Der Vermisstenfall Petra Schetters

Hanseatin schrieb:Interessant oder zielführend wäre es da, wo gerade durch das Nicht-Fahrradfahren jemand stutzig wird..

Ja, das meinte ich auch - nur wird das eher nicht passieren, wenn man blos nebenher mal irgendwann im Film kurz einen Fahrradschlauch zeigt.

Dann müsste man schon eine Szene einbauen, wo sie mit dem Fahrrad herumfährt und zu einer Nachbarin sagt: "Ja, also ich fahre am liebsten mit dem Fahrrad!" um dem Zuschauer klar zu machen, dass es ungewöhnlich ist, dass sie zu Fuß weggeht. Und anschließend die konkrete Frage vom Kommissar oder dem Moderator: "Hat jemand sie gesehen wie sie ungewöhnlicherweise ohne ihr Fahrrad unterwegs war?"

Dann könnte vielleicht jemand denken: "Ja klar, jetzt fällt es mir wieder ein, ich habe sie am Tag x gesehen, ist mir noch aufgefallen, weil sie ja sonst immer mit dem Rad unterwegs war!"

Was den Weg via Rad betrifft... der Hinweg zum Friedhof quasi im Saus,
weil anfangs reichlich bergab.

Dann gerade / ebenerdig. Auf dem Rückweg natürlich dann zum Schluss hin schön
wieder bergauf. Wer macht das freiwillig, wenn es nicht sein muß? Vor allem, wenn
man gleich noch kochen und somit nicht zu spät zu Hause sein möchte?

Aber vielleicht bin ich persönlich ja nur bequem... ich würde lieber laufen.
Und mit dem Bus fahren wäre auch möglich, allerdings mit 1x Umsteigen
verbunden (für diese kurze Strecke) ... da ist man/frau wirklich zu Fuß schneller.
Wenn sie denn zu Fuß ging.

BärbelausE. schrieb:Aber vielleicht bin ich persönlich ja nur bequem... ich würde lieber laufen.

Geht mir genauso ;-)

Allerdings wäre das Fahrrad auch dann eine Alternative, wenn man z. B. neue Blumen auf das Grab pflanzen will, die man im Fahrradkorb transportieren kann.

Blos eine Kerze für das Grab und ein Feuerzeug dazu kann man bequem in die Manteltasche stecken....

Bin zwar nicht RedRalph. Ich hoffe es ist in Ordnung wenn ich dir antworte.

brigittsche schrieb:Aber ich halte es für schwierig, aus jedem Detail einer XY-Sendung gleich eine "Botschaft" herauszulesen. So ein Film soll doch den Zuschauern konkrete Fragen stellen, damit diese dann im Idealfall eine Antwort darauf wissen.

Ja, das ist schon richtig..

brigittsche schrieb:Es wäre aber ziemlich ungeschickt, wenn man diese Fragen irgendwie als subtile Botschaften in dem Film einbaut und die meisten Zuschauer das dann aber gar nicht verstehen. Der "Normalzuschauer" schaut sich doch einen Film nicht wieder und wieder an und denkt über jedes Detail nach, so wie wir das hier tun. Und wenn ich anfange mir zu denken, dass der Fahrradschlauch eigentlich sagen sollte, dass die gute PS an diesem Tag ungewöhnlicherweise ihr Fahrrad nicht benutzte, dann kann ich mir auch die Frage stellen, ob nicht auch die karierte Tischdecke auf dem Tisch, die Blumen in der Vase und die Farbe der Krawatte des Moderators ein Signal senden sollen.

Du hast damit schon recht, aber es wurde über die Reparatur des Fahrrads gesprochen und über den Anruf von Susie und nicht über eine karierte Tischdecke ect. Für mich geht es darum, über was in dem FF gesprochen wurde, z.B. auch der Urlaub mit ihrer Freundin.
Die Personen die P.S. gut gekannt haben, werden schon wissen ob das Fahrrad eine wichtiger Hinweis ist.

brigittsche schrieb:Also: Wenn es irgendwelche konkreten Fragen zu dem Fahrrad geben würde oder man wissen wollte, warum sie es vielleicht ausgerechnet an dem Tag nicht benutzt hat, dann hätte man diese Fragen auch so gestellt. Aber nicht in irgendwelchen Details versteckt, die kein Mensch bemerkt der sich den Film mit einer Schüssel Erdnüsse abends um 20.15 auf dem Sofa anschaut.

Naja, so kann man es auch sehen, trotzdem die Reparatur des Fahrrads und so weiteres s.o. wurde ja erwähnt.

Nun ja, aber die Personen, die sie gut gekannt haben, die werden schon längst von der Polizei befragt worden sein oder haben sich selbst gemeldet. An die richtet sich so eine Sendung nicht, sondern eben an Leute, die man noch nicht ermitteln konnte. Schließlich steht die Sendung doch quasi am Ende der Kette, wenn alle "naheliegenden" Möglichkeiten der Ermittlung bereits ausgeschöpft sind. Und als erstes wird einmal in den örtlichen Medien berichtet, dazu kommen noch ggf. Plakate, Handzettel, evtl. auch Befragungen an der Haustür usw. Nachbarn, Freunde, Verwandte....die wissen doch schon vor der Sendung davon.

Aber Frau X, die am besagten Tag zufällig aus München angereist war um auf dem besagten Friedhof das Grab ihrer Eltern zu besuchen und nun erst von XY erfährt, dass da gerade um diese Zeit jemand verschwunden ist - die versteht irgendwelche Fahrradanspielungen nicht.

@brigittsche
sehe ich auch so , ausserdem hat die Kripo ja extra erwähnt das sie ihr Handy zu Hause gelassen hatte, was für sie untypisch ist und dann hätte sie , wenn sie normalerweise mit Rad zum Grab fuhr auch gesagt das sie nicht nur Handy zu Hause gelassen hat , sondern auch das Rad , damit der Zuschauer dann auch weiß , dass ist jetzt echt sehr aussergewöhnlich. Aber hat sie nicht getan . Also geh ich davon aus ,das sie zu Fuß unterwegs war und zum andern das dieses zu Fuß nicht ungewöhnlich war, schließt allerdings nicht aus ,dass sie manchmal auch mit dem Rad zum Friedhof gefahren ist .
Wer XY schon lange sieht und auch die Jubiläumssendungen gesehen hat, weiß , nach welchem Prinzip sie die Filmfälle aufarbeiten. Zimmermann sagte immer wieder das die Filmfälle für den Zuschauer auch unterhaltend sein sollen. Die Polizei tritt ja auch fast immer an Xy heran und gibt Informationen zu den Fällen die gesendet werden sollen ,wo die Kripo meint , das Zuschauer vielleicht sich erinnern oder sich melden. Viele sehen was, denken aber ach das muß ich nicht sagen , wissen die bestimmt längst etc.Was allerdings um die Fakten und Infos der Kripo herum gedreht wird, ist Sache von Xy. Es wurde gesagt was sie getragen hatte und die etwas auffällige Kors -Tasche wurde auch erwähnt , wenn sie ein Rad dabei gehabt hätte , wäre das ganz bestimmt auch erwähnt worden. Denn daraus würde resultieren , das das Rad jetzt mit ihr verschwunden ist oder das man es gefunden hätte und vorallen dann wo es gefunden wurdeund durch wem. Ich denke , man sollte nicht so kompliziert sein und es nehmen wie es ist und nicht in alles was hinein interpretieren.

brigittsche schrieb:Nun ja, aber die Personen, die sie gut gekannt haben, die werden schon längst von der Polizei befragt worden sein oder haben sich selbst gemeldet. An die richtet sich so eine Sendung nicht, sondern eben an Leute, die man noch nicht ermitteln konnte.

Die Polizei hat damals nach der XY Sendung 20 Hinweise erhalten, auch einen Hinweis aus dem näheren Bekanntenkreis, den sie höchst interessant fand.

brigittsche schrieb:Schließlich steht die Sendung doch quasi am Ende der Kette, wenn alle "naheliegenden" Möglichkeiten der Ermittlung bereits ausgeschöpft sind. Und als erstes wird einmal in den örtlichen Medien berichtet, dazu kommen noch ggf. Plakate, Handzettel, evtl. auch Befragungen an der Haustür usw. Nachbarn, Freunde, Verwandte....die wissen doch schon vor der Sendung davon.

Wie ich bereits oben erwähnte kann sich trotz Befragung Handzettel ect..doch noch eine Person an irgendetwas erinnern ob es mit dem Fahrrad zusammen hing, das muss ja nicht sein, vllt. ging es auch nur um den Anruf von Susie. Who Knows...

brigittsche schrieb:Aber Frau X, die am besagten Tag zufällig aus München angereist war um auf dem besagten Friedhof das Grab ihrer Eltern zu besuchen und nun erst von XY erfährt, dass da gerade um diese Zeit jemand verschwunden ist - die versteht irgendwelche Fahrradanspielungen nicht.

Natürlich kennt Frau X aus München nicht P.S. persönliches Umfeld.
Für Frau X langt es ja auch, wenn sie sich überlegt ob sie an diesem Tag auf dem Friedhof P.S. gesehen hat.

Manche Filmfälle werden auch gezeigt, um den Täter dazu zu bewegen, sich zu melden, oder irgendwelche Mitwisser dazu zu bringen auszusagen, wie in dem Fall Wilfried Kalitz.
Damals hat sich sein Bruder bei der Polizei gemeldet.

In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" hat der Bruder eines damaligen mutmaßlichen Täters einen tragenden Hinweis zur Aufklärung eines ungelösten Mordfalls gebracht. Der Mordprozess begann am Dienstag vor dem Aachener Landgericht.

Heiße Spur im Mordfall um einen 1996 in einer Sandgrube gefundenen Toten. Der Bruder eines damaligen mutmaßlichen Täters bringt Licht in die Cold-Case-Ermittlungen. Am Hinweistelefon der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" berichtet Thomas S. "Ich weiß, was damals passiert ist. Das belastet mich schon seit 23 Jahren."

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/aktenzeichen-xy--mordfall-kommt-nach-23-jahren-vor-gericht-30489916.html

brigittsche schrieb am 02.09.2021:Ja, das meinte ich auch - nur wird das eher nicht passieren, wenn man blos nebenher mal irgendwann im Film kurz einen Fahrradschlauch zeigt.

Dann müsste man schon eine Szene einbauen, wo sie mit dem Fahrrad herumfährt und zu einer Nachbarin sagt: "Ja, also ich fahre am liebsten mit dem Fahrrad!" um dem Zuschauer klar zu machen, dass es ungewöhnlich ist, dass sie zu Fuß weggeht. Und anschließend die konkrete Frage vom Kommissar oder dem Moderator: "Hat jemand sie gesehen wie sie ungewöhnlicherweise ohne ihr Fahrrad unterwegs war?"

Dann könnte vielleicht jemand denken: "Ja klar, jetzt fällt es mir wieder ein, ich habe sie am Tag x gesehen, ist mir noch aufgefallen, weil sie ja sonst immer mit dem Rad unterwegs war!"

Diese Fahrradgeschichte diente meiner Meinung dazu, dass man Frau Schetters als aktive Person im Gegensatz zu ihrem wesentlich älteren Ehemann zeigen wollte. Sie zieht ihm bei Radtouren locker auf dem Fahrrad davon, er ist fürs Reparieren des selbigen zuständig und kann sich nicht immer an Gegenstände erinnern, wo sie liegen. Wie gesagt, der Unterschied im Lebensstil und der Aktivität war da für mich impliziert.

Hineininterpretiert, dass das Fahrrad mit ihrem Verschwinden zu tun gehabt haben könnte, habe ich während der Sendung nichts. Da stimme ich oben zitiertem Beitrag zu, dass man es für den TV-Zuschauer schon deutlicher hätte formulieren müssen.

BärbelausE. schrieb am 02.09.2021:Aber vielleicht bin ich persönlich ja nur bequem... ich würde lieber laufen.
Und mit dem Bus fahren wäre auch möglich, allerdings mit 1x Umsteigen
verbunden (für diese kurze Strecke) ... da ist man/frau wirklich zu Fuß schneller.
Wenn sie denn zu Fuß ging.

Beide Strecken mit dem Bus zu fahren, ergibt dort nur Sinn, wenn man schlecht zu Fuß ist. Ansonsten würde man den ersten Teil, zumindest hin, laufen. Bin selbst genau zwischen den Friedhof an der Haus-Horl-Str. und dem Reuenberg aufgewachen und habe dort knapp 15 Jahre gelebt.

MissWexford schrieb am 02.09.2021:Wenn P.S. ca. 25 Minuten zu Fuß zum Friedhof unterwegs war, dann müsste sie doch irgendjemand gesehen haben, das denke ich immer noch.

Je nach dem welche Schleichwege man nutzt, kommt man gut ohne gesehen zu werden dort hin, oder sie ist einfach nur niemanden aufgefallen. Ich selbst hätte den Kraienbruch gewählt, dann durch die Wohnsiedlung hinter dem Bahnübergang, am Sportplatz vorbei über die Levinstraße und dort gibt es einen Fußweg direkt zum Nebeneingang des Friedhofes.

BärbelausE. schrieb am 01.09.2021:Also von der Wohnung zum Friedhof hin geht es ja zunächst abschüssig voran,
da der Reuenberg im bekannten Teilbereich des Wohnumfeldes doch etwas
steil ist. Das bedeutet im Umkehr, wer schiebt schon gerne freiwillig sein Rad
ein gutes Stück Weg den Berg wieder hinauf? Denn sie besitzt/besaß doch sicher
ein ganz normales Rad.

Man kann mit wenig Umweg, den Reuenberg übergehen und von oben ran fahren, ist bestimmt mit Rad immer noch schneller als zu Fuß den Reuenberg hoch. Obwohl als Kind bin ich immer den Reuenberg hoch mit Rad oder Cityroller nur um dann dort runter zu fahren. Es geht dann immer noch hoch, aber sehr viel moderater bzw nur kurz.

Was ich mich nur immer noch frage, was wollte sie am Rhein-Herne-Kanal? Es ergibt nur Sinn, wenn sie Verabredet war. Um noch etwas Bewegung zu kriegen, gibt es andere Strecken, die näher an ihrem Wohnort sind. Und ich persönlich finde das dort auch nicht so schön, dass es sich lohnen würde dafür einen Umweg in Kauf zu nehmen.

brigittsche schrieb am 03.09.2021:Nun ja, aber die Personen, die sie gut gekannt haben, die werden schon längst von der Polizei befragt worden sein oder haben sich selbst gemeldet. An die richtet sich so eine Sendung nicht, sondern eben an Leute, die man noch nicht ermitteln konnte.

Man muss sich dort auch gar nicht gut kenne, viele kennt man nur vom sehen, sieht sie regelmäßig im Bus oder beim Einkaufen. Niemand den man unbedingt befragen würde. Allerding hat es, meiner Meinung nach, für solche Sichtungen zulange gedauert zwischen dem Verschwinden und der XY-Sendung.

schazzi schrieb:Was ich mich nur immer noch frage, was wollte sie am Rhein-Herne-Kanal? Es ergibt nur Sinn, wenn sie Verabredet war. Um noch etwas Bewegung zu kriegen, gibt es andere Strecken, die näher an ihrem Wohnort sind. Und ich persönlich finde das dort auch nicht so schön, dass es sich lohnen würde dafür einen Umweg in Kauf zu nehmen.

Die Frage ist sehr interessant, egal ob sie an diesem oder einem anderen Tag zuvor dort war…

schazzi schrieb:Was ich mich nur immer noch frage, was wollte sie am Rhein-Herne-Kanal? Es ergibt nur Sinn, wenn sie Verabredet war.

PotomacRiver schrieb:Die Frage ist sehr interessant, egal ob sie an diesem oder einem anderen Tag zuvor dort war…

Ja, an welchem Tag war sie dort?. Ich persönlich zweifle, ob die Hundespur, die zum Kanal führte, wirklich von Tag ihres mutmaßlichen Verschwindens war.

Auch wenn der Kanal und seine Umgebung vielleicht nicht zu den schönsten Ecken der Stadt gehören, kann PS dort vielleicht doch entlanggelaufen sein. Vielleicht wollte sie einfach eine längere Strecke zu Fuß gehen und hat dafür diesen Umweg in Kauf genommen, denn sie scheint mir ein sehr aktiver Mensch zu sein.

Ich persönlich setze mich zuerst ins Auto und fahre in die nächstgelegene Kleinstadt um an einer Klosteranlage mit Tierzucht spazieren zu gehen, da es für mich dort idyllischer ist. Andere schütteln darüber nur den Kopf, wie man so etwas machen kann, wenn man quasi die Weinberge und den Wald bergauf-bergab vor der Haustür hat. Jeder tickt da anders, ein Umweg um des Laufens willen wäre für mich trotz allem vorstellbar.

Allerdings glaube ich letztlich, egal aus welchen Gründen und wann PS am Kanal war, dass dort etwas vorgefallen sein muss, was mit ihrem Verschwinden zu tun hat.

Ich persönlich denke, dass es für die Lösung des Falls nur eine untergeordnete Rolle spielt ob PS an diesem Tag wirklich auf den Friedhof wollte und/oder dort auch ankam.

Ich sehe es wie einige hier - als Handyjunkie hätte sie vermutlich sehr früh bemerkt, dass sie es nicht dabei hatte und ich schließe daraus, dass sie es bewusst zurückließ.
Sie hatte an dem Tag etwas vor und ich denke das wurde ihr zum Verhängnis.

@PotomacRiver

PotomacRiver schrieb: [...] und ich schließe daraus, dass sie es bewusst zurückließ. Sie hatte an dem Tag etwas vor und ich denke das wurde ihr zum Verhängnis.

Diese Schlussfolgerung erschließt sich mir nicht. Warum sollte sie das Handy bewusst zurückgelassen haben, nur weil sie "etwas vorhatte"? Wieso hätte das Handy sie bei ihrem Vorhaben stören können? Und an was für Vorhaben denkst Du?
Notfalls kann man es ja auch ausschalten oder in den Flugzeugmodus versetzen.

Seefahrer schrieb:Diese Schlussfolgerung erschließt sich mir nicht.

Mir erschließt sich das auch nicht..

Seefahrer schrieb:Notfalls kann man es ja auch ausschalten oder in den Flugzeugmodus versetzen.

Ja eben, deshalb braucht man doch nicht das Handy zurücklassen.

@Seefahrer und @Potomac

Für mich ist es jedenfalls ziemlich sicher, dass das vergessene Handy etwas mit dem Verschwinden zu tun hat.
Entweder, sie hat es bewusst zu Hause gelassen, weil sie ausnahmsweise eben nicht erreicht werden wollte und auch etwaige bohrende Nachfragen des Ehemanns, warum das Handy aus war, so elegant umgehen konnte. Und ich halte es eben nicht für ausgeschlossen, dass sie ein Zweithandy für bestimmte Fälle hatte. Aus diesem Grund hat vielleicht auch die Untersuchung des Handys wenig ergeben.

Kerze auf dem Friedhof hin und oder her: Trotz Großstadt erscheint es mir einfach schwer vorstellbar, dass keine Hinweise eingegangen sind, das irgendwer glaubt sie gesehen zu haben. An einem Sonntagmittag. Ich finde das trotz allem ungewöhnlich, soweit es zeitnah in den lokalen Medien Aufrufe wegen der Vermisstenmeldung gegeben haben mag. Eine einsame Frau am Kanal soll um diese Uhrzeit niemandem aufgefallen sein? Irgendwie schwer vorstellbar.

Für mich gibt es nur 2 Möglichkeiten:

1) Sie ist unmittelbar vor der Haustür in ein Auto gestiegen (aber aufgrund der vielen Gänge zum Friedhof haben die Hunde weiterhin diese Spur, die vielleicht nicht von dem Sonntag stammte, aufgenommen).

2) Sie hat das Haus nie (lebend) verlassen. Zu den Möglichkeiten (Gang in den Keller usw) hatte ich ja schon einmal geschrieben.

Seefahrer schrieb:Diese Schlussfolgerung erschließt sich mir nicht. Warum sollte sie das Handy bewusst zurückgelassen haben, nur weil sie "etwas vorhatte"? Wieso hätte das Handy sie bei ihrem Vorhaben stören können? Und an was für Vorhaben denkst Du?
Notfalls kann man es ja auch ausschalten oder in den Flugzeugmodus versetzen.

Vielleicht war es für PS nicht nur üblich, dass die ihr Handy immer dabei hatte, sondern dass es auch immer aufgeladen und sie immer erreichbar war. Möglicherweise hätte ihr Mann beispielsweise sofort etwas geahnt, wenn er sie angerufen und die Mailbox erreicht hätte, also schien ein ausnahmsweise vergessenes Handy für sie plausibler und unverdächtiger.
Ich weiß es nicht…aber ich bin sicher, dass es kein Zufall war, dass sie es ausgerechnet an diesem Tag nicht dabei hatte.

Ich denke sie verließ die Wohnung bewusst ohne Handy um irgendetwas zu machen, mit dem ihr Mann vielleicht nicht einverstanden gewesen wäre. Später wäre sie dann nach Hause gekommen und hätte vielleicht gemeint “na sowas, jetzt werde ich auch schon vergesslich, hab ich doch glatt mein Handy liegen lassen” oder sie hätte vorgegeben, dass sie dachte es sei in ihrer Handtasche.
(Es könnte auch sein, dass die gehofft hatte zurückzukommen bevor ihr Mann aufwachen würde.)
Ob er ihr das geglaubt hätte, keine Ahnung, wir kennen beide ja nicht.
Leider kam sie aber nie wieder nach Hause…

Ob das etwas mit unserem Fall zu tun haben könnte? Es ist von einem "längeren Zeitraum" die Rede, was die Liegezeit anbelangt:

https://www.t-online.de/region/essen/news/id_91645914/essen-muelheim-an-der-ruhr-leiche-im-wald-gefunden-identitaet-weiter-unklar.html