Was geschah mit Harald Oehlschläger aus Rodgau? (2021)

Enterprise1701 schrieb:welche Uhrzeit soll das denn gewesen sein ? Dafür gibt es keine Spuren oder Hinweise. Selbst Hilferufe gab es nicht. Einbrecher würden HO nicht mitnehmen.

Verlangst Du gerade ernsthaft von mir, dass ich dir die exakte Uhrzeit des Verschwindens nennen soll? Das wird nicht mal die Polizei können... Da im Mai die Lampe an war, wird das gegen 20 Uhr oder so etwas gewesen sein.

Wie ich geschrieben hatte, ist das reine Spekulation, für alle anderen Theorien gibt es ja auch keine Spuren oder Hinweise.

Dass Einbrecher ihn mitnehmen würden, wäre tatsächlich höchst seltsam. Aber so wie die zurückgelassene Wohnung beschrieben wird, ist das Verlassen der Wohnung eher nicht geplant gewesen. Somit muss eigentlich etwas unvorhergesehenes passiert sein.

LackyLuke77 schrieb:Verlangst Du gerade ernsthaft von mir, dass ich dir die exakte Uhrzeit des Verschwindens nennen soll? Das wird nicht mal die Polizei können... Da im Mai die Lampe an war, wird das gegen 20 Uhr oder so etwas gewesen sein.

Nein überhaupt, nur wenn man über Einbruch spekuliert, darf man nach der gedanklichen Ausführung fragen. Gegen 11 Uhr war er noch beim Einkauf. Über das letzte Lebenszeichen zu Hause gibt es leider keine Angaben. Im Maintower Film war das Wohnhaus zu sehen, es gab auch eine Toreinfahrt. Ein Einbruchsversuch wäre nicht einfach gewesen. Und : es gab keine Hilferufe.
Die Polizei wird aber schon wissen wann er Laptop einschaltete, Browserverlauf, Routerdaten etc...

Über seine Teegewohnheiten wissen wir leider auch nichts. Trank er eher am Abend Tee oder am Nachmittag ? Über die Laptopdaten sollte aber die Zeit des Verschwindens einzugrenzen sein.

LackyLuke77 schrieb:Geht man davon aus, dass die Einbrecher dann von HO ertappt wurden, wäre das eine plausible Erklärung

Diese Erklärung finde ich alles andere als plausibel. Denn für gewöhnlich sind Einbrecher nicht an einer Begegnung mit dem Opfer interessiert, allenfalls um sich Wertgegenstände von diesem gezielt herausgeben zu lassen (bei Raub). Ihn aber gleich umzubringen und dazu noch die Leiche mitzunehmen, das klingt mir doch nach etwas zuviel Phantasie. Oder, wie du es ja selbst schreibst

LackyLuke77 schrieb:Dass Einbrecher ihn mitnehmen würden, wäre tatsächlich höchst seltsam.

Enterprise1701 schrieb:Ein Einbruchsversuch wäre nicht einfach gewesen.

Vor allem aber: Mit wenig Aussicht auf Beute. Er war nicht vermögend, hatte eine kleine Rente und bei der Bank holte er nur Kontoauszüge. Der Einkauf bei REWE wurde mit der ec-Karte bezahlt, vermutlich war er es.

sören42 schrieb:Erstaunlich finde ich die Offenlegung der Eigentumsverhältnisse des Anwesens durch die Behörden. Demnach schließt man zumindest nicht gänzlich aus, dass diese womöglich für den Vermisstenfall eine Bedeutung haben könnten.

Das wäre auch das Einzige, wovon ich momentan auch ein Motiv ableiten kann. Komisch auch, dass so lange niemand nachgesehen hat, obwohl HO schon einige Tage nicht gesichtet wurde, und das in Zeiten von Corona.

Eines kommt mir zu dem gemeinsamen Haus noch in den Sinn. HÖ und sein Bruder hatten gemeinsam das Haus von den Eltern geerbt. HA bewohnte aber, wenn ich mich recht erinnere, nur eine kleine Einliegerwohnung. Der Bruder bewohnte also den größeren Teil des Hauses, zusammen mit seinem Sohn und noch einem Untermieter (Mieteinnahmen!). Diese Ungleichheit war musste ja irgendwie ausgeglichen werden, sei es in Form einer Einmalzahlung in der Vergangenheit oder in Form von regelmäßigen Zahlungen an HÖ. Da könnte es ein Konflikpotential gegeben haben. HA hatte auch, bevor er verschwand noch seine Kontoauszüge ausgedruckt. War irgendeine erwartete Zahlung nicht eingegangen?

Enterprise1701 schrieb:Nach wieiviel Tagen wurde die Haustür aufgeschlossen und wieviele Tage dauerte es seit dem Verschwinden bis die Hunde im Haus gewesen sind ?

Der Bruder kam am 20. Mai aus der Reha zurück und geöffnet wurde die Wohnung am 23. Mai - beide Angaben laut XY-Beitrag. Die Vermisstenanzeige wurde am 24. Mai gestellt.

Wann das Haus abgesucht wurde, weiß ich nicht. Ich vermute mal, dass es nur wenige Tage danach passierte.

sören42 schrieb:Vor allem aber: Mit wenig Aussicht auf Beute. Er war nicht vermögend, hatte eine kleine Rente und bei der Bank holte er nur Kontoauszüge.

Viele ältere Pop- und Rockmusiker besitzen (oder besaßen) wahre Schätze in Form sehr alter, heute extrem gesuchter Instrumente. Eine gewöhnliche Fender Stratocaster oder Gibson Les Paul aus den gesuchten Jahrgängen (z.B. 1950er Jahre) kann, je nach Modellvariante und Zustand, locker einige 10k Euro wert sein.

Dieser "Vintage-Markt" zieht nicht nur Musiker, sondern auch Investoren an, so dass die erzielbaren Preise in ihrer Höhe oft keinen nachvollziehbaren Zusammenhang mit dem Gebrauchswert der Instrumente haben.

Er war zwar im "Hauptjob" Schlagzeuger und Sänger, spielte aber auch Gitarre, und könnte so ein Instrument auch z.B. von einem Musikerkollegen erworben oder eingetauscht haben. als diese noch nicht so exorbitant wertvoll waren.

Sollte HO in Besitz eines solchen Schatzes gewesen sein, zog das mit Sicherheit auch dunkle Gestalten an. Vielleicht wollte er so ein Instrument ggf. nicht freiwillig hergeben oder mochte auch nicht sagen, wo er es eingelagert hat. Ich denke an eine aus der Bahn gelaufene Entführung mit Raubabsicht.

Davon musste jemand, der sich für dergleichen nicht interessiert, keine Kenntnis haben. Im Extremfall muss HO selbst nichts vom enormen Sammlerwert seines Instruments geahnt haben.

Fehlte denn eine Gitarre?

Außer Handy, Schlüssel, Brille und Portemonnaie scheint nichts aus der Wohnung zu fehlen.

Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy580-fall2-69-jaehriger-verschwindet-spurlos-100.html (Archiv-Version vom 04.08.2022)

Papaya64 schrieb:Fehlte denn eine Gitarre?

Nein, davon war nicht die Rede. Aber manche Musiker bewahren auch einen Teil ihrer Instrumente im Probenraum auf (so vorhanden) oder lagern sie auswärts ein.

Ich wollte mit meinem Beitrag nur darauf aufmerksam machen, dass für manche Instrumente heute horrende Summen bezahlt werden, die in den '70er oder '80er Jahren zwar schon nicht billig waren, aber eben auch nicht den Wert einer Eigentumswohnung repräsentierten.

Wenn HO irgendwelche Pretiosen besaß, von denen die Angehörigen vielleicht nichts wussten, dann wohl am ehesten so etwas.

Kann man denn überprüfen welche Artikel mit seiner EC Karte eingekauft wurden? Das würde ja dabei helfen darzulegen, ob er da noch im Besitz dieser war. Eventuell wurde er beobachtet beim Geldabheben.

Kamel schrieb:Kann man denn überprüfen welche Artikel mit seiner EC Karte eingekauft wurden? Das würde ja dabei helfen darzulegen, ob er da noch im Besitz dieser war. Eventuell wurde er beobachtet beim Geldabheben.

Geld hat er nicht abgehoben, nur Auszüge gezogen. Ich denke, dass er von der Kamera des Geldautomaten erfasst wurde, als jemand anders Geld abhob, zufällig.

Beim Supermarkt nimmt man an, dass er den Einkauf getätigt hat. Ganz sicher ist es nicht. Bei kleinen Summen muss man ja oft weder Geheimzahl noch Unterschrift leisten. Ich vermute, die Polizei wird wissen, was er gekauft hat, denn man kennt den Kaufzeitpunkt und die Bonsumme, aufgrund der ec Kartenbelastung.

Ich denke die Frage von @Kamel geht dahin, ob man a) irgendetwas aus den gekauften Gegenständen schließen kann und b) ob er bei Rewe, nicht bei der Bank, Geld abgehoben hat. Soweit ich weiß ist das bis zu 200 Euro möglich.

Sofern dein Einkaufswert* mindestens 10 € beträgt, kannst du bei REWE kostenlos bis zu 200 € Bargeld abheben. Die Auszahlung ist garantiert kostenfrei und ganz einfach mit deiner girocard möglich. Du nennst lediglich den gewünschten Abhebebetrag, identifizierst dich mittels PIN und schon wird dir dein Geld ausgehändigt – so sicher wie das Bargheldabheben bei einer Bank.

Quelle: https://www.rewe.de/service/bargeld-abheben/#:~:text=Bei%20REWE%20kannst%20du%20an,einfach%20mit%20deiner%20girocard%20m%C3%B6glich.

Ich glaube nicht unbedingt, dass Bargeld in Höhe von 200 Euro eine so große Gefahr darstellt, aber wer weiß. Es ist eine gute Überlegung dass er beobachtet worden sein könnte.

Papaya64 schrieb:Ich denke die Frage von @Kamel geht dahin, ob man a) irgendetwas aus den gekauften Gegenständen schließen kann und b) ob er bei Rewe, nicht bei der Bank, Geld abgehoben hat. Soweit ich weiß ist das bis zu 200 Euro möglich.

Ja, das geht bei Rewe. Aber ich glaube das nicht. Ich denke, das hätte er eher in der Bank erledigt, wenn er eh schon dort war um Auszüge zu ziehen. Ich denke, man hätte das auch erwähnt.

Papaya64 schrieb:Ich glaube nicht unbedingt, dass Bargeld in Höhe von 200 Euro eine so große Gefahr darstellt, aber wer weiß.

Die 200 Euro hätte er doch auch so rausgerückt, dafür ermordet und verschleppt man doch keinen Menschen. Außerdem glaube ich nicht, dass das unbemerkt geblieben wäre, mitten im Ort. Da ist auch eine S-Bahn-Station, so ein kleines verschlafenes Nest ist das nicht.

sallomaeander schrieb:Sollte HO in Besitz eines solchen Schatzes gewesen sein, zog das mit Sicherheit auch dunkle Gestalten an. Vielleicht wollte er so ein Instrument ggf. nicht freiwillig hergeben oder mochte auch nicht sagen, wo er es eingelagert hat. Ich denke an eine aus der Bahn gelaufene Entführung mit Raubabsicht.

Die Chancen, dass "dunkle Gestalten" von wertvollen Musikinstrumenten erfahren, wenn es ggfs. nicht einmal HO selbst davon wusste, sind in meinen Augen gering. Mir fiele eigentlich nur eine einzige Konstellation ein, nämlich dass ein Musikerkumpel ein wertvolles Stück erkannte und dann entweder selbst HO ausraubte oder jemanden beauftragte. Ein 08/15-Einbrecher, der nichts über HO wusste, wird beim Einbruch in ein unscheinbares Haus kaum irgendwelche wertvollen Musikinstrumente erbeuten wollen.

Ich gebe aber auch zu, dass mir selbst die Ideen fehlen, was dort passiert sein könnte. Gleichzeitig verwundert mich aber sehr, dass das Verschwinden erst einige Tage später richtig bemerkt wurde. Dort wohnten (neben HO) noch 3 weitere Menschen im Haus, nämlich der Bruder, der Neffe und der Mitbewohner. Und niemand von denen kam mal auf die Idee, in HOs Wohnung zu gehen, nachdem dieser sich auch via Handy nicht mehr meldete, obwohl er das (laut Aussage des Mitbewohners im Filmfall) sonst immer tat?!

Balumpa schrieb:Gleichzeitig verwundert mich aber sehr, dass das Verschwinden erst einige Tage später richtig bemerkt wurde.

Jein. Der Bruder war nicht da (Reha), der Untermieter wohnte, wenn ich richtig verstanden habe, beim Bruder und hatte daher unter umständen keinen stärkeren Bezug zum Vermissten. Bleibt der Neffe. Ein Jugendlicher in dem Alter führt wohl sein „eigenes Leben“, besonders da sein Vater länger nicht da war. Es ist daher durchaus nachvollziehbar, dass er nicht dauernd nach seinem Onkel schaute. Besonders weil der Onkel selbst auch mal länger auswärts beim musizieren usw war.
Kurz: jeder lebte einwenig sein eigenes Leben und es ist daher gut möglich, wenn einer mal ein paar Tage weg war dass es niemand bewusst bemerkt oder gar gleich das Schlimmste befürchtet.

Halt wie bei vielen Nachbarschaften.
Man bemerkt erst Tage später, wenn einer Abgängig ist, selbst wenn man ein gutes Verhältnis untereinander hat. Vielleicht erst, weil zb der Briefkasten überquillt usw.

Balumpa schrieb:Dort wohnten (neben HO) noch 3 weitere Menschen im Haus, nämlich der Bruder, der Neffe und der Mitbewohner. Und niemand von denen kam mal auf die Idee, in HOs Wohnung zu gehen, nachdem dieser sich auch via Handy nicht mehr meldete, obwohl er das (laut Aussage des Mitbewohners im Filmfall) sonst immer tat?!

Die 3 weiteren Menschen im Haus wussten ja nicht, dass sich HO nicht mehr per Handy meldete. Für mich absolut nachvollziehbar.

HO bewohnte ja nur eine kleine Einliegerwohnung, obschon ihm die Hälfte des Anwesens gehörte, wie im Filmbeitrag zu hören war.

HO stand also ein gewisser finanzieller Ausgleich für die Mehrnutzung durch dessen Bruder zu - Geld, auf das HO vielleicht sogar angewiesen war, da er nur eine kleine Rente bezog, wie ebenfalls aus dem Filmbeitrag hervorging.

Vielleicht verzichtete er aber auch darauf, aus Gründen, die wir nicht kennen. Weil womöglich der Bruder die Eltern gepflegt hatte oder weshalb auch immer.

Nun geht aus dem Filmbeitrag aber hervor, dass der Bruder einen Teil untervermietet hatte, der ihm eigentlich gar nicht gehörte (denn die Eigentumsaufteilung war ja je zur Hälfte). Spätestens hier würde man wohl schon erwarten, dass er HO an den Mieteinnahmen beteiligte.

Dass er dies auf den Kontoauszügen, die er sich in der Bank am 18.05.2021 erstellen ließ, überprüfen wollte, wäre grundsätzlich vorstellbar.

Die Frage ist halt, warum z.B. die Mitbewohner nicht wussten, wenn er ein paar Tage weg ist. Das erscheint mir seltsam, aber vielleicht auch nur, weil ich das durch meine eigene Brille sehe - bei uns (Dorf) sagen sich die Hausbewohner und die Nachbarschaft gegenseitig Bescheid, auch die, mit denen man nicht viel zu tun hat.

Wenn ich ein freundschaftliches Verhältnis mit jemandem habe und unter einem Dach wohne, gehört da m.E. dazu, dass ich mit ihnen auch zumindest gelegentlich einige Worte wechsle. Da "date ich" gleich anstehende Pläne ab "an dem Wochenende bin ich ...".

Bei uns in der Nachbarschaft wohnt ein älterer Herr, der öfters alleine ist. Wir haben seine Rollläden voll im Blick und er funktioniert wie ein Uhrwerk - wenn die Rollläden mal morgens nicht hochgezogen werden, Whatsappe ich kurz mit der Nachbarin, die unter ihm wohnt, ob sie die Toilettenspülung hört. Manche würden das vermutlich als "stalking" einstufen, wir wollen einfach verhindern, dass er in hilfloser Lage tagelang in seiner Wohnung liegt.

sören42 schrieb:HO stand also ein gewisser finanzieller Ausgleich für die Mehrnutzung durch dessen Bruder zu - Geld, auf das HO vielleicht sogar angewiesen war, da er nur eine kleine Rente bezog, wie ebenfalls aus dem Filmbeitrag hervorging.

Wir kennen aber keinerlei Unterlagen darüber, wie das geregelt war. Möglicherweise hat HO ein Wohnrecht für die besagte Wohnung und eine finanzielle Ausgleichszahlung wegen der geringeren Größe bereits bei der Erbschaft erhalten. Nur die Aussage bei XY, die Brüder hätten das Haus gemeinsam geerbt, ist so allgemein, dass das in Wirklichkeit so ziemlich alles bedeuten kann - es würde ja auch wenig Sinn machen, in der Sendung juristisch korrekt und mit allen in Frage kommenden Paragraphen die Erbschaftregelung darzustellen, weil für den Zuschauer nicht relevant. Und davon abgesehen reden wir hier ja auch nicht von einer Villa in Grünwald oder an der Elbchaussee.

Kielius schrieb am 16.07.2022:Ich frage mich, weshalb das Treffen mit den Freunden in der nahegelegenen Gemeinde Münster so erwähnenswert ist und die offenbar unbestätigte Vermutung, dass HO von dort wieder zurückkehrte in seine Wohnung in Rodgau

Ich glaube, das sollte zeigen, dass er auch überregional gut vernetzt war und es nicht ungewöhnlich war, dass er einmal ein paar Tage weg war, auch, ohne sich abzumelden. Das erklärt auch, weshalb erst mal nicht auffiel, dass er nicht da ist.

brigittsche schrieb:Wir kennen aber keinerlei Unterlagen darüber, wie das geregelt war. Möglicherweise hat HO ein Wohnrecht für die besagte Wohnung und eine finanzielle Ausgleichszahlung wegen der geringeren Größe bereits bei der Erbschaft erhalten.

Zumal hier auch kein Motiv liegt: Stirbt er, erbt nicht der Bruder oder der Neffe, sondern die beiden Kinder zu 50:50 seine Anteile. Je mehr Eigentümer, desto komplizierter. Daher ...