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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schule, Vergewaltigung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 10:50
Hallo liebe Allmy-Gemeinde,

In einem anderen Thread wurde der Mordfall Heike Greve erwähnt, woraufhin ich mich ein bisschen in den ("Cold Case") Fall eingelesen und informiert habe, bis heute scheint kein Täter gefasst worden zu sein (zumindest konnte ich keine derartige Meldung finden).
Hier im Forum gibt es (noch) keinen eigenen Thread bzgl dieses Falles, allerdings wurde der Fall u a im Thread, welche Kriminalfälle die User hier besonders beschäftigen, angesprochen, von daher hoffe ich darauf, dass der/die ein oder andere mitdiskutieren wird.

Was mich an diesem Fall direkt beschäftigte, war die Tatsache, dass der Täter ja offenbar von Zeugen gesehen wurde, seine Jacke gut beschrieben werden konnte, dies aber dennoch in den Ermittlungen offenbar nicht wirklich weiterführte.

Was denkt Ihr über den Fall, warum wurde ausgerechnet Heike sein Opfer, haltet Ihr sie für ein Zufallsopfer oder denkt Ihr, sie wurde explizit vom Täter "ausgewählt"?
Es wird ja vermutet, dass der Mörder bereits am Festsaal auf Heike gewartet haben könnte - das hieße dann, dass er sie schon länger beobachtet (oder zumindest Kenntnis darüber gehabt hätte, wann Heikes Gitarrenunterricht stattfindet) und gezielt dort "abgepasst" hätte, um sie zu vergewaltigen, das Messer hatte er offenbar auch schon dabei - also ein geplanter Mord, zur Verdeckungsabsicht der zuvor erfolgten Vergewaltigung?

Hier eine Kurzfassung des Falles:
Heike Greve verlässt am 19. September 1979 gegen 21 Uhr den Festsaal.
Wahrscheinlich hat ihr Mörder da schon auf sie gewartet.
Sie bricht von 2 Messerstichen getroffen, vor der Festhalle zusammen.
Sie stirbt im Krankenhaus
Hervorhebung von mir eingefügt.


Quelle:
https://ungeklaertekindermorde.hpage.com/kindermordfaelle-----gh.html

Auch ein Foto von Heike Greve gibt es dort auf der Seite:



1610714903010



Der "Aktenzeichen XY" - Filmfall zu Heike Greve:

Youtube: Aktenzeichen xy April 1980 Teil1
Aktenzeichen xy April 1980 Teil1
Externer Inhalt
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Youtube: Aktenzeichen xy April 1980 Teil 2
Aktenzeichen xy April 1980 Teil 2
Externer Inhalt
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Der Fall Heike Greve:
Am Abend des 19. September 1979 starb die 17 Jahre alte Norderstedterin in den Armen des Hausmeisters des Festsaals am Falkenberg. Die blonde Schülerin hatte sich gegen 20.30 Uhr nach dem Besuch eines Gitarrenkurses im Gymnasium Harksheide von ihrer Freundin verabschiedet und traf danach ihren Mörder, der sie auf einer Baustelle vergewaltigte und mit zwei Messerstichen tötete. Mit letzter Kraft hatte sich das Mädchen nach der Tat zu den Stufen des Festsaals geschleppt.
Quelle: Hamburger Abendblatt
"Die Suche nach den Tätern geht weiter"
Von: Wolfgang Klietz

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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 11:23
Was ich in dem Fall auch sehr merkwürdige finde, sind diese anonymen Anrufe in Heikes Elternhaus am Abend des Mordes, da liegt m E nahe (wie es auch im zweiten Teil des XY-Filmfalles vermutet wurde), dass der Täter sichergehen wollte, dass sein späteres Opfer Heike auch tatsächlich an jenem Tag den Gitarrenunterricht besuchte und nicht zu Hause geblieben ist.

Es wird ausserdem im Filmfall erwähnt, dass außer Heike und der Freundin, die die Tat nach dem Unterricht beobachtet hat, die anderen Schülerinnen für den Tag ihre Teilnahme am Gitarrenunterricht abgesagt hatten - hätte der Täter dies wissen können, hatte er evtl eine Verbindung zur Musikschule?

Seine gelbe Öljacke wurde ja nicht weit entfernt vom Tatort aufgefunden - und wies (wie bei "XY" beschrieben) ja durchaus einige individuelle Merkmale auf (das Loch in der Kapuze, die Bitumen-Rückstände, Brandlöcher...), aufgrund dieser individuellen Merkmale der Jacke würde ich evtl vermuten, dass der Täter auf dem Bau tätig gewesen sein könnte, bei XY wird u a ja vermutet, dass diese kleinen Brandlöcher in der Jacke von Funkenflug bei Schweißarbeiten herrühren könnten.
Außerdem ist m E die kleine Schuhgröße für einen Mann (40/41) auffällig, d h der Täter muss in Relation zu seiner Körpergröße ziemlich kleine Füße gehabt haben.

Also weiß man ja eigentlich einiges über ihn, die Freundin aus der Musikschule wurde ja sogar Augenzeugin der Tat - und trotzdem konnte Heikes Mörder nie gefasst werden.

Ob die gelbe Öljacke sich immer noch in der Asservatenkammer befindet und im Laufe der späteren Jahre evtl nochmals mit neuesten kriminaltechnischen Methoden untersucht wurde?
Evtl hätten sich DNA-Spuren (des Täters) darauf befunden haben können?!


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 12:13
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Ob die gelbe Öljacke sich immer noch in der Asservatenkammer befindet und im Laufe der späteren Jahre evtl nochmals mit neuesten kriminaltechnischen Methoden untersucht wurde?
Evtl hätten sich DNA-Spuren (des Täters) darauf befunden haben können?!
Na ja nach 40 Jahren ist das eher unwahrscheinlich denke ich. Sonst hätte man anbauen müssen in der Asservatenstelle. Ich denke das war nach den damaligen Möglichkeiten ausreichend untersucht wordern
Asservate werden in der Regel nur so lange aufbewahrt, bis der Grund für deren Verwahrung entfällt. Im Ordnungswidrigkeiten- oder Strafverfahren trifft dies zu, wenn diese nicht mehr als (sächliches) Beweismittel benötigt werden; dies ist in der Regel der Fall, wenn die kriminalistischen Untersuchungen abgeschlossen sind oder auch, wenn das Strafverfahren abgeschlossen ist. Die Entscheidung über die Herausgabe des Asservats trifft im Strafverfahren die Staatsanwaltschaft, im Ordnungswidrigkeitenverfahren die Verfolgungsbehörde. Im Polizeirecht (Gefahrenabwehr) ist das Asservat entweder zu vernichten oder dem letzten Gewahrsinhaber herauszugeben, wenn von dem Gegenstand oder vom Nutzer des Gegenstandes keine Gefahr mehr ausgeht oder dies anzunehmen ist.
Quelle: Wikipedia: Asservat


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 12:15
Hallo @ThoFra ,

das ist eine der xy-Folgen, die mir immer in Erinnerung geblieben ist.

Mein zweiter Beitrag überhaupt hier bei Allmy war im " Welcher Krimnalfall beschäftigt euch besonders?" - Thread und bezog sich auf diesen Mord:

( Vom 18.08.2019)

"Sehr tragisch finde ich einen unaufgeklärten Fall,der sich in Kürze zum 40. mal jährt und der in den frühen 80ern auch bei xy gezeigt wurde: Der Mord an der Schülerin Heike Greve aus Norderstedt vom September 1979, zu dem ich hier keinen eigenen Thread finde.

Aber da ich hier noch nicht so lange verkehre,bin ich möglicherweise auch einfach nur zu blöd zu suchen...

Das Mädchen,dessen Familie "in unmittelbarer Nähe" zum Tatort (ihrer Schule!) wohnte, fuhr an betreffenden Abend mit dem Moped zu einem abendlichen VHS-Kurs, der Mörder wartete vor der Tür und hatte offensichtlich keinerlei Bedenken,von mehreren Zeugen gesehen zu werden.

Der Alptraum wohl aller Eltern: die Tochter fährt mit dem Moped zu einem Kurs ganz in der Nähe und kehrt nicht mehr heim!"


Ich bin daraufhin von einem User angeschrieben worden, von dem ich hoffe, daß er sich hier auch einschalten wird ,der einen Bezug zu Norderstedt hat und mich auf einen Serienmörder aus der Ecke " Harksheide" aufmerksam machte, der von den späten 60s bis Mitte der 80s sein Unwesen trieb, Hans Jürgen Schröder:

https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83977223.html

Wir hatten spekuliert, ob der auch hier verantwortlich hätte sein können, ohne, daß es ihm nachgewiesen werden konnte.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 15:29
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:wenn diese nicht mehr als (sächliches) Beweismittel benötigt werden; dies ist in der Regel der Fall, wenn die kriminalistischen Untersuchungen abgeschlossen sind oder auch, wenn das Strafverfahren abgeschlossen ist.
Da Mord jedoch nicht verjährt, könnte es ja dennoch sein, dass das Asservat nochmal als Beweisstück relevant wird, z B wenn es neue kriminaltechnische Möglichkeiten gibt, dieses zu untersuchen.
Habe vor wenigen Tagen erst hier im Forum von einem Sexualmord gelesen, der im Jahre 1987 stattgefunden hat, nach über 25 Jahren wurden Asservate nochmals untersucht, was schließlich zu einem DNA-Treffer und somit dann auch schlussendlich zur Überführung des Täters führte.
Also scheint es wohl doch manchmal so zu sein, dass Asservate jahrzehntelang aufbewahrt werden?!
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:mich auf einen Serienmörder aus der Ecke " Harksheide" aufmerksam machte, der von den späten 60s bis Mitte der 80s sein Unwesen trieb, Hans Jürgen Schröder:
Das hört sich interessant an.
bei der Polizei hat er geschildert, wie er die Frauen tötete. Alle seien Zufallsopfer gewesen. Er habe sie erst erwürgt und dann die Toten missbraucht. Nur bei Gabriele S., seinem letzten Opfer, sei es andersherum gewesen.
Aber ein Bild vom Archaischen, Impulshaften dieser Gewalttaten entsteht doch: All die zerrissenen Höschen, die mit großer Kraft um den Hals geknoteten Jacken und Schals - um einen Menschen zu erwürgen, muss man mindestens drei Minuten lang zudrücken.
Hervorhebungen von mir eingefügt.

Quelle: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-83977223.html

M E unterscheidet sich jedoch der Modus operandi des Hans Jürgen Schröder etwas vom Mord an Heike Greve.
HJS ging es ja offenbar zunächst um die Kontrolle bzw seine Opfer vollkommen wehrlos zu machen, deshalb erst die Tötung, dann die Vergewaltigung / sexueller Missbrauch.
Heike Greve hingegen wurde jedoch offenbar vom Täter gezwungen, mit ihr auf dieses Brachgelände zu gehen bzw von ihm dorthin gelockt, dort dann missbraucht und erst danach stach der Täter mit dem Messer auf ihn ein.
Auch schien Schröder ja immer seine Opfer erwürgt zu haben, ein Messer hat er - soweit ich das dem Spiegel - Artikel entnehmen konnte, nie verwendet?

Die fünf Taten/Morde, die ihm zugerechnet werden, hat er alle (bei der Polizei) gestanden, obwohl diese ihm wohl anhand von Spuren nicht eindeutig nachweisbar gewesen wären, also warum hätte er nicht auch noch den sechsten Mord (sofern er denn tatsächlich auch für den Tod von Heike Greve verantwortlich gewesen wäre) gestehen sollen, wenn er doch "reinen Tisch" machen wollte?
Vom Strafmaß her hätte es wohl keinen Unterschied gemacht, ob er nun fünf oder sechs Morde gesteht.
Allenfalls die besondere Schwere der Schuld hätte ihm noch drohen können, aber bei seiner Inhaftierung war Schröder bereits 65 Jahre alt, ohne besondere Schwere der Schuld wird bei einer lebenslangen Freiheitsstrafe nach 15 Jahren geprüft, ob eine Bewährung möglich / sinnvoll ist, d h Schröder wäre dann 80 Jahre alt.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 15:46
@ThoFra
Ich bezog mich auf die abgeschlossenen kriminalistischen Untersuchungen. Ich denke die werde damals Alles gemacht haben was möglich gewesen ist. Damals war ja DNA noch kein so relevantes Thema, ganz genauso wie heute möglicherweise ganz andere "utopische" Untersuchungsmethoden noch kein Thema sind. Von kontanimierten Asservaten fange ich gar nicht erst an.

Ausermittelt ist eben Ausermittelt auch wenn Mord nicht verjährt.

Was ein Thema wäre ist Stauraum für Asservaten.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 16:09
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Ich denke die werde damals Alles gemacht haben was möglich gewesen ist. Damals war ja DNA noch kein so relevantes Thema, ganz genauso wie heute möglicherweise ganz andere "utopische" Untersuchungsmethoden noch kein Thema sind. Von kontanimierten Asservaten fange ich gar nicht erst an.

Ausermittelt ist eben Ausermittelt auch wenn Mord nicht verjährt.
Hervorhebung von mir eingefügt.

Verstehe ich, frage mich dann aber dennoch, wie es dann sein kann, dass immer wieder Altfälle / "Cold Cases" mittels DNA - Beweisen auch teilweise noch nach Jahrzehnten gelöst werden?

In diesen Fällen müssen die Asservate ja dann auch noch vorhanden / aufbewahrt worden sein, obwohl diese sicherlich auch bereits kurz nach der jeweiligen Tat mit allen damals zum Tatzeitpunkt möglichen Techniken / Analyseverfahren untersucht worden sind.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 16:13
Na ja sind dann Glücksfälle oder Fälle nach 1984 gewesen denn:
Das Verfahren wird in der Molekularbiologie auch als Genetic Fingerprinting oder DNA Fingerprinting bezeichnet. Alec Jeffreys war 1984 durch Zufall auf das Verfahren gestoßen. In Deutschland wurde es erstmals 1988 als Beweis in einem Strafprozess vor Gericht anerkannt.
Quelle: Wikipedia: Genetischer Fingerabdruck

Aber machen Wir das mal richtig in dem Fall, denn es gibt ja schon Erkenntnisse.
Norderstedt am Mittwoch, den 19. September 1979: An jenem Tag besuchte die 17-jährigen Schülerin Heike Greve um 19 Uhr im Gymnasium Harksheide am Langenharmer Weg einen Gitarrenkurs der Norderstedter Jugendmusikschule.

Kurz nach 20.30 Uhr, der Unterricht war zu Ende, verabschiedete sie sich vor dem Eingang zum Festsaal von ihrer Freundin. Dann ging sie zu ihrem Moped, das auf einem Parkplatz neben dem Eingang abgestellt war, und hängte ihre Gitarre über den Lenker, wie die Kripo später rekonstruierte. Sie muss dann ohne ihr Fahrzeug mit einem bislang unbekannten Mann vom Schulgelände aus auf ein gegenüber liegendes Baugrundstück gegangen sein.

Nach 15 bis 20 Minuten wurde sie wieder gesehen, als sie taumelnd und unter Aufbietung letzter Kräfte auf den Eingang des Festsaales zuging. Vermutlich wurde sie da noch von ihrem Mörder verfolgt.

Als das Mädchen auf den Stufen zum Festsaal am Falkenberg von einem Stich in die Brust und einem in den Rücken getroffen zusammengebrach und in letzter Verzweiflung nach dem Hausmeister Ingo Berger rief, flüchtete der Täter in Richtung Falkenbergstraße/Schleswig-Holstein-Straße. Hierbei warf er seine gelbe Öljacke weg, die er vorher getragen hatte.

Für Heike Greve kommt indes jede Hilfe zu spät: das blonde Mädchen stirbt auf der Trage eines Rettungswagens, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Sie war das einzige Kind der Familie Greve, die in unmittelbarer Nähe des Tatortes wohnt.

Erkenntnisse

Der Mann, der für die Tat infrage kommt, ist von zahlreichen Besuchern von VHS-Veranstaltungen im Gymnasium Harksheide am Langenharmer Weg beobachtet worden. Er wurde gesehen, als er vor dem Festsaal auf- und abging. Und er wurde gesehen, wie er fluchtartig in Richtung Falkenbergstraße/Schleswig-Holstein-Straße davonstürmte und seine gelbe, taschenlose Öljacke wegwarf.

Sicher sind sich die Ermittler auch darüber, dass das Mädchen und ihr Mörder dann gemeinsam zum Schulgebäude zurückgingen oder -liefen. Die beiden tödlichen Messerstiche hat Heike Greve nämlich erst etwa 20 Meter vom Eingang des Festsaales auf dem mit einer Lampe beleuchteten Fußweg erhalten. Wahrscheinlich, weil Heike flüchten wollte.
Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass der Mörder das Mädchen noch vergewaltigt hat, denn der Slip und ein Strumpf befanden sich in der Kleidertasche des Opfers. Nach der Mordwaffe suchten Kripo, Schutzpolizei und Taucher vergeblich.

Der Täter

- ca. 40 Jahre alt
- 175 bis 180 Zentimeter groß
- kräftige Statur
- dunkle Haare
- dunkler Vollbart oder Oberlippen- und Kinnbart
- dunkelrandige Brille und Hut
- außer der angefundenen Öljacke trug er eine dunkle Hose und Sandalen der Größe 41/42

Fragen der Polizei

Die Mordkommission Kiel fragte die Bevölkerung in Norderstedt:

- Wer kennt eine männliche Person, auf die die Beschreibung passt?
- Wer hat sonst Beobachtungen, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten, gemacht? Auch unwichtig erscheinende Angaben könnten wichtig sein.
- Wer hat sich im Bereich des Gymnasiums, insbesondere im Langenharmer Weg, zwischen 20 und 21 Uhr aufgehalten?
- Wer hat eine solche beschriebene Person in einem öffentlichen Verkehrsmittel, besonders einem Bus, gesehen?
- Ist so ein Mann möglicherweise mit einer Taxe gefahren?
- Wer kann Auskunft über den Umgang des Opfers, insbesondere außerhalb des schulischen Bereiches, geben?
- Wer hat die Tatwaffe, vermutlich ein Messer, gesehen oder gefunden?

Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle unter 110 entgegen!
Quelle:

Öhmm mit etwas Glück wäre der Täter heute 80, wenn er das Glück hat so alt geworden zu sein.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 16:39
@ThoFra

Ich habe mich zunächst auch mit Schröder als Täter schwer getan, alleine von der Optik her. Wenn man ihn googelt, bekommt man allerdings auch ein Bild mit Vollbart- und da kommt er der xy-Beschreibung schon näher.

Der Mörder von Heike soll einen "aufälligen Gang" gehabt haben - Schröder hat Fußball gespiet, die Gangaufälligkeiten könnten einer Sportverletzung rund um den Tatzeitraum entsprungen sein.

Überhaupt Fußball: was mir vom kurzen xy-Beitrag u.a. noch hängen geblieben war , ist die Erwähnung, das Heike HSV-Fan war (warum wird das eigentlich , wenn unbedeutend, überhaupt im Filmchen erwähnt?). Heute ist es kein bißchen ungewöhnlich, wenn sich junge Frauen für Fußball interessieren, in den 70ern war das aber ziemlich exklusiv.

Die Zuneigung Schröders zum HSV ist so ziemlich das Erste, was man im Spiegel-Artikel über ihn erfährt...

Worauf ich hinaus möchte: der Klub war damals sehr erfolgreich ( im Todesjahr von Heike 1979 Deutscher Meister) und hatte sein Trainingsgelände in...richtig, Norderstedt!

Wenn auch alle anderen Opfer von HJS zufällig ausgewählt waren, könnte es sein, daß die beiden sich z.B. über die Schiene Fußball
(Trainingskiebitze?) kannten.

Und dann würde es auch Sinn machen, vom M.O. abzuweichen und ein Messer zum Tatort mitzubringen,um nach der Vergewaltigung eine Identifizierung zu vermeiden und schneller zu töten.

Man hätte sich auch durch andere Begebenheiten kennen können, so groß ist nun Norderstedt nicht, daß eine Bekanntschaft per se auszuschließen wäre.
Aber wie groß wäre dagegen der Zufall, wenn in solch einer Kleinstadt gleich zwei Frauen bzw. Mädchenmörder zeitgleich ihr Unwesen getrieben hätten?

Ich möchte mich jetzt nicht auf den Typen einschiessen, dafür kenne ich die Umstände des Falls und auch die Taten des HJS zu wenig.

Es gibt leider kaum Infos, in der Regel greift die Lokalpresse an runden Jahrestagen den Mord noch mal auf...

Verzeihung, irgendwie kommt mir mein eigener Beitrag ziemlich unstrukturiert vor, aber ich hoffe, die Intention wurde deutlich:

wenn sich jemand nur immer Zufallsopfer ausgesucht hat und dann auf eine Beziehungstat " umsteigt", z.B. weil er nicht wie gewünscht "landen" konnte, würde das m.E. den veränderten M.O. erklären.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 16:53
Habe bzgl Schröder noch einen weiteren recht ausführlichen Artikel gefunden:

https://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article13435870/Mordserie-nach-mehr-als-40-Jahren-aufgeklaert.html

Dort steht u a:
In allen fünf Fällen ist der Verdächtige nach Angaben der Ermittler besonders grausam vorgegangen. „Die ganze Vorgehensweise ist absolut heftig und einzigartig“, sagte der Leiter der Mordkommission Stefan Winkler. „Der Mann hat wirklich in Auflauermanier günstige Gelegenheiten abgewartet“. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler waren die Frauen Zufallsopfer. Der Täter sah sie im Vorbeifahren im Auto, entschloss sich spontan zur Tat und lauerte ihnen auf.
Die "Auflauermanier" würde durchaus auch zum Mord an Heike Greve passen, auch die (anonymen) Anrufe bei Heikes Eltern könnten passen, wenn man von Deiner @JestersTear Hypothese ausgeht, dass Heike und Schröder sich über den HSV kennengelernt haben könnten, dann kannte Schröder evtl Vor- und Nachnamen von Heike, hatte entweder ihre Telefonnummer (von ihr persönlich) oder er hat die Telefonnummer aus dem Telefonbuch gehabt.

Die Ermittler vermuteten ja laut "Aktenzeichen XY ungelöst" ebenfalls, dass Heike und ihr Mörder sich gekannt haben könnten, deshalb sahen die EB sich ja auch (erfolglos) auf Heikes Beerdigung nach dem Täter um.

Aber warum sollte Schröder ausgerechnet den Mord an Heike Greve verschweigen, wenn er doch sowieso bei der Polizei eine Art "Lebensbeichte" abgibt und alle sonstigen Taten/Morde gesteht?
Für die Strafzumessung hätte es wohl keinen relevanten Unterschied bedeutet, ob Schröder nun zusätzlich zu den - von ihm gestandenen - fünf Morden auch noch ein sechster zur Last gelegt worden wäre.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 17:20
Möglich das der Friesennerz ohne Taschen eine Bekleidung gewesen ist, wie man Sie als Arbeitsjacken auf Werften oder Schiffen bekommen hat.

Dazu würden auch die Anhaftungen und die Brandlöcher passen. Hamburg hatte damals noch relativ viele Schiffe und auch viele Werften.

Auch der watschelnde Gang könnte auf einen Seefahrer schliessen lassen. Denn auf schwankenden Schiffen, lernt man anders zu Gehen.

Aber Ich denke die Ermittler waren schon damals, dem eher unüblichen Modell auf der Spur gewesen.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 17:27
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Aber warum sollte Schröder ausgerechnet den Mord an Heike Greve verschweigen, wenn er doch sowieso bei der Polizei eine Art "Lebensbeichte" abgibt und alle sonstigen Taten/Morde gesteht?
Das ist jetzt reine Spekulation: weil die anderen Zufallsopfer für ihn bedeutungslose Objekte waren, während er zu der einen Beziehungstat eine emotionale Bindung gehabt haben könnte.

Aber ich komme mir irgendwie nicht so gut dabei vor, in diesem Fall herumzupsychologisieren und hoffe mal,daß sich der Kollege hier noch einschaltet,mit dem ich via P.M. kurz über den Mord und HJS gesprochen hatte. Der weiß definitiv mehr als ich.

Mich interessiert ,wie der Täter Heike dazu gekriegt hat, mit ihm zu kommen?

Hat er sie direkt mit dem Messer bedroht oder war er ihr tatsächlich bekannt und erschien so harmlos, daß sie der Bitte um einen kurzen Spaziergang oder Gespräch freiwillig nachgekommen ist?


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 17:51
Hier noch ein Artikel zu Schröder:

https://historische-serienmoerder.de/gerd-frank-hans-juergen-schroeder-ein-deutscher-serienmoerder/

Auch noch erwähnenswert: als ich vor -zig Jahren erstmals den xy-Clip sah, war die erste Assozation: "...der Typ mit dem Ostfriesen-Nerz wird doch dargestellt, als sei er einer (mit Verlaub) Klapse entlaufen!".

Es gibt zumindest heute ganz in der Nähe eine "Forensische Psychiatrie" (Asklepios Klinik Nord - Ochsenzoll) .

Vielleicht kann jemand helfen, ob das vor 40 Jahren auch schon der Fall war?


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:01
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Auch noch erwähnenswert: als ich vor -zig Jahren erstmals den xy-Clip sah, war die erste Assozation: "...der Typ mit dem Ostfriesen-Nerz wird doch dargestellt, als sei er einer (mit Verlaub) Klapse entlaufen!".
Na dann haben Ihn die Leute in dieser im allgemeinen geschlossenen Institution offensichtlich nicht vermisst und es wäre noch zu klären, wie er mit Heike oder Sie mit ihm (vorher) Kontakt aufgenommen hat.

Oder hat er rein zufällig vor der Schule auf ein Opfer gelauert?


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:06
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Na dann haben Ihn die Leute in dieser im allgemeinen geschlossenen Institution offensichtlich nicht vermisst und es wäre noch zu klären, wie er mit Heike oder Sie mit ihm (vorher) Kontakt aufgenommen hat.
Da die Klinik sich selbst zumindest heute als eine der "größten Fachkliniken Deutschlands für Psychiatrie,Psychotherapie und Psychosomatik" bezeichnet , sollte wir davon ausgehen, daß sie auch "nicht geschlossene" Abteilungen hat.

https://www.asklepios.com/hamburg/nord/psychiatrie-ochsenzoll/

Deswegen die Frage, ob jemand weiß, wie es vor 40 Jahren dort aussah.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:10
Wikipedia ist immer hilfreich Wikipedia: Asklepios Klinik Nord

Der Name "Ochsenzoll" war mir aber schon vorher bekannt.

Na vielleicht war er auch gar nicht Patient und ist "frei" herumgelaufen. Solange die Leute sich nicht sonderlich störend verhalten, war das auch damals möglich


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:16
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Na vielleicht war er auch gar nicht Patient und ist "frei" herumgelaufen. Solange die Leute sich nicht sonderlich störend verhalten, war das auch damals möglich
Dann muß unser Täter eine gute Fassade gehabt haben, wenn er sich vor der Vergewaltigung und dem Mord an einer 16jährigen nicht schon in irgend einer Form störend verhalten hat. Wie dem auch sei: evtl wurde er bei xy einfach nur übertrieben dargestellt.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:26
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Dann muß unser Täter eine gute Fassade gehabt haben, wenn er sich vor der Vergewaltigung und dem Mord an einer 16jährigen nicht schon in irgend einer Form störend verhalten hat. Wie dem auch sei: evtl wurde er bei xy einfach nur übertrieben dargestellt.
Und weiterhin müsste man untersuchen, wieso die Ermittler der Meinung waren, der Täter und sein Opfer hätte sich gekannt. Denn diesbezüglich wurde ja ein gewisser Aufwand betrieben.
Ich rede jetzt nicht von den Telefonaten, denn das könnten auch harmlose Klingelstreiche sein, sondern eher davon das Heike, eventuell freiwillig mit dem Täter auf das Brachland ging.

Die Nummer mit Kätzchen, Rehen, oder Baby Hasen die sich dort befinden, wird es wohl nicht gewesen sein. Internet und Handy gab es vor 40 Jahren auch nicht.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:33
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Ich rede jetzt nicht von den Telefonaten, denn das könnten auch harmlose Klingelstreiche sein, sondern eher davon das Heike, eventuell freiwillig mit dem Täter auf das Brachland ging.
jo, da fragen wir das Gleiche...
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Mich interessiert ,wie der Täter Heike dazu gekriegt hat, mit ihm zu kommen?

Hat er sie direkt mit dem Messer bedroht oder war er ihr tatsächlich bekannt und erschien so harmlos, daß sie der Bitte um einen kurzen Spaziergang oder Gespräch freiwillig nachgekommen ist?



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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

27.01.2021 um 18:40
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Mich interessiert ,wie der Täter Heike dazu gekriegt hat, mit ihm zu kommen?

Hat er sie direkt mit dem Messer bedroht oder war er ihr tatsächlich bekannt und erschien so harmlos, daß sie der Bitte um einen kurzen Spaziergang oder Gespräch freiwillig nachgekommen ist?
Diesen Punkt finde ich auch sehr interessant, offenbar ist das eigentliche Tatgeschehen ja relativ zügig verlaufen, sonst hätte die Freundin, die zusammen mit Heike Gitarrenunterricht hatte, ja wohl nicht mehr "live" mitbekommen, wie der Täter auf Heike einstach.

Wenn er sie direkt mit dem Messer bedroht hätte, hätte Heike dann nicht versucht, um Hilfe zu rufen?
Scheinbar schrie Heike ja erst, als sie schon auf der Flucht vor dem Täter war, kurz bevor / während dieser auf sie einstach?
In der Musikschule fanden parallel - laut XY - ja verschiedene Musikunterrichtseinheiten statt, auch der Hausmeister war ja vor Ort - daher wäre es doch naheliegend gewesen, wenn Heike um Hilfe gerufen hätte, daher würde ich eher davon ausgehen, dass sie den Täter zunächst nicht als Gefahr / Bedrohung einschätzte und erstmal freiwillig mit ihm gegangen ist - was wohl die Überlegung, dass sie ihn bereits - zumindest flüchtig - kannte.
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Möglich das der Friesennerz ohne Taschen eine Bekleidung gewesen ist, wie man Sie als Arbeitsjacken auf Werften oder Schiffen bekommen hat.

Dazu würden auch die Anhaftungen und die Brandlöcher passen. Hamburg hatte damals noch relativ viele Schiffe und auch viele Werften.

Auch der watschelnde Gang könnte auf einen Seefahrer schliessen lassen. Denn auf schwankenden Schiffen, lernt man anders zu Gehen.
Ein interessanter Gedankengang / Ansatzpunkt m E.
Ist es auf den Schiffen und Werften denn damals üblich gewesen, dass diese Friesennerze, die als Arbeitsjacken verteilt wurden, keine Taschen hatten?
In XY wird dieses Detail so betont, als sei dies besonders auffällig / ungewöhnlich.


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