Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

brigittsche schrieb:Man sollte aber im Auge behalten, dass er aufgrund seiner ramponierten Hüfte nicht so gut bzw. schnell laufen konnte. Wenn man ihn vom Haus weggelockt hat, kann ich mir das eigentlich nur mit einem Auto vorstellen, nicht zu Fuß.

@brigittsche
Ich schrieb aber auch:

Shiloh schrieb:Wenn ich das richtig sehe, befinden sich hinter dem zweiten und dritten Gebäude an der südlichen Grundstücksgrenze im Anschluss nur noch ein paar Gärten, ein relativ einsamer Weg ohne Wohnbebauung, der Bachlauf der Rodau und daran anschließend dann ein Industriegebiet.

(Korrektur hierzu von mir, es muss heissen: "...hinter dem dritten und vierten Gebäude...")

Ich gehe auch davon aus, dass ein Fahrzeug benutzt wurde.
Wenn ich das richtig sehe, hat der hinter dem Haus und an den Gärten verlaufende Weg Verbindung zu den übrigen Straßen und scheint mit den Auto befahrbar. Von daher wäre es nur ein kurzer Fussweg gewesen bis zu einem eventuell dort befindlichen Fahrzeug. Den kurzen Fussweg stelle ich mir irgendwo an/über die südliche Grundstücksgrenze vor.

HO hatte wohl keine völlig "ramponierte" sondern eine operierte Hüfte. Wie lange die OP her war, wurde nicht gesagt, das unrunde Laufen könnte evtl. auch noch durch den Heilungsprozess bedingt gewesen sein, das muss ja nicht der Endzustand gewesen sein. Und dass HO nun überhaupt nicht laufen konnte, wurde auch nicht kommuniziert. Die Tochter erwähnte im Filmbeitrag, dass sie u.a. auch "ums Haus herum geschaut" hätten, ob HO dort evtl. irgendwo spazierengeht. So ein kurzer Weg wäre wohl kein Problem gewesen.

Ich glaube, ein schnelles Weglocken stand evtl. auch nicht im Vordergrund, sondern vielmehr ein von der Strasse abgewandtes Weglocken. Daher vermute ich die Südseite. Wäre HO vor dem Haus oder auf dem strassenzugewandten Hof (bei geöffnetem Zufahrtstor) zu jemandem in ein Fahrzeug gestiegen, wäre die Gefahr, dabei gesehen zu werden, wohl um Einiges grösser gewesen, als an dem hinter dem Haus liegenden Weg. Es kommt natürlich auch auf die Tageszeit an. An der Wohnstrasse ist jedoch relativ dichte Bebauung. Tagsüber sieht man viel und nachts hört man viel.

Shiloh schrieb:HO hatte wohl keine völlig "ramponierte" sondern eine operierte Hüfte. Wie lange die OP her war, wurde nicht gesagt, das unrunde Laufen könnte evtl. auch noch durch den Heilungsprozess bedingt gewesen sein, das muss ja nicht der Endzustand gewesen sein. Und dass HO nun überhaupt nicht laufen konnte, wurde auch nicht kommuniziert.

Es wurde gesagt, dass er aufrgund der Hüft-OP nur recht langsam laufen konnte. Ob das nun der Endzustand war oder ob es in ein paar Monaten wieder besser sein würde, spielt für die Tat aber logischerweise keine Rolle, weil es dabei ja nur darauf ankommt, wie gut oder eben schlecht er am Tag seines Verschwindens laufen konnte. Und da wird er eben nicht allzu weit über unwegsames Gelände gelaufen sein, wenn er es denn vermeiden konnte. Und damit sind auch irgendwelche verwilderten Gärten oder Trampelpfade gemeint.

Und genauso wird ein Täter es möglicherweise vermieden haben, allzu lange mit ihm unterwegs gewesen zu sein. Allerdings könnte man letzteres vermeiden, indem man ihn z. B. per Telefon bittet, zu einem Treffpunkt zu kommen. Nur wäre ein solcher Anruf vermutlich festgestellt worden.

brigittsche schrieb:Und da wird er eben nicht allzu weit über unwegsames Gelände gelaufen sein, wenn er es denn vermeiden konnte. Und damit sind auch irgendwelche verwilderten Gärten oder Trampelpfade gemeint.

Wenn ich das richtig sehe, ist es in südlicher Richtung weder allzu unwegsam noch verwildert. Und viele Trampelpfade sind meist auch gut begehbar, weil dort eben viele "langtrampeln". Das war auch mehr im Sinne von "inoffizieller Weg" als im Sinne von "unwegsam" gemeint.

Von einem Weg "allzu weit" hatte ich auch nichts geschrieben, im Gegenteil.

Shiloh schrieb:Wenn ich das richtig sehe, hat der hinter dem Haus und an den Gärten verlaufende Weg Verbindung zu den übrigen Straßen und scheint mit den Auto befahrbar. Von daher wäre es nur ein kurzer Fussweg gewesen bis zu einem eventuell dort befindlichen Fahrzeug. Den kurzen Fussweg stelle ich mir irgendwo an/über die südliche Grundstücksgrenze vor.

brigittsche schrieb:Allerdings könnte man letzteres vermeiden, indem man ihn z. B. per Telefon bittet, zu einem Treffpunkt zu kommen. Nur wäre ein solcher Anruf vermutlich festgestellt worden.

Wenn der Anruf auf dem Handy erfolgte, dann anscheinend wohl nicht, denn das Handy ist ja mit verschwunden. Und die Ortung ist laut Provider aufgrund einer zu langen Zeitspanne nicht mehr möglich gewesen. Letzteres verstehe ich allerdings immer noch nicht so ganz. Zwischen dem letzten persönlichen Kontakt zu HO am 16.05.21 und der Vermisstenmeldung am 24.05 21 liegen 8 Tage. Ist das schon "zu lange"?

Shiloh schrieb:Wenn der Anruf auf dem Handy erfolgte, dann anscheinend wohl nicht, denn das Handy ist ja mit verschwunden. Und die Ortung ist laut Provider aufgrund einer zu langen Zeitspanne nicht mehr möglich gewesen. Letzteres verstehe ich allerdings immer noch nicht so ganz. Zwischen dem letzten persönlichen Kontakt zu HO am 16.05.21 und der Vermisstenmeldung am 24.05 21 liegen 8 Tage. Ist das schon "zu lange"?

Klingt eigentlich schon aus dem Grund befremdlich, da noch nicht mal der laufende Monat abgeschlossen war. Hätte ja mal auf jeden Fall erwartet, dass solche Daten zumindest bis zum Monatsende (eher eine gewisse Zeit darüber hinaus) gespeichert/erhalten werden.

Oder werden eingehende Gespräche bei Prepaid Karten sofort beim Anbieter gelöscht?

Gibt es da irgendwelche genauere Vorschriften? Kennt sich da vielleicht jemand aus?

Unabhängig davon.
Könnte er vielleicht ein Treffen mit jemandem bereits im Vorfeld, von mir aus bei dem Treffen in Münster, vereinbart haben?

Hatte Ihm da vielleicht jemand, von den Anderen unbemerkt, versprochen irgendwas vorbei zu bringen (Noten, alte Fotos ????).

Das könnte in sofern vielleicht passen, dass er zum einen davon ausging, er ist schnell zurück, kann das an der Haustüre gleich erledigen, hat aber den Geldbeutel eingesteckt, um dem Anlieferer was geben/oder etwas bezahlen zu können.

Der vermeintliche Anlieferer könnte Ihn dann, unter einem Vorwand zum Einsteigen/Mitkommen animiert haben.

Natürlich ist auch das nur eine Spekulation, eine Vermutung, nicht belegbar.

OdinAndy schrieb:Unabhängig davon.
Könnte er vielleicht ein Treffen mit jemandem bereits im Vorfeld, von mir aus bei dem Treffen in Münster, vereinbart haben?

Hatte Ihm da vielleicht jemand, von den Anderen unbemerkt, versprochen irgendwas vorbei zu bringen (Noten, alte Fotos ????).

M E ein durchaus interessanter Ansatzpunkt.
Würde auch erklären, warum „Öli“ seinen Laptop eingeschaltet stehen ließ, die Tasse Tee und den angebissenen Schokoriegel daneben stehen/ liegen ließ.

Was könnte allerdings dann der Vorwand gewesen sein, „Öli“ aus dem Haus / vom Grundstück wegzulocken?
Hätte „Öli“ dann nicht vll eher den Besucher mit in seine Wohnung herein gebeten, v a, wenn die beiden sich schon (länger) gekannt haben sollten?
Jmnd, der alte Fotos vorbeibringt und auch bei einem Treffen mit alten (Musiker-)Freunden mit dabei gewesen wäre, wäre ja schließlich keine „fremde“ Person für „Öli“ gewesen.

Oder hätte er dann nicht vll gesagt, dass er eben noch schnell seinen Laptop herunterfährt und dann danach mitkommt?
Aber wir wissen natürlich zu wenig über „Ölis“ Gewohnheiten/ übliche Verhaltensweisen, um beurteilen zu können, wie er sich wohl in einer solchen Situation verhalten hätte bzw. was eine für ihn typische Reaktion gewesen wäre.

ThoFra schrieb:Hätte „Öli“ dann nicht vll eher den Besucher mit in seine Wohnung herein gebeten, v a, wenn die beiden sich schon (länger) gekannt haben sollten?

Eventuell haben sich wegen Corona und noch nicht vollständiger Impfung solche Besuche auch mehr draußen auf der Terrasse abgespielt? So zu sehen auch im xy-Filmbeitrag, wo HO mit dem Musikerfreund draussen Musik machte.

Wenn ich das richtig sehe, gibt es nur in Richtung Süden hinter dem 3. Gebäude eine Terrasse mit angrenzendem Garten bis zur Grundstücksgrenze.

ThoFra schrieb:Hätte „Öli“ dann nicht vll eher den Besucher mit in seine Wohnung herein gebeten, v a, wenn die beiden sich schon (länger) gekannt haben sollten?
Jmnd, der alte Fotos vorbeibringt und auch bei einem Treffen mit alten (Musiker-)Freunden mit dabei gewesen wäre, wäre ja schließlich keine „fremde“ Person für „Öli“ gewesen.

Das ist eine gute Frage. Ich sage dazu mal ja und nein.

Es müsste wohl eine Person gewesen sein, die er (nennen wir es mal) vom sehen kennt. Aber nicht unbedingt eine, die zum direkten Bekanntenkreis zählt.

Man darf nicht vergessen, Musiker, Künstler haben oft einen sehr, sehr großen Bekanntenkreis.

Dieser besteht in aller Regel aus Kollegen, ex Kollegen, vielleicht auch "Veranstaltern", bei denen man öfter auftrat.

Dazu kommen dann eine gewisse Anzahl "Fans", mit denen man recht engen Kontakt hat, die zu einer Art Freude wurden, mit denen man gerne zusammen sitzt ein paar Takte redet.

Aber auch eine oft riesige Anzahl Fans, die man vom sehen kennt, die Dich ansprechen, mit den man Smalltalk macht, aber eben nicht mehr.

Das alles nimmt im Laufe der Jahre natürlich ab, wird weniger. Es ist aber nie auszuschließen, dass nicht auch mal der eine oder andere Bekannte der dritten Sorte, auch bei solchen Treffen auftaucht, dazu Fotos, eventuell Videos von früher hat, welche er Dir nun zeigen, anbieten, im besten Falle natürlich schenken möchte.

Oft freust Du Dich über solche Fotos, manchmal bittest Du sogar bei alten, seltenen Fotos, "mach mir doch mal einen Abzug davon, wenn es Dir nicht zuviel ist".

Nun wird es natürlich völlig spekulativ. Aber ich denke kaum, dass er einen solche "Fan", den man nur von Auftritten, aber nicht näher kennt, unbedingt in die Wohnung bitten würde.

Er würde Ihn sicher freundlich empfangen, das Foto, (wenn älter noch von einem richtigen Film, bezahlen (oder das zumindest anbieten) eventuell auch bei Ablehnung einen kleinen Oppulus geben, sich freuen, mit dem "Lieferanten" ein paar Worte wechseln und sich herzlich dafür bedanken.

Was nicht unbedingt heißen muss, dass er nicht vielleicht dennoch bei einem guten Vorwand, mit dem mitfahren würde. Vielleicht weil der behauptet, noch mehr alte Bilder gefunden zu haben, die er Ihm lieber im Gasthaus "Zum kalten Engel" oder beim "Flotten Teufel" zeigen möchte, da es dort doch heller und bequemer ist.

Damit hätte er Öli ohne großen Aufwand weg gelockt und in Seiner Gewalt.

Doch warum??? Das ist die große schwierige Frage. Was könnte es für einen Grund geben, einen alten Musiker wie Öli töten zu wollen???

Ich kann mir da eigentlich nur persönliche Gründe, die schon lange zurück liegen (können), vorstellen??? Doch welche könnten das sein???

OdinAndy schrieb:Ich kann mir da eigentlich nur persönliche Gründe, die schon lange zurück liegen (können), vorstellen??? Doch welche könnten das sein???

Aber wenn es persönliche Gründe aus „Ölis“ Vergangenheit gewesen sein sollten, die schlussendlich das Motiv für ein Tötungsdelikt zum Nachteil von „Öli“ gewesen sind, würde das wohl nicht zu einem „Fan“ dieser Art, wie Du es geschildert hast, passen?!
Denn solche persönlichen Motive aus längst vergangenen Zeiten bedingen doch, dass sich Täter und Opfer schon sehr lange kennen und der Kontakt (in der Vergangenheit) auch mehr oder weniger eng gewesen sein müsste…

Spekulieren über Tatmotive, wenn man überhaupt nichts über die Vergangenheit von Öli weiß, ist ziemlich sinnlos. Alles kann ja im Prinzip ein Motiv für Rache sein (Geld, Betrug, Verrat, Liebesgeschichten usw.), aber wir wissen es nicht. Und vielleicht wissen es auch nicht einmal die Angehörigen und die Polizei.

Eines an dieser Rachegeschichte, wenn es sie überhaupt gäbe, finde ich unverständlich: Warum muss der Täter Öli unbedingt aus dem Haus weglocken und seine Leiche verschwinden lassen? Wenn er von Rache erfüllt mit einem Messer in der Tasche vor der Haustür gestanden hätte, wäre es dann nicht viel einfacher gewesen, mit irgendeiner Ausrede ins Haus einzudringen, Öli in seiner eigenen Wohnung zu töten und sich dann unerkannt und unbemerkt aus dem Staub zu machen? Wozu der Aufwand mit der Leiche?

Gibt es einen konkreten zeitlichen Rahmen ab wann (frühestens ab, spätestens bis) der Teebeutel im Teeglas aufgegossen wurde, wann er die Wohnung verlassen hat? Wann zuletzt das Labtop aktiv im Netz war, wann es in den Ruhemodus fiel, wann frühestens die Lampe im Wohnzimmer eingeschaltet sein könnte, wann spätestens. Das Einschaltrn der Beleuchtung, das Aufgiessen des Tees und das Ende der aktiven Phase des Labtops muss nicht zwangsläufig in einem engen Zeitrahmen liegen.

Shiloh schrieb:Wenn der Anruf auf dem Handy erfolgte, dann anscheinend wohl nicht, denn das Handy ist ja mit verschwunden. Und die Ortung ist laut Provider aufgrund einer zu langen Zeitspanne nicht mehr möglich gewesen.

Ah, danke für den Hinweis, ich war fest davon ausgegangen, dass man das Handy überprüft und nichts Auffälliges festgestellt hat.

Shiloh schrieb:Von einem Weg "allzu weit" hatte ich auch nichts geschrieben, im Gegenteil.

Habe ich auch nicht behauptet.

Aber es ist nun mal relativ logisch, dass jemand der nicht besonders gut laufen kann, eher den kürzeren und bequemeren Weg wählen wird. Und da ist "vor der Haustür" nun mal angenehmer als "durch den Garten und über einen Trampelpfad". Woraus sich ergibt, dass ein Täter, der HO per Telefon kontaktiert und bittet, doch "mal schnell hinten rauszukommen", damit rechnen muss, dass HO sagte: "Nee, wieso das denn? Wenn Du doch mit dem Auto unterwegs bist, dann komm doch bitte nach vorne zur Tür, Du weißt doch, ich kann im Moment nicht so gut laufen..." Und was sagt der Täter dann: "Tja, hör mal, ich will dich umbringen, da ist es nicht so gut, wenn mich andere Leute sehen, also sei doch so nett und komm nach hinten..."

OdinAndy schrieb:Man darf nicht vergessen, Musiker, Künstler haben oft einen sehr, sehr großen Bekanntenkreis.

In diesem Fall könnte ich mir auch noch vorstellen, dass HO auch Schüler gehabt haben könnte, die bei ihm das Schlagzeugspiel gelernt haben. Vielleicht auch solche, die es bereits konnten und sich von einem "alten Hasen" noch ein paar Feinheiten, Tricks und Kniffe beibringen lassen wollten.

Man muss einfach sehen, dass bei Musikern jeden Genres die Ausbildung von Schülern finanziell eine große Rolle spielt. Gerade, wenn es darum geht, ein Einkommen von einer gewissen Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit zu generieren. Wobei gerade diese Einnahmequelle während der Pandemie vielen Musikern weggebrochen ist.

Vielleicht wollte man sich, wegen des Risikos und der Kontaktbeschränkunge, gerade deshalb draußen treffen. Obwohl man sich ansonsten gut genug kannte, um sich im Haus zu treffen. Es hieß ja immer, dass im Freien das Risiko einer Übertragung erheblich geringer ist. Das dürfte OH natürlich bekannt gewesen sein, der ja auch im Hinblick auf das Kennenlernen seines Enkels in Punkto Infektionsschutz sehr vorsichtig gewesen sein soll.

sallomaeander schrieb:In diesem Fall könnte ich mir auch noch vorstellen, dass HO auch Schüler gehabt haben könnte, die bei ihm das Schlagzeugspiel gelernt haben. Vielleicht auch solche, die es bereits konnten und sich von einem "alten Hasen" noch ein paar Feinheiten, Tricks und Kniffe beibringen lassen wollten.

Zunächst mal wissen wir darüber nichts. Wenn dazu was bekannt gewesen wäre, hätte man es wohl erwähnt, im Filmbeitrag.

Aber eine wesentliche Frage lässt dein Beitrag unbeantwortet: Welches Motiv hätte ein möglicher Schüler von HO, ihn a) zu töten und b) seine Leiche verschwinden zu lassen?