Mord an Peter von U. (Laberweinting)

Die Ortsbegehung wird hier erwähnt

https://neu.onetz.de/deutschland-welt/mordprozess-gegen-zahnaerztin-gericht-mutmasslichen-tatort-id3004581.html

Annabella W. wollte keinen Anwalt. Sie fühle sich nicht schuldig, gab sie zu Protokoll. Obwohl ihr bewusst sei, dass sie einen Menschen getötet habe. Deshalb sei sie auch aussagebereit, stehe Rede und Antwort. Sie habe in Notwehr gehandelt. Seit Wochen schon sei ihr Mann mit einem großen Küchenmesser zu Bett gegangen. Er habe ihr Angst machen und sie damit zum Auszug zwingen wollen. Damit hätte sie dann den ersten Schritt getan im sogenannten Trennungsjahr, das sie eigentlich in der eigenen Wohnung hinter sich bringen wollten. »Wer zuerst geht, hat verloren«, so wurde die Lage gesehen.

https://www.legimi.de/e-book-abgrunde-josef-wilfling,b86006.html



Dieser Fall weist gewisse Parallelen mit dem von Josef Wilfling erzählten Fall auf. Bei ihm findet sich der Fall unter dem Mordmerkmal der Heimtücke. Das Nachtatverhalten ist allerdings komplett unterschiedlich, vielleicht aber nur deshalb weil Annabella W. keinen Gärtner zur Hand hatte.

@Hercule-Poirot

... oder weil es in einem Mietshaus ungleich schwieriger ist, eine Leiche hinauszuschaffen und dann ungesehen in einem Auto zu verstauen.

Was mich jetzt aber doch sehr interessieren würde, wie ist denn dieser Fall vor Gericht ausgegangen?

Sie wurde zu sechs Jahren Freiheitsentzug wg. Totschlag verurteilt, ihr Sohn bekam zwei Jahre auf Bewährung wg. Beihilfe. Der Richter begann die Verkündung des Urteils mit der Bemerkung, dass das Mordmerkmal der Heimtücke ein frauenfeindliches sei da die Frauen meist körperlich unterlegen seien und somit darauf angewiesen wären einen günstigen Moment abzuwarten. Ihr wurde eine Bewusstseinstörung bei Tatausführung attestiert und diese somit als Affekttat eingestuft obwohl sie die Tat über einen sehr langen Zeitraum geplant hatte. Das sei, so der Richter, kein Widerspruch.

Ich kann es leider nicht verlinken da es mir nur als Hörbuch vorliegt.

Frage:"Ist es möglich ,wegen CORONA, Zeugen aus England und Tschechien via Skype anzuhören oder müssen Zeugen immer persönlich vor Gericht erscheinen?"

@regenbogen1
Ja, es ist möglich, Zeugen z.B. im Ausland per Videovernehmung anzuhören. Die werden dann zeitgleich zum Termin in ein Gericht an ihrem Wohnort geladen und per Videokonferenz in die Hauptverhandlung geschaltet, wo die übrigen Verfahrensbeteiligten wie sonst auch die Möglichkeit haben, diese Zeugen zu befragen. Das geht aber nicht spontan, sondern kostet einiges an Vorlaufzeit, weil das über die Verwaltung des jeweiligen Gerichts läuft, übersetzt werden muss usw..

Morgen 9:00 Uhr soll die Verhandlung fortgesetzt werden, zumindest laut aktuellerTerminliste des LG Regensburg.

(Fortsetzungstermine: 22.04.2020 und 27.04.2020, Saal 104)

Ich bin immer noch sehr gespannt, ob das hier nochmal zur Sprache kommt:

Offenbar kam die Polizei der mutmaßlichen Täterin auf die Spur, weil sie vor dem Fund der Leiche bereits vom Tod ihres Mannes gesprochen haben soll. Die Polizei möchte das derzeit aber nicht bestätigen.

https://www.wochenblatt.de/polizei/straubing/artikel/276618/mord-von-laberweinting-details-ueber-eine-bluttat-in-hoeheren-kreisen


Cheryl von U. mit Anwältin Annette von Stetten
Foto: Alexandra Beck, idowa.de, 30.03.2020

https://www.wochenblatt.de/polizei/straubing/artikel/324195/mordprozess-laut-verteidigung-relativ-schwierig-ueber-habgier-zu-reden

Hier ein kurzer Überblick über den heutigen Prozesstag.

... Der erste Zeuge, ein Beamter der KPI Deggendorf, befasste sich mit dem finanziellen Hintergrund der Angeklagten und schilderte seine Ermittlungsergebnisse. ...

... Die Verteidigerin schilderte ... den Überschuldungs- und den Liquiditätsstatus der Angeklagten. Zusammengefasst: Die Angeklagte sei eine „schwervermögende Frau“. Doch ihr Ehemann habe ebenfalls monatlich „nennenswerte Einnahmen“ gehabt, wie die Verteidigung ausführte. Es sei deshalb „relativ schwierig, hier über Habgier zu reden“. ...

Ein Gegenstand der Ermittlungen ... waren ... auch regelmäßige Überweisungen in Höhe von 500 Euro vom gemeinsamen Konto auf ein französisches Konto. Als Verwendungszweck wurde hier meistens „Gartenarbeit“ angegeben. Empfänger war ein Ehepaar, das nicht nur für den Garten ... zuständig gewesen, ... Es wurden allerdings auch höhere Geldbeträge überwiesen. ... Die beiden hätten nur so viel Lohn erhalten wollen, wie sie zum Überleben brauchten. Das so durch ihre Tätigkeit „angesparte“ Geld sei für ein Haus in Frankreich gedacht gewesen und hätte die Angeklagte dann später in höheren Beträgen überwiesen. Eine Mittäterschaft sei damit laut Verteidigerin der Angeklagten „relativ eindeutig widerlegt“.

Als zweiter Zeuge ... sagte ein Beamter der KPI Straubing aus, der ... sämtliche Speichermedien, also Smartphones, Tablets und einen PC, ausgewertet hatte. ...

Leider geht der Artikel nur in Stichworten darauf ein, was so alles auf den Speichermedien gefunden wurde, so dass man sich eigentlich noch kein richtiges Bild machen kann.

emz schrieb:https://www.wochenblatt.de/polizei/straubing/artikel/324195/mordprozess-laut-verteidigung-relativ-schwierig-ueber-habgier-zu-reden

Interessant dann noch im letzten Absatz:

Die Webhistorie der Speichermedien offenbarte Websuchen nach Themen wie „Beziehung retten“, „Ex zurückerobern“, „Scheidung“ und vom untersuchten PC die Suchbegriffe „Garotte“, „erdrosseln“ und „erwürgen“.

Ob und was vor bzw. nach dem Tod des Gatten, steht allerdings nicht dort.

emz schrieb:Hier ein kurzer Überblick über den heutigen Prozesstag.
... Der erste Zeuge, ein Beamter der KPI Deggendorf, befasste sich mit dem finanziellen Hintergrund der Angeklagten und schilderte seine Ermittlungsergebnisse. ...

... Die Verteidigerin schilderte ... den Überschuldungs- und den Liquiditätsstatus der Angeklagten. Zusammengefasst: Die Angeklagte sei eine „schwervermögende Frau“. Doch ihr Ehemann habe ebenfalls monatlich „nennenswerte Einnahmen“ gehabt, wie die Verteidigung ausführte. Es sei deshalb „relativ schwierig, hier über Habgier zu reden“.

Hm, so recht werde ich daraus nicht schlau. Wenn jemand "schwervermögend" ist, muss man kaum über seinen "Überschuldungsstatus" reden. Aber natürlich liegt der Verteidigung daran, das Mordmotiv Habgier zu entkräften.

Wie vermögend die Angeklagte wirklich ist, also Zahlen, Daten und Fakten, Kontostände etc, wird vielleicht noch zur Sprache kommen. Irgendwie muss die StA ja auf dieses Motiv gekommen sein.

Ich werde nicht schlau aus der "Gärtner"-Passage.

Als Verwendungszweck wurde hier meistens „Gartenarbeit“ angegeben. Empfänger war ein Ehepaar, das nicht nur für den Garten der Angeklagten und ihres Mannes zuständig gewesen, sondern sämtliche Arbeiten getätigt haben soll. Es wurden allerdings auch höhere Geldbeträge überwiesen. Die Verteidigung der Angeklagten erklärte diese dadurch, dass es eine Vereinbarung mit dem Gärtnerehepaar gab. Die beiden hätten nur so viel Lohn erhalten wollen, wie sie zum Überleben brauchten. Das so durch ihre Tätigkeit „angesparte“ Geld sei für ein Haus in Frankreich gedacht gewesen und hätte die Angeklagte dann später in höheren Beträgen überwiesen

Was meint und hätte die Angeklagte dann später... ?

Karamell_Katze schrieb:Was meint und hätte die Angeklagte dann später... ?

Na dass der "lohn" später ausgezahlt wurde.

Kommt immer mal wieder bei so "hausangestellten" vor - ein Teil der Entlohung wird erst am Ende in 2-3Teilen oder Komplett ausgezahlt.
Habe ich bei einigen Kunden in der Gastronomie erlebt, Saisonkräften etc.

Wir hier ähnlich sein.

@Tiho
Ist mir völlig unbekannt.
Wahrscheinlich verstehe ich es deshalb nicht.
Danke.
Am Ende? Ende der Beschäftigung?

Karamell_Katze schrieb:Am Ende? Ende der Beschäftigung?

genau bevor es z.B. wieder zurück ins Heimatland geht. -> Muss hier in dem Fall nicht so gewesen sein. Ist nur ein Beispiel.
(Geld kann dann schon nicht verspielt bzw. ist halt mehr oder weniger sicher...beim AG)

https://www.infobest.eu/de/themengebiete/artikel/umzug/umzug-von-deutschland-nach-frankreich/

Meldepflicht

Anders als in Deutschland besteht in Frankreich bei einem Wohnsitzwechsel innerhalb Frankreichs keine Meldepflicht beim Rathaus.

Wenn das Ehepaar nun in Frankreich lebt, könnte das erklären, warum man den Gärtner Andrew H. zunächst nicht gleich gefunden hat. Er muss also mit dem Verschwinden des Opfers nicht in Verbindung stehen.

In der Terminliste des Landgerichts Regensburg ist für den 22.04.2020 ein Verhandlungstermin vermerkt. Ob dieser ausgefallen ist oder nur kein Medienvertreter anwesend war, dazu findet sich bis jetzt nichts im Netz.

Weiterhin verweist die Terminliste auf Montag, den 27.04.2020, für die nächste Verhandlung.

https://www.np-coburg.de/region/bayern/Mordprozess-gegen-Zahnaerztin-Aussagen-zu-zerruetteter-Ehe;art2832,7225902

Viel ist es nicht, was gemäß dpa vom heutigen, bisherigen Prozesstag berichtet wird:

Im Mordprozess gegen eine Zahnärztin haben mehrere Zeugen von der zerrütteten Ehe der Angeklagten und ihres getöteten Mannes berichtet. Eine Mitarbeiterin der Frau sagte am Montag vor dem Landgericht Regensburg, sie habe miterlebt, wie der Mann die Ärztin in ihrer Münchner Praxis niedergemacht habe. Eine psychologische Gutachterin sagte, die Angeklagte habe ihr von Eheproblemen erzählt.

https://www.passau24.de/Nachrichten/Regensburg_Laberweinting/Gericht/84421.Prozess_um_mutmasslichen_Ehegattenmord_Landgericht_Regensburg_will_Zeugen_aus_dem_Ausland_per_Video_zuschalten

Am Nachmittag geht es dann weiter

Am Nachmittag will das Gericht dann versuchen Zeugen aus dem Ausland per Video live zuzuschalten und zu hören.
Für kommende Woche Mittwoch ist ein weiterer Prozesstag angesetzt.

@emz

Eine psychologische Gutachterin sagte, die Angeklagte habe ihr von Eheproblemen erzählt.

Dann hat die Psychologin ihr doch bestimmt zwei Alternativen genannt.
a)Sie trennt sich so schnell wie möglich von ihm.
b)Sie leidet weiter und hofft darauf,dass er sich ändert.

Leider hat sie dann wohl Variante c)gewählt und in Not,Selbstjustiz verübt.

@regenbogen1

Die psychologische Gutachterin wird ihr wahrscheinlich keine Ratschläge mehr gegeben haben.
Da wird es um Gespräche gegangen sein, die sie mit der Beschuldigten in der JVA geführt hat. :D