19jährige tot auf Parkplatz in Lüneburg gefunden

Laut Definition ist es ein Intim-Femizid.
Es gibt verschiedene Arten von Femiziden (s. Wiki).

Ganz grundsätzlich kann man jedoch sagen, sie stirbt, weil sie eine Frau ist.
Die Tötung der Demonstrantin im Capitol, die neulich erschossen wurde, ist kein Femizid.
Sie wurde getötet, weil sie widerrechtlich in ein Gebäude eingedrungen ist.

Es werden wesentlich mehr Männer als Frauen umgebracht, das ist richtig.
Jedoch selten, weil sie ein MANN sind.
Sondern weil sie sich allgemein mehr in gefährliche Situationen geraten.

In Deutschland stirbt ungefähr jeden 3. Tag eine Frau durch die Hönde ihres (Ex)-Partners.
Auch dieses Jahr ist die Quote schon erfüllt.(!)

Darauf aufmerksam zu machen ist nichts gegen Männer, es ist etwas für Frauen.
Und dringend nötig, ich kann diese Verniedlichungen nicht mehr hören.
Jetzt höre ich auf, Sonst werd ich noch gesperrt....

@NinaRavenstein

... es gibt auch Frauen, die aus Emotionen heraus ihre Partner töten.

selbstverständlich. Aber nicht jeden 3. TAG (Deutschland)

(One billion rising)
Und von meiner Seite ist alles gesagt.

NinaRavenstein schrieb:In Deutschland stirbt ungefähr jeden 3. Tag eine Frau durch die Hönde ihres (Ex)-Partners.
Auch dieses Jahr ist die Quote schon erfüllt.(!)

Das ist ganz furchtbar, kaum zu ertragen. Hier spricht vieles dafür aufgrund dieser schrecklichen Statistik.

Theoretisch könnte sie ihm aber auch Geld geschuldet, seinen Hund vergiftet, ihn gemobbt oder gestalkt haben. Vielleicht brachte sie auch abends die Einnahmen zur Bank und es war Raubmord oder er ist psychisch krank.

Will sagen, sofort von Femizid zu sprechen ist etwas vorschnell in Anbetracht dessen, dass wir das Motiv nicht kennen.

adolphesax schrieb:Will sagen, sofort von Femizid zu sprechen ist etwas vorschnell in Anbetracht dessen, dass wir das Motiv nicht kennen.

Ja, wir werden wohl erst später Gewissheit haben, es ist aber überall die Rede von "Verdacht auf Beziehungstat", ein Euphemismus für intimer Femizid. Also bitte, Verdacht auf Femizid ist wohl hier angebracht.

helwa schrieb:Ja, wir werden wohl erst später Gewissheit haben, es ist aber überall die Rede von "Verdacht auf Beziehungstat", ein Euphemismus für intimer Femizid. Also bitte, Verdacht auf Femizid ist wohl hier angebracht.

Da will ich mal ein wenig klugscheißen. "Verdacht auf Beziehungstat" kann es auch unter Brüdern oder Tante und Cousine geben und ist kein Euphemismus für intimen Femizid.

adolphesax schrieb:Da will ich mal ein wenig klugscheißen. "Verdacht auf Beziehungstat" kann es auch unter Brüdern oder Tante und Cousine geben und ist kein Euphemismus für intimen Femizid.

Die Einordnung des Femizids ist nur absolut richtig, weil da nicht nur von Beziehungstat die Rede ist, sondern auch davon, dass er ihr Freund war.

Ich finde es ehrlich gesagt echt unangenehm, dass so viele diese Vermutung ablehnen. Auf Seite 1 hieß es sogar, Freunde würden niemals ihre Freundinnen töten, es muss ein lockerer Bekannter sein. Ich wünschte echt, das wäre so, aber die Realität ist anders.

NinaRavenstein schrieb:Laut Definition ist es ein Intim-Femizid.
Es gibt verschiedene Arten von Femiziden (s. Wiki).

Ganz grundsätzlich kann man jedoch sagen, sie stirbt, weil sie eine Frau ist.
Die Tötung der Demonstrantin im Capitol, die neulich erschossen wurde, ist kein Femizid.
Sie wurde getötet, weil sie widerrechtlich in ein Gebäude eingedrungen ist.

Es werden wesentlich mehr Männer als Frauen umgebracht, das ist richtig.
Jedoch selten, weil sie ein MANN sind.
Sondern weil sie sich allgemein mehr in gefährliche Situationen geraten.

In Deutschland stirbt ungefähr jeden 3. Tag eine Frau durch die Hönde ihres (Ex)-Partners.
Auch dieses Jahr ist die Quote schon erfüllt.(!)

Darauf aufmerksam zu machen ist nichts gegen Männer, es ist etwas für Frauen.
Und dringend nötig, ich kann diese Verniedlichungen nicht mehr hören.
Jetzt höre ich auf, Sonst werd ich noch gesperrt....

Aplysia schrieb:Die Einordnung des Femizids ist nur absolut richtig, weil da nicht nur von Beziehungstat die Rede ist, sondern auch davon, dass er ihr Freund war.

Ich finde es ehrlich gesagt echt unangenehm, dass so viele diese Vermutung ablehnen. Auf Seite 1 hieß es sogar, Freunde würden niemals ihre Freundinnen töten, es muss ein lockerer Bekannter sein. Ich wünschte echt, das wäre so, aber die Realität ist anders.

... was würde ein "Femizid" an dem Tod der 19 jährigen ändern?
Richtig...gar nix!
Es bleibt nur die Hoffnung, dass der Täter/in gefunden wird und genug Beweise für eine Verurteilung!

Aplysia schrieb:Ich finde es ehrlich gesagt echt unangenehm, dass so viele diese Vermutung ablehnen.

Du hast meine Einlassungen nicht verstanden, ansonsten verstehe ich nicht wie Du von unangenehm sprechen kannst. Du tust so, als würden wir intimen Femizid nicht anerkennen, dabei ist es genau das Gegenteil.

Stockholm schrieb:... was würde ein "Femizid" an dem Tod der 19 jährigen ändern?
Richtig...gar nix!
Es bleibt nur die Hoffnung, dass der Täter/in gefunden wird und genug Beweise für eine Verurteilung!

Das ist Teil eines Tatmotivs, das empfinde ich als sehr relevant, weil das auf systemische Zusammenhänge zwischen individuell unabhängigen Morden hinweist. Aber es soll hier nicht zu politisch werden. Zur offenen Diskussion gehört für mich auch der Kontext von Taten oder Täterprofile. Ist auch okay, wenn das einigen nicht wichtig ist, aber warum denen reingrätschen, die gerne darüber reden würden?

@Aplysia

Aplysia schrieb:Ist auch okay, wenn das einigen nicht wichtig ist, aber warum denen reingrätschen, die gerne darüber reden würden?

Frauenrechte in allen Ehren "
Hier jedoch befindest du dich in einem Forum für "Kriminalfälle" und da finde ich derartige Grundsatz Diskussionen fehlplatziert!

Die überflüssige Diskussion ob Femazid oder nicht kann jetzt beendet werden, weil es irrelevant ist,in welcher Schublade man den Fall packt.
Ich würde vermuten,dass der Täter,ihr Freund, auch in diesem Restaurant gearbeitet hat. Und da ja kein bzw wenig Publikumsverkehr war, gab es keine Zeugen.
Eigentlich ein ziemlich eindeutiger Fall

Also es war dann letztenendes wohl tatsächlich der "Partner":

https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Lueneburg-Mord-an-19-Jaehriger-Freund-schweigt-zu-Vorwuerfen

adolphesax schrieb:Da will ich mal ein wenig klugscheißen. "Verdacht auf Beziehungstat" kann es auch unter Brüdern oder Tante und Cousine geben und ist kein Euphemismus für intimen Femizid.

Klugscheißen kann man aber nur, wenn man auch ein wenig Ahnung von der ganzen Sache hat. Wenn ein Bruder seine Schwester tötet, weil sie zum Beispiel Sex vor der Ehe hat oder sich die Beine rasiert oder Lippenstift trägt ist das genauso Femizid. Wenn der Vater seine Tochter ermordet, weil er ihren Freund nicht leiden kann, spricht man ebenfalls von Femizid. Wenn ein Incel in ein Yoga Studio geht und dort Frauen erschießt, ist es ebenfalls Femizid.

In diesem Fall handelt es sich also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen Femizid, dazu brauch ich nicht mal viel Ahnung von der gesellschaftspolitischen Debatte um diesen Begriff haben...

Sorry, wenn ich wieder auf dieses Thema zurück komme, aber ich finde es einfach viel zu wichtig und möchte es als bekennender Profeminist so nicht stehen lassen (shitstorm umbrella aufgeklappt!)

ThereThere schrieb:In diesem Fall handelt es sich also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen Femizid, dazu brauch ich nicht mal viel Ahnung von der gesellschaftspolitischen Debatte um diesen Begriff haben...

... falscher Kategorie für gesellschaftspolitische Diskussion!

Wir sind hier unter " Kriminalfälle "!

Stockholm schrieb:Wir sind hier unter " Kriminalfälle "!

Ist für dich ein noch ungeklärter Femizid also kein Kriminalfall?

Sorry, aber es wird hier so oft über Definitionen diskutiert wie zb. 'fahrlässige Tötung', 'Mord- und Todschlag', etc. etc. Da regt sich auch niemand darüber auf, dass wir hier ja nicht in der Rubrik 'Recht und Juristik' sind...

Versteh ich echt nicht, warum sich manche hier so sehr gegen diesen Begriff sträuben, sagt schon einiges darüber aus, auf welcher Seite ihr steht..

ThereThere schrieb:Klugscheißen kann man aber nur, wenn man auch ein wenig Ahnung von der ganzen Sache hat. Wenn ein Bruder seine Schwester tötet, weil sie zum Beispiel Sex vor der Ehe hat oder sich die Beine rasiert oder Lippenstift trägt ist das genauso Femizid. Wenn der Vater seine Tochter ermordet, weil er ihren Freund nicht leiden kann, spricht man ebenfalls von Femizid. Wenn ein Incel in ein Yoga Studio geht und dort Frauen erschießt, ist es ebenfalls Femizid.

In diesem Fall handelt es sich also mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen Femizid, dazu brauch ich nicht mal viel Ahnung von der gesellschaftspolitischen Debatte um diesen Begriff haben...

Sorry, wenn ich wieder auf dieses Thema zurück komme, aber ich finde es einfach viel zu wichtig und möchte es als bekennender Profeminist so nicht stehen lassen (shitstorm umbrella aufgeklappt!)

Dann ist ja die Schlussfolgerung daraus die das man ja nur noch von femizid sprechen muss, statt von Eifersucht o.ä.?!
Oder versteh ich es jetzt komplett falsch. Kann auch sein das mir jetzt auch da der Hintergrund fehlt weil ich ziemlich unvorbereitet drüber nach gedacht habe.

Haba-San schrieb:Dann ist ja die Schlussfolgerung daraus die das man ja nur noch von femizid sprechen muss, statt von Eifersucht o.ä.?!
Oder versteh ich es jetzt komplett falsch. Kann auch sein das mir jetzt auch da der Hintergrund fehlt weil ich ziemlich unvorbereitet drüber nach gedacht habe.

Eigentlich geht es in erster Linie nicht um das niedrige Motiv Eifersucht (ist das wirklich ein Grund jemanden zu töten?) sondern um die Tat an sich. Ein Mord an einer Frau ist Mord. Und weil das in den Medien aber gern mit Begriffen wie 'blutiges Ende eines Rosenkriegs' oder eben 'Beziehungstat' abgetan wird und impliziert, dass es ja nur die betroffenen Personen umfasst und es kein gesamtgesellschaftliches Problem gibt, es als problematisch gilt.

Hier noch ein paar Links für alle, die sich ein bisschen mehr damit auseinandersetzen wollen:

https://detektor.fm/gesellschaft/zurueck-zum-thema-es-ist-keine-tragoedie/amp

https://www.amazedmag.de/gewalt-an-frauen-warum-wir-femizide-endlich-benennen-muessen/

https://www.google.com/amp/s/www.vice.com/amp/de/article/7x5789/die-berichte-zum-funffach-mord-in-kitzbuhel-zeigen-wie-falsch-medien-uber-femizide-schreiben

ThereThere schrieb:Hier noch ein paar Links für alle, die sich ein bisschen mehr damit auseinandersetzen wollen:

👍
Danke dir !

helwa schrieb:Ja, wir werden wohl erst später Gewissheit haben, es ist aber überall die Rede von "Verdacht auf Beziehungstat", ein Euphemismus für intimer Femizid.

Nur der Vollständigkeit halber: „intimer“ Femizid ist genauso bescheuert wie „Beziehungs“-tat.
Als wäre an der Ermordung einer Frau durch ihren (Ex-)Partner irgendwas intim.