Unbekannte Leichen in Dornbirn/Vorarlberg/Österreich

xoxalb schrieb:Die Campingplätze und die Hotelerie hat man bestimmt als erstes mit abgeklappert.

Das denke ich ja auch, aber die Theorie hätte so manches für sich. In England ist auch mal ein Camper-Paar auf dem Coastal Path ermordet worden und der Wohnwagen stand noch wochenlang auf dem Platz, weil es nicht aufgefallen ist bzw. niemand sich was dabei gedacht hat, obwohl sie guten Kontakt zu den Mitcampern hatten und vor dem Aufbruch sogar noch erwähnt hatten, dass sie wandern gehen wollen.

Das Einzige, das mich ans Campen erinnert, ist die Grillabdeckung. Das kann aber reiner Zufall sein und sie wurde nur mitgenommen, da wasserabweisend und gut geeignet, um sich outdoor drauf zu setzen beim Vespern.

Dass niemand ein Ehepaar vermisst, kann doch nicht sein. Selbst wenn die beiden längst pensioniert waren, muss es doch Nachbarn geben, denen ihr Verschwinden auffiel - Der Briefkasten quillt über, der Rasen wird nicht mehr gemäht etc. Es fehlt ja nicht nur ein Mensch, sondern gleich zwei. Ich kann mir höchstens vorstellen, dass beim Abgleichen mit den landesweiten und grenznahen Vermisstenfällen etwas übersehen wurde. Die Kleidung spricht dagegen, dass es sich um weit angereiste Touristen handelt (z.B. aus den USA).

Srensen schrieb:Die Kleidung spricht dagegen, dass es sich um weit angereiste Touristen handelt (z.B. aus den USA).

Ja, ich würde vielleicht noch für möglich halten dass es Urlauber aus Niederlande, oder so waren, aber dann hätten sie vermutlich einen Camper oder zumindest irgendein Fahrzeug mit gehabt, dass dann irgendwo aufgefunden worden wäre.
Die Kleidung und die Walking Stöcke hätten sie vielleicht auf der Durchreise durch Deutschland/ Bayern kaufen können, wenn sie da vielleicht shoppen waren.

Vom Aussehen her würde ich sie nach Deutschland/Österreich/Schweiz/Italien einordnen. Ältere Herrschaften mit Lust am Wandern, die einen gepflegten Eindruck machen. Genau das irritiert mich, denn selbst wenn dieses Paar irgendwo alleine gelebt hat und tatsächlich aus Europa stammt, müssten sie erkannt werden. Es sind markante Gesichter und sie entstammen mit Sicherheit nicht der Obdachlosenszene.

hpoirot schrieb:Sie sind wohl zwischen Spätherbst 18 und Frühling 19 verstorben.

Wie kommst du darauf?

Die Leichen wurden zum Auffindezeitpunkt als stark verwest bzw. skelettiert beschrieben.
Die Fotos von den Kleidungsstücken lassen mich als Laien ebenfalls eine längere Liegezeit vermuten.
Ich denke, dass die Leichen schon sehr viel länger am Fundort gelegen haben.

Möglicherweise könnten die Leichen bereits mehrere Jahre dort gelegen haben.

Quelle: https://vorarlberg.orf.at/stories/3016615/

Photographer73 schrieb:Ich denke eher an einen gemeinschaftlichen Suizid. Auffällig ist, dass beide kein Handy dabei hatten.

Diesen Gedanken hatte ich auch kurz, ich finde die Kleidung jetzt nicht wirklich so arg wandertauglich.

Ich meine wer trägt denn eine Bluse zum Wandern? Korrigiert mich bitte aber ich stelle es mir schon unbequem vor, so etwas bei längeren Strecken zu tragen und gerade die Schuhe der Frau finde ich jetzt auch nicht so tauglich.

xoxalb schrieb:Das Einzige, das mich ans Campen erinnert, ist die Grillabdeckung. Das kann aber reiner Zufall sein und sie wurde nur mitgenommen, da wasserabweisend und gut geeignet, um sich outdoor drauf zu setzen beim Vespern.

Ich fragte mich auch wieso man eine Grillabdeckung mit sich führt. Auch wenn man diese als Sitzmöglichkeit für ein Picknick nutzt gibt's da doch andere Möglichkeiten denke ich mal.

Srensen schrieb:Dass niemand ein Ehepaar vermisst, kann doch nicht sein. Selbst wenn die beiden längst pensioniert waren, muss es doch Nachbarn geben, denen ihr Verschwinden auffiel - Der Briefkasten quillt über, der Rasen wird nicht mehr gemäht etc. Es fehlt ja nicht nur ein Mensch, sondern gleich zwei.

Da gehe ich vollkommen mit dir überein. Die Beschreibung der Leichen, vor allem was sie trugen, dass ihre Zähne in einem guten Zustand waren und dass gerade die Frau sehr gepflegte Nägel hat, lässt mich darauf schließen, dass die beiden Wert auf ihr Äußeres legten und scheinbar ein geregeltes Leben führten. Ich glaube nicht dass die beiden irgendwie hausten, sondern mit Sicherheit auch Wert auf ein schönes Zuhause legten. Es fällt doch auf wenn plötzlich Nachbarn nicht mehr auftauchen, ein Haus oder eine Wohnung scheinbar leer steht, die Rechnungen nicht mehr bezahlt werden... Man kann doch nicht einfach so verschwinden, es sei dem, es ist von vorne herein so geplant worden.
Deshalb lassen mich Fälle wie dieser ziemlich ratlos zurück.

Kielius schrieb:hpoirot schrieb:
Sie sind wohl zwischen Spätherbst 18 und Frühling 19 verstorben.

Wie kommst du darauf?

@Kielius
Das steht hier im Text:
https://vorarlberg.orf.at/stories/3130154/

Kielius schrieb:Wie kommst du darauf?

Die Leichen wurden zum Auffindezeitpunkt als stark verwest bzw. skelettiert beschrieben.
Die Fotos von den Kleidungsstücken lassen mich als Laien ebenfalls eine längere Liegezeit vermuten.
Ich denke, dass die Leichen schon sehr viel länger am Fundort gelegen haben.

Es steht in dem verlinkten Artikel. Da ist auch nicht mehr die Rede von 60 bis 85 oder so, sondern von über 80 Jahren.

Der zitierte Beitrag von Srensen wurde gelöscht. Begründung: Bildquelle nicht verlinkt

Nein, es ist eine hellblaue Vera Moda Bluse mit weißen Ärmeln, wie auf den Fotos zu sehen. Achtung, ich glaube, auf dem Bild steckt die Tote noch drin. Sie hatte das Hemd ja unter dem Shirt, kenne mehre Leute, die gerne Zwiebellook tragen.

Im EP ist im zweiten Link ein Bild der Bluse im Originalzustand zu sehen:

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Hier ihre Schuhe:

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Und hier seine Schuhe:

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Ich habe die Bilder jetzt nicht offen gepostet, es sollte jeder selbst entscheiden ob er die Kleidung in diesem Zustand sehen möchte oder nicht.

Nichtsdestotrotz finde ich die Schuhe jetzt nicht so arg wandertauglich bzw sieht es nicht so aus als ob sie dies oft gemacht hätten, dafür würde ich eher andere Modelle bevorzugen.

hpoirot schrieb:Nein, es ist eine hellblaue Vera Moda Bluse mit weißen Ärmeln, wie auf den Fotos zu sehen.

Vielen Dank für den Hinweis. Auch bei Vero Moda gibt es sportlichere Blusenmodelle, die sich eher zum Wandern eignen als andere.

Herbstkind schrieb:Nichtsdestotrotz finde ich die Schuhe jetzt nicht so arg wandertauglich bzw sieht es nicht so aus als ob sie dies oft gemacht hätten

Ich stimme dir zu. Die Schuhe sehen eher wie Alltagsschuhe aus. Vielleicht ist ihnen die mangelnde Erfahrung zum Verhängnis geworden. Dass sie tatsächlich wandern (spazieren) waren, dafür sprechen die Stöcke.

Srensen schrieb:Dass sie tatsächlich wandern (spazieren) waren, dafür sprechen die Stöcke.

Es gibt so einige Ü70-/Ü80-jährige, die auch für kürzere Spaziergänge in der Natur Walkingstöcke benutzen, einfach nur zur Sicherheit und nicht, um damit großartig "Wandertour-Kilometer" zu machen... Sieht man auch hier bei uns hin und wieder. Die Schuhe des Mannes sind "Gallus"Schuhe der FA.Deichmann. Diese werden als komfortabel sportlich beschrieben (u.a. bestimmtes Fußbett/ Nässeschutz), von daher für leichtere Spaziergänge in der Natur anscheinend durchaus geeignet.

Photographer73 schrieb:Auffällig ist, dass beide kein Handy dabei hatten.

In dem Alter (80+) völlig normal. Was mich stört, ist der fehlende Rucksack mit Trinkflasche, Proviant, Taschentüchern und anderen Dingen, die auf einer Wanderschaft nützlich sind. Dass sie nicht mal was zu trinken dabeihatten, lässt darauf schließen, dass es ein kurzer Ausflug werden sollte. Die Wolldecke könnte zum Hinsetzen gedacht gewesen sein, ebenso die wasserdichte Abdeckung. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass wir es mit geübten Campern oder Wanderern zu tun haben.

Hier ist die Gegend zu sehen:

Original anzeigen (0,3 MB)

Original anzeigen (0,2 MB)



Sieht nicht nach einer Gegend aus, in der üblicherweise alte Leute ohne Wandererfahrung herumkraxeln.

https://vorarlberg.orf.at/stories/3013372/

Hofmark16 schrieb:Unfall (aber beide gleichzeitig?),

Eine Person stürzt (nur ein Stück vom Weg runter), die andere beim Helfen ebenfalls. Wäre in dem Alter allgemein nicht unwahrscheinlich (wennauch sich der Gesundheitszustand zwischen 65 und 80 Jahren und zwischen Personen dieses Alters sehr unterscheiden kann).

Einige Verletzungen müsste man an stark verwesten bis skelettierten Leichen noch erkennen können, oder? Etwa Knochenbrüche von ggf. späteren Beschädigungen der Knochen unterscheiden können.

Merkwürdig finde ich allerdings auch, dass so lange eine unbewohnte Wohnung, ein (sofern Urlaub) nicht erfolgtes Auschecken aus Hotel/Ferienwohnung, nicht wahrgenommene Arzttermine (die Wahrscheinlichkeit dürfte hoch sein dass zumindest einer von zwei Senioren regelmäßig Arzttermine hat und diese schon gebucht waren)... auffallen.

Srensen schrieb:Hier ist die Gegend zu sehen:

Das sieht so aus, als ob sich in unmittelbarer Nähe des Fundortes (Plane) ein gut besuchter Parkplatz befindet?

Raspelbeere schrieb:Eine Person stürzt (nur ein Stück vom Weg runter), die andere beim Helfen ebenfalls. Wäre in dem Alter allgemein nicht unwahrscheinlich (wennauch sich der Gesundheitszustand zwischen 65 und 80 Jahren und zwischen Personen dieses Alters sehr unterscheiden kann).

Alternativ kann ein Herzinfarkt oder Schlaganfall stattgefunden haben. Auch dies wäre in dem Alter nicht unwahrscheinlich und später am
Skelett nicht mehr nachweisbar.

Shiloh schrieb:Das sieht so aus, als ob sich in unmittelbarer Nähe des Fundortes (Plane) ein gut besuchter Parkplatz befindet?

Dann handelt es sich wohl um ein beliebtes Ausflugsziel. Ich frage mich, ob dort ein Bus hält. Mit dem Auto sind sie offensichtlich nicht angereist. Oder es steht noch immer irgendwo unentdeckt in der Nähe.

Ich bin auch sehr irritiert,dass das Paar nicht vermisst wird. Nur, wenn sie keine direkten Verwandten mehr hatten, und der Briefkasten nicht mit Tageszeitungen aufgrund eines Abos überquilt, glaube ich kaum, dass es wirklich in einem Mehrfamilienhaus auffällt, wenn sie dort fehlen.
Da die Rente, mangels Kenntnis vom Tod, weiter auf dem Konto eingeht, Miete, Telefon, Versicherung wahrscheinlich abgebucht oder per Dauerauftrag überwiesen wird, dürfte es kaum auffallen. Selbst Ablesung von Strom, Gas, Wasser wird meist über Zähler im Keller erfasst, so dass da auch niemand in die Wohnung muss. Selbst, wenn innerhalb der Wohnung abgelesen werden muss, sei es vom Vermieter oder Anbieter, ist da keiner, wird geschätzt. Fertig.

Aber zur Identifizierung, seine Schuhe werden von Deichmann verkauft. Deichmann hat die Marke aufgekauft. Deichmann gibt es in Deutschland und Österreich.
Ich schätze aufgrund des Alters und wahrscheinlich daraus resultierendem Begehren die Schuhe vor dem Kauf anzuprobieren, ja, Füsse werden im Alter auch empfindlich, dass sie die Schuhe nicht im Internet bestellt haben, sondern vor Ort gekauft haben. Damit könnten beide also aus Deutschland oder Österreich kommen.
Die Wanderstöcke der Marke Crane werden von Aldi vertrieben, und dieser ist auch in Deutschland und Österreich. Ich denke daher, es macht Sinn erstmal weiter in Österreich und Deutschland zu ermitteln.

Wie @Shiloh schon schrieb ist es auch nichts ungewöhnliches, wenn
ältere Herrschaften bei längeren Spaziergängen Wanderstöcke benutzen, zur Sicherheit und auch ein bisschen für das Gefühl der eigenen Leistung.
Die Schuhe selber, auch ihre, passen von der optischen Robustheit zu einem längeren Spaziergang im Frühjahr oder Herbst.
Daher verwundert es mich auch nicht, dass keine Provianttaschen/Rucksäcke bis auf die Einkaufstüte, in der vielleicht ein paar Brote oder Kekse waren, vorhanden waren.
Das grenzt allerdings den Suchradius, wo die beiden her kamen, wieder ein.
Es kann sich also um Einheimische handeln, die einen Tagesausflug gemacht haben oder sogar in der Nähe wohnten, oder um Touristen mit Tagesausflug, die dann in einem Hotel oder sonstigen Unterkunft, wie Ferienwohnung, Pension oder Campingplatz wohnten. Letzteres ist aber wohl wahrscheinlich geprüft worden, so dass wir wieder bei Einheimischen landen.

Coconut19 schrieb:Deichmann gibt es in Deutschland und Österreich.

Deichmann betreibt Filialen in insgesamt 31 Ländern.

Coconut19 schrieb:Die Wanderstöcke der Marke Crane werden von Aldi vertrieben, und dieser ist auch in Deutschland und Österreich.

Aldi verkauft seine Produkte in 11 Ländern.

Schuhe und Stöcke könnten also von fast überall stammen. Diese bringen den Fall wohl leider nicht voran.

@Srensen
Danke für das Einstellen der Bilder und des Artikels.
Das sieht da recht einsam, im Sinne von es fehlen Fusswege, aus.
Auch ich meine da einen Parkplatz zu erkennen.
Wenn das aber so weitläufig ist, dann müssen die beiden doch motorisiert, also mit Bus, Bahn oder PKW, in die Gegend gekommen sein.
Weiss jemand oder kennt jemand die Gegend, ob da überhaupt Bus und Bahn hinfahren? Dann müsste ja ansonsten irgendwo noch ein verlassenes Auto stehen. Sehr merkwürdig.

Coconut19 schrieb:Weiss jemand oder kennt jemand die Gegend, ob da überhaupt Bus und Bahn hinfahren?

Das Waldbad Enz soll ganz in der Nähe des Auffindeortes liegen. Zum Bad kommt man in ca. 25 Gehminuten ab Bahnhof Dornbirn. Die Buslinien 7, 46 und 47 halten sogar direkt am Waldbad. Tatsächlich gibt es unweit entfernt auch einen Campingplatz.

https://www.waldbadenz.at/service/anreise-und-parken