Zwei Polizeibeamte in Rheinland-Pfalz erschossen

Also stand die Polizistin auf der Fahrerseite des TV Fahrzeugs? Ich habe mir es zwar quch so vorgestellt, aber eher weil es das übliche Bild ist, welches man von einer Kontrolle im Kopf hat.
Vllt hat dann einer der beiden TV schon alles erzählt, ansonsten wüsste man ja nicht wo die Polizistin wirklich gestanden hat.

Danke an alle die meine Fragen beantwortet haben, besonders zum TV Fahrzeug. Auf dem verlinkten Foto sieht man ja die defekte Scheibe. Würde ein Täter durch ein geschlossenes Fenster schiessen? Diese Frage ging mir jetzt mal als erstes durch den Kopf.

Ich hätte eigentlich auch gedacht, dass das KFZ Kennzeichen, gleich über Funk durchgegeben wird. Wurde dies nicht auch von dem User geschrieben, der Polizist ist? Ich finde den Post jetzt auf die Schnelle nicht. Sorry wenn ich hier was verwechsele.

Am Montag hatte die Polizei Kaiserslautern und Kusel öffentlich darum gebeten, die Montagsspaziergänge zu unterlassen, da man soviele Kräfte wie möglich für die Fahnung brauche. Jetzt höre ich nichts mehr bzgl einer Fahndung. Wurde schon was mitgeteilt, dass die 2 TV die einzigen TV seien? Wenn ich mich an Montag erinnere, war man sich da noch nicht sicher wieviele TV es seien

Starlightdust schrieb:Also stand die Polizistin auf der Fahrerseite des TV Fahrzeugs? Ich habe mir es zwar quch so vorgestellt, aber eher weil es das übliche Bild ist, welches man von einer Kontrolle im Kopf hat.

Es kann sein oder nicht, wir wissen es nicht. Die Polizei wird es wissen, aber man darf nicht zu früh Informationen, die Täterwissen sind, veröffentlichen.

Irgendwie ist es auch schwer vorstellbar: Wenn es so war, dann hätte der Schütze nicht auf den Polizeibeamten schießen können, da er sich im Fahrzeug mit der Waffe nur ganz langsam drehen konnte, die Polizistin war dann die kontrollierende und ihr Kollege hätte sie gesichert. Er hätte dann mit Sicherheit insa Fahrzeug feuern können bzw. schon vorher verdächtige Bewegungen beobachtet.

Auch kontrolliert man nicht unbedingt den Beifahrer zuerst.

Ja, möglich wäre das.
Möglich wäre, dass Polizistin durch das Fenster erschossen wurde. Möglich, dass es S. war oder V. vom Beifahrersitz.
Was sagt uns jetzt die Auffindsituation der Polizistin im Zusammenhang mit abgeklebten Fenster?
Möglich auch, dass Polizistin sich rückwärtig zu ihrem Fahrzeug befinden hat und S. ausstieg und sie von hinten in den Kopf schoss. Möglich, dass S. danach über Motorhaube auf Polizist schoss, der zurück schoss und das Fenster traf. Möglich auch, dass S. an V. vorbei durch das Fenster schoss.
Möglich auch, dass das Fenster einen Defekt hat und nicht mehr hoch ging. Möglich auch, dass die KTU es vorsorglich angeklebt hatte, da Blut oder ähnliches sich darauf befand.

Alles möglich. Und nun?

LaVallee schrieb:Alles möglich. Und nun?

Aber nicht alles gleich wahrscheinlich.

Die meisten, 14, Schüsse wurden durch den Beamten abgegeben. Aber nur 1 Schrotschuss. Das sagt schonmal etwas über Wahrscheinlichkeiten aus. Noch viel unwahrscheinlicher, dass das Fenster aufgrund einer anderen Ursache zu Bruch ging.

Ich lege mich hier nicht fest. Reines denken in Wahrscheinlichkeiten. Aber wir wissen es eben einfach nicht.

LaVallee schrieb:Was sagt uns jetzt die Auffindsituation der Polizistin im Zusammenhang mit abgeklebten Fenster?
Möglich auch, dass Polizistin sich rückwärtig zu ihrem Fahrzeug befinden hat und S. ausstieg und sie von hinten in den Kopf schoss. Möglich, dass S. danach über Motorhaube auf Polizist schoss, der zurück schoss und das Fenster traf. Möglich auch, dass S. an V. vorbei durch das Fenster schoss.
Möglich auch, dass das Fenster einen Defekt hat und nicht mehr hoch ging. Möglich auch, dass die KTU es vorsorglich angeklebt hatte, da Blut oder ähnliches sich darauf befand.

Alles möglich. Und nun?

Es ist auch möglich, dass das Fenster schon vor dem ganzen Kram kaputt und abgeklebt war und die Polizistin deswegen nicht wie gewohnt ans Beifahrerfenster gehen konnte um die Papiere des Beifahrers entgegenzunehmen, weil dieses sich nicht mehr öffnen lies.

Woher hast du die Information, dass die Schrotflinte nur einmal abgefeuert wurde?

LaVallee schrieb:Was sagt uns jetzt die Auffindsituation der Polizistin im Zusammenhang mit abgeklebten Fenster?

Also ich habe die Auffindesituation der Polizistin nicht mit dem abgeklebten Fenster in Zusammenhang gebracht. Das steht auch in dem von mir verlinkten Artikel nicht drin.

Da steht drin, dass sie sich neben der Fahrertür aufhält.
Bitte nicht durcheinander bringen.

UAPisEcht schrieb:Woher hast du die Information, dass die Schrotflinte nur einmal abgefeuert wurde?

Min. 1x, der Einzellader aber min. 4x.

Ich denke mal, dass die Flinte auch ein zweites Mal abgefeuert wurde, dann aber leer war.

Falls sie mehr als 2x abgefeuert wurde, dann waren es min. 2 Schützen.

Starlightdust schrieb:Jetzt höre ich nichts mehr bzgl einer Fahndung. Wurde schon was mitgeteilt, dass die 2 TV die einzigen TV seien? Wenn ich mich an Montag erinnere, war man sich da noch nicht sicher wieviele TV es seien

Die Fahndung nach weiteren möglichen Mittätern wurde bereits am Dienstag eingestellt:

12.05 Uhr: Fahndung nach Mittätern beendet

Die Polizei hat die Fahndung nach möglichen weiteren Mittätern eingestellt. Das hat das Polizeipräsidium Westpfalz dem SWR mitgeteilt. Zwar laufe aktuell keine konkrete Fahndung nach Personen, es werde jedoch weiter ermittelt. Nach wie vor könne nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Personen involviert waren.

Quelle: https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/rheinland-pfalz/polizisten-in-kusel-erschossen-verteidiger-mit-neuen-details_aid-65800943

Es gibt also keine konkreten Anhaltspunkte für weitere Beteiligte, diese können sich aber ggf. im weiteren Ermittlungsverlauf noch ergeben.

@bgeoweh
Sehr guter Ansatz. Allerdings nimmt die Polizistin keine Papiere am Beifahrersitz entgegen und dort wird auch nicht kontrolliert.

Für mich gibt es eigentlich nur einen logischen Schluß aufgrund bisher vorliegender bzw mir bekannter Informationen.

1. Polizistin hat Ausweiskontrolle vorgenommen
2. Polizistin wurde durch das geöffnete Fenster Fahrerseite frontal oder bei Rückkehr zum Polizeifahrzeug von hinten erschossen.
Hierzu sei gesagt, dass ich die 2 Variante für wahrscheinlicher halte, denn: Polizistin wurde mit Schrotflinte erschossen, diese wurde nur einmal abgefeuert, danach Wechsel zum Gewehr. Wäre Polizistin aus dem Fahrzeug heraus erschossen worden, hätte Polizist bei Absicherung an Beifahrerseite das Feuer erwidern können. Das spricht für mich für einen Schützen außerhalb des Fahrzeuges und auch dagegen, dass sich alle Personen außerhalb befunden haben. Auch da hätte der Polizist das Feuer direkt erwidern können, da Tatwaffe sichtbar gewesen wäre und ein Wechsel der Tatwaffen ja nach dem ersten Schuss mit Schrotflinte gefolgt hat.

Ich mutmaße, 1 Schütze und wie oben beschriebender Tathergang. Dafür spricht für mich auch, dass Polizist kein direktes Schussfeld hatte, sonst hätte mind 1 von 14 treffen müssen. TV hat jedoch mit 5 Schüssen 5 Treffer gesetzt...

JosephConrad schrieb:Immerhin soll der Polizist ja 17 Schuss abgegeben haben, d.h. er hat zwischendurch sein leeres Magazin gewechselt, aber nicht getroffen

Nur zur Klarstellung, der Polizist soll 14 Schuss abgegeben haben. Eine P99 hat 15 Schuss pro Magazin, ein Magazinwechsel hat also nicht stattgefunden. Ich denke die Tat war tatsächlich eine "Sekundensache". Die 14 Schuss kann man sehr hintereinander verschiessen.

Interessanter Artikel mit Bild das Fahrzeugs.

https://brf.be/international/1571031/

Durch die etwas seitliche Aufnahme und die offene linke Hecktür kann man sehen, dass die hinteren Türen mit Scheiben versehen waren und nicht geschlossen waren. Jemand hatte danach gefragt, wenn ich mich richtig erinnere.

Ein anderer Artikel spricht von

Das Fahrzeug des Verdächtigen war von Einschusslöchern übersät.

Quelle: https://alpspitzetagebuch.com/deutsche-staatsanwaelte-sagen-dass-die-verdaechtigen-des-doppelmordes-an-polizisten-moeglicherweise-gewildert-haben/

Auf den Bildern des Fahrzeugs konnte man das bislang nicht sehen.

Mir fällt auf, dass manche User sich darüber wundern, warum der Polizist zwar 14 Schüsse abgefeuert hat, aber keinen der Tatverdächtigen getroffen hat. Dafür könnte es meiner Meinung nachweinen einfache Erklärung geben: Wenn der Beamte durch einen der ersten auf ihn abgegebenen Schüsse schwer verletzt worden wäre, könnte er kaum noch in der Lage gewesen sein, gezielt zu schiessen. Dann wäre es ihm womöglich nur noch gelungen, den Transporter der Wilderer zu treffen.

jeba schrieb:Nur zur Klarstellung, der Polizist soll 14 Schuss abgegeben haben. Eine P99 hat 15 Schuss pro Magazin, ein Magazinwechsel hat also nicht stattgefunden. Ich denke die Tat war tatsächlich eine "Sekundensache". Die 14 Schuss kann man sehr hintereinander verschiessen.

Du hast Recht. Das hatte ich schon berichtigt. Leider kam diese Post bei der Löschwelle abhanden.

Der Polizist wurde ja auch von Schrotkugeln verletzt. Wie ich schon schrieb denke ich, er hat den 2. Schuss aus der Schrotflinte abbekommen und sich hinter das Polizeifahrzeug in Deckung gebracht und den Funkspruch abgesetzt. Von dort konnte mit der Pistole nicht viel ausrichten, da der Schütze seinerseits in Deckung war. Dann hatte er gegen das Gewehr mit Zielfernrohr und durchschlagender Munition keine Chance.

ihr Kollege, der ebenfalls, etwa zehn Minuten nach Absetzen seines Notrufes, nur noch ohne Bewusstsein aufgefunden werden konnte, wies vier Einschüsse auf. "Eine Kugel traf ihn in den Kopf, drei weitere Projektile durchschlugen seinen Körper." Neben einer Verletzung durch Schrotmunition habe der 29-Jährige auch Kugeln abbekommen.

Quelle: https://osthessen-news.de/n11663134/beide-tatverdachtigen-schossen-polizisten-per-kopfschuss-hingerichtet.html

wolki99 schrieb:Durch die etwas seitliche Aufnahme und die offene linke Hecktür kann man sehen, dass die hinteren Türen mit Scheiben versehen waren und nicht geschlossen waren.

Das ist ein etwas älterer Renault Master Kastenwagen.

Von der Größe, kann man sich den minimal größer wie einen allseits bekannten VW Bus (Bulli) vorstellen.

In so ein Fahrzeug kann man einiges rein bekommen und da dürfte wohl der immer wieder angeführte Vorwurf der gewerbsmäßigen Wilderei im großen Stil zutreffen.

Ich habe hier mal ein Vergleichsbild vom Hersteller:

Original anzeigen (0,4 MB)

So hat man eine gute Vorstellung um welches Fahrzeug es sich gehandelt hat.

Mit einem "normalen" PKW hat das nichts zu tun.

Forester schrieb:In so ein Fahrzeug kann man einiges rein bekommen und da dürfte wohl der immer wieder angeführte Vorwurf der gewerbsmäßigen Wilderei im großen Stil zutreffen.

Gottseidank gibt es ordentliche Gerichte die nicht jeden Schnellschuss mitmachen.

Nochmal: der TV hat bis Ende 2020 eine Bäckereikette mit einem Dutzend Filialen legal betrieben, seit 2017 auch noch einen angemeldeten Wildhandel. Erst Mitte-Ende 2020 ging das alles insolvent, wurde aber im Wesentlichen gerettet und in eine Auffanggesellschaft überführt, die von seiner Frau geführt wurde. 2021 hat er wohl wieder die Geschäftsführung übernommen.

Dass im Gesamtvermögen eines solchen nicht unerheblichen Betriebs irgendwo auch mehr als ein Liefer- oder Geschäftsfahrzeug existieren ist doch zu erwarten und sagt für sich erstmal gar nichts aus.

Wir wissen ja auch noch wenig zu den Eigentumsverhältnissen dieses Fahrzeugs, ob es ihm gehört oder ob er es nur regelmäßig benutzen konnte usw., das muss alles im Laufe der weiteren Ermittlungen geklärt werden.

JosephConrad schrieb:Gewehr mit Zielfernrohr und durchschlagender Munition keine Chance.

Eine andere Quelle beschreibt die beschlagnahmten Waffen, darunter war eine Repetierbüchse.

https://www.sueddeutsche.de/panorama/rheinland-pfalz-kusel-polizisten-verdaechtige-1.5519407

Nun ist ja Repetierbüchse und Einzellader baugleich bis auf das Magazin, früher wurden Repetierbüchsen häufig fälschlich als Einzellader auf WBKs eingetragen.

Auf der PK ging man von Einzellader aus, da unter den beschlagnahmten Waffen ein eben solcher gewesen wäre. Ob das nun die Tatwaffe war oder das Repetiergewehr kann nur die waffentechnische Untersuchung abklären. Es könnte sich aber auch um dieselbe Waffe handeln.

Auffällig ist, dass min. zwei Schrotschüsse abgegeben wurden. Die Flinte konnte mit zwei Schüssen geladen werden.
Ein Repetiergewehr hat normalerweise 4-5 Schüsse, müßte dann einzeln durch Nachrepetieren nachgeladen werden. Ein Einzellader muss entweder ähnlich wie ein Repetierer geladen werden, neue Munition müßte dann einzeln aus der Packung zugeführt werden, oder aber es handelt sich um eine Kipplaufwaffe als Einzellader, so wurde es auf der PK beschrieben.
Unklar ob es da im allgemeinen um die Funktionsweise eines Einzelladers ging oder um die mutmaßliche Tatwaffe. Fakt ist, dass solche Einzellader im Bestand absolute Exoten sind und ca. 100x so selten wie Repetiergewehre sind.

Auch von Täterseite wurden damit alle Waffen leer geschossen.

bgeoweh schrieb:Dass im Gesamtvermögen eines solchen nicht unerheblichen Betriebs irgendwo auch mehr als ein Liefer- oder Geschäftsfahrzeug existieren ist doch zu erwarten und sagt für sich erstmal gar nichts aus.

Das Verfahren wegen gewerbsmäßiger Wilderei wurde ja laut Presse schon eröffnet. Tonnenweise aufgefundenes Wildfleisch und Unterlagen über Einnahmen von ca. 40000€ sind doch recht eindeutige Hinweise.
Auch wenn der Besitz solcher Fahrzeuge in einer Bäckerei nicht ungewöhnlich ist, sagt das dann im Zusammenhang mit den Massen an Wild doch einiges aus.

Ich frage mich die ganze Zeit, ob es normal sein kann, solche Waffen GELADEN im Fahrzeug mitzuführen?

Und das NACH der (illegalen) Jagd?

Ich habe von Waffen keine Ahnung.

Kann das vieleicht jemand erklären, ob man die Schrotflinte, Einzellader und was hier noch alles in Frage kommt "geladen" mitführt, normalerweise?

Oder muss man davon ausgehen, dass die Waffen während der Kontrolle und somit kurz vor dem Benutzen von den Tätern geladen wurden?