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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

1.432 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Messer, Sachsen-anhalt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.09.2021 um 16:55
Zitat von rattichrattich schrieb:Vielleicht käme aber ein Täter in prekären Verhältnissen infrage,
Zitat von rattichrattich schrieb:Das könnte dann z.B. wieder ein ehemaliger Mitarbeiter MHs sein.
Zitat von rattichrattich schrieb:Als Täter denkbar wäre aber sicher auch (wie hier schon geschrieben) z.B. ein Junkie oder ein anderer flüchtiger Kontakt,
Das halte ich für sehr plausible Annahmen in Bezug auf den Täter.

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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.09.2021 um 19:39
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Zudem wissen wir ja noch nicht mal, ob das Opfer überhaupt homosexuell war.
Das wollte ich auch gar nicht behaupten, zumal es ja egal wie zu einer Zurückweisung gekommen sein sein kann. Ob die Botschaft nun "Sorry, ich bin nicht schwul!" Oder "Sorry, aber Du bist nicht mein Typ!" sein sollte, beides könnte auf eine Art und Weise vorgebracht worden sein, die der Täter dann als Kränkung aufgefasst hat.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.09.2021 um 19:52
Zitat von rattichrattich schrieb:Weil die Entlassung des späteren Täters schon geraume Zeit zurücklag und er also nicht mehr zum aktuellen Kreis der Kollegen und Mitarbeiter von MH gehörte, wurde er von den Ermittlern nie überprüft und blieb so bis heute unbekannt.
Ich würde aber schon davon ausgehen, dass man diese Überprüfung sehr weit zurückreichend durchgeführt hat, denn auch die Ermittler werden sich ja denken, dass ein Motiv schon längere Zeit zurückliegen könnte. Und da wäre man auf so einen Konflikt sicher gestoßen, denn MH wird ja wohl kaum einfach so irgendwelche Mitarbeiter auf eigene Faust entlassen dürfen ohne dass dies in seinen Unterlagen UND bei der wiederum nächsthöheren Ebene dokumentiert wurde.

Daher glaube ich auch immer weniger, dass der Diebstahl des Laptops irgendwie etwas mit den darauf gespeicherten Daten zu tun hat - private Kontaktdaten werden nicht drauf gewesen sein und berufliche sicher auch nicht nur dort.

Ein entlassener Mitarbeiter müsste schon sehr naiv sein, wenn er glaubt dass nur auf dem Laptop seines ehemaligen direkten Vorgesetzten seine Kontaktdaten und Informationen über seine Entlassung zu finden sind und nicht auch bei der Zentrale.


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26.09.2021 um 19:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Das wollte ich auch gar nicht behaupten, zumal es ja egal wie zu einer Zurückweisung gekommen sein sein kann.
sorry, wenn das mißverständlich rüberkam. Ich meinte das nicht persönlich @brigittsche sondern ganz allgemein.
Und ja, derzeit favorisiere ich sehr stark die These mit der unangemessenen Kränkung durch Zurückweisung als Motiv.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

26.09.2021 um 20:00
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Ich meinte das nicht persönlich
Kein Problem, das habe ich auch nicht so verstanden ;-)


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27.09.2021 um 10:03
Zitat von pannettonepannettone schrieb am 20.09.2021:ohne jemanden verdächtigen zu wollen fällt folgendes auf: die letzte email ging an den bezirksleiter, der anstoss zum auffinden der leiche ging vom sohn dieses bezirksleiters aus. die tat hat quasi eine klammer aus diesen beiden personen. kann das zufall sein?
Zitat von PotomacRiverPotomacRiver schrieb am 22.09.2021:Rein statistisch gesehen sind sie verdächtig, da der Chef ihn vermisste und es auch gar nicht klar ist, wie oft und inwiefern sich das Opfer bei ihm meldete.
Außerdem fand der Sohn dann auch noch die Leiche. Kannten sich die beiden? Wusste der Sohn wo MH wohnte?
Die Erklärung dass der Chef bemerkte, dass MH nicht erreichbar war und sein Sohn zufällig in der Stadt war und er diesen mal losschickte um nachzusehen, ist zwar nicht schwer verdächtig aber genug um sich darüber Gedanken zu machen.
Zitat von KieliusKielius schrieb am 23.09.2021:Ich sehe nichts Verdächtiges, wenn der Chef nach zwei Tagen der Nichterreichbarkeit von MH jemanden an die Wohnadresse schickt, um nach dem Rechten zu sehen. Das gebietet allein schon die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, der ja auch im Besitz der Privatadresse seines Mitarbeiters ist.
Nochmal zurück zu einem anderen Detail in diesem Fall: die Rolle des Chefs und seines Sohnes bei der Entdeckung des Verbrechens.
Meine Einschätzung dazu hatte ich schon mitgeteilt und mich würde interessieren, wie andere hier im Chat darüber denken.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 10:10
@Kielius

Ich sehe es ähnlich wie du: die "letzte" Email an den Bezirksleiter ist ja wohl vom Inhalt her bekannt und war wohl völlig unverfänglich, halt etwas, was man am Freitag abend kurz vor Feierabend noch an den Chef verschickt, damit es vor dem Wochenende erledigt ist.
Dass es dem Chef und seinem Sohn als erstes aufgefallen ist, dass etwas nicht stimmt, finde ich jetzt auch nicht so seltsam: offensichtlich hatte M. in Magdeburg wenig Kontakte, er lebte allein (das war dem Chef möglicherweise auch bekannt) und er wird als zuverlässig beschrieben. Wenn er dann nicht - wie vielleicht üblich - sich in der Arbeit meldete, war der Chef besorgt und ließ seinen Sohn nachschauen. Ich habe auch Mitarbeiter, bei denen ich mir als Chefin Sorgen machen, wenn sie nicht wie gewohnt zu meetings erscheinen oder auf Emails reagieren. Ich frage dann immer bei den Kollegen/Kolleginnen nach, ob jemand was weiß. Würden die sagen, dass sie die Person auch nicht erreichen können und ich weiß, dass sie alleine wohnt, würde ich glaube ich auch jemanden bitten, mal vorbeizuschauen. Könnte ja auch ein Unfall sein, nach dem man sich in hilfloser Lage befindet oder ähnliches.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 10:24
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Klarmann schrieb:
Er hätte davon ausgehen müssen, dass Loreal die Kunden des MH namentlich kannte.
Ja. Siehst Du da ein Problem?
Sollte es tatsächlich so gewesen sein, dass der PC nur geklaut wurde, um Daten verschwinden zu lassen, dann hat er, aus meiner Sicht, einen Denkfehler gemacht.

Wie gesagt, ich denke, dass Loreal eh die Kunden des MH kannte und die Polizei sowieso dort auch recherchieren würde bzw. recherchiert hat.

Ich nehme an, dass alle Personen überprüft wurden.

..

An Stricher glaube ich auch nicht so sehr aber der Junkie geht mir nicht aus dem Kopf. Beschaffungskriminalität.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 11:30
Zitat von orakel09orakel09 schrieb:Ich habe auch Mitarbeiter, bei denen ich mir als Chefin Sorgen machen, wenn sie nicht wie gewohnt zu meetings erscheinen oder auf Emails reagieren.
Ich würde auch sagen, dass es jetzt nicht sooo ungewöhnlich ist, dass jemand "von der Arbeit" nachschauen geht, wenn ein eigentlich zuverlässiger Kollege sich nicht meldet. Wir hatten auch einmal so einen Fall bei dem eine Kollegin zu einem Termin nicht erschienen ist und wir befürchteten, dass ihr etwas passiert sein könnte: Sie wohnte auch alleine und hatte keine Verwandten am Ort. Kann ja auch ganz banal sein dass jemand im Bad unglücklich gestürzt ist und sich nicht helfen kann o. Ä. Zum Glück war der Kollegin selbst nichts passiert (hatte dringend zu ihrer Mutter fahren müssen, die einen Schlaganfall hatte und in der Aufregung war untergegangen, sich bei dem Termin abzumelden...).

Und dass jetzt ausgerechnet der Sohn des Chefs derjenige war, der hier nachschauen gegangen ist, nun ja, auch das kann banale Gründe wie einen Termin in der Nähe oder die eigene Wohnung ein paar Straßen weiter gehabt haben.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 13:41
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:An Stricher glaube ich auch nicht so sehr aber der Junkie geht mir nicht aus dem Kopf. Beschaffungskriminalität.
Der Junkie (bzw. Beschaffungskriminalität) ging mir noch nie in den Kopf 🥴 weil die Wohnung des Opfers ja wohl nicht durchwühlt wurde, resp. das vorhandene Geld und die Münzen -oder auch andere Wertsachen- nicht gestohlen wurden.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 14:07
In einem vorigen Kommentar wurde gerätselt warum der Täter nur die Karte und nicht die Geldbörse mitgenommen hat. Könnte das Opfer eventuell gerade eine Online Buchung getätigt haben und die Karte lag neben dem Laptop? Eventuell wusste er seine Kontodaten nicht auswendig.
So wie ich das in Erinnerung habe brauchte man damals eine TanNummer welche einem in Briefform zugestellt wurde und es wurde dann jeweils die gerade gebrauchte Nummer nur durchgestrichen und beim nächsten Mal einfach die folgende genommen.

Und in der Eile werden nur diese beiden Sachen mitgenommen und auch in der Hoffnung so irgendwie an Geld zukommen.

Klar eine Überweisung wäre doof da man ja auch das Empfängerkonto ausfindig machen kann.

Aber es ist auch unüberlegt nur die Karte und den Laptop mitzunehmen.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 14:27
Natürlich hätte er auch die Tanliste mitnehmen müssen.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 15:35
Zitat von KieliusKielius schrieb:Nochmal zurück zu einem anderen Detail in diesem Fall: die Rolle des Chefs und seines Sohnes bei der Entdeckung des Verbrechens.
Nun ja, die Beiden wurden bestimmt überprüft. Sie sind vllt wirklich sehr nett und um das Wohl der Mitarbeiter besorgt.
Wir wissen auch nicht, ob es üblich war, dass der Chef auch bei anderen Kollegen nachschauen liess, oder, ob er selbst schon vorher MH in dessen Wohnung traf. Oder ob der Sohn ggf auch in der Firma arbeitete und ein "Kollege" war.
Ich will auch niemanden verdächtigen - weder Chef noch Sohn noch Nachbar. Das Ermitteln ist Sache der Polizei!
Und es mag auch wirklich alles gut gemeint gewesen sein...

Was gar nicht geht, ist, dass "Fremde" meine Wohnung betreten und sich umschauen!
(Ich persönlich würde nicht wollen, dass Familienmitglieder meiner Chefin in meine Privatsphäre eindringen. Und auch nicht, dass ein Notfall-Schlüsselinhaber meine Wohnung BETRITT.)
Ich finde es unmöglich, dass nicht nur gerufen und dann die Polizei geholt wurde. Absolutes No-Go, dass die beiden Männer bis ins Schlafzimmer gegangen sind!

Vllt bin ich ein empfindlicher Sonderfall. Aber ich würde erwarten, dass man an der geöffneten Tür stehenbleibt und sich dann ggf von der Polizei "bevollmächtigen" lässt, weitere Schritte zur Klärung zu unternehmen. (Stellt euch vor, die Münzen wären verschwunden. Und man hätte beim Nachbar oder Chefsohn solche Münzen gefunden?)
-------------
Für mich ist das Geschehen um den verlorenen/gefundenen Schlüsselbund auch noch nicht aufgelöst...


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 16:15
Zitat von Kuno426Kuno426 schrieb:Vllt bin ich ein empfindlicher Sonderfall.
Das denke ich nicht.

Ich habe vor zwei Jahren eine gute, leider zuvor schwer erkrankte, Freundin verloren. Wir hatten uns morgens verabredet, und sie kam nicht. Daraufhin fuhr ich zu ihrem Haus, und wußte in dem Moment wo ich das Haus sah, dass meine Freundin gestorben ist.

Ich habe mir den Zweitschlüssel geholt (kannte das Versteck), öffnete nur die Eingangstür, um ihren Hund herauszulassen, und rief dann ihren Hausarzt an. Der kam, ging in ihr Schlafzimmer, und konnte sie dort nur noch tot auffinden.
Niemals wäre ich alleine in ihr Schlafzimmer gegangen. Das kam mir nicht mal in den Sinn. Ich habe da total instinktiv gehandelt. In meinem Fall war rückblickend etwas komisch, dass ich überhaupt keine Zweifel an meiner Wahrnehmung hatte .... meine Freundin hätte ja auch ohnmächtig im Schlafzimmer liegen oder Hilfe benötigen können ...

Aber zum Fall M.H.: stimmt schon, eigentlich erstaunlich, dass die beiden da so einfach in die Wohnung von M.H. reingegangen sind.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 16:36
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Aber zum Fall M.H.: stimmt schon, eigentlich erstaunlich, dass die beiden da so einfach in die Wohnung von M.H. reingegangen sind.
Das Problem ist aber doch, dass wir jetzt alle lange darüber debattieren können, ob es denn vertretbar ist, dass jemand Fremder die Wohnung betritt und doch alle nur unsere persönliche Meinung sagen können. Ich z. B. habe den Leuten, die einen Schlüssel haben, auch die Erlaubnis gegeben, im Notfall die Wohnung zu betreten. Einen Schlüssel irgendwo zu deponieren und der Person aber den Zutritt zu verbieten macht meiner Meinung nach nur bedingt Sinn. Das seht Ihr aber wiederum anders weil ihr die Vorstellung sehr unangenehm findet, dass jemand anderer die Wohnung betritt.

Kurz: Was ich meine ist dass wir nicht wissen, was im Falle MH vereinbart war. Und dass man, wenn man befürchtet dass etwas passiert ist, die Tür öffnet und dann, wenn auf Rufen keine Antwort kommt, an der Schwelle stehen bleibt und erst mal die Polizei oder den Rettungsdienst ruft ohne zu wissen, ob denn überhaupt ein Notfall vorliegt, ist vielleicht auch nicht die wahrscheinlichste Vorgehensweise.

Also, lange Rede, kurzer Sinn: Das ist eine Sache die sehr vom persönlichen Ermessen abhängt und uns, ohne zu wissen was hier evtl. vereinbart war, wenig weiterbringt. Zumindest kann man m. M. nach nicht daraus ableiten, dass hier etwas Ungewöhnliches vor sich gegangen ist.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 16:43
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Also, lange Rede, kurzer Sinn: Das ist eine Sache die sehr vom persönlichen Ermessen abhängt und uns, ohne zu wissen was hier evtl. vereinbart war, wenig weiterbringt.
Wohl wahr. Ich gebe zu, dass ich fallbezogen nicht präzise formuliert habe, sondern nur eine persönliche Meinung rausgehauen habe.
Zumindest kann man m. M. nach nicht daraus ableiten, dass hier etwas Ungewöhnliches vor sich gegangen ist.
100% Zustimmung.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 17:38
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Der Junkie (bzw. Beschaffungskriminalität) ging mir noch nie in den Kopf 🥴 weil die Wohnung des Opfers ja wohl nicht durchwühlt wurde, resp. das vorhandene Geld und die Münzen -oder auch andere Wertsachen- nicht gestohlen wurden.
Naja, ich könnte mir halt vorstellen, dass der "Junkie" ( ich nenne ihn jetzt mal so ) vielleicht gar nicht vorhatte, MH zu töten. Er kam zu ihm, vielleicht wirklich nur um zu "schnorren". Ich bleib' jetzt mal bei meiner Theorie.

Die beiden kannten sich eventuell vom Sehen. MH war immer freundlich zu ihm und der andere dachte: "OK, der ist immer nett. Den haue ich jetzt mal nach Geld an."

Irgendwie gelang es ihm, zu MH in die Wohnung zu kommen. Der "Gast" äußerte seinen Wunsch und MH lehnte ab. Er sagte ihm auch, dass er überhaupt kein Geld in der Wohnung habe. Alles sei auf der Bank.

Der Gast lässt nicht locker und MH wird ungehalten. Will ihn raus haben. Da tickt der andere aus.
Dreht vollkommen durch. Geht in die Küche ( oder vllcht. spielte sich das Gespräch dort ab ) und entnimmt dem Messerblock ein Messer.

MH rennt raus aus der Küche in Richtung Schlafzimmer. Der Täter hinterher. Er sticht in Wut auf ihn ein und schneidet die Kehle durch. Soweit ich mich erinnere, wurde MH auf dem Bauch liegend auf seinem Bett gefunden. Das würde die Theorie der "Flucht" Küche-Schlafzimmer erhärten. MH wurde von hinten erstochen.

Dann klaut der Täter noch den Laptop und die EC-Karte, weil er ja die "Info" hatte, dass auf der Bank Geld liegt. Er durchwühlt die Wohnung nicht, weil er

1. schnell weg will wegen seiner Tat
2. MHs Worten Glauben schenkte, dass eh nichts in der Wohnung zu holen sei.

Ob der Täter ein Junkie war - ok. Kann sein. Vielleicht war es aber auch einfach nur ein anderer Typ, der Geldnot hatte. Jedenfalls glaube ich nicht an eine missglückte "Liebes"-Beziehung.

Noch kurz zum Ausrasten:
Ich halte diese kurze "Zündschnur" für durchaus realistisch. Kenne selbst Menschen, bei denen ein einziges Wort genügt, um diese zum Austicken zu kriegen. Die drehen vollkommen durch, wenn irgendwas nicht so läuft, wie sie es wollen oder erwarten.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

27.09.2021 um 21:08
Zitat von KlarmannKlarmann schrieb:Ich halte diese kurze "Zündschnur" für durchaus realistisch. Kenne selbst Menschen, bei denen ein einziges Wort genügt, um diese zum Austicken zu kriegen. Die drehen vollkommen durch, wenn irgendwas nicht so läuft, wie sie es wollen oder erwarten.
"Vollkommen durchdrehen" ist aber immer noch nicht gleichbedeutend mit "jemanden mit dem Messer angreifen" und erst recht nicht mit "dem Opfer die Kehle durchtrennen". Mir ist aber schon klar, was gemeint ist. Vermutlich haben viele von uns schon einmal mit Menschen zu tun gehabt, die bei einem "falschen Wort" sehr schnell tätlich werden.

Hier wurde wegen der Tatwaffe (stammte aus der Wohnung) schon diskutiert, ob es sich um eine vorsätzliche Tat handelte. Direkter Vorsatz im strafrechtlichen Sinne bedeutet "mit Wissen und Wollen den Taterfolg herbeiführen", bei Mord reicht auch schon Eventualvorsatz aus, also dass der Täter die Möglichkeit, das Opfer zu töten, erkennt und billigend in Kauf nimmt. Das steht für mich spätestens bei "Kehle durchtrennen" völlig außer Frage. Juristisch ausgedrückt:
Der Täter handelt mit Eventualvorsatz, wenn er den Eintritt des tatbestandlichen Erfolges als möglich und nicht ganz fernliegend erkennt und damit in der Weise einverstanden ist, dass er die Tatbestandsverwirklichung billigend in Kauf nimmt oder sich um des erstrebten Zieles willen wenigstens mit ihr abfindet, mag ihm auch der Erfolgeintritt an sich unerwünscht sein.

Quelle: Rengier, AT, § 14 Rdn. 28, Wessels/Beulke, AT, Rdn. 214
Quelle: https://dost-rechtsanwalt.de/rechtsanwalt-bei-kapitalverbrechen/erfahrung-mit-toetungsdelikten/bedingte-vorsatz-bei-toetungsdelikten/ mwN.

Was in der Diskussion wohl eher gemeint war, ist die Frage, ob es sich bei der Tötung des MH um eine geplante Tat handelt - das ist in der Tat nicht völlig klar. Der Täter könnte immerhin von einem vorherigen Besuch gewusst haben, dass sich in MHs Wohnung bzw. in der Küche ein Messerblock o.ä. mit geeigneten Tatwerkzeugen befindet. Das wurde aber hier auch schon gesagt.

Bejaht man den Vorsatz des Täters hinsichtlich der Tötung des MH in dem oben beschriebenen Sinne, spricht das in meinen Augen schon eine recht deutliche Sprache, was den Täter anbelangt. Ich persönlich glaube, dass genau das der Grund ist, warum die EB den Diebstahl des Laptops und die Verwendung der Geldkarte anscheinend als bloßes Ablenkungsmanöver sehen.

Vortäuschung eines Raubmordes heißt doch aus Sicht des Täters ganz klar: "Ihr sollt mir nicht über mein persönliches Motiv auf die Spur kommen". Was ja bislang auch funktioniert hat. Und in meinen Augen gegen Junkie, Stricher und Co. spricht.


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

28.09.2021 um 00:33
Ich finde ja, das grundsätzliche Prolem hier ist eigentlich: Wieso und warum und woher, hatte der Täter die PIN? Für mich ist das für den ganzen Fall der Schlüssel. Denn, wenn wir wüssten, und die EB natürlich ebenfalls, warum der Täter die PIN kannte, wüssten wir auch, in wie weit das eine Beziehungstat war, oder es dem Täter doch nur um die 1500€ ging. Oder ob es eine Kombi aus Beziehungstat und schnell zu bisschen Geld kommen, war.

Ein Szenario, was mir dazu gerade einfällt....

Der Täter war mit MH bekannt und eingeladen am Valentinstag. Da kommt natürlich wieder der Aspekt Homosexualität ins Spiel, muss aber nicht zwingend, es könnte auch einfach ein "Männerabend" ohne Sex geplant gewesen sein. Rein kumpelhaft.
MH hat dem Typ irgendwas in Aussicht gestellt, wenn nicht sexuell, am ehesten Mitarbeit im Unternehmen oder einfach nur ein Darlehen.
Nun verläuft der Abend, und da bin ich auch dabei, dass der Täter schon früher in der Wohnung war, nicht wie geplant für MH, er will ihn loswerden. Aus dem Grund sagt er ihm die PIN und überlässt ihm die Karte, damit er sich das "Darlehen" oder gar "Geschenk" selbst abholt. Die Karte soll er ihm später zurückgeben.
Dummerweise sagt MH dem Mann aber auch, dass da nicht so extrem viel drauf ist, es ist nicht sein Hauptkonto.
Da MH extra noch Kreditkarten hatte, ist das ja naheliegend, und in seinem Job gang und gebe.
Für MH steht aber fest, der Typ bekommt nicht mehr als auf diesem Konto ist. Alles andere ist Tabu.
Vielleicht hatte er gar vor, dieses Konto aufzulösen oder umzuwandeln.
Nun war das dem Mann aber nicht genug und er will mehr. Und so kommt es zum Eklat.
Vielleicht glaubte der Typ auch nicht, dass er 1500€ abheben kann, oder MH sagte ihm, dass er nicht die volle Summe abheben darf...
Alternativ kann es auch um eine Gegenleistung, zum Beispiel wertvoller Wein, gegangen sein. Oder Erpressung. Also MH wurde erpresst. Dazu fällt mir aber gerade kein Grund ein. Das würde aber die Wut des Täters gut erklären. Er fühlte sich mit Peanuts abgespeist und eskalierte.
Theoretisch, weil wir es nicht wissen, können Karte + PIN schon vorher in Besitz des Täters gewesen sein. Und weil er dadurch ja den Kontostand sehen konnte...

Ja, das ist sehr spekulativ, aber für mich ist die Tatsache, dass der Täter die PIN kannte, ausschlaggebend für den Fall.
Es gibt nur paar Möglichkeiten:
- MH sagte sie "im Spaß" irgendwann bei feuchtfröhlicher Runde
- MH gab sie (+Karte) völlig freiwillig weiter
- MH wurde dazu erpresst, im Vorfeld
- MH hatte sie doch irgendwo schriftlich in Sichtnähe anderer
- MH wurde erst an dem Abend dazu erpresst mit Messer an der Kehle
Nun kann man wen zwar zwingen, die PIN zu verraten, die Karte wird aber kaum wer so rum liegen haben.
Dazu hatte er ja Kreditkarten extra noch.

Also könnte, imho, sich beides schon vorher in Besitz des Täters befunden haben....
Es käme auch noch ein Fund der Karte in Frage... dann kam Täter vielleicht für Finderlohn?


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Mord an Matthias H. in Magdeburg am Valentinstag 2006

28.09.2021 um 05:07
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Wieso und warum und woher, hatte der Täter die PIN?
Wenn Dir jemand ein Messer an die Kehle hält gibst Du auch Deine Pin raus.
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Da kommt natürlich wieder der Aspekt Homosexualität ins Spiel,
Niemand möchte gerne eine sexuelle Identität zugeschrieben erhalten, die nicht die seine ist. Sowas sollte man lassen.


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