Nils Hansen aus Hamburg Bergedorf vermisst

Vorausgesetzt dass sich der Fall bei AZXY heute Abend nicht völlig anders darstellt, ist ein freiwilliges Abtauchen des Vermissten wenig wahrscheinlich.
Die Informationen, die bisher bekannt sind und hier auf den ersten beiden Seiten zusammengetragen wurden, lassen eher ein Tötungsdelikt vermuten, das in Zusammenhang stehen könnte mit irgendwelchen, vielleicht auch dubiosen, Geschäften, in die der Vermisste verwickelt war. Die Leiche wurde anschließend so gut entsorgt, dass sie bis heute nicht gefunden wurde. Und der Wagen des Vermissten (mit dem er ja unmittelbar vor seinem Verschwinden noch zu einer Fahrt aufgebrochen sein soll und der möglicherweise eine Rolle bei dem Verbrechen spielte) wurde zuverlässig abgefackelt, so dass daran keine Spuren mehr gesichert werden konnten.

Der Fall ist ja nun bei Aktenzeichen gelaufen. Es war von Marihuana Geschäften die Rede. Laut Filmfall relativ übersichtliche Portionstütchen. Wenn es wirklich so war, ist deshalb ein Tötungsdelikt wahrscheinlich?

puntanorte schrieb:Wenn es wirklich so war, ist deshalb ein Tötungsdelikt wahrscheinlich?

Weiß man nicht. Was aber in den vorherigen Posts in der BILD steht und bei XY nicht gesagt wurde, ist ein ganz anderes Kaliber.

@puntanorte: Nein, ein Tötungsdelikt ist bei Drogengeschäften absolut nicht zu erwarten. Das läuft alles seriös und vertrauenswürdig ab..
Auch die Kunden entstammen allesamt der bürgerlichen
Mitte.

@puntanorte
Ich glaube nicht, dass sie alles preisgeben, was sie wissen.

Und welche Möglichkeiten bleiben noch, nach dem abgefackelten Auto?
Wenn er nicht selbst abgetaucht ist, was könnte dann passiert sein?

Ich könnte mir vorstellen, dass er evtl jemanden betrogen hat , um Geld und es zu einer Auseinandersetzung gekommen ist, in folge dessen
Nils H. getötet wurde.

Papaya64 schrieb:Was aber in den vorherigen Posts in der BILD steht und bei XY nicht gesagt wurde, ist ein ganz anderes Kaliber.

Was meinst du jetzt?
Die angeblichen Kiezkontakte?

fischersfritzi schrieb:Die angeblichen Kiezkontakte?

Einmal das, und mehr noch, dass regelmäßiges Verschieben von Hehlerware nochmal was anderes ist als Dealer von Marihuana. Da sind vermutlich viel mehr wechselnde Kontakte und eine höhere Risiko - und Gewaltbereitschaft im Spiel als wenn man "nur" Teil einer Vertriebskette für weiche Drogen ist.

@Tristan2010
Sarkasmus ist nicht nötig. Wenn es sich um Drogengeschäfte wie dargestellt handelte, dann ist das pillepalle. Wahrscheinlich waren aber noch andere Dinge am laufen, wie von anderen Diskussionsteilnehmern hier angemerkt.

Papaya64 schrieb:dass regelmäßiges Verschieben von Hehlerware

Soweit ich das gelesen habe, hat das nur ein Rentner auf dem Campingplatz behauptet.
Klingt für mich eher nicht nach einer verlässlichen Quelle.
Kann aber natürlich sein, denn er hat wohl schon eine "Karriere" als Kleinkrimineller hinter sich incl. Inhaftierung.
Geschäfte mit Drogendealern müssen aber nicht zwingend harmlos sein, nur weil es sich um "weiche" Drogen handelt.
Noch ist Canbabis illegal und damit ein Geschäftsmodell auch im Bereich der organisierten Kriminalität.
Ob Hansen tatsächlich nur mit so kleinen Mengen hantiert hat, wie im Filmclip dargestellt, sei mal dahin gestellt.
Auf jeden Fall hatte er Kontakt mit zwielichtigen Leuten.
Was Kiez und Rotlicht angeht, kommt mir das eher unwahrscheinlich vor, dass er dort "eine Prostituierte stehen hatte".
Das Gebiet dort ist angeblich streng aufgeteilt, das stellt keiner einfach eine Frau hin. Aber wegen so einer Kleinigkeit wird auch keiner umgebracht.

Mich erinnert der Fall Nils Hansen zumindest teilweise an den Vermisstenfall Baris Karabulut, der auch bis heute spurlos verschwunden ist. Auch seine Leiche wurde nie gefunden. Auch sein PKW wurde auf einem abgelegenen Parkplatz aufgefunden, allerdings nicht in Brand gesteckt.
Auch dort ging es um mutmaßliche Aktivitäten als Zwischenhändler von Drogen und es waren fünfstellige Bargeldbeträge im Spiel, die nicht aus dem gelegentlichen Handel des Vermissten mit gebrauchten Kfz stammen konnten.
Baris Karabulut Verbrechen vermutet

Also ich verfolge den Fall auch schon länger und ich denke , dass die Polizei schon deutlich mehr weiß, als hier im Filmbeitrag preisgegeben wurde.

Man ist sich ja ziemlich sicher, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt und wenn man sich dann dazu entscheidet mit schweren Gerätschaften ganze Parzellen umzugraben, spricht das aus meiner Sicht doch eindeutig dafür, dass man deutlich mehr Indizien gesammelt hat als man veröffentlicht.

Ich denke , er wird bei irgendwelchen krummen Geschäften leider an den oder die falschen gelangt sein....

Auf die die angeblichen Sichtungen aus dem Bild Zeitungsartikel würde ich gar nichts geben.
Das wird die Polizei längst überprüft haben.
Solche Aussagen gibt es bei nahezu jedem Vermisstenfall, das liegt scheinbar in der Natur der Sache.

Meise schrieb:Man ist sich ja ziemlich sicher, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt und wenn man sich dann dazu entscheidet mit schweren Gerätschaften ganze Parzellen umzugraben, spricht das aus meiner Sicht doch eindeutig dafür, dass man deutlich mehr Indizien gesammelt hat als man veröffentlicht.

Ja, das denke ich auch.
Und man wird auch wissen, mit welchen Männern er eventuell in der Haft in Kontakt gekommen ist. Eventuell ist über das Milieu bzw die Netzwerke, in die er da eingetaucht ist, einiges bekannt, was ein Tötungsdelikt wahrscheinlich erscheinen lässt.

Ich erinnere mich an die allererste Meldung in der Hamburger Mopo, damals hieß es, er sei möglicherweise in einer hilflosen Situation.
Das kam mir seltsam vor, ich hatte mir da erst etwas medizinisches vorgestellt und mich über die Formulierung gewundert. Erst nach einem zweiten Artikel hatte ich verstanden, dass es wohl eher darum geht, dass er vielleicht festgehalten wird oder verletzt irgendwo liegt.
Die Suchmeldung ging übrrraschend schnell raus, ungewöhnlich für einen erwachsenen Mann.
Die EB werden da einiges wissen, was sie nicht preisgeben.

auffallend ist für mich die doch lange zeitspanne zwischen letzten lebenszeichen und auffinden des autos.

warum setzt man das auto in brand? um spuren zu verwischen. aber warum geht man das risiko ein das auto erst so spät loszuwerden?

Tristan2010 schrieb:Nein, ein Tötungsdelikt ist bei Drogengeschäften absolut nicht zu erwarten. Das läuft alles seriös und vertrauenswürdig ab..
Auch die Kunden entstammen allesamt der bürgerlichen
Mitte.

Eine umfassende und überraschend treffende Analyse, der ich zustimme, nachdem ich die Sendung bei XY gesehen habe. Ich hätte so einige Theorien, dafür fehlen mir aber noch einige Infos, die diese untermauern würden. Fakt scheint aber aus Ermittlerseite zu sein, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt, dabei haben sie noch keine Leiche, was darauf hindeutet, dass es Beweise oder Spuren für einen Mord gibt.

osttimor schrieb:auffallend ist für mich die doch lange zeitspanne zwischen letzten lebenszeichen und auffinden des autos.

Es lag keine besonders lange Zeitspanne zwischen dem Verschwinden von NH und dem Auffinden seines Wagens. NH verschwand am 20.10.20 und in der Nacht vom 25. auf den 26.10 20, also gerade einmal 5 Tage später, entledigten sich die Täter seines Wagens und fackelten ihn ab.
Der Wagen kann während dieser 5 Tage in einer Garage oder an einem anderen nicht öffentlich einsehbaren Ort gestanden haben. Er muss auch nicht mehr benutzt worden sein. Nichtsdestotrotz ist es einer der Ansatzpunkte, die die Kripo jetzt hat, ob der Wagen an diesen Tagen doch irgendwo aufgefallen ist.
Insgesamt sieht mir das alles nach einem planvollen und nicht überstürzten Handeln derr Täter aus. Ihr Vorgehen war gut überlegt, um möglichst keine Spuren zu hinterlassen und von niemandem gesehen zu werden.

Tristan2010 schrieb:Nein, ein Tötungsdelikt ist bei Drogengeschäften absolut nicht zu erwarten.

ghita schrieb:Eine umfassende und überraschend treffende Analyse, der ich zustimme, nachdem ich die Sendung bei XY gesehen habe

Das war ironisch gemeint von Tristan2010 denke ich. Nach der Sendung gestern ist für mich klar: es war ein klassischer Dealermord.
Schwer zu ermitteln, weil alles diskret läuft und es wahrscheinlich keine regelmäßigen Kunden waren.
Gekillt wegen ein paar Gramm Gras. Großdealer war er wohl nicht.

Interessant fand ich auch den Hinweis bei xy das er seinen Bruder gefragt hat wie man die Standort Verfolgung auf dem Handy ausstellt.

Da muss dann ja schon was zu verbergen sein!

Dancingfool schrieb:Nach der Sendung gestern ist für mich klar: es war ein klassischer Dealermord.
Schwer zu ermitteln, weil alles diskret läuft und es wahrscheinlich keine regelmäßigen Kunden waren.
Gekillt wegen ein paar Gramm Gras. Großdealer war er wohl nicht.

Das hört sich in der BILD ganz anders an, siehe vorige Seiten. Wieviel davon nun stimmt ist offen, aber daraus ließe sich viel eher ein Motiv ableiten.

Das Konzept von XY ist, durch das Schüren von Mitgefühl für das Opfer und Abscheu für den Täter beim Zuschauer den Impuls zur Mithilfe zu wecken. Das funktioniert halt nicht so gut, wenn man den Vermissten als Gewohnheitskriminellen, einschlägigen Knastbruder, Hehler und Zuhälter darstellen würde. Leider ist unklar, wie sich die Dinge genau verhalten.

https://m.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/mysterioeser-vermissten-fall-wo-ist-nils-hansen-77929234.bildMobile.html

Dancingfool schrieb:Das war ironisch gemeint von Tristan2010 denke ich. Nach der Sendung gestern ist für mich klar: es war ein klassischer Dealermord.

Das hatte ich auch genauso verstanden und entsprechend geantwortet,
denn, nix genaues weiß man.

Ich denke, der Mord hatte nix mit seinem Dealen zu tun, denn er sah mir eher nach einem Kleindealer aus, der keine große Bedeutung in der Szene hatte. Zumindest wurde er so dargestellt und es ging nicht um kiloweise Heroin oder Koks.

Vielleicht hat er auch seinen eigenen Wagen in Brand gesetzt, weil er neu anfangen wollte, wenn, ja, wenn nicht der Hinweis wäre, dass die Polizei von einem Tötungsdelikt ausgeht und ich denke, dafür werden sie Indizien haben..