Mordfall Bärbel Werner (1987)

allmythoughts schrieb:Wieviele Möglichkeiten gibt es zur Wegstrecke? Gibt es Abkürzungen die sie möglicherweise gegangen ist und er desswegen sie beim suchen nicht gesehen hat ? Müsste diesbezüglich nachlesen.

Nee, da gibt es im Prinzip diese eine Route (ist halt auch die kürzeste), alles andere würde keinen Sinn machen. Man muss halt nur aus der Moerser Innenstadt raus und dann "nur noch die eine Straße lang", die sich aber nunmal über zig Kilometer zieht. Das war vor 30 Jahren auch nicht nennenswert anders, auch wenn es damals einen kleinen Teil der heutigen Straßenführung noch nicht gab (Quelle: mein Papa ;-) ).

allmythoughts schrieb:Gibt es Zeugen, die einen Streit der beiden, lt deinem Gedankengang,vor der Lokalität mitbekommen haben ?
Vielleicht ging sie schon mal los in der Hoffnung er würde ihr folgen.

Ich war auch mal in diesem Alter aber ich wäre unter keinen Umständen alleine, nachts 11 km zu Fuß gegangen. Abgesehen davon ob man resolut und selbstständig ist. Natürlich hört man in diesem Alter nicht dauernd auf das was einem Eltern "predigen" aber ich hatte trotzdessen immer im Hintergedanken was mir meine Eltern diesbezüglich versuchten zu vermitteln. Aber das ist nur meine persönliche Erfahrung!

Wieviele Möglichkeiten gibt es zur Wegstrecke? Gibt es Abkürzungen die sie möglicherweise gegangen ist und er desswegen sie beim suchen nicht gesehen hat ? Müsste diesbezüglich nachlesen.

Es bleiben Fragen über Fragen...

Guter Punkt. Es wurde bereits erwähnt, dass die Hauptkommissarin bei xy nach Zeugen für den Streit sucht. Scheinbar gibt es da nur wenig Informationen (wobei mich das doch wundert. Was sind das für Freunde?) und sie sieht darin wohl eine wichtige Schlüsselszene.

Domino420 schrieb:Nee, da gibt es im Prinzip diese eine Route (ist halt auch die kürzeste), alles andere würde keinen Sinn machen. Man muss halt nur aus der Moerser Innenstadt raus und dann "nur noch die eine Straße lang", die sich aber nunmal über zig Kilometer zieht. Das war vor 30 Jahren auch nicht nennenswert anders, auch wenn es damals einen kleinen Teil der heutigen Straßenführung noch nicht gab (Quelle: mein Papa ;-) ).

Vielen Dank! Das ist eine sehr wertvolle Information. Kann man also davon ausgehen, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass er sie beim hinterher rennen übersehen hat?

Larrave schrieb:Vielen Dank! Das ist eine sehr wertvolle Information. Kann man also davon ausgehen, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass er sie beim hinterher rennen übersehen hat?

also ich denke halt auch, je nachdem wie lange er nun zum Zahlen gebraucht hat, sollte er in einer halben Stunde +- sie ja eigentlich eingeholt haben, außer natürlich er ist nicht straight in die Richtung gelaufen sondern hat erstmal um die Kneipe herum geguckt, ob sie da irgendwo steht (auch wenn ich jetzt gerade nicht weiß wie viel "herum" es damals um die Kneipe gab, wo man gucken gehen kann), ich würde ja als Freund erstmal nicht davon ausgehen, dass sie sich weiter von zuhause entfernt, also wenn auf dem Heimweg bzw im nahen Umfeld suchen

Larrave schrieb:Vielen Dank! Das ist eine sehr wertvolle Information. Kann man also davon ausgehen, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass er sie beim hinterher rennen übersehen hat?

Bis zu "der einen Straße, die man dann nur noch entlang laufen muss" gibt es 2-3 verschiedene Wege, die meiner Meinung nach Sinn machen würden. Ob es diese alle auch damals schon gab, weiß ich nicht. Am besten kann man es sehen, wenn man bei Maps mal von "Wallzentrum Moers" zur "Anglerhütte Moers" eingibt.
Im Wallzentrum muss der damalige Club gewesen sein, direkt neben der Anglerhütte beginnt die Repelener Str., die man dann "nur noch" geradeaus nach Kamp-Lintfort laufen muss. Auf den ersten 700m gäbe es also schon noch Möglichkeiten, sich zu verpassen. Danach nicht mehr.

Hier steht es etwas genauer inkl. der Hausnummer:
Ab dem 11. März 2006 gibt es das " HARD-ROCK # 1968 # " am Neumarkt 27 in 47441 Moers (früher City Club).
http://biker.de/locations/biker-treff-in-moers

Heute ist dort ein Friseur drin.

@...beowbee...

Danke für den Link, es war immer von Unterwallstr. die Rede und ins Wallzentrum hätte der Laden auch gut gepasst. ;-) Macht fußläufig so gut wie keinen Unterschied, nur wenn man sich das dann auf Maps nochmal anguckt erhöht das die Wahrscheinlichkeit, dass einer rechts rum gegangen ist und der andere links rum, weil das einfach genau in der Mitte liegt. Ob es die Fußgängerüberführung "durch die Mitte" über den Moersbach damals schon gegeben hat, keine Ahnung. Wäre sicher der kürzere Weg, dafür aber auch sicherlich kein bisschen ausgeleuchtet.

Bärbel wurde ja zuletzt in der Nähe der Texaco-Tankstelle gesehen. Damals wurde Benzin aus Kohle hergestellt. Die Texaco AG hatte nicht nur Tankstellen, sondern war auch im Bergbau tätig und hat die Tankstellen selbst beliefert.
Evtl. ist der Täter ein ehemaliger Mitarbeiter der Texaco AG?

Ich wohne ganz in der Nähe des Tatgeschehens und finde eines sehr bemerkenswert:
Jemand hatte einen Artikel zitiert, in dem es hieß, dass der Fundort nicht der Tatort war.
Wer sich bei Aktenzeichen XY den Fundort dann anschaut, wird feststellen, dass der Fundort ungewöhnlich ist. Er ist auf der Seite des Fußgängerweges (auf der Straße gibt es nur auf einer Seite einen Gehweg). Auf der anderen Straßenseite sind mehrere Gebäude.
Das Opfer lag anscheinend auf dem Feld, eventuell hinter Gebüschen und so von der Straßenseite nicht einsehbar.
Mit dem PKW wird sie kaum dorthin gebracht worden sein, denn das Auto hätte auf der Straße oder auf dem Gehweg halten müssen, das Risiko beim Ausladen gesehen zu werden werden wäre viel zu groß, zumal in unmittelbarer Nähe bessere Ablageorte sind, die um die Tatzeit herum überhaupt nicht befahren werden.
Es ist wahrscheinlich so, dass sie ihrem Täter auf dem Gehweg das erste Mal begegnet ist oder dieser sie von Anfang an begleitet hat.
Wegen der schlechte ÖPNV-Anbindung sind wir damals (späteres Jahrzehnt) auch ähnlich weite Wege gelaufen, aber nie ist einer alleine gelaufen und vor allem hätten wir nie eine Freundin oder Bekannte diese lange Strecke unbegleitet gehen lassen.

...beowbee... schrieb:Bärbel wurde ja zuletzt in der Nähe der Texaco-Tankstelle gesehen. Damals wurde Benzin aus Kohle hergestellt. Die Texaco AG hatte nicht nur Tankstellen, sondern war auch im Bergbau tätig und hat die Tankstellen selbst beliefert.
Evtl. ist der Täter ein ehemaliger Mitarbeiter der Texaco AG?

Wenn ich vor 30 Jahren Tankstellenbetreiber am Rande von Kamp-Lintfort gewesen wäre, dann hätte meine Tankstelle nachts um 2 in erster Linie eines: geschlossen. ;-)

Artorius schrieb:Jemand hatte einen Artikel zitiert, in dem es hieß, dass der Fundort nicht der Tatort war.

Das war der Zeitungsartikel von 1987. In den aktuellen Artikeln ist die Rede davon, dass der Fundort doch der Tatort ist. Zu deinen Ausführungen bzgl. des Ortes gebe ich dir aber recht.

@Domino420

Domino420 schrieb:Nee, da gibt es im Prinzip diese eine Route (ist halt auch die kürzeste), alles andere würde keinen Sinn machen. Man muss halt nur aus der Moerser Innenstadt raus und dann "nur noch die eine Straße lang", die sich aber nunmal über zig Kilometer zieht. Das war vor 30 Jahren auch nicht nennenswert anders, auch wenn es damals einen kleinen Teil der heutigen Straßenführung noch nicht gab (Quelle: mein Papa ;-) ).

Vielen lieben Dank für die Info ! Da erspare ich mir seitenlanges lesen 😊 und auch vielen Dank deinem Papa !!

@Domino420
Ja, mit der geschlossenen Tankstelle gebe ich dir recht. Mir ist nur zweimal die Texaco AG ins Auge geschossen. Einmal bezüglich Bergbau (mögliche Tatwaffe Bergbauhammer) und dann wird sie zuletzt noch an einer Tankstelle gesehen, die ebenfalls von Texaco betrieben wurde. Ist dann wohl eher Zufall.

@Larrave

Larrave schrieb:Guter Punkt. Es wurde bereits erwähnt, dass die Hauptkommissarin bei xy nach Zeugen für den Streit sucht. Scheinbar gibt es da nur wenig Informationen (wobei mich das doch wundert. Was sind das für Freunde?) und sie sieht darin wohl eine wichtige Schlüsselszene.

In dem xy Beitrag hieß es sie waren zu viert unterwegs, sprich 2 Pärchen. Und der angebliche Streit war zwischen B und dem Typ (2.Pärchen) . Ich nehme an das dieses Pärchen befragt wurde, sowie die Gäste der Lokalität, zum besagten Tag, aufgrund dessen konnten die EB, so vermute ich, diesen Streit rekonstruieren. Auch worum es in diesem Streit ging.

Auch konnte ich nirgendwo eine Info dbzgl lesen,warum nach Rückkehr des Freundes von B in die Lokalität, eben nicht zu dritt versucht wurde B zu suchen ? Streit hin oder her. Und wie weit konnte B schon gelaufen sein ?

Möglicherweise ist sie alleine losgelaufen, und dann hat jemand angehalten, sie mitgenommen-- der dann zudringlich wurde, es kommt zum Streit, sie verläßt das Auto, läuft wieder alleine weiter, derjenige verfolgt sie dann, und naja.

Ich gehe mal davon aus, das man als Bergmann das Werkzeug, wie den Hammer, in der Zeche zurück gelassen hat, damit die nächsten Schichtarbeiter dieses nutzen konnten. Oder war es doch anders und man hatte als Bergmann seinen eigenen Hammer und damit dieser nicht verloren geht, hat man den mit nach Hause genommen oder im Auto gelagert?

...beowbee... schrieb:Oder war es doch anders und man hatte als Bergmann seinen eigenen Hammer und damit dieser nicht verloren geht, hat man den mit nach Hause genommen oder im Auto gelagert?

Das kenne ich so von meinem Papa nicht. "Sein" Werkzeug blieb auf der Zeche. Das war dann aber in den 90er Jahren. Denke aber nicht, dass es vorher anders war.

https://www.ardmediathek.de/wdr/video/lokalzeit-aus-duisburg/lokalzeit-aus-duisburg-oder-15-12-2020/wdr-fernsehen/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLWM2ZjI5ZmQxLTM5YzQtNGU3Yy1hMmJmLWRkOTA3NTRhZjI0Mg/

In der Lokalzeit aus Duisburg vom 15.12.2020 (nur noch 6 Tage abrufbar) wird auch über den Mord an BW berichtet (ab Minute 15:13).

Ab Minute 16:42 sieht man den Fundort deutlich. Das helle Gebäude links ist die Gaststätte Voss gewesen. Damit war BW schon fast auf der Moerser Str.

(google maps zeigt als Adresse für den Fundort die Moerser Str an, aber für mich war das immer die Nordtangente. Die eigentliche Moerser Str fängt von Moers aus kommend links an und geht einmal durch fast ganz Kamp-Lintfort)

Das Werkzeug blieb in der Zeche, das stimmt. Mein Stiefvater war Obersteiger (oder "Pütti", wie man in K-L sagte).

Die Einschätzung zum Weg von @Artorius ist auch richtig.

Bei 17:38 sieht man auf dem Board der Kommissarin ein Foto von BW mit ihrer damaligen Adresse (wie ich schon in einem früheren Beitrag schrieb: Markgrafenstraße) sowie ihr Geburtsdatum (16.07.1966 in Sevelen).

Merkwürdig finde ich das Foto links daneben. Da steht "wie vor, näherer Bereich des Schulzentrums".
Was hat das Schulzentrum in Kamp-Lintfort mit BW oder dem Fundort zu tun? Das ist nämlich in der Stadtmitte.

Das erinnert mich an den NRZ Artikel vom 19.02.1987:

"Staatsanwalt dementiert Gerüchte. Aldenhoff: Es gibt keine anderen Morde. Es gibt keine anderen Straftaten. Es gab Polizeieinsätze in anderen Fällen und das hat Anlass zu Gerüchten gegeben. Es wurde in einer Schule eine Blutlache gefunden, es wurde aber keine Leiche gefunden. Zimmermann: Bisher waren Hinweise eher spärlich. Jede noch so kleine Beobachtung kann für uns wichtig sein. Rücksicht auf Nachbarn oder Verwandte darf es dabei nicht geben."

@Anne1
Danke für das Einstellen des Berichts. Der Freund ist wohl davon ausgegangen, das sich Bärbel ein Taxi gerufen hat. Mutter und Schwester von Bärbel leben noch. Ich hoffe sehr das ziehlführende neue Hinweise eingehen. U. a auch zum streitgespräch im City Club und wann das befreundete Pärchen den Club verlassen hat.

...beowbee... schrieb:Damals wurde Benzin aus Kohle hergestellt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Erdöl diese Produktionsweise längst verdrängt.