Füchschen schrieb:Hier in Deutschland wird ein absolutes Geheimnis aus den Namen von Tätern gemacht
Einerseits okay, wenn es um nicht besonders schwerwiegende Straftaten geht. Ich bin definitiv für Resozialisierung und sogar manchem Mörder nehme ich die Reue ab.
Aber man bekommt tatsächlich den Eindruck, dass in Deutschland der Täter eher geschützt wird, als das Opfer.
Gerade im Hinblick auf Gewalttaten sexualisierter Gewalt. Der Täter ist für den Rest des Lebens des Opfers präsent. Meine Tat ist 36 Jahre her und trotz Therapie denke ich jeden Tag daran.
Marcel S. geht in ein paar Jahren aus dem Gefängnis, ob geläutert oder nicht, er ist frei, „resozialisiert“. Seine Kinder? Welche Angst müssen diese ausstehen, dass er irgendwann wieder vor ihnen stehen könnte…
Und ich kann nur hoffen, dass beide eine so gute Therapie und Unterstützung bekommen, dass sie das Trauma und die Schuldzuweisungen durch den Vater be- und so verarbeiten können, dass es nicht ihr Leben bestimmt.
Doch die Angst, eines Tages wieder vor dem Täter zu stehen ist für die beiden Buben sehr viel realer, als bspw. für mich oder für ein Opfer eines Fremdtäters.
Plus, die massivste Erschütterung ihres Grundvertrauens, da der eigene Vater, der sie vor Leid beschützen sollte, Trauma um Trauma ausgelöst hat. Wie sollen sie je wieder vertrauen?
Ca. vier Jahre für die Vergewaltigung seiner beiden kleinen Söhne ist mager. Erst recht, wenn man hört, was er so ablässt.
Zwar wird es ihm im Gefängnis hier nicht besonders gutgehen, aber wenn er sich jetzt schon, bei erwiesener Schuld, als eigentliches Opfer inszeniert…wann und wie soll dann Selbstreflexion in Gang kommen? Zudem er ja auch nicht der einzige „Kinderschänder“ im Gefängnis sein wird und die sich gegenseitig ihre Taten schönreden.
Das Recht bezüglich Straftaten sexualisierter Gewalt müsste durchaus überarbeitet werden. Die Strafen sind lächerlich. Medizinische Maßnahmen, wie chemische Kastration, sind spätestens wenn Osteoporose auftritt hinfällig, da Osteoporose-Medikamente die Wirkung der chem. Kastration aufheben. Vielleicht ist die Medizin irgendwann soweit.
Und ich beziehe die Überarbeitung auf die gesamten Gesetze, denn auch bei Erwachsenen muss etwas verändert werden. „Nein heißt Nein“ ist zwar ein Anfang, aber wer nicht mehr Nein sagen kann, weil Messer sm Hals oder betäubt, der geht trotz des Paragraphen, der besagt, es gäbe Situationen, in denen ein Nein oder gar Wehren nicht zumutbar ist, meist als Verlierer aus dem Prozess.
Bei Kindern ist es generell: Nein! Die sind nicht anzurühren!
Aber manchmal beschleicht mich hier in Deutschland noch der Eindruck, Gewalt an Schutzbefohlenen oder generell sexualisierte Gewalt wird gar nicht so ernst genommen. Passiert halt, ein Guter hält’s aus, ein Schlechter geht halt ein.
Kinderschutz? Oder generell Schutz vor (sexualisierter und/oder häuslicher) Gewalt? Mei…kommt halt in den besten Familien vor und je höher gebildet, desto weniger ernst scheint man die Opfer zu nehmen, weil es sehr viel subtiler stattfindet und sowieso unter gebildeten Leuten gar nicht vorkommen kann. Man könnte lachen, wenn es nicht so empörend und zerstörend wird.
Im Bezug auf sexualisierte Gewalt an Kindern; ob da so eine Auflistung der Verurteilten Abhilfe oder größeren Schutz schaffen könnte?
Ich bezweifle es, denn die Dunkelziffer an unentdeckten Taten ist so exorbitant hoch.
Nur ein Beispiel, aus dem Stern-Podcast mit Dr. Saskia Etzold:
Jeden Tag sterben drei (!) Kinder in Deutschland an Gewalt durch ihre Zugehörigen. Das ist das Hellfeld und das sind schon drei Kinder zuviel. Beim Dunkelfeld geht man von doppelt so vielen aus.
Das sind „nur“ die Todesfälle. Jetzt kann man sich denken, wieviele sexuelle Übergriffe es tagtäglich auf Kinder gibt, zudem dahinter noch eine ganze Industrie steht.
Und dann vier Jahre? Oder ein paar Monate auf Bewährung?
In Brasilien ist eine 12-jährige gestorben. Bei der Geburt des Kindes ihres Vergewaltigers.
Soviel kann man gar nicht fressen, wie man kotzen möchte. Zudem das (möglichst junges Mädchen als „Partnerin“ [ab der ersten Regel], sofort zu schwängern und das noch lieber mit Gewalt, damit man das weibliche Kind gleich bricht) etwas ist, was von radikalisierten Incels als Lebenstraum angesehen wird.
Wann tritt die erste Regel auf? Ich war elf…
Tolle Aussichten…erst recht, da diese Gruppierungen, die eine immer größere Gefahr für weibliche Kinder/Jugendliche und Frauen darstellen, hier aber nicht ernst genommen werden, obwohl wir‘s besser wissen sollten.