Geladen darf man gar nichts mitführen, ungeladen ohne Tasche oder Koffer nur zum Jagdansitz.Forester schrieb:Kann das vieleicht jemand erklären, ob man die Schrotflinte, Einzellader und was hier noch alles in Frage kommt "geladen" mitführt, normalerweise?
Oder muss man davon ausgehen, dass die Waffen während der Kontrolle und somit kurz vor dem Benutzen von den Tätern geladen wurden
Es bleibt abzusehen was davon am Ende tatsächlich illegal erworben ist. 40.000€ Umsatz entspricht etwa einem Reh pro Tag, das ist jetzt für ein Handelsunternehmen auch nicht abwegig viel, und bei so einem Chaoten der anscheinend die Kontrolle über seine Finanzen schon vor langer Zeit verloren hat wird man kaum am Tag nach der Tat schon den kompletten Überblick über seine Einnahmen und Ausgaben haben, gerade in einem tendenziell eher bargeldlastigen Geschäft. Da werden vermutlich schon irgendwo auch noch Einkaufsbelege usw. existieren, die diese Summen zumindest relativieren.
Normalerweise transportiert man natürlich keine geladenen Waffen, das ist gefährlich und auch verboten mit empfindlichen Strafen. Es ist nochmal besonders verboten geladene Waffen zugriffsbereit mitzuführen, und es ist auch ein Verstoß gegen das Waffenrecht Waffe und Munition so zusammen zu transportieren dass sie sofort geladen werden können. Eben aus dem Grund dass solche Situationen vermieden werden sollen. Selbst bei legalen Jägern gibt es strittige Ansichten ob die beim Jagen im Revier ihre Waffe geladen mitführen dürfen oder ob sie erst beim Entdecken von Wild laden dürfen.
Ein Reh pro Tag? Wieviel bekommt man für ein Reh? Vielleicht habe ich da auch komplett falsche Vorstellungen.bgeoweh schrieb:Es bleibt abzusehen was davon am Ende tatsächlich illegal erworben ist. 40.000€ Umsatz entspricht etwa einem Reh pro Tag, das ist jetzt für ein Handelsunternehmen auch nicht abwegig viel
Ein Reh, ausgenommen und grob bearbeitet (Kopf entfernt und so) kostet direkt beim Forst irgendwo zwischen 75 und 150€ je nach Gewicht. Kilopreise zwischen 5 und 7 Euro, und ausgenommen wiegt so ein Tier im Schnitt irgendwo zwischen 10 und 20 kg.
Das Fahrzeug der Täter war kein Renault Master sondern ein kleinerer Renault Trafic II.
Abwarten. Er war ja anscheinend zumindest offiziell Handelsunternehmen, nicht Erzeuger. Es liegt in der Natur der Sache dass beim Handel eine Menge Geld über den Tisch geht, aber nicht viel davon auch tatsächlich hängenbleibt. Man muss einfach abwarten, bis da die Unterlagen ausgewertet sind. Dass der Mann gewildert hat, und das nicht nur für den Eigenbedarf, wird ja mittlerweile aus vielen verschiedenen Richtungen behauptet und auch überzeugend begründet, aber das genaue Ausmaß wird man erst wissen wenn die Ermittlungen abgeschlossen sind, man sollte sich da auch nicht von Jägerlatein und Getuschel aus der Nachbarschaft verrückt machen lassen.
Das spricht meines Erachtens nach dafür dass das irgendein Altfahrzeug-Gammel aus der Insolvenzmasse ist den er für 1€ als Privatfahrzeug mitgenommen hat. Ein mindestens 15 Jahre alter Kastenwagen dürfte ja sowohl vollständig abgeschrieben als auch schon lange bei Restwert 0 angekommen sein.
Kommt drauf an. Dazu gleich mehr.
Ja, schon, einmal durch die Beobachtungen von Jägern und Förstern und dann noch durch das unfreiwillige Meldesystem: Verkehrsunfälle mit Tieren.
Da vermutest du falsch, Wildhandel gibt es da an jeder Ecke. Aber allgemein wird in Deutschland weniger Wild gegessen als geschossen werden muss, dementsprechend ist für Großwild sowieso so gut wie immer ein großes Überangebot vorhanden.
Stimmt auch nicht, die Insolvenz war erfolgreich durchgeführt, d.h. die Gläubiger alle abgefunden und die Firma sogar gerettet. Inkl. aller Arbeitsplätze. Entsprechende Zeitungsartikel finden sich.
Kommt drauf an, wo er sich bedient hat: in der Gegend gibt es eine ganze Reihe von Sperrgebieten, darunter den großen Truppenübungsplatz Baumholder, aber auch verschiedene Liegenschaften der Bundeswehr, des US-Militärs und der britischen Armee. Das sind zum Teil noch genutzte Areale, teilweise aber auch nur noch Lagereinrichtungen und leerstehende Gelände wo nur noch minimal bewacht wird um Materialdiebstahl usw. zu verhindern. Auf den Geländen operiert kein normaler Jäger, das sind weitgehend Rückzugsräume für Tiere aller Art. Und wo niemand regulär jagt fällt die Wilderei nicht auf. Und in den angrenzenden Gebieten ist die Bestandsdichte idr. überdurchschnittlich hoch, weil laufend Tiere aus den Schutzgebieten rausmigrieren.
In der Tat, die Sicherung wirkt bei Kipplaufwaffen i.A. auf den Abzug, nicht auf das innenliegende Schlagstück. Durch ein Schlagloch gefahren und es kann eine Katastrophe geben.
Naja, ein Jäger gab immerhin an, dass der TV gemieden wurde, da er im Verdacht der Wilderei stand.
Ja, das ist eine Sache die man nach Abschluss des Verfahrens nochmal auswerten muss. Jägergerüchte sind das Eine, aber warum der Mann überhaupt noch Schusswaffen hatte bzw. sich wieder welche beschaffen konnte und er nicht öfter (oder überhaupt) kontrolliert wurde muss untersucht werden. Genau so übrigens die Frage nach der Munition.Stradivari schrieb:Und es gab eingestellte Verfahren.
Meiner Meinung nach hat man ihn viel zu lange gewähren lassen.
Ja, ich kann mir schon vorstellen, dass er zwar seine registrierten Waffen abgegeben hat aber eben auch noch andere besaß oder sich beschaffte.
Da muss das Ordnungsamt eben mit Beamten unangemeldet vorbeikommen und sich vergewissern dass alles weg ist. Dass man dem durch Verstecken relativ leicht beikommt ist natürlich auch klar.
Die Ermittler gehen den Angaben zufolge davon aus, dass der 38-jährige Zugang zu den Waffen hatte.Quelle: https://www.welt.de/vermischtes/article236606897/Polizisten-erschossen-in-Kusel-Waffen-bei-Verdaechtigem-sichergestellt.html
Es ist kein direktes Verbot. Aufgrund von Tatsachen wird von der Behörde festgestellt, dass die Zuverlässigkeit nicht mehr gegeben ist. Damit wird die waffenrechtliche Erlaubnis widerrufen. Dem Betroffenen wird Frist gesetzt bis wann er sie zu veräußern hat. Z.B. 3 Monate. Sind dann alle veräußert, passiert nichts. Falls nicht kommt Besuch vom SEK.
Gestern hatte ich irgendwo mal gelesen, weiß nicht mehr wo, dass wohl auch seine Frau einen Waffenschein hat. Ob dem so ist, wer weiß. Ich vermute aber auch, dass irgendjemand im Umfeld legal Waffen besitzen darf u. er eben Zugriff hatte.
Bei illegalen Waffen würde sich die Frage doch nicht stellen, ob der TV Zugriff darauf hatte.
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/nach-mord-an-polizisten-in-kusel-was-jaeger-ueber-andreas-s-erzaehlen_aid-65858113
Der 38-Jährige soll demnach getrennt gelebt haben.Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/kusel-sulzbach-schuesse-polizisten-wissen-ueber-taeter-100.html
