Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

MissMary schrieb:Ich glaube, das sollte zeigen, dass er auch überregional gut vernetzt war und es nicht ungewöhnlich war, dass er einmal ein paar Tage weg war, auch, ohne sich abzumelden. Das erklärt auch, weshalb erst mal nicht auffiel, dass er nicht da ist.

Ja, so würde ich das auch sehen. Man darf da nicht unbedingt von seinen eigenen Gewohnheiten ausgehen: Mag ja durchaus sein, dass es unter den Usern hier Leute gibt, die ihrer Familie einen kompletten Terminkalender vorlegen oder wo sich die Familie jeden Tag am gemeinsamen Mittagstisch versammelt - aber hier war es dann halt anders, soll es auch geben. Und je nachdem wie die räumliche Situation dort genau war, muss es ja auch nicht unbedingt von selbst auffallen, dass jemand nicht zu Hause ist.

MissMary schrieb:Zumal hier auch kein Motiv liegt: Stirbt er, erbt nicht der Bruder oder der Neffe, sondern die beiden Kinder zu 50:50 seine Anteile. Je mehr Eigentümer, desto komplizierter. Daher ...

Wobei zusätzlich zu bedenken ist, dass HO zunächst erst mal verschollen ist. Falls keine Leiche gefunden wird, kann er für lange Zeit nicht für tot erklärt werden.
Es stellt sich höchstens die Frage, ob jemand davon profitiert, dass HO keine Rechtsgeschäfte mehr tätigen kann (zumindest nicht, wenn er nicht wieder lebendig auftaucht).
Könnte jemand einen Vorteil davon haben?

Kreuzbergerin schrieb:Es stellt sich höchstens die Frage, ob jemand davon profitiert, dass HO keine Rechtsgeschäfte mehr tätigen kann (zumindest nicht, wenn er nicht wieder lebendig auftaucht).
Könnte jemand einen Vorteil davon haben?

Wie ist denn so etwas geregelt, wenn jemand offiziell vermisst wird - bestellt da ein Gericht einen Vertreter, der im Sinne des Verschwundenen handeln muss?

Es hieß doch zuerst, er würde sich immer abmelden, wenn er wegfährt.
Im Filmbeitrag von XY ab Min. 34:20 sagt aber sein "Filmbruder" :
"..er gibt uns nie Bescheid wenn er wegfährt. Wir haben gedacht er ist bei Freunden oder so.."

Also was ist nun richtig?
Wenn das so stimmt, dann ist auch klar, warum erst später gehandelt wurde.

MissRedford schrieb:Also was ist nun richtig?

Theoretisch kann sogar beides richtig sein, wenn man das "immer" mit "wenn er länger weg ist" ergänzt. Also: Wenn er mal ein oder zwei Nächte auswärts ist, meldet er sich nicht ab, wohl aber wenn es länger, z. B. eine Woche ist.

Das würde zumindest Sinn machen, weil bei einer Abwesenheit von einer Woche oder mehr ja durchaus eine Mithilfe der Familie nötig sein kann: Post reinholen, Blumen gießen....so etwas eben.

sören42 schrieb:Erstaunlich finde ich die Offenlegung der Eigentumsverhältnisse des Anwesens durch die Behörden. Demnach schließt man zumindest nicht gänzlich aus, dass diese womöglich für den Vermisstenfall eine Bedeutung haben könnten.

Vielleicht erhofft man sich durch Dritte noch etwas zu erfahren? Hat H.O. gegenüber anderen eine beiläufige Bemerkung gemacht, was die Eigentumsverhältnisse / Mietverhältnisse anbelangt? War er unzufrieden? Waren die Anverwandten unzufrieden? Gab es vielleicht Zwist mit dem Untermieter oder anderen diesbezüglich? Mancher erinnert sich erst in diesem Zusammenhang.

Kreuzbergerin schrieb:Es stellt sich höchstens die Frage, ob jemand davon profitiert, dass HO keine Rechtsgeschäfte mehr tätigen kann (zumindest nicht, wenn er nicht wieder lebendig auftaucht).
Könnte jemand einen Vorteil davon haben?

Das wäre schon vorstellbar. Allerdings liefert der XY Beitrag auch keinen Hinweis in diese Richtung. Das würden die Ermittler schon rauskriegen, wenn dem so wäre. Zum Beispiel, dass einer der Brüder verkaufen will, der andere aber nicht (rein fiktiv!). So richtig vorstellen kann ich mir das aber auch nicht.

Analyst schrieb:Die 3 weiteren Menschen im Haus wussten ja nicht, dass sich HO nicht mehr per Handy meldete. Für mich absolut nachvollziehbar.

mike_N schrieb:Jein. Der Bruder war nicht da (Reha), der Untermieter wohnte, wenn ich richtig verstanden habe, beim Bruder und hatte daher unter umständen keinen stärkeren Bezug zum Vermissten. Bleibt der Neffe. Ein Jugendlicher in dem Alter führt wohl sein „eigenes Leben“, besonders da sein Vater länger nicht da war. Es ist daher durchaus nachvollziehbar, dass er nicht dauernd nach seinem Onkel schaute. Besonders weil der Onkel selbst auch mal länger auswärts beim musizieren usw war.
Kurz: jeder lebte einwenig sein eigenes Leben und es ist daher gut möglich, wenn einer mal ein paar Tage weg war dass es niemand bewusst bemerkt oder gar gleich das Schlimmste befürchtet.

Dass die Männer "ihr eigenes Leben" führten, wird ja auch bei XY angesprochen. Allerdings wird auch vom Mitbewohner gesagt (bei Minute 34:10), dass HO immer recht schnell auf Nachrichten antwortete, aber dieses Mal eben nicht.

Balumpa schrieb:Dass die Männer "ihr eigenes Leben" führten, wird ja auch bei XY angesprochen. Allerdings wird auch vom Mitbewohner gesagt (bei Minute 34:10), dass HO immer recht schnell auf Nachrichten antwortete, aber dieses Mal eben nicht.

Der Mitbewohner war das glaube ich nicht, ich denke eher, dass das der Musikerfreund war, vom Anfang des Films.
Der Mitbewohner kam doch am Anfang mit nem Anhänger angefahren..

MissRedford schrieb:Der Mitbewohner war das glaube ich nicht, ich denke eher, dass das der Musikerfreund war, vom Anfang des Films.
Der Mitbewohner kam doch am Anfang mit nem Anhänger angefahren..

Ja, stimmt, das könnte auch der Musikerfreund sein. Ich dachte deshalb eher an den Mitbewohner, weil der beim Öffnen von HOs Tür sofort vor Ort war.

Interessant bleibt in dem Fall, dass bei einer Tat durch Unbekannte alles ohne Lärm geschah. Auch mögliche Zeugen auf "der Gasse" gab es nicht. Da aber Tee und angebissene Schokoriegel am Laptop waren kann es auch nicht zu sehr später Stunde gewesen sein. Es brannte zwar ein Licht, das kann aber mit der Wohnung zu tun haben. Wenn diese generell sehr dunkel ist benötigt man Licht.
Jetzt noch kurz gefragt , vielleicht auch überlesen:

Der Hausschlüssel war auch weg ?

Enterprise1701 schrieb:Der Hausschlüssel war auch weg ?

Schlüssel, Brille, Handy, Geldbeutel fehlen

Enterprise1701 schrieb:Da aber Tee und angebissene Schokoriegel am Laptop waren kann es auch nicht zu sehr später Stunde gewesen sein.

Ich glaube, dass es auch Haushalte gibt, wo Tee und Schokoriegel nicht nur zur Kaffeezeit konsumiert werden. Und wenn ich mir das Bild von der Teetasse und deren Umgebung (s. Bilder) so ansehe, könnte ich mir vorstellen, dass dieser Musiker-Single-Haushalt zu dieser gar nicht mal so kleinen Gruppe Haushalte gehören könnte, wo Tee und Schokoriegel durchaus auch zu unkonventionellen Zeiten (teilweise) getrunken bzw. verzehrt werden. ;)

Kreuzbergerin schrieb: Wobei zusätzlich zu bedenken ist, dass HO zunächst erst mal verschollen ist. Falls keine Leiche gefunden wird, kann er für lange Zeit nicht für tot erklärt werden. Es stellt sich höchstens die Frage, ob jemand davon profitiert, dass HO keine Rechtsgeschäfte mehr tätigen kann (zumindest nicht, wenn er nicht wieder lebendig auftaucht). Könnte jemand einen Vorteil davon haben?

Eher nicht - das ist glaube ich megakompliziert. Wir haben hier im Dorf jemanden, der 0.25 Anteil an einem Haus haben, die anderen 0.75 wollen verkaufen und er überlegt es sich immer anders. Sind schon einige Notartermine daran gescheitert. Ist wohl auch nur eingeschränkt geschäftsfähig. Erst mal ist es ja voll doof, die Kosten fürs Haus laufen ja weiter, die Wohnung möchte man ja auch nicht räumen, solange nicht geklärt ist, was mit der Person passiert ist ...

sören42 schrieb:Das wäre schon vorstellbar. Allerdings liefert der XY Beitrag auch keinen Hinweis in diese Richtung. Das würden die Ermittler schon rauskriegen, wenn dem so wäre. Zum Beispiel, dass einer der Brüder verkaufen will, der andere aber nicht (rein fiktiv!). So richtig vorstellen kann ich mir das aber auch nicht.

Nö, das war vermutlich eine intakte, kauzige Männer WG, die sich halt nicht alles erzählt haben, aber (vielleicht deshalb) gut miteinander auskamen.

Balumpa schrieb:Dass die Männer "ihr eigenes Leben" führten, wird ja auch bei XY angesprochen. Allerdings wird auch vom Mitbewohner gesagt (bei Minute 34:10), dass HO immer recht schnell auf Nachrichten antwortete, aber dieses Mal eben nicht.

Dazu hätte man ja erst mal merken müssen, dass er nicht auf Nachrichten antwortet. Wenn das so üblich war, dass er mal für einige Tage wegfuhr, ohne vorher Bescheid zu geben, dann schrieb man ihm vermutlich gar nicht "klären wir, wenn er wieder da ist".

LackyLuke77 schrieb:Schlüssel, Brille, Handy, Geldbeutel fehlen

Das ist das, was man mitnimmt, wenn man kurz das Haus verlässt. Oder? Sozusagen die "Standardausrüstung".

sören42 schrieb:Ich glaube, dass es auch Haushalte gibt, wo Tee und Schokoriegel nicht nur zur Kaffeezeit konsumiert werden. Und wenn ich mir das Bild von der Teetasse und deren Umgebung (s. Bilder) so ansehe, könnte ich mir vorstellen, dass dieser Musiker-Single-Haushalt zu dieser gar nicht mal so kleinen Gruppe Haushalte gehören könnte, wo Tee und Schokoriegel durchaus auch zu unkonventionellen Zeiten (teilweise) getrunken bzw. verzehrt werden. ;)

Mr Mary gehört auch zur Kleinkünstlerszene und ja - das ist so. Da gibt es auch Leute, die im Sommer im Bandbus schlafen, zum Frühstück ne Dose Ravioli aufmachen, das sind oft sehr freundliche, aber sehr unkonventionelle Zeitgenossen.

Das Problem an dem Musikdasein ist auch, dass du unendlich viele Leute kennst. Ich bin seit 20+ Jahren verheiratet, ich könnte dir beim besten Willen nicht sagen, wen mein Mann alles kennt. Er ist Freitag- und Samstagabend unterwegs, da gibt es oft auch neue Kontakte und ich bin so gut wie nie dabei - das ist ein Aspekt seines Lebens, in den ich überhaupt keinen Einblick habe. Hier scheint es ähnlich gewesen zu sein.

LackyLuke77 schrieb:Schlüssel, Brille, Handy, Geldbeutel fehlen

Das wirkt eher auf ein freiwilliges Verlassens der Wohnung auf mich.

MissMary schrieb:Das ist das, was man mitnimmt, wenn man kurz das Haus verlässt. Oder? Sozusagen die "Standardausrüstung".

Genau das meine ich.

Vielleicht sollte man sich auch einmal überlegen, welche Situation dazu führen kann, dass man sich spontan in seinem "Hausdress", hier also schwarzer Jogginganzug, im FF auch "Gammelanzug" genannt, aus dem Haus hinaus begibt. Und dabei alles liegen und stehen lässt.

Es wurde ja gesagt, dass HO in diesem Aufzug normalerweise nicht weiter weg ging. Mir fallen da als Beispiele ein:

• DHL oder anderer Paketdienstleister kommt mit einem großen Paket, das in die Garage soll.
• Freund oder Bekannter fährt mit einem neuen Auto vor und gibt draußen Zeichen, dass man es sich anschauen soll.
• Ein Streit oder eine Auseinandersetzung vor der Tür zwingt zum Eingreifen.
• Vor dem Haus fällt jemand hin und benötigt Hilfe.
• Jemand macht sich an parkenden Autos vorm Haus zu schaffen.
• Draußen sind ungewohnte, nicht erklärbare Geräusche.
• Ein Rauchmelder in der Nachbarschaft piept.
• Ein herrenloser Hund kommt vorbei.
• Jemand klingelt an, um nach einer Adresse oder nach einem Weg zu fragen.
• Ein Autofahrer hält und spricht Kinder an.
• Jemand hat einen Klingelstreich gemacht, den Klingelknopf mit Streichholz blockiert o.ä.
• Jemand stopft Werbung in den Briefkasten, obwohl man sich das verbeten hat.
• Jemand parkt vor dem Haus und hat störend laute Musik im Auto laufen.

Ich schreibe diese Beispiele, die ich zum Teil selbst so erlebt habe, da das ganze Setting so aussieht, als habe HO das Haus sehr spontan und ungeplant verlassen, weil es einen dringenden Grund dafür gab. So dringend, dass man weder auf seine Kleidung besonderen Wert legt noch den Computer ausschaltet oder seinen Tee vorher austrinkt.

Da HO nicht zurückgekehrt ist, spricht natürlich einiges dafür, dass die entsprechende Situation fingiert war, um HO aus dem Haus zu locken. Oder dass eine konfliktträchtige Situation (z.B. laute Musik aus parkendem Auto) eskaliert ist.

sören42 schrieb:Und wenn ich mir das Bild von der Teetasse und deren Umgebung (s. Bilder) so ansehe, könnte ich mir vorstellen, dass dieser Musiker-Single-Haushalt zu dieser gar nicht mal so kleinen Gruppe Haushalte gehören könnte, wo Tee und Schokoriegel durchaus auch zu unkonventionellen Zeiten (teilweise) getrunken bzw. verzehrt werden. ;)

Man könnte ja auch noch weitergehen und mutmaßen, dass so eine nicht ausgetrunkene Tasse Tee auch mal länger herumsteht, bevor sie dann endlich mal von jemandem in die Küche gebracht, ausgekippt und gespült wird.
Was nicht uninteressant wäre, wenn man von der Schimmelbildung aus rückwärts rechnen will, wann zuletzt jemand in der Wohnung war. Wenn die Tasse schon eine Woche herumstand, bevor WO verschwand.... (Soll jetzt keine Unterstellung sein, aber das Foto, genauer die Tischplatte unter der Tasse, lässt erkennen, dass da zumindest mal niemand mit Putzfimmel gelebt hat)

Enterprise1701 schrieb:Das wirkt eher auf ein freiwilliges Verlassens der Wohnung auf mich.

Er hatte die Brille eventuell wegen des PC's noch auf der Nase und vorsätzlich Schlüssel und Handy mitgenommen.. wenn er eventuell jemanden überraschte, der vielleicht nicht bei ihm aber wohl bei seinem Bruder einsteigen wollte? Das Handy um vielleicht die Polizei rufen zu können? Irgendetwas muss ihn ja gestört haben und raus gelockt haben..

Mein Sohn z.B. hat seinen Geldbeutel immer in der Gesäßtasche , auch zu Hause.. jeder so , wie er meint. Ich finde das auch unbequem aber er fühlt sich ohne den Geldbeutel am Hintern nackt..
Vielleicht war es bei H.O. auch so ne doofe Angewohnheit..

Für mich war das ein ganz sortierter Mensch, auch wenn er mit Pferdeschwanz wie ein Althippie aussah. Er hatte seine gewohnten Tagesabläufe, Fahrten und Events, die er machte. Ein guter Bekannten- und Familienkreis war vorhanden. Ein schönes, unaufgeregtes Leben ohne besondere Vorkommnisse.
Es sah nicht aus, als ob ungebetener Besuch bei ihm in der Wohnung war, so dass es eine Auseinandersetzung gegeben hätte. Wenn, dann hat das an dem Abend draußen stattgefunden, von anderen unbemerkt. Vielleicht eine Art Kidnapping aus der Situation heraus oder irgendwelche Bekannte, mit denen er ein Problem hatte und er arglos mitfuhr. Nach selbst inszeniertem Verschwinden sieht es jedenfalls nicht aus. Da sind andere Leute im Spiel. Selbst der netteste Mensch kann auf jemand treffen, der es nicht gut mit ihm meint.
Die Haustüre war ja anscheinend ordentlich verschlossen und die Wohnung nicht durchwühlt. Ich gehe davon aus, dass man im Anschluss das Schloss getauscht hat, denn den Haustürschlüssel müsste er noch bei sich tragen.

...Nur wenn er das Handy mitgenommen hat, sollte ein Bewegungsprofil möglich sein. Dann las ich , die Providerdaten waren gelöscht. Nach so einer kurzen Zeit ? Das finde ich etwas merkwürdig,