8-jähriges Mädchen tot in Wald bei Bern gefunden

Fraukie schrieb:Hier darf man auch nicht einfach Häuser durchsuchen oder gar versiegeln und braucht eine Reihe von Papierkrams um so etwas gegen den Willen der Bewohner durchzusetzen.

Das ist sicher richtig.
Wenn meinem Kind etwas zugestoßen wäre, würde ich wahrscheinlich in der Aufregung nicht auf die Idee kommen und nach Papieren zu fragen. Vorausgesetzt man ist sich keiner eigenen Schuld bewusst.

Fraukie schrieb:Aber Eltern/Angehörige vermisster Kinder können eben auch sagen "Sparen wir uns den Papierkram, kommen sie einfach rein und gucken sie ob sie irgendwas finden das bei der Aufklärung hilft

Genau, man wird hilfsbereit sein und Interesse an der Aufklärung haben.

Fraukie schrieb:Würde es sich um mein Kind handeln würde ich der Polizei/Spurensicherung alles unterschreiben was helfen könnte zu klären was passiert ist, Kram packen und sowieso lieber überall sein als in der Wohnung

Oder etwa in der Art.

elas9854 schrieb:Wenn meinem Kind etwas zugestoßen wäre, würde ich wahrscheinlich in der Aufregung nicht auf die Idee kommen und nach Papieren zu fragen. Vorausgesetzt man ist sich keiner eigenen Schuld bewusst.

Wer sagt denn, dass die Polizei nicht die erforderlichen Papiere hat? Ich schrieb nur, dass sich der Rechtsweg in der Schweiz anders gestaltet als in Deutschland. Aber die in der Schweiz geltenden Gesetze werden ganz gewiss richtig angewendet in so einem Fall. Würde mich wundern, wenn nicht.

Laura_Maelle schrieb:Wer sagt denn, dass die Polizei nicht die erforderlichen Papiere hat? Ich schrieb nur, dass sich der Rechtsweg in der Schweiz anders gestaltet als in Deutschland.

Richtig, und egal ob in CH oder in D, die Truppe der Kriminaltechniker mitsamt ihrem Equipment wird sich kaum auf den Weg machen, ohne die notwendigen Papiere in Händen zu halten. Die rennen nicht einfach so los in der Hoffnung, man wird sie schon reinlassen in das zu untersuchende Objekt.

Hier noch ein insgesamt recht lesenswerter Artikel.

https://www.20min.ch/story/ueber-95-prozent-der-toetungsdelikte-an-kindern-werden-aufgeklaert-227552756474

Der aktuelle Stand der Ermittlungen lautet aber nach wie vor:

Die Kapo bestätigt aber am Freitagmorgen, dass auch ein tragisches Ereignis nach wie vor nicht auszuschliessen ist.

Falls die verhaftete Person noch minderjährig sein sollte, werden wir nicht mehr viel erfahren, denn dann läuft es mit erhöhtem Datenschutz über die Jugendanwaltschaft und dort läuft das ganz anders als im Strafrecht für Erwachsene und auch anders als beim Jugendstrafrecht in Deutschland.

emz schrieb:Der aktuelle Stand der Ermittlungen lautet aber nach wie vor:
Die Kapo bestätigt aber am Freitagmorgen, dass auch ein tragisches Ereignis nach wie vor nicht auszuschliessen ist.

Ja, eben, deshalb klingt das für mich nach vorsätzlicher Tötung mit Eventualvorsatz durch "Tod des Mädchens in Kauf nehmen", also etwas mehr als fahrlässige Tötung, aber weniger als Mord oder Totschlag.

Das könnte z. B. der Fall sein, wenn sich eine Obhutsperson total betrinkt und sich selbst so in eine Lage versetzt, dass sie nicht mehr die Obhutspflicht wahrnehmen kann.

Festgenommen wurde eine 30 Jahre alte Frau.


https://www.google.com/amp/s/amp.blick.ch/schweiz/bern/maedchen-in-koeniz-be-getoetet-lisa-m-8-getoetet-tatverdaechtige-ist-frau-30-id17206263.html

Sehr interessant in dem oben verlinkten Artikel

Klar ist: Die Mutter von Lisa M. ist 30 Jahre alt. Und: Von ihr fehlt jede Spur. Arbeitskollegen können sie nicht erreichen. Niemand weiss, wo sie ist. Zuletzt wurde sie gesehen, wie sie am Dienstag mit der Achtjährigen in den Wald ging. Wenig später wurde die Leiche des kleinen Mädchens gefunden.

Quelle: https://www.google.com/amp/s/amp.blick.ch/schweiz/bern/maedchen-in-koeniz-be-getoetet-lisa-m-8-getoetet-tatverdaechtige-ist-frau-30-id17206263.html

Wenn die Berichterstattung nicht wirklich sehr irreführend ist, wird damit ja schon ein Zusammenhang mit der Mutter der Kleinen und der "30 jährigen Frau" suggeriert, die verhaftet wurde. Auch daß man sich so gar nicht dazu äußern wollte und will, in welchem Verhältnis die TV zum Kind stand, fand ich gestern schon eigenartig. Dazu die versiegelte Wohnung, die Auffindung von Lisa durch Mutter und Oma...

Neu war für mich, daß die Mutter noch gesehen worden sein soll, als sie MIT dem Kind in den Wald ging, das wirft ja auch ein völlig neues Licht auf die Sache. Leider befürchte ich nun wirklich, daß meine Gedanken von Anfang an in die richtige Richtung gingen und "Umfeld des Kindes" hier sehr eng gefaßt werden kann.

@Photographer73
Zumindest lenkt der Artikel ganz klar auf die Mutter, besonders das "30 Jahre alt" deutet darauf hin und dass die Ermittler so gar nichts preisgeben.

Der Satz aus dem Link von @jabitte

jabitte schrieb:Von ihr fehlt jede Spur. Arbeitskollegen können sie nicht erreichen. Niemand weiss, wo sie ist.

Ist aber auch irgendwie irreführend. Wenn mein Kind tot aufgefunden wurde, gehe ich möglicherweise auch nicht ans Telefon, wenn irgendwelche Arbeitskollegen versuchen mich zu erreichen. Das Kind ist tot, die absolute Ausnahmesituation.

Aber ja, es deutet dennoch alles in diese eine Richtung, das will ich nicht bestreiten.

Laura_Maelle schrieb:Ja, eben, deshalb klingt das für mich nach vorsätzlicher Tötung mit Eventualvorsatz durch "Tod des Mädchens in Kauf nehmen", also etwas mehr als fahrlässige Tötung, aber weniger als Mord oder Totschlag.

Ich frage mich echt, wie du auf diese Idee kommst? Das Mädchen hatte schwere Kopfverletzungen, wieso sollte da irgendwie eine eventualvorsätzliche Tötung durch Unterlassung in Frage kommen?

emz schrieb:Bei der letzten festgestellten Sichtung durch den Spaziergänger mit Hund war das Mädchen offensichtlich allein.
Wann und wo der Verhaftete und das Mädchen aufeinandertrafen, scheint Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen zu sein.

Meines Wissens ist diese Sichtung aber nicht bestätigt, sondern stand lediglich in einem Pressebericht.

Garza schrieb:Meines Wissens ist diese Sichtung aber nicht bestätigt, sondern stand lediglich in einem Pressebericht.

Meines Wissens nach bezieht sich allerdings die Polizei auf die von dem Spaziergänger mit Hund genannte Uhrzeit. Insofern sehe ich seine Aussage als gesichert an.

https://www.srf.ch/news/schweiz/todesfall-in-koeniz-be-getoetetes-maedchen-staatsanwaltschaft-verdaechtigt-30-jaehrige

Getötetes Mädchen: Staatsanwaltschaft verdächtigt 30-Jährige

Heute, 15:25 Uhr

Die Staatsanwaltschaft werde einen Antrag auf Untersuchungshaft stellen. Das teilten die Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland und die Berner Kantonspolizei am Freitag mit. Die Person aus dem Umfeld des Kindes wurde am Tag zuvor festgenommen. In welchem Verhältnis sie zum Kind stand, gibt die Polizei aus Persönlichkeitsschutz nicht bekannt.

Pony2.4 schrieb:Zumindest lenkt der Artikel ganz klar auf die Mutter, besonders das "30 Jahre alt" deutet darauf hin und dass die Ermittler so gar nichts preisgeben.

Eben. Das geht schon sehr in eine bestimmte Richtung, auch gerade wenn man die anderen Punkte hinzunimmt. Sollte das einfach nur eine völlig beschissene Berichterstattung sein, wären diese Andeutungen schon sehr heftig.

Pony2.4 schrieb:Ist aber auch irgendwie irreführend. Wenn mein Kind tot aufgefunden wurde, gehe ich möglicherweise auch nicht ans Telefon, wenn irgendwelche Arbeitskollegen versuchen mich zu erreichen. Das Kind ist tot, die absolute Ausnahmesituation.

Daran bin ich auch hängengeblieben, da hast du Recht. Wahrscheinlich ist es in so einer Situation nicht ungewöhnlich, daß man für fast niemanden erreichbar ist. Auf der anderen Seite könnte auch das natürlich wieder ein Hinweis darauf sein, daß sie verhaftet wurde, dann wäre sie logischerweise auch nicht erreichbar... Vielleicht gab es auch eine Nachrichtensperre und die Presse eiert deshalb so rum und beschränkt sich auf krypische Andeutungen. :ask:

Sollte die Sichtung von den Behörden noch offiziell bestätigt werden, wäre das mAn das letzte Puzzleteil. Das Zeitfenster war sowieso sehr eng. Um 16.51 wurde die Kleine von dem Jungen/Mann mit dem Hund gesehen. Kurz nach 19 Uhr wurde die Leiche bereits entdeckt. Dazwischen noch ein evt. Gang mit der Mutter in den Wald, was voraussetzt, daß sie von dort erstmal wieder zurückgekommen sein muß. Da paßt eigentlich keine Begegnung mit einem "Fremden" mehr rein.

Garza schrieb:, wieso sollte da irgendwie eine eventualvorsätzliche Tötung durch Unterlassung in Frage kommen?

Wieso nicht? Warst Du dabei?

Laura_Maelle schrieb:Wieso nicht? Warst Du dabei?

Weil es rechtlich völlig absurd ist.

Garza schrieb:Weil es rechtlich völlig absurd ist.

Schweizer Recht ist nicht Deutsches Recht. Ich hatte ja entsprechende Links gegeben, lies mal nach.

Photographer73 schrieb:Um 16.51 wurde die Kleine von dem Jungen/Mann mit dem Hund gesehen. Kurz nach 19 Uhr wurde die Leiche bereits entdeckt. Dazwischen noch ein evt. Gang mit der Mutter in den Wald, was voraussetzt, daß sie von dort erstmal wieder zurückgekommen sein muß. Da paßt eigentlich keine Begegnung mit einem "Fremden" mehr rein.

Das sehe ich auch so, auch weil dann gleich beide Mütter, also Mutter und Großmutter, die Kleine aufgefunden haben. Das klingt eher nach einem Familiendrama. Also wenn die Mutter das Kind wirklich vorsätzlich getötet hat, dann wahrscheinlich aufgrund einer Ausnahmesituation, in der sie nicht mehr vernünftig denken konnte. Zum Beispiel wegen Drogeneinfluss.

Garza schrieb:Das Mädchen hatte schwere Kopfverletzungen

Ich kann dazu nichts finden, kannst du bitte entsprechendes verlinken?

Garza schrieb:Das Mädchen hatte schwere Kopfverletzungen, wieso sollte da irgendwie eine eventualvorsätzliche Tötung durch Unterlassung in Frage kommen?

Kind klettert auf einen Baum oder Turnt auf einem Felsen rum und stürzt, fällt unglücklich und Die Begleitperson läuft weg um Hilfe zu holen. Wird ja immer noch gesagt sie Untersuchen wie die Verletzungen entstanden.
Unter Schock reagieren einige seltsam. Ein Unfallopfer dem ich erste Hilfe geleistet habe wollte ein Telefon, gab ihm mein Handy und er wollte ein Pizzaservice anrufen , nicht seine Familie.
Ich warte erst mal ab bis es was offizielles zur Todesursache gibt, wobei die Uhaft schon genug Aussagt, aber solange nicht mehr öffentlich bekannt wird ist alles nur Spekulation.

Geplanter erweiterter Suizid(versuch) wäre auch denkbar, da die Mutter laut Blick gerade von ihrem lebenslangen Partner verlassen wurde. Mutter und Kind sollen ja laut Blick-Zeugin eine sehr liebevolle Beziehung gehabt haben. Gerade dann besteht aber das Risiko, dass der aktive Elternteil glaubt, das Kind könne nicht allein weiterleben und müsse mitgehen nach Drüben. Vielleicht hat die Mutter dann noch die Großmutter bzw. ihre Mutter angerufen, die dazurannte und die Notfallärztin alarmierte.

Eine solche Konstellation mit Großeltern-Mutter-Kind(er) gab es auch schon in der Schweiz mit gleichem Ausgang.