13-Jährige auf einer Grünfläche tot aufgefunden

frauZimt schrieb:Widerwärtige Formulierung.

Was fällt dir ein? Das "auf jemanden scharf sein" nicht zwangsläufig auf Sex hinausläuft ist dir also fremd? Dann zügle deine Gedanken.

PurePu schrieb:Was fällt dir ein? Das "auf jemanden scharf sein" nicht zwangsläufig auf Sex hinausläuft ist dir also fremd? Dann zügle deine Gedanken.

Im allgemeinen ist "auf jemanden scharf sein" sexuell konnotiert.
Im Hinblick auf ein Kind, dass in Folge von sexualisierter Gewalt gestorben ist, empfinde ich den Ausdruck auch mehr als unpassend.

@fischersfritzi

Scharf auf jemanden sein

An jemandem interessiert sein; etwas für jemanden empfinden.

Quelle: https://www.phraseo.de/phrase/5085283/

Und genau so war es auch von mir gemeint. Natürlich war sie vermutlich von ihm fasziniert, vielleicht sogar ein bisschen verknallt, was auch immer. Warum sonst sollte sie mitten in der Nacht zu einer Instagram-Bekanntschaft nach Wien fahren und sich mit ihm treffen? Dass das so endet, damit konnte zu diesem Zeitpunkt niemand rechnen. Hauptsache man kann in den Krümeln suchen und den moralischen Zeigefinger schwingen.

Ich finde, dass man diesen Thread , in dem es um eine 13 Jährige geht, die missbraucht wurde und anschließend oder dabei verstorben ist, nicht dazu mißbrauchen sollte, sich über andere moralisch zu erhöhen.

Interested schrieb:Dann stellt sich doch die Frage, warum Du es nur einen Satz vorher tust, ohne auch nur im Ansatz etwas über ihn zu wissen

Es ist noch etwas anderes einen Ja und Amen Sager in dem Autofahrer und älteren Bekannten von L zu vermuten als noch darüberhinaus etwas zu vermuten, warum sich ein 26-Jähriger mit einer 13-Jährigen abgegeben haben könnte. Was versprach er sich überhaupt von dieser Bekanntschaft? Da wollte ich nicht weiter unnötig spekulieren.

Den Ja und Amen Sager, ohne weitere Hintergedanken, vermute ich auch nur, weil sich diese meist zu allem möglichen sofort überreden lassen können und das auch zu den unmöglichsten Zeiten - Nachts bspw. noch.

Das Opfer suchte sich

rhapsody3004 schrieb:Das Opfer suchte sich

Damit wollte ich noch sagen, dass es mich von Leonies Seite nicht wundert, dass sie Kontakt zu einem älteren Mann hatte, da sie sich ja laut offiziellen Angaben der Mutter in der letzten Zeit immer mehr einen älteren Freundes- oder zumindest Bekanntenkreis gesucht hatte. Und wenn darunter auch Autofahrer waren, hatten die natürlich auch einen praktischen sofort nachvollziehbaren Nutzen.

Was sich der 26-Jährige davon versprochen haben könnte, diese Frage treibt mich eigentlich nur um. Werde aber nicht darüber hier spekulieren.

Syndrom schrieb:Da mag ich keinem von euch zu Nahe treten, aber ihr lebt in einer recht schoengefaebten Welt!
Da frag doch mal die Jugendlichen woher die Millionenumsaetze fuer "Partydrogen" kommen wenn das Taschengeld grad mal fuer die Flatrate reicht.
In eurer Angst hier in die Inquisitionsmuehle zu geraten macht ihr alle zu Engeln.
Ein Opfer bleibt ein Opfer, auch wenn sein Lebenswandel nicht grad kloesterlich war!

100% dies.
Wenn wir von vorneherein ausschließen, dass auch 13-jährige Drogen konsumieren, Geschlechtsverkehr haben und das andere Geschlecht faszinierend finden, gerade in der Frühphase der Pubertät, wo einem das Bedürfnis sich erwachsen zu fühlen plagt, und das alles nur "weil es nicht sein darf, weil es ein Kind ist, und was nicht sein darf, kann nicht sein", dann können wir den Laden halt auch zu machen.
So löst man keine Fälle.

frauZimt schrieb:Dass 13jährige auf der Suche nach anderen Dingen als Sex sind, ist
dir noch nicht eingefallen?

Ja die Formulierung war von dem User unglücklich formuliert, meinte es aber bestimmt anders.
Das Opfer könnte auf den 16-Jährigen gestanden haben - und das wegen des Schreibkontakts und natürlich höchstwahrscheinlich auch wegen "attraktiven" Fotos von ihm, von denen er auf Insta mit Sicherheit einige veröffentlicht hatte.

Mädchen, insbesondere in dem Alter, treffen sich doch häufig nur mit Jungs, die sie auch optisch gut finden. Verliebt muss sie deswegen noch nicht gewesen sein.

Das wollte der User mit war scharf auf ihn bestimmt nur sagen.


Ps.
Für Mädels hässliche Jungs, lassen sich weniger ködern. Meine Vermutung nur.

Syndrom schrieb:Da frag doch mal die Jugendlichen woher die Millionenumsaetze fuer "Partydrogen" kommen wenn das Taschengeld grad mal fuer die Flatrate reicht.
In eurer Angst hier in die Inquisitionsmuehle zu geraten macht ihr alle zu Engeln.
Ein Opfer bleibt ein Opfer, auch wenn sein Lebenswandel nicht grad kloesterlich war!

Gibt es Statistiken darüber, wieviel Geld einige Jugendlicher regelmässig für Drogen ausgibt?

Man kann von der Allgemeinheit nicht auf Einzelne schließen.
Selbst wenn das Mädchen sich mal mit Drogen probierte, muss sie deswegen längst kein schlechter Mensch sein oder Mitschuld tragen.

Ich verstehe, was Du meinst, aber Klösterlichkeit sollte hier oder überhaupt nicht als Maßstab angesetzt werden.

Syndrom schrieb:Neben der Scham ist es fuer die betroffenen Maedchen in ihrem Familiaeren Umfeld und der Polizei gegenueber auch Zweischneidig auszusagen: Eigendlich wollt ich wie Ueblich nur meine Drogen kaufen und Sie boten mir eine Probe an........... Und dann die ueblichen Fragen: So So, Drogen....wie lange schon und wo hast du das Geld dafuer her usw. Da beisst sich mancher auf die Zunge und heult lieber still ins Kissen!

Warum sollten sich die betroffenen Mädchen schämen, sollten sie in einer Falle gelockt worden sein.
Die Mädchen werden wissen, was schwerer wiegt, wenn sie sich (erstmalig) Drogen besorgt haben oder wenn es ihnen eingeflösst wurde oder härtere Drogen angeboten, als angenommen u. dann vergewaltigt werden.

borabora schrieb:Warum sollten sich die betroffenen Mädchen schämen, sollten sie in einer Falle gelockt worden sein.

Ist das eine ernst gemeinte Frage oder willst du damit sagen, dass es rein cognitiv betrachtet keinen Grund gibt, sich zu schämen?
Hier kann man sich informieren:

https://www.researchgate.net/publication/333951539_Scham_nach_sexualisierter_Gewalt_in_Kindheit_und_Jugend_als_Folge_offentlicher_Zuschreibungen_Feelings_of_shame_after_sexual_violence_in_childhood_and_adolescence_as_a_result_of_public_attributions

borabora schrieb:muss sie deswegen längst kein schlechter Mensch sein oder Mitschuld tragen.

Das hat ja niemand jemals gesagt.

borabora schrieb:Gibt es Statistiken darüber, wieviel Geld einige Jugendlicher regelmässig für Drogen ausgibt?

Ich habe keine Statistik darüber, aber in meinem Freundeskreis war es damals so von 50 Euro, dass sind die, die wenig haben, bis 500-600.
Man sagt immer, ein Kiffer kann ab 300 Euro jeden Tag rauchen.
Das meiste, was ich ausgab, als ich noch "Jugendlich" war, soweit man das sagen kann mit 19, waren 890 Euro in einem Monat.

Straßenpreise ist pro Einheit immer 10 Euro. Soll heißen, du kaufst ein Gramm Gras für 10 Euro. Ist das Gras teurer, dann zahlst du nicht 12 für 1 Gramm, sondern 10 für 0,8 Gramm.

Ein "guter" Kiffer haut dir am Tag locker einen Zehner weg.

Die Preise für synthetische Drogen funktionieren auch so, 10er pro Einheit. Teile sind oft günstiger, bei 5 Euro pro Teil, die nimmst aber auch nicht so oft. Speed hingegen ist Volksdroge, so wie Bier und Gras. Ich habe bekannte, die monatlich 200 Euro für Speed aufwenden.

Mein jüngerer Bruder bekam monatlich 200 Euro Taschengeld, da gingen mindestens 150 für Gras drauf. Allerdings hat der immer gemeinsam mit Bekannten geholt - Menge drückt den Preis.

Mal als kurzer Einblick. Verlässliche Statistiken wirst da nicht finden, höchstens im Global Drug Survey, und da hast du nur internationale Aussagen aus allen Altergruppen.

Illegale Drogen ist nichts, wo die Leute gerne jeder Studie erzählen, dass sie damit zu tun haben, logischerweise. Und gerade Jugendliche machen sich ja allein durch den "Kontakt" zu solchen Studien verdächtig - nicht nur bei den Eltern, sondern auch bei Dealern.

Am ehesten kann man dieser Frage über die Dealer auf den Grund gehen. Ich habe vor ein paar Jahren einen Artikel geschrieben, da habe ich mich für 24 Stunden in die Wohnung eines Tickers gesetzt und mal den Tagesablauf eines Dealers beschrieben - aber der wurde dann kurz darauf festgenommen, der Artikel nicht veröffentlicht. Der hat nicht an Kinder verkauft, aber wusste, dass manche derer, die da kamen, für Kinder holen. Und da kommen dann schon mal Summen von 700-800 Euro auf den Tisch, allerdings weißt dann nicht, wieviele Leute am Ende was davon haben.

Also schwer zu sagen. Jedenfalls ne Menge.

xy2017 schrieb:Ist das eine ernst gemeinte Frage oder willst du damit sagen, dass es rein cognitiv betrachtet keinen Grund gibt, sich zu schämen?

Gibt es nicht wirklich, aber betroffene Mädchen empfinden es meistens so.
Das ist ein Unterschied.

EinElch schrieb:Illegale Drogen ist nichts, wo die Leute gerne jeder Studie erzählen, dass sie damit zu tun haben, logischerweise.

Das ist mir natürlich klar, aber man kann nicht im Raum stellen, das es normal sei, das Kinder (harte) Drogen konsumieren u. auch mühelos finanzieren können.

Danke für Deinen ausführlichen Text.

Syndrom schrieb:Neben der Scham ist es fuer die betroffenen Maedchen in ihrem Familiaeren Umfeld und der Polizei gegenueber auch Zweischneidig auszusagen

Das kann schon sein, zumal es dann ja wohl auch die Eltern erfahren hätten. Nicht jeder hat Eltern, die verständnisvoll darauf reagieren. Und selbst wenn - auch die eventuellen Reaktionen der Mitschüler müssten nicht unbedingt positiv sein. Das hätte ich jedenfalls, wäre ich anstelle eines solchen Mädchens gewesen, beides bedacht. Und vermutlich geschwiegen.

borabora schrieb:Gibt es nicht wirklich, aber betroffene Mädchen empfinden es meistens so.

Ja, genau und das aus den vielfältigsten Gründen. Das sollte man Meinung nach nicht einfach so negieren sondern thematisieren.
In diesem Fall hier wird es aber auch noch um Angst vor einer drohenden Bestrafung gehen (illegaler Drogenbesitz/-konsum oder Sanktionen der Tätergruppe).
Man müsste dringend überlegen, was es alles zu ändern gilt, um diesen Mädchen den Schritt in die Öffentlichkeit, leichter zu machen.

@borabora
@xy2017
Aber bis jetzt ist noch gar nicht geklärt, ob es überhaupt weitere Opfer von sexuellen Übergriffen dieser TV gab. Oder sehe ich das falsch?

Bis jetzt ist mMn nur sicher, dass es in der Kontaktliste von Instagram einige Kontakte zu jungen Frauen gab, die aber der Zeitung Exxpress gegenüber bestritten haben, einen näheren Kontakt zu dem TV zu haben.
Außerdem gingen nach Aussagen von Nachbarn in der Wohnung des TV junge Frauen ein und aus und kauften, bzw. konsumierten Drogen.

Dass die Frauen den Kontakt gegenüber der Zeitung bestreiten, kann ich gut nachvollziehen. Hauptsache, sie erzählen alles, was sie erlebt haben, den Ermittlern.

Kreuzbergerin schrieb:Dass die Frauen den Kontakt gegenüber der Zeitung bestreiten, kann ich gut nachvollziehen. Hauptsache, sie erzählen alles, was sie erlebt haben, den Ermittlern.

Das tun sie ja eben nicht. Sonst müssten die Ermittler es ja nicht für wahrscheinlich halten. Dann wüßten sie es ja.

Niemand möchte wirklich sprechen und das könnte einen bitteren Hintergrund haben: Die Ermittler halten es für wahrscheinlich, dass Leonie nicht das erste Opfer der jungen Männer war. Möglich also, dass die jungen Frauen jetzt aus Scham oder Angst schweigen.

Quelle:

borabora schrieb:aber man kann nicht im Raum stellen, das es normal sei, das Kinder (harte) Drogen konsumieren u. auch mühelos finanzieren können.

Das ist halt leider wirklich leichter und verbreiteter als man denkt, und ein häufiges Tabuthema.
Sicher gibt es Kinder aus aufmerksamen Haushalten, die das Taschengeld abzählen und ihre Kinder auch sonst in behüteter Umgebung groß ziehen. Aber es gibt mindestens genauso viele, eher mehr, meiner Erfahrung nach, die so wenig wie möglich aus den Leben ihrer Kinder wissen wollen, oft solvent genug sind, um die möglichst wenige Beeinträchtigung des eigenen Leben durch monetäre Mittel zu garantieren und dann ist es halt auch so, dass die heutige Jugend zu großen Teilen sehr desillusioniert ist. Die Menschen alle nur am klagen, es gibt keine Ideale mehr, die Umwelt kaputt, die Wirtschaft am Boden, beide Elternteile arbeiten, schlimmstenfalls sind sie beide Arbeitslos, das halbe Leben besteht darin, dass man dir sagt, dass du DAS und DAS und DAS und DAS erreichen musst, um wenigstens die CHANCE auf ein klein bisschen mehr Glück als deine Erzeuger zu haben, die im goldenen Zeitalter des Wirtschaftswachstums aufgewachsen sind, oder genauso desillusioniert sind wie du, weil sie die abgehängten der 2000er Jahre sind.
Keine Ahnung. Hör mal in die Jugend, die meisten sind gefrustet und gestresst, und das schon früh.

Ist natürlich anekdotisch, aber das ist mein Eindruck von früher und von meinen beiden, deutlich(!) jüngeren Geschwistern, sowie die Erfahrungen, die ich im beruflichen Kontakt hatte.

Ich finde es wirklich gar nicht abwegig. Ich habe so viele 16jährige ihre ersten Teile essen sehen, es klingt für mich immer eher absurd zu hören, dass es welche gibt, die mit 20 noch nicht mal ne Zigarette geraucht haben.
Aber - vielleicht ist das auch eher son Ding der pessimistischen Norddeutschen und der frohgemute Bayer wischt die Sorgen bei ner Leberkassemmel weg.

Egal, man driftet ja schon wieder ab.

xy2017 schrieb:Das tun sie ja eben nicht. Sonst müssten die Ermittler es ja nicht für wahrscheinlich halten. Dann wüßten sie es ja

Stimmt. Das kann man dem Artikel so entnehmen, dass bis jetzt noch keine ausgesagt hat. Aber ich vermute, dass die Befragungen da erst am Anfang stehen und bin recht zuversichtlich, dass falls es sexuelle Übergriffe gab, die Frauen das auch irgendwann aussagen werden.

EinElch schrieb:Die Menschen alle nur am klagen, es gibt keine Ideale mehr, die Umwelt kaputt, die Wirtschaft am Boden, beide Elternteile arbeiten, schlimmstenfalls sind sie beide Arbeitslos, das halbe Leben besteht darin, dass man dir sagt, dass du DAS und DAS und DAS und DAS erreichen musst, um wenigstens die CHANCE auf ein klein bisschen mehr Glück als deine Erzeuger zu haben, die im goldenen Zeitalter des Wirtschaftswachstums aufgewachsen sind, oder genauso desillusioniert sind wie du, weil sie die abgehängten der 2000er Jahre sind.
Keine Ahnung. Hör mal in die Jugend, die meisten sind gefrustet und gestresst, und das schon früh.

Hast du dich schon mal mit den Folgen frühkindlicher Fremdbetreuung (also unter 3 Jahren) beschäftigt?
Aber Vorsicht, ist auch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft.

Hier (Link untern) findest du Antworten zum Thema "gefrustet und gestresst schon ganz früh", wie du es so treffend nennst.

STRESS - DAS UNTERSCHÄTZTE PROBLEM FRÜHKINDLICHER BETREUUNG von Rainer Böhm

Vor allem unter:

FAMILIÄRE EFFEKTE FRÜHER BETREUUNG

Quelle: https://www.hss.de/download/publications/AMZ_83_Bildung_06.pdf