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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Schule, Vergewaltigung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 00:15
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Allerdings wissen wir nicht, mit welcher Frequenz die kamen . Im Filmfall sagt die Mutter nach dem ersten Anruf, daß es " schon wieder dieser Anrufer " sei, der nichts sagt.
Ein sehr wesentlicher Punkt. Ging es mit den Anrufen schon langer, dann könnte es eher ein Scherzbold sein, wie es früher ja so viele gab - in Zeiten der ausschließlichen Festnetztelefonie. Falls nicht, wäre es ein fast unglaublicher Zufall, dass da jemand an jenem Tag damit anfängt und nichts mit dem Mord zu tun hat. Wie aber richtig erwähnt: Eine Beziehungstat würde auch das nicht ausschließen. Interessant wäre auch, ob die Anrufe nach der Tat aufgehört haben. Schade, dass nicht mehr Berichte zum Fall vorliegen, dann wüssten wir vielleicht mehr. Eduard Zimmermann hat ja erwähnt, dass der Mord für große Anteilnahme gesorgt hat. Der Fall müsste daher auch in regionalen Zeitungen ausführlich behandelt worden sein. Vielleicht hat ja jemand Zugang zu einem Archiv. Ich wohne leider sehr weit weg.

Bei der XY-Sendung ist die Polizei von einer Beziehungstat ausgegangen. Interessant fand ich noch zwei Dinge: Die Erwähnung, dass Heike auch einen Spanisch-Kurs absolviert hat und ein HSV-Fan war - samt dem Hinweis auf das Trainingsgelände in Norderstedt. Für richtig hartgesottene Anhänger gehört hin und wieder ein Besuch beim Training dazu - vor allem früher, als es ja nicht so viele Infos aus dem Internet gab. Vielleicht war auch Heike öfters dort oder bei den Spielen im Volksparkstadion. Durch die Erwähnung kônnte versucht worden sein, Zeugen anzusprechen, die vielleicht entsprechende Beobachtungen gemacht haben. Gleiches gilt auch für den Spanisch-Kurs.

Zum Erfolg hat die Theorie bisher offenbar nicht geführt. Allerdings heißt es nicht, dass sie damit automatisch falsch ist. Laut einem mir bekannten Kriminalbeamten ist es gar nicht so selten, dass bei ungeklärten Morden den mutmaßlichen Tâter zwar kennt, allerdings die Beweise nicht ausreichen. Trotzdem ist es nicht auszuschließen, dass Heike ein Zufallsopfer war, was die Aufklärung ganz schwer macht.
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die Anrufe sind deswegen überflüssig und unlogisch. Genau wie mit Sandalen zum Tatort zu fahren...
Dieser Satz ist sinnbildlich für den Fall. Es ergeben einige Dinge einfach keinen Sinn.

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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 08:01
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Allerdings wissen wir nicht, mit welcher Frequenz die kamen . Im Filmfall sagt die Mutter nach dem ersten Anruf, daß es " schon wieder dieser Anrufer " sei, der nichts sagt. Wenn die schon seit Monaten einmal wöchentlich kamen, wäre das wahrscheinlich nicht oft genug, um was dagegen unternehmen zu wollen , aber oft genug, um sie wahrzunehmen und in einen Zusammenhang zu bringen. Und am Tag des Mordes tatsächlich Zufall hätten sein können.
Vielleicht hatte Heike einen heimlichen Freund, der kein gesteigertes Interesse daran hatte sich mit den Eltern zu unterhalten ?
Was natürlich nur zum tragen käme, falls die ominösen Anrufe schon vor diesem Tag statt fanden.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 08:14
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Bei der XY-Sendung ist die Polizei von einer Beziehungstat ausgegangen.
Bei einer evtl. Beziehungstat frage ich mich, warum an diesem Tag und an diesem Ort. Das Wetter war denkbar schlecht und der Ort, eigentlich, denkbar ungeeignet.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 10:09
@wagner
Die Frage, ob die Telefonanrufe nur an diesem besagten Abend, oder bereits davor und/oder auch danach, bei der Familie Greve eingingen, habe ich bereits gestellt. Es konnte nur leider von niemanden beantwortet werden und von offizieller Seite wird das (bewusst oder unbewusst) offen gelassen.

Ob das nun wesentlich für die Tat ist, sei dahingestellt. Es könnte aber - falls die Anrufe wirklich nur an diesem einem besonderen Tag getätigt wurden - ein Detail zum Fall sein. Muss aber nicht.

Es herrschte am Tatabend wohl trockene Witterung. Der Regen dürfte wohl erst im Laufe der Tatbegehung eingesetzt haben. Zumindest sieht man Heike Greve bei trockenem Wetter mit ihrem Moped von daheim abfahren. Als sie nach Unterrichtsende ihre Gitarre auf dem Moped befestigt, ist es ebenfalls noch trocken. Erst, als Heike Greve von dem Brachgelände Richtung Schule flüchtet, regnet es stark. Was auch der Moderator des FF eigens erwähnt.

Der Täter dürfte nicht mit dem Regen gerechnet und sein Schuhwerk demnach auch so gewählt haben. Als er bei strömenden Regen der flüchtenden Heike Greve folgt und nach dem Mord an ihr vom Tatort wegrennt, kommt er mit oder in diesen Sandalen wohl ins Schlittern, was mMn diesen "Watschelgang" erklären könnte.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 10:35
Zitat von kf1801kf1801 schrieb:Die Frage, ob die Telefonanrufe nur an diesem besagten Abend, oder bereits davor und/oder auch danach, bei der Familie Greve eingingen, habe ich bereits gestellt. Es konnte nur leider von niemanden beantwortet werden und von offizieller Seite wird das (bewusst oder unbewusst) offen gelassen.
Ich finde diese Frage sehr wichtig!

Kurze Anekdote, zunächst OT, aber dann doch mit Bezug zum Thread: ich bin vor Jahren an einem frühen Samstagmorgen,an dem ich mich sehr auf´s Ausschlafen gefreut habe, mal von einer älteren Dame aus dem dem Bett geklingelt worden.
Als ich mich verpennt mit Namen meldete, stand die Gesprächspartnerin kurz vor´m Infarkt! Was ich denn in der Wohnung ihrer Freundin machen würde, ob ich ein Einbrecher sei (klar,die gehen natürlich ans Telefon ;-) und daß sie jetzt unverzüglich die Polizei rufen würde!

Ich war total verschlafen und wußte gar nicht, wie mir geschah! Als ich sie denn endlich mal so weit hatte,daß sie mir zuhörte, stelllten wir unter größerer Anstrengung gemeinsam fest , daß sie einen Zahlendreher in der Ortsvorwahl hatte!

Und noch was: ich gebe zu, immer direkt aufzulegen, wenn ich mich verwählt habe. Das ist eine Unart und sehr unhöflich, aber wahrscheinlich erschrecke ich mich einfach immer wieder auf´s Neue, wenn ich nicht die Stimme höre, die eigentlich erwartet wurde!

Was ich sagen möchte: falls die Anrufe wirklich asschließlich am Mordtag kamen, wirkt das natürlich erst mal verdächtig - und doch könnte es eine ganz harmlose Erklärung geben wie z.B. ein älterer Mensch, der eine falsche Nummer notiert hat ,mehrfach probiert und vollkommen auf dem Schlauch steht, wenn er statt seines erwarteten Gesprächspartners "Sie schon wieder!" zu hören bekommt.

Ich weiß, es ist etwas weiter hergeholt und doch waren mMn solche Anrufe in den 70s/80s keine Seltenheit.
Zitat von InspektorWirzInspektorWirz schrieb:Interessant wäre auch, ob die Anrufe nach der Tat aufgehört haben.
Ja, aber selbst wenn: auch ein harmloser Scherzkeks würde nach dem Mord gemerkt haben, daß jetzt Schluß mit lustig ist...

Ich habe noch mal über die Theorie von @kf1801 nachgedacht, daß der Täter aus dem näheren Umfeld kommt.
Dem ist schon was abzugewinnen und wir wissen nicht erst seit "American Beauty", daß Typen in der Midlife-Crisis Phantasien in Bezug auf Teenies in der Nachbarschaft entwickeln können.

Aber direkt Vergewaltigungsphantasien, die dann in die Tat umgesetzt werden, wo ihm von vorne herein klar sein gewesen dürfte, daß er wiedererkannt wird und sein Opfer deswegen zum Schweigen bringen muß?
So jemand lebt im ( Zitat) " ländlichen Harksheide" und damit hat das verschlafene Norderstedt neben HJS noch einen zweiten Frauenmörder , der danach nicht mehr auffällig wird ?


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 10:57
@JestersTear
Tja, das ist das Dilemma bei ungeklärten Mordfällen. Es gibt außer bloßen Spekulationen nichts, aber auch gar nichts.

Man kann es drehen und wenden wie man will - ob man den Insassen einer Psychiatrischen Einrichtung als Täter favorisiert, so wie Du. Ob man den durchgeknallten Typen, der beim Vorbeigehen an der Schule zufällig auf sein Opfer aufmerksam wird und die Tat danach aufwändig und konsequent plant, so wie ich. Ob man den Serienmörder, der eh schon fünf Morde gestanden hat, auch noch einen sechsten zurechnet. Es bleibt pure Spekulation, weil eben wichtige Informationen fehlen, die wir als Laien nun einmal nicht haben und nie bekommen werden.

Mich interessiert der Fall, aber leider lebe ich zu weit von Norderstedt und Harksheide entfernt. Ich kenne die örtlichen Gegebenheiten nicht (was mir aber auch nichts hilft, denn in beinahe 42 Jahren, die seit dem Verbrechen verstrichen sind, hat sich bestimmt alles dort sehr verändert).

Natürlich könnte ich, wenn Blöd-Corona irgendwann wieder Auslandsreisen zulässt, einen Aufenthalt in Hamburg nützen, um in das dort ansässige Zeitungsarchiv zu gehen, und die Zeitungsberichte zu dem Mordfall aus dieser Zeit sichten. Aber ehrlich, das ist mir zu schräg...

Vielleicht ist jemand von den hier Mitschreibenden näher am Zeitungsarchiv dran und versorgt uns netter Weise mit entsprechender Lektüre. Dann würde ich wieder einsteigen und wenn man was Interessantes erfährt, mich wieder in die Diskussion einmischen.

Bis dahin verabschiede ich mich aus dem Fall und wünsche weiterhin viel Glück beim Spekulieren.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 11:27
@kf1801

Ja, es ist erstaunlich, wie wenig Informationen zur Verfügung stehen .

Es gibt diese Fälle, die auch nach Jahrzehnten in einer bestimmten Region den Leuten geläufig sind , wie A. Aichele, J. Hoffmann oder die die Wiener Frauenmorde...

Hier scheint es ganz anders zu sein.
Zitat von renikrenik schrieb:Komischerweise habe ich vorher noch nie von diesen Fall gehört. Obwohl ich damals im selben Alter war wie Heike. Es wurde weder von den Kollegen etwas darüber erzählt, noch von Kunden, obwohl man viele Kunden damals noch mit Namen kannte und es auch Klatsch und Tratsch wie auf dem Dorf gab. Es gab auch einige Kollegen, die in der Nähe des Tatorts gewohnt haben. Keiner hat das je erwähnt.
Schade, daß es offenbar nicht noch andere User aus der Region gibt, die den Mordfall Greve kennen und was beisteuern könnten, das noch nicht zur Sprache kam.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 11:33
@JestersTear
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:oder die die Wiener Frauenmorde.
Nachdem Du diese hier erwähnst - ich bin ab sofort wieder in diesem "Thread" anzutreffen, um nachzulesen, was sich dort getan hat.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 13:13
Ich kann grundsätzlich nicht nachvollziehen, warum man hier eine Beziehungstat vermuten sollte. Wäre es eine Beziehungstat, dann würde irgendjemand aus Heikes Umfeld ziemlich sicher von einer "wie auch immer" gearteten Beziehung gewusst haben. Selbst wenn sie es den Eltern verschwiegen hätte, dann hätte es zumindest eine Freundin gewusst.

Wenn es eine Beziehungstat war, warum dann in aller Öffentlichkeit? Würde man da nicht eher einen privaten Ort wählen, wo die Entdeckungsgefahr ungleich geringer wäre.

Oder was versteht ihr in diesem Zusammenhang unter einer "Beziehungstat"?


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 18:21
Zitat von friisfriis schrieb:Ich kann grundsätzlich nicht nachvollziehen, warum man hier eine Beziehungstat vermuten sollte. Wäre es eine Beziehungstat, dann würde irgendjemand aus Heikes Umfeld ziemlich sicher von einer "wie auch immer" gearteten Beziehung gewusst haben. Selbst wenn sie es den Eltern verschwiegen hätte, dann hätte es zumindest eine Freundin gewusst.

Wenn es eine Beziehungstat war, warum dann in aller Öffentlichkeit? Würde man da nicht eher einen privaten Ort wählen, wo die Entdeckungsgefahr ungleich geringer wäre.

Oder was versteht ihr in diesem Zusammenhang unter einer "Beziehungstat"?
Der xy-Beitrag mit der deutlichen Gewichtung "anonyme Anrufe im Hause Greve" und "Präsenz der Polizei bei der Beerdigung" lassen schon vermuten, daß zumindest im Jahr 1980 ( Austrahlung) die Arbeitshypothesen der Ermittler in diese Richtung gingen, von daher ist es natürlich legitim, auch in diese Richtung zu denken.

Ich persönlich denke eher, daß Heike ein Zufallsopfer war.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 19:52
Das ist ein Indiz dafür, dass der Täter wusste auf wen er es abgesehen hat. Und möglicherweise auch dafür, dass vermutet wurde, dass der Täter auch der Anrufer gewesen ist. Ich halte es auch für wahrscheinlich, dass der Täter der Anrufer war, als dass es sich dabei um "puren" Zufall gehandelt hat.

Indizien für eine Beziehungstat sind das für mich aber erstmal nicht. Ich vermute, dass Opfer und Täter sich flüchtig gekannt haben. Vermutlich durch ein gemeinsames Hobby. Ob man sich nun vom Trainigsplatz oder aus dem Stadion kannte oder es eine weitere Gemeinsamkeit gab (Musizieren zum Beispiel), darüber kann man nur spekulieren...


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

04.02.2021 um 21:52
Zitat von ThoFraThoFra schrieb am 27.01.2021:Ein interessanter Gedankengang / Ansatzpunkt m E.
Ist es auf den Schiffen und Werften denn damals üblich gewesen, dass diese Friesennerze, die als Arbeitsjacken verteilt wurden, keine Taschen hatten?
In XY wird dieses Detail so betont, als sei dies besonders auffällig / ungewöhnlich.
Der Gedanke an Seefahrer auf Landgang kam mir da auch als Erstes.
Als Zweites der an Arbeiter auf einer Ölbohrplattform, der ebenfalls kurzfristig mal Landurlaub haben könnte.

Öljacken ohne Taschen machen Sinn, wenn die bei sicherheitsrelevanter Arbeit an irgendwie gefährlichen Stellen in schwerem Wetter getragen werden.
Man gerät dann gar nicht in Versuchung, sich spontan zu bücken, weil mal etwas aus der Tasche gefallen ist und vor allem:
Kann auch nicht so leicht irgendwo unerwartet beim z.b. Klettern mit den Taschen hängen bleiben.

Vielleicht war der Mann jünger als gedacht, wirkte durch den Bart viel älter und war u.U. auch noch angetrunken und da ist z.b. schlicht eine berüchtigte, letzte Aussprache eskaliert.

Nach Wochen oder Monaten auf See trägt auch u.U. mal deshalb jemand Bart, von dem man das nicht so kennt und den man auch gar nicht mit dieser Optik als "Heikes Bekannter, verschmähten Dauerverehrer oder Ex" auf dem Schirm hat.

Am nächsten Tag oder kurz drauf ging es wieder offshore/auf See und "weg" war er.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

05.02.2021 um 00:04
Zitat von friisfriis schrieb:Indizien für eine Beziehungstat sind das für mich aber erstmal nicht. Ich vermute, dass Opfer und Täter sich flüchtig gekannt haben. Vermutlich durch ein gemeinsames Hobby. Ob man sich nun vom Trainigsplatz oder aus dem Stadion kannte oder es eine weitere Gemeinsamkeit gab (Musizieren zum Beispiel), darüber kann man nur spekulieren...
Für den Begriff Beziehungstat gibt es verschiedene Deutungen. In Medien wird damit häufig ein Femizid bezeichnet, wenn Täter und Opfer z.b. sehr eng miteinander verwandt sind. Ganz anders ist es hingegen in der kriminalpolizeilichen Statistik. Da gilt es schon als Beziehungstat, wenn Täter und Opfer nur sehr flüchtig kannten - so wie es hier von Dir vermutet wird. Das sollte man immer mitbedenken. Daher muss im Umfeld niemand etwas wahrgenommen haben. Wenn die Polizei von einer Beziehungstat ausgeht, dann ist daher immer das gemeint. Tater und Opfer müssen sich nicht sehr nahe gestanden haben, es reicht, wenn sich einer das einbildet. Aus dieser statistischen Definition kommt auch die Weisheit, dass der überwiegende Teil der Morde Beziehungstaten sind. Andererseits ist es auch einer der Gründe für die hohe Aufklärung.
Hier ein Artikel dazu: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/wie-die-begriffe-familiendrama-und-beziehungstat-verharmlosen-15924570.html

Beim Zufallsopfer gab es hingegen wirklich keinerlei Beziehung zum Täter. Ein Beispiel wäre etwa der “klassische Trampermord”. Ein solche Szenario, wie es Kollege. @JestersTear geschildert hat, wäre beim Mordfall Greve ebenfalls möglich - wenn ein psychisch kranker Mensch plötzlich dort vorbei kommt und spontan beschließt eine Frau zu vergewaltigen, danach die Tat eskaliert und in einem Mord endet.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

05.02.2021 um 00:15
Ich klaue mir mal was aus dem " Silke Westphalen"-Thread, das ich eben wirklich vollkommen zufällig entdeckt habe.

Danke , @cecil_XY
Zitat von cecil_XYcecil_XY schrieb am 15.01.2021:Eine bekannte Einrichtung in Langenhorn ist die Asklepios Klinik Nord (zwischen 1998 und 2006 auch Klinikum Nord), welche aus den Betriebsteilen Krankenhaus Ochsenzoll und Krankenhaus Heidberg besteht. Das Krankenhaus Ochsenzoll, das ja ursprünglich eine Irrenanstalt war, besitzt auch heute noch eine bekannte Psychiatrie mit offenen und Geschlossenen Abteilungen, wie zum Beispiel im Haus 14 und Haus 18, ein Hochsicherheitstrakt in dem auch einige bekannte Serienmörder, wie Fritz Honka und der Heidemörder Thomas Holst, der 1995 schon einmal flüchten konnte, untergebracht wurden oder sind, aber auch der pädophile Gewaltverbrecher und Vergewaltiger Dirk A., der 2005 den Mord an dem Mädchen Hilal Ercan gestand, aber das Geständnis kurz darauf widerrief. Von 1984 bis 1989 geriet das Allgemeine Krankenhaus Ochsenzoll in die Schlagzeilen, weil der damals in Haus 18 eingesessene psychisch kranke Sexualstraftäter Reinhard Hecker bei Freigängen, bei denen er unerlaubt das Krankenhausgelände verließ, zwei Langenhornerinnen vergewaltigte und ermordete. Am 29. Februar 1984 wurde im Kiwittsmoorpark die 16 Jahre alte Maja Kellner vergewaltigt und ermordet und am 12. Juli 1984 die 21 Jahre alte Silke Westphalen im Raakmoor. Nach mehreren Verhandlungen zwischen 1984 und 1989 wurde der Schuldspruch von 1988 für beide Morde im Februar 1989 für rechtskräftig erklärt.[245] In Haus 18 saß auch jahrelang der Säure-Attentäter Hans-Joachim Bohlmann, der unter anderem über 50 Kunstwerke beschädigte.

Quelle:Wikipedia: Hamburg-Langenhorn
soviel zu Thema " Ochsenzoll" und "Freigänger" !

Offenbar war es möglich, da rauszukommen...


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

05.02.2021 um 00:29
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:soviel zu Thema " Ochsenzoll" und "Freigänger" !
Noch eine Anmerkung dazu: Hat nicht auch der legendäre St. Pauli-Killer Werner Pinzner sogar einen Raubüberfall und einen Mord im Freigang verübt - vom Gefängnis wohl gemerkt. Offenbar war in Hamburg die Haltung hier vielleicht sogar besonders liberal - wahrscheinlich auch in der Psychiatrie.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

05.02.2021 um 09:12
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:soviel zu Thema " Ochsenzoll" und "Freigänger" !

Offenbar war es möglich, da rauszukommen..
Und der Mord geschah 1979 da waren die noch nicht so großzügig mit Freigängen. Schon garnicht in der Psychatrie.
Jedoch hatte Hamburg zu der Zeit noch eine aktive Fischereiflotte und wahrscheinlich sind da eine Menge Leute mit Öljacken und Watschelgang unterwegs gewesen


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

05.02.2021 um 10:11
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Und der Mord geschah 1979 da waren die noch nicht so großzügig mit Freigängen. Schon garnicht in der Psychatrie.
Woher glaubst du das denn zu wissen? Gibt es da Belege?

Die 70er waren in vielen Dingen viel liberaler als die 80er.

Wahrscheinlich ist viel mehr, daß die Freigänge erst nach Heckers Taten 1984 restriktiver wurden.

Und der (Zitat) " Goldstandard Haloperidol" schien zumindest 1984 keine Rolle gespiet zu haben - warum hätte er das 1979 tun sollen?


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

05.02.2021 um 10:18
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Woher glaubst du das denn zu wissen? Gibt es da Belege?
Ja meine Geburtsurkunde da steht 1958 drauf.
Ergo war ich zu der Zeit in einem Alter wo Ich schon etwas mitbekommen habe.
Ich war übrigens die erste Generation, welche mit 18 volljährig wurde. Das zum Thema liberal.
Der Goldstandart hat damals übrigens die Hauptrollen in der Psyachatrie gespielt. Die Wirkung von dem Zeug konnte Ich öfter erleben, wenn Ich Leute in der Nervenklinik besucht habe. Ganz ähnlich war das mit Ausgängen gewesen, die gab es nur mit ärtzlicher Erlaubnis. Klar manche sind entwischt. Das war aber spätestens zur abendlichen Medikamenten Ausgabe ein Thema.

Ist das für dich ausreichend? Eigene Erfahrungen aus dieser Zeit?


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

05.02.2021 um 10:31
Kleiner Nachtrag wegen Haloperidol und dem "Lusterwachen".
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25990837.html
Nieman hat sich damals um die "Betonspritze" gerissen. Aber Sie wurde reichlich gesetzt seinerzeit.


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Mordfall Heike Greve | Norderstedt | 1979

05.02.2021 um 10:40
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Kleiner Nachtrag wegen Haloperidol und dem "Lusterwachen".
https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-25990837.html
Nieman hat sich damals um die "Betonspritze" gerissen. Aber Sie wurde reichlich gesetzt seinerzeit.
Aber anscheinend nicht bei denen, wo es nötig gewesen wäre, siehe Hecker 1984.
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Ja meine Geburtsurkunde da steht 1958 drauf.
Ich war übrigens die erste Generation, welche mit 18 volljährig wurde.
Dann bist du 1976 volljährig geworden....
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Die 70er waren in vielen Dingen viel liberaler als die 80er.
...eben durch eine der Liberalisierungen der 70er.
Zitat von strellnikoffstrellnikoff schrieb:Ist das für dich ausreichend? Eigene Erfahrungen aus dieser Zeit?
Nein. Nenne mir bite einen konkreten Grund , warum das , was 1984 passierte, nämlich daß ein Freigänger der Klinik zwei Frauen vergewaltigte und ermordete, nicht auch schon 1979 hätte passieren können?

Zum Thema " Fisherman´s outfit":

Gab´s das denn auschließlich für Fischer zu erwerben?

Nur mal so: ich bin in so einer "Bundeswehr-Cargo-Hose " durch die 80er gekommen - und das ohne jemals beim Bund gewesen zu sein ;-)


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