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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

1.389 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Aktenzeichen, Erschossen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

15.06.2022 um 18:49
Bleibt sachlich und unterlasst den Userbezug und die Beleidigungen.

Auch solltet ihr langsam mal wieder eure Phantasie zügeln und bei den Fakten bleiben.

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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

15.06.2022 um 19:14
1994 gab es schon ISDN. Theoretisch wären eingehende Rufnummernnachweise möglich gewesen. In einem normalen Geschäftsbetrieb macht es bei zusätzlicher Faxnutzung durchaus Sinn. Ob AL ISDN hatte ist nicht bekannt, aber der Anrufer nutzte wohl seinen Privatanschluss wie man den Hintergrundgeräuschen entnehmen konnte. Der Täter führte ein Gespräch mit falschem Namen und im Hintergrund hört man eine Frau. Dann wird schnell aufgelegt. Für mich wirkt das alles abstrus. Dann nennt er Grömitz, was auch ein Fehler gewesen sein könnte. Unverfänglicher wäre doch Hamburg oder sonstwas gewesen. Die Diskussion um Grömitz ist schon nachvollziehbar weil es doch eher kein gewöhnlicher Ortsname im herkömmlichen Sinne ist um eine Abwesenheit zu erklären.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

15.06.2022 um 19:46
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Die Diskussion um Grömitz ist schon nachvollziehbar weil es doch eher kein gewöhnlicher Ortsname im herkömmlichen Sinne ist um eine Abwesenheit zu erklären.
In Lenste/Grömitz unterhält die Stadt Braunschweig einen Kinder- und Jugendzeltplatz, siehe diesen Beitrag von @Weststadt:
Die Ferieninstitution für die Kinder aus dem Braunschweiger Raum feierte 2013 ein großes Jubiläum. Seit dem Jahre 1963 wurde hier Geschichte geschrieben. Dieser Zeltplatz ist wegen seiner Tradition fast jedem Braunschweiger ein Begriff. Einige Eindrücke von dieser Institution und der Entwicklung von früher bis heute sind im Video dargestellt.
Quelle: https://www.braunschweig.de/zeltplatz-lenste/zeltplatz.php

Zur "Auftragskiller" Diskussion. Es ist ja nicht so, dass ein Betrag x bezahlt wird bei einem Auftragsmord und damit hat es sich. Vielmehr ist davon auszugehen, dass eine lebenslange gegenseitige Abhängigkeit besteht. Weit mehr also als ein etwaiger Geldbetrag, der womöglich gezahlt wurde, ungeachtet dessen, ob es sich hier um einen Auftragsmord handelt. Wäre aber möglich.

Eine wie auch immer geartete Mitwisserschaft könnte ich mir bei diesem Fall vorstellen. Zumindest, wenn man dem Filmfall folgt, wurde das Fluchtfahrzeug, mutmaßlich ein dunkler Audi, von einer weiteren Person gefahren. Einen, maximal zwei Mitwisser könnte es geben. Bei mehr Mitwissern steigt einfach das Risiko, dass jemand kalte Füße bekommt und die Sache auffliegt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

15.06.2022 um 20:56
Zitat von sören42sören42 schrieb:Bei mehr Mitwissern steigt einfach das Risiko, dass jemand kalte Füße bekommt und die Sache auffliegt.
Ja, das stimmt schon, obwohl jeder weiss, dass er auf das Stillschweigen der anderen angewiesen ist, denn sonst wandern alle Beteiligten in den Knast.

Was mich selber bei der Auftragsmörder-Theorie stört, ist, dass es eher schwierig ist überhaupt mit solchen Personen in Kontakt zu kommen, ohne dass man selber schon halbwegs im kriminellen Milieu ist. Zudem gab es im 1994 noch kein Darknet o.ä.

Etwas, dass mich aber beschäftigt ist die Tatsache, dass man AL töten kann, ohne ihn zu kennen, ohne ihn jemals gesehen zu haben. Und zwar einfach, indem man seinen auffälligen Wagen nachts um 22 Uhr an einen abgelegenen Ort lotst. Klar, ein Auftragsmörder würde typischerweise so vorgehen, aber vielleicht gibt es noch andere Personen, auf die das zutrifft? Ich kann aber nicht sagen, wer das sein könnte und in was für einem Zusammenhang.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

15.06.2022 um 22:48
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:Sportwaffen mit Kaliber .22.
Sind Sportwaffen nicht registriert ?


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

15.06.2022 um 23:53
Ich frag mich die ganze Zeit ob der Anruf von Frau Lomeier überhaupt von einem Privatanschlusd erfolgte, oder ob nicht aus einer Telefonzelle telefoniert wurde. Wenn da grad jemand vorbei ging und laut sprach, dann hätte man das durchaus hören können.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 00:22
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Ich frag mich die ganze Zeit ob der Anruf von Frau Lomeier überhaupt von einem Privatanschlusd erfolgte, oder ob nicht aus einer Telefonzelle telefoniert wurde. Wenn da grad jemand vorbei ging und laut sprach, dann hätte man das durchaus hören können.
Das stimmt wohl. Allerdings hört sich zumindest das Husten ganz und gar nicht danach an. Ich kann es schlecht beschreiben, es ist so ein Hall wie in einem (kleinen) Zimmer.
Zitat von swandiveswandive schrieb:Etwas, dass mich aber beschäftigt ist die Tatsache, dass man AL töten kann, ohne ihn zu kennen, ohne ihn jemals gesehen zu haben. Und zwar einfach, indem man seinen auffälligen Wagen nachts um 22 Uhr an einen abgelegenen Ort lotst.
Das wäre denkbar. Allerdings ist es irgendwie erwartbar, wenn man jemanden spät abends an abgelegene Orte lockt, dass sich derjenige dann auch im Fahrzeug befindet. Dafür würde auch das Kennzeichen genügen, wenn es sich um ein unauffälliges Fahrzeug gehandelt hätte. Es kann natürlich auch so gewesen sein, dass man AL täterseitig sehr wohl kannte.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 00:53
Übrigens hier mal ein Bericht von einem ehemaligen Soldaten über die Vor- und Nachteile des .22 Kalibers:
Über den Kaliber .22 machen sich tatsächlich oft Leute lustig, aber das sind dann meistens solche, die ihre Waffe wahrscheinlich unbewusst als eine Kompensation für ein bestimmtes, bei ihnen unterentwickeltes Körperteil betrachten.

Mir fallen da zwei Berufsgruppen ein, die Pistolen im Kaliber .22 benutzen: sogenannte Air Marshals und der israelische Geheimdienst.

Bewaffnete Flugbegleiter oder Air Marshals benutzen kleinkalibrige Waffen damit es bei einem eventuellen Gebrauch der Schusswaffe im Flugzeug nicht zu einer Beschädigung der Außenhaut und damit zu einem, oft katastrophalen, Druckabfall kommen kann.
Der israelische Geheimdienst benutzt für die Mordanschläge seiner Kidon Kommandos oft italienische Beretta Pistolen im Kaliber .22. Der Vorteil ist, dass diese Waffen relativ kompakt sind und weniger Lärm machen, als zum Beispiel eine Pistole im Kaliber 9 mm. Man braucht sich nichts in die Ohren zu stopfen und die Schüsse erregen weniger Aufsehen. Außerdem ist das Kaliber .22 gut für Knalldämpfer (im Volksmund auch Schalldämpfer genannt) geeignet, da so ein Geschoss langsamer fliegt und damit den Knalldämpfer schont.
Natürlich ist ein größeres Kaliber wirksamer und deshalb verwenden Polizei und Militär auch keine .22er Waffen. Auf dem Schlachtfeld ist es ja ziemlich egal, wie viel Lärm so eine Pistole macht. Außerdem muss man bei einer .22er Waffe schon genau zielen, wenn man eine Person stoppen will. Die fehlende “Mann-Stopwirkung” ist ja selbst bei dem größeren 7.65 mm Pistolen (prominentes Beispiel: James Bond) ein Problem. Es gibt da Fälle, wo Leute sogar nach mehreren Körpertreffern nicht gestoppt werden konnten.

Deshalb muss man bei einer Waffe im Kaliber .22 ziemlich genau schießen und auch vitale Körperpunkte treffen. Die Israelis schießen ihren Opfern deshalb immer zweimal in den Kopf.



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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 01:01
@swandive
Kannst du bitte die Quelle posten? Dankeschön.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 01:04
War glaub hier: https://de.quora.com/Sind-Kaliber-22-Kugeln-Menschen-gegen%C3%BCber-gef%C3%A4hrlich

Kaliber .22 ist schon eher unüblich.

Schaue auch grad diesen Fall: https://www.youtube.com/watch?v=xBgqPdTegXM (Video: True Crime: Die Schmugglerin | Morddeutschland | NDR Doku)
Das ist ein Auftragsmord in Braunschweig (!) wobei hier Profikiller am Werk sind. Kaliber 7.62 mit Schalldämpfer.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 18:12
Wobei wir wieder beim Thema Osten angelangt sind.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 18:36
Zitat von duvalduval schrieb:Wobei wir wieder beim Thema Osten angelangt sind.
Ja, aber die im verlinkten Schmugglerin-Fall gezeigte Vorgehensweise ist ja nun von einer ganz anderen Natur. Da wird nicht ein Treffen mit einer fiktiven Auftraggeberin langwierig per Telefon angebahnt - die Täter im verlinkten Fall bekommen Auftrag und Geld, fahren hin, vertreiben sich ein wenig die Zeit in der Tanke und schlagen zu, obwohl im Nebengelass der Ehemann nebst seinem Freund vor Ort sind. Weil der Zeitpunkt für sie stimmt.

Das ist für unseren Fall, einfach als Vergleich, insofern wertvoll, weil man hier an einem realen Fall sieht, wie osteuropäische Auftragsmörder tatsächlich vorgehen. Absolut unterschiedlich. Tatwaffe ist eine russische Militärpistole und kein KK-Gewehr o.ä. aus dem (niedersächsischen?) Schützenverein.

Allerdings: Heute gibt es überall Kameras, der Zoll war sowieso wegen einer Observation im Gebäude gegenüber. Die polnischen Auftragsmörder wurden gefasst und verurteilt; der Heidkrug-Mörder musste sich bis heute nicht verantworten.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 20:20
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:ein Treffen mit einer fiktiven Auftraggeberin langwierig per Telefon angebahnt
Dieser Täter hat Lust dazu, Leute am Telefon hereinzulegen mit dem von Jürgen von der Lippe ins Lächerliche gezogenen Lohmeier-Namen nach dem Motto: Wer nicht merkt, dass diese Lohmeier ein Fake ist, ist selbst Schuld. Das Hereinlegen von Leuten muss dem Täter sehr geläufig sein. Er hatte eine so gute Geschichte aufgebaut, dass A. Linzmaier ihm Glauben schenkte oder zumindest neugierig auf ein Treffen wurde.

Aufwändig ist das Vorgehen nicht für den Täter. Es sind nur ein paar geschickte Anrufe, die er tätigen muss. Dabei kann er Ort und Zeit für den Anruf wählen, wie es ihm in seinen Tagesablauf passt. Die Anrufe sind wahrscheinlich so etwas wie ein Lebenselixier für ihn, so wie für Jürgen von der Lippe seine Beiträge vor Publikum auch ein Lebenselixier sind. Ich stelle mir vor, dass der Täter Notizen in seinem Notizbuch macht, damit er den Faden nicht verliert zu Linzmaier. Er wird sich Persönliches von Linzmaier notiert haben, um so geschickt immer wieder an ihn andocken zu können. Körpersprachlich zeigte der Schauspieler für Linzmaier ein Wohlbefinden, als er mit Frau Lomeier sprach. Linzmaier wirkte ganz lebendig und zugewandt am Telefon, als er mit ihr sprach. Sicher wurde er so vom Buchhalter gesehen.

***********
Zitat von Enterprise1701Enterprise1701 schrieb:1994 gab es schon ISDN.
Daran habe ich auch gedacht. AL könnte doch Verbindungsnachweise archiviert haben. Natürlich hat die Polizei da keine Frau Lomeier gefunden. Aber falls es Verbindungsnachweise gibt, dann wäre die Nummer des Täters gespeichert, falls er einmal von zu Hause aus angerufen hätte und nicht von einer Telefonzelle aus.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 20:54
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Vorgehensweise ist ja nun von einer ganz anderen Natur.
Ja, ich fand es einfach einen bemerkenswerten Zufall, dass ausgerechnet wieder Braunschweig und Polen vorkommt. Aber natürlich, dieser Fall ist von einer ganz anderen Grössenordnung, da ist auch die litauische Zigarettenmafia involviert.

Ironie ist einfach: Das waren eigentlich Profikiller und wurden geschnappt, während der Amateur-Killer im Heidkrug-Mord immer noch frei rumläuft.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 21:04
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Enterprise1701 schrieb:
1994 gab es schon ISDN.

Daran habe ich auch gedacht. AL könnte doch Verbindungsnachweise archiviert haben. Natürlich hat die Polizei da keine Frau Lomeier gefunden. Aber falls es Verbindungsnachweise gibt, dann wäre die Nummer des Täters gespeichert, falls er einmal von zu Hause aus angerufen hätte und nicht von einer Telefonzelle aus.
das war eine Übergangszeit verschiedener Technologien. Im schlechten Fall war der Anschluss auf "alter Technik" - dann wurden nur Zählimpulse hinterlegt (was eben für eine Abrechnung/Rechnungsstellung) nötig war bzw. für eine (umgangssprachlich) Fangschaltung hätte man diese vorher einrichten müssen, was ja aber einen konkreten Verdacht bedingt hätte.

Wenn der Anschluss (das kann ja durchaus sein) also schon auf "neuer Technik" geschaltet war kann man nur mutmaßen, dass die Recherche versäumt wurde.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 21:23
Zitat von sören42sören42 schrieb:Allerdings hört sich zumindest das Husten ganz und gar nicht danach an. Ich kann es schlecht beschreiben, es ist so ein Hall wie in einem (kleinen) Zimmer.
Ja, die beiden Frauenworte im Hintergrund hören sich deutlich nach einem Zimmer an.

Weil das "Husten" hier wieder erwähnt wird: Ich habe mich nochmal ausführlicher mit der Aufnahme beschäftigt, sie mehrfach über Lautsprecher oder Kopfhörer angehört und sie in ein Audioprogramm importiert, um ein paar Details besser vergleichen zu können.
Das (bei 00:14) ist kein menschliches Husten, sondern ein merkwürdiges Störgeräusch. Bis zu diesem Geräusch klingt der Anfang der 2. Aufnahme etwas anders als die erste Aufnahme. Das war auch schon @Kommissar aufgefallen, der am 17.05. eine leicht geänderte Version eingestellt hatte (mit geänderter Geschwindigkeit).
Am Beginn der 2. Aufnahme hört sich die Stimme etwas klarer an, man kann auch das "Lomeier" gut verstehen. Dann kommt dieses Störgeräusch, und danach klingt die Stimme wieder etwas "kratziger". (Das sind natürlich nur Nuancen, ich hoffe, ich habe mich da nicht verhört).

Anhand solcher Details vermute ich doch, daß derjenige etwas zur Stimmverfremdung benutzt haben könnte. Bestimmt kein Profigerät, das man innerhalb einer Tonanlage betreibt. Es könnte auch etwas ganz Simples sein, es gibt ja sogar "Spielzeuge" in Art eines kleinen Megaphons, wo man auf verschiedene Stimmen schalten kann? Allerdings besteht bei solchen Geräten die Gefahr, daß es zu stark verfremdet klingt.
Man kann auch mit diversen einfachen Mitteln seine Stimme etwas verstellen (vorausgesetzt, der Hörer kennt einen nicht zu gut), ich habe auch mal selbst angefangen, es auszuprobieren. Allein schon wenn man sich fest die Nase zuhält und sich Mühe gibt, langsam und abgehackt und auch höher als normalerweise zu reden, kann man schon etwas Verfremdung erreichen. Dies nur als Beispiel, der Phantasie und Experimentierfreude sind da keine Grenzen gesetzt.
Daß man etwas über die Sprechmuschel des Telefons gelegt hat, scheidet wohl aus, denn die Frauenworte im Hintergrund klingen ja völlig unverfremdet.

Also wäre möglich, daß der Anrufer irgendein (wenn auch primitives) Gerät zur Verfremdung seiner Stimme benutzt hat, und daß beim 2. Anruf bei dem Geräusch vielleicht von ihm noch etwas nachkorrigiert wurde? Daß die Stimme so etwas "zerriges" und kratziges mit Störgeräuschen hat, ist mMn nicht der Aufnahmequalität der Kassette geschuldet - denn die beiden Frauenworte im Hintergrund klingen ja eigentlich "normal"...
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Dieser Täter hat Lust dazu, Leute am Telefon hereinzulegen mit dem von Jürgen von der Lippe ins Lächerliche gezogenen Lohmeier-Namen nach dem Motto: Wer nicht merkt, dass diese Lohmeier ein Fake ist, ist selbst Schuld. Das Hereinlegen von Leuten muss dem Täter sehr geläufig sein
Das kann ich mir auch gut vorstellen. Wenn er irgend so eine Apparatur besaß, hat es ihm bestimmt auch Spaß gemacht, sie nicht nur einmal zu benutzen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 21:25
Zitat von ulricht856ulricht856 schrieb:Wenn der Anschluss (das kann ja durchaus sein) also schon auf "neuer Technik" geschaltet war kann man nur mutmaßen, dass die Recherche versäumt wurde.
Aber wie ist es denn, wenn der Anrufer noch alte Technik hatte- ich kann mich erinnern, dass um 99 herum meine Telefonnummer bei meinen Eltern auf dem ISDN-Telefon nicht angezeigt wurde, weil ich noch einen alten, analogen Anschluss hatte. Wenn das normal war (und zumal noch ein paar Jahre früher), dann hätte der Täter u. U. sicher sein können, dass seine Nummer nicht gespeichert wird, selbst wenn AL schon ISDN hatte (was ja nicht gesagt ist- es hat sich ja eigentlich erst mit dem Internet so richtig durchgesetzt).

Dann wäre auch die "Befürchtung"
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:AL könnte doch Verbindungsnachweise archiviert haben.
für den Täter nicht nötig gewesen.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 21:45
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber wie ist es denn, wenn der Anrufer noch alte Technik hatte- ich kann mich erinnern, dass um 99 herum meine Telefonnummer bei meinen Eltern auf dem ISDN-Telefon nicht angezeigt wurde, weil ich noch einen alten, analogen Anschluss hatte. Wenn das normal war (und zumal noch ein paar Jahre früher), dann hätte der Täter u. U. sicher sein können, dass seine Nummer nicht gespeichert wird, selbst wenn AL schon ISDN hatte (was ja nicht gesagt ist- es hat sich ja eigentlich erst mit dem Internet so richtig durchgesetzt).
Das wäre gut vorstellbar. Wenn der Anrufer wusste, dass er einen solchen Anschluss hatte, wusste er, dass man bei AL nichts erkennen kann.
Zitat von saborsabor schrieb:Also wäre möglich, daß der Anrufer irgendein (wenn auch primitives) Gerät zur Verfremdung seiner Stimme benutzt hat, und daß beim 2. Anruf bei dem Geräusch vielleicht von ihm noch etwas nachkorrigiert wurde? Daß die Stimme so etwas "zerriges" und kratziges mit Störgeräuschen hat, ist mMn nicht der Aufnahmequalität der Kassette geschuldet - denn die beiden Frauenworte im Hintergrund klingen ja eigentlich "normal"...
@sabor
Da verstehe ich dann aber nicht, wie das funktioniert. Wenn was davor geschaltet ist, kann das Gerät doch nicht erkennen, dass die eine Stimme verfremdet wird, die andere aber nicht? Oder meinst du, es wurde vorher aufgenommen, verfremdet, wieder aufgenommen und das Verfremdete dann einfach nur abgespielt? Dann wäre die Frauenstimme normal. Aber wie passt das dann zu den Telefonaten, wo der AB nicht im Spiel war? Da gab es ja einen Dialog, und wenn die Stimme da anders klang, wäre es doch vermutlich aufgefallen?
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Dieser Täter hat Lust dazu, Leute am Telefon hereinzulegen mit dem von Jürgen von der Lippe ins Lächerliche gezogenen Lohmeier-Namen nach dem Motto: Wer nicht merkt, dass diese Lohmeier ein Fake ist, ist selbst Schuld.
Denkbar ist, dass die Konnotation mit der Figur aus Jürgen von der Lippes Bühnenprogramm
als autobiographisch dargebotene fiktive Szenen aus seiner Kinder- und Jugendzeit, meist mit der Kernfigur Udo Lohmeier – seinem erfundenen Erzfeind aus frühen Tagen
Quelle: Wikipedia: Jürgen von der Lippe
eigene Hervorhebung

vom Täter beabsichtigt war.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 21:51
Zitat von sören42sören42 schrieb:Das wäre gut vorstellbar. Wenn der Anrufer wusste, dass er einen solchen Anschluss hatte, wusste er, dass man bei AL nichts erkennen kann.
Oder dass der Anrufer bewusst einen Anschluss genommen hat, bei dem er das wusste. Und dabei in Kauf nehmen musste, dass er ggf. gestört wird, wie es das Hintergrundgeräusch nahelegt.


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"Heidkrug-Mord" an Artur Linzmaier aus Braunschweig (1994)

16.06.2022 um 22:13
Zitat von sören42sören42 schrieb:Da verstehe ich dann aber nicht, wie das funktioniert. Wenn was davor geschaltet ist, kann das Gerät doch nicht erkennen, dass die eine Stimme verfremdet wird, die andere aber nicht? Oder meinst du, es wurde vorher aufgenommen, verfremdet, wieder aufgenommen und das Verfremdete dann einfach nur abgespielt? Dann wäre die Frauenstimme normal. Aber wie passt das dann zu den Telefonaten, wo der AB nicht im Spiel war? Da gab es ja einen Dialog, und wenn die Stimme da anders klang, wäre es doch vermutlich aufgefallen?
Nein, nicht vorher aufgenommen, dann hätte er ja nicht spontan antworten können. Ich meine ein "Ding", in das er live reinspricht, und das was rauskommt, hält er Richtung Sprechmuschel des Telefons. Es gab auch früher schon Stimmenverzerrer und ähnliches, ich hab leider noch nichts Passendes gefunden.
Als bestes Beispiel, wie ich es meine, fällt mir ein Megaphon ein. Da kommt die Stimme so laut und verzerrt raus, daß man die natürliche Stimme des Sprechers dahinter garnicht mehr wahrnimmt. So etwas in der Art wäre ein sehr einfaches Mittel, um mit verzerrter Stimme Richtung Telefonhörer zu sprechen.


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