliche Dynamik zwischen den beiden Halbbruedern und der Mutter.

@watnu
Den ARD Podcast kenne ich auch.

Dort wird auch beschrieben, dass sie waehrend ihres Klinikaufenthaltes (zu ihrer Essstoerung) ihre Ehe reflektierte und dann zu dem Schluss kam, dass sie ihre bisherige Rolle als 'Chearleaderin' nicht mehr einnehmen wollte.
Sie wollte nochmal durchstarten, waehrend ihr Gatte gesundheitlich und koerperlich massiv nachliess.
Und sie hat sich von ihrem Gatten in ihrem neuen Tatendrang gebremst gefuehlt.

Es gab Streitereien, aber PvU hat seiner Gattin gegenueber keine koerperliche Gewalt ausgeuebt (min 32 in dem von Dir verlinkten ARD-Podcast).

Dieser Typ war sicherlich ein Arschloch.
Aber die Gewalt hat sie gegen ihn ausgeuebt und das so, dass er zu Tode kam.

@Justsaying
Ich bin da bei dir.
Meiner Meinung nach ist sie bestmöglich davon gekommen mit der 2/3 Strafe und 6 Jahren Gefängnis, das hätte auch ganz anders ausgehen können.
Das Gericht ist ihrer Darstellung des Tatgeschehens doch weitgehend gefolgt, da hat sie mMn nach auch ein Quentchen Glück gehabt.
Mich hat das ehrlich gesagt damals überrascht,da ich finde, dass sie im Anschluss an die Tat doch sehr viel kriminelle Energie und Kaltblütigkeit gezeigt hat .
Sie kann sich jetzt einen neuen „Seelenverwandten „
suchen.

Tritonus schrieb:Das kann sie doch vorab gar nicht wissen, dass sie nur 6 Jahre bekommt. Da wäre auch ein lebenslänglich drin gewesen. Sehr riskantes Spiel.

Ich denke, dass Täter, die so vorgehen prinzipiell denken, dass sie nicht als Täter enttarnt werden und mit der Tat davon kommen werden. Das ist sozusagen Teil des Plans. Die halten sich für klug und raffiniert und machen sich Gedanken, wie sie die Tat begehen und anschließend vertuschen können und vergessen dabei, wie schnell einem dabei ein paar Fehlerchen unterlaufen und alles ganz schnell auffliegt.

JimRockford schrieb:Sie kann sich jetzt einen neuen „Seelenverwandten „
suchen.

Tatsächlich glaube ich, dass genau das das Problem in dieser Beziehung war. Reiche, beruflich sehr erfolgreiche Frau mit großen seelischen Defiziten, sie sich nach persönlicher Bestätigung und Anerkennung sehnt. So was lockt solche Hochstapler, die genau wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen förmlich an und sie haben da leichtes Spiel, ihr die große Liebe vorzugaukeln.

Justsaying schrieb:Es gab Streitereien, aber PvU hat seiner Gattin gegenueber keine koerperliche Gewalt ausgeuebt (min 32 in dem von Dir verlinkten ARD-Podcast).

Diese Stelle habe ich so verstanden, dass sie sich nur auf diesen einen Vorfall, als er die Bilder zerstörte, bezog.

Justsaying schrieb:Laut dem Mordlust-Podcast hat CuV vor Gericht gesagt, das ihr Gatte ihr gegenueber nicht gewalttaetig war.

Den habe ich gestern teilweise gehört und habe evtl. o. g. Stelle verpasst (bin ab und zu eingenickt).
Aber dass die Täterin gut im Geschichten erfinden sein soll, habe ich mitbekommen, und auch die Erwähnung des Bündels an Motiven. Ich ersetze "Bündel" durch "Spektrum", dessen beide Enden ich ja im u. g. Post ansprach:
Mordmotiv

watnu schrieb:Habgier, weil sie ihn nicht auszahlen wollte.

vs. Angst vor weiterer häuslicher Gewalt.

Wie ich das vor Jahren aus Artikeln verstanden habe, soll es angeblich u. a. um mehrere Vorfälle häuslicher Gewalt gegangen sein. Da diese i. d. R. ohne Zeugen hinter verschlossenen Türen und in allen Schichten passiert, möchte ich das auch nicht einfach abtun, zumal seine Exfrau solche Vorfälle schilderte.

Aber schon beim Hören des ARD-Podcasts fragte ich mich, ob sie (als erfahrene, geschiedene selbständige Ärztin) ihn relativ schnell geheiratet hatte, weil sie das "Von" in seinem Nachnamen attraktiv fand. Äußerlichkeiten und Selbstdarstellung scheinen ihr wichtig zu sein. (Ihr Gedicht im Prozess ist m. E. ein Bsp. dafür.)
Auch könnte ich mir vorstellen, dass sie z. B. beim Dorf-Metzger die devote Ehefrau nur vorspielte.
Deshalb auch meine Frage nach dem Blutalkohol-Wert. Wenn dieser 0 war, könnte das bedeuten, dass er nicht täglich trank – zumal er am Tatabend in der Pizzeria war.

JimRockford schrieb:Sie kann sich jetzt einen neuen „Seelenverwandten „
suchen.

Meine Fantasie in dieser bizarren Geschichte: Hatte sie den in der Reha vielleicht schon gefunden?

Justsaying schrieb:Es gab Streitereien, aber PvU hat seiner Gattin gegenueber keine koerperliche Gewalt ausgeuebt

Vergessen wir doch bitte nicht, dass es nicht immer körperiche Gewalt sein muss, die einem das Leben mit dem Partner unmöglich macht. Genauso verletzend sind verbale Angriffe.
Gab es nicht sogar Polizeieinsätze wegen Verdachts häuslicher Gewalt?

Und dann habe ich noch diesen Beitrag von mir gefunden, den ich aber gerade nicht zuordnen kann:

emz schrieb am 28.03.2020:Die Mitarbeiter in der Praxis wollen bislang nicht näher spezifizierten Verletzungen an der Angeklagten bemerkt haben. Welcher Art die diesen Verletzungen zugrundeliegenden Übergriffe waren, ist bislang nicht bekannt.

watnu schrieb:Aber schon beim Hören des ARD-Podcasts fragte ich mich, ob sie (als erfahrene, geschiedene selbständige Ärztin) ihn relativ schnell geheiratet hatte, weil sie das "Von" in seinem Nachnamen attraktiv fand. Äußerlichkeiten und Selbstdarstellung scheinen ihr wichtig zu sein. (Ihr Gedicht im Prozess ist m. E. ein Bsp. dafür.)
Auch könnte ich mir vorstellen, dass sie z. B. beim Dorf-Metzger die devote Ehefrau nur vorspielte.
Deshalb auch meine Frage nach dem Blutalkohol-Wert. Wenn dieser 0 war, könnte das bedeuten, dass er nicht täglich trank – zumal er am Tatabend in der Pizzeria war.

Er hat sich halt auch als erfolgreicher Geschäftsmann von Welt gegeben. Da geht aus dem Dailyail-Artikel hervor:
https://www.dailymail.co.uk/home/you/article-2114438/You-hurry-love.html

Ich denke, das Bild hat er ihr Gegenüber auch aufrechterhalten, bis geheiratet wurde. Dann wurde wohl klar, dass sein "Business" eher sehr unerfolgreich war und er hat sich als Privatier in die gemeinsame Villa zurückgezogen. Muss ein ziemlicher Realitätsschock für die Frau gewesen sein.

Grillage schrieb am 30.06.2025:Er hat sich halt auch als erfolgreicher Geschäftsmann von Welt gegeben.

Das ist klar. Ich meinte, dafür, dass sie schon das Scheitern einer Ehe mit anschließender Scheidung erfahren hatte, heiratete sie recht schnell wieder. Den Namenszusatz "von" hätte sie nicht erlangt, wenn sie eine andere Lebensgemeinschaft (ohne Trauschein) mit ihm eingegangen wäre.