Nicola B. während Telefonkonferenz verschwunden

rattich schrieb:Wird denn irgendwo genauer beschrieben, wie man sich dieses "Ende" der Gezeiten vorzustellen hat?

Es wird geschrieben, dass die Gezeiten bis zum Wehr in St Michaels reichen. Ohne den Höhenunterschied am Wehr würden sie weiter flussaufwärts wirken. Wie hoch der "Gezeitenwasser-Rückfluss" (den richtigen Begriff kenne ich nicht) am Wehr ist, konnte ich nicht herausfinden. Wenige cm bis 40 cm? Jedenfalls schliesse ich aus den Worten "Tide bis zum Wehr", dass das zurückdrängende Wasser der Gezeiten die Wehrkrone nicht flussaufwärts überwindet.

Wenn man sich die Mühe macht, diesen Bericht im Link von @Almita zuende zu lesen, wird man feststellen, dass sich die Polizei alle Mühe gegeben hat, in sämtliche Richtungen zu ermitteln. Bisher erfolglos. Es bleibt der Fluss.

Mit google übersetzt:

Frau Riley enthüllte, dass es rund 500 aktive Informationen und Untersuchungslinien gibt, an denen gearbeitet wird. Sie sagte, es gebe ein Team von 40 Detektiven, die täglich daran arbeiten, Informationen zu durchkämmen.

Sie erzählte auch, wie die Polizei rund 700 Fahrzeuge identifiziert hat, die am Morgen des Verschwindens von Frau Bulley zwischen 9.10 und 9.15 Uhr durch das Dorf gefahren sind und gerade mit ihnen sprechen, um zu sehen, ob sie eine Dashcam oder Informationen haben, die die Untersuchung unterstützen könnten.

Quelle: https://www.dailymail.co.uk/news/article-11723099/Diving-expert-leading-hunt-Nicola-Bulley-asks-partner-enemies-stalkers.html (Archiv-Version vom 08.02.2023)

Stumpf schrieb:Der Auftritt der Polizei ist höchst professionell, trotz allen Gegenwindes lässt sie sich nicht beirren und bleibt dabei, Nicola wird im Fluss vermutet, auch das wird seine Gründe haben.

Wenn sich jemand durch nichts in Seiner Meinung beirren lässt, kann man das schon als professionelles Verhalten deuten. Man kann es aber auch als Sturheit dieser Person/Gruppe ansehen, die sich durch nichts von Ihrer vorgefertigten Meinung abbringen lässt.

Ob man hier nun von Proffesinalität oder Dtjrheit ausgehen muss, weis ich nicht, kann ich nicht beurteilen. Die Zeit wird es zeigen. Möglich ist zumindest beides.

Die Polizei bestätigt, dass der Einsatz an der Shade Bridge mit der Suche nach Nicola im Zusammenhang stand, und dieser nicht zu übersehende Aufruhr auch Anlass für die Pressekonferenz war. Da sind zehn Ambulanzen aufgefahren. Also da MUSS doch etwas von ihr gefunden worden sein, dess es danach so einen Aufwand nach sich zieht! Die weitere Suche dort verlief im Anschluss aber negativ.

Da diese Bridge nach dem Wehr flußabwärts ist, sucht man jetzt wohl auch noch an der Flussmündung. Denn zu Zeiten der Flut kann sie weit weggespült worden sein, auch ins Meer denke ich. Zu Zeiten der Ebbe hat sie auf der Strecke vielleicht momentan im Laufe der Tage jeweils niemand gesehen, da hauptsächlich Felder herrum sind? Wenn das Wasser kalt genug ist, taucht sie womöglich im Meer auch nicht mehr auf, oder macht das Salzwasser diesbezüglich einen wesentlichen Unterschied?

https://nnn.ng/police-issue-update-as-nicola-bulley-search-teams-spotted-at-shard-bridge/ (Archiv-Version vom 07.02.2023)

Das wirft aber Fragen auf: Sie müsste dann erst nach dem Wehr ins Wasser gelangt sein. Warum waren Hundegeschirr und Handy dann auf der Bank? Warum vor allem war die Hündin bei der Bank? Hat jemand das Gatter zugemacht, sodass sie nicht raus und ihr nach konnte? Oder hat jemand Klamotten von ihr erst nach dem Wehr ins Wasser geworfen, um eine falsche Spur zu legen? Wilow lief ja zwischen Gatter und Bank umher, und nicht hinunter zum Wasser, hieß es.

Wieso wird nun auch in der Morecambe Bay gesucht? Das liegt doch ein ganzes Stück nördlich von der Mündung der Wyre ins Meer bei Fleetwood.

The search extended to nearby Morecambe as officers search seawater

The search for missing Nicola Bulley has been extended to the notorious sands of Morecambe Bay as police admit they still have no answers 12 days on.

Quelle:


https://www.dailymail.co.uk/news/article-11726799/Nicola-Bulley-search-updates-Latest-hunt-missing-mother-extended-Morecambe-Bay.html?ito=facebook_share_article-top&fbclid=IwAR3oNfaOimSd2HjzwomlU5MuFI-ZjcqCOgH4NdzO_qYAuEp-3_3Fx1a79MI

Ich habe den Fall auch in den englischsprachigen Zeitungen verfolgt und die Ermittlungen konzentrieren sich sehr auf den Fluss bis zu Morecambe Bay, wo der Fluss und das Meer sich treffen.

Persönlich gehe ich von einem Unfall mit anschließendem Ertrinken aus, denn leider habe ich schon oft gesehen, wie Tierhalter sich in Gefahr begeben, wenn sie versuchen ihrem Tier aus einer für sie gefährlich scheinenden Lage zu helfen. Da wird dann versucht auf einen Baum zu klettern, weil hoch oben ein Kätzchen sitzt anstatt darauf zu vertrauen, dass das Tier es entweder allein wieder herunter schafft oder eben die Feuerwehr zu rufen. Das gleiche mit Hunden, die auf eine zugefrorene Seefläche o.ä. gerannt sind: Da wird blindlings hinterher gerannt mit dem Ergebnis, dass das (oft viel leichtere) Tier es unbeschadet wieder "an Land" schafft und Herrchen ins Eis einbricht und ertrinkt...

Vielleicht war irgendetwas mit dem Hund oder sie wollte etwas aus dem Wasser fischen.

Ich glaube nicht, dass sie ins Wasser gefallen wäre. Sie lebt in dem Ort seit 25 Jahren und offensichtlich kommt der Hund mit Wasser klar, sonst würde sie ihm nicht das Geschirr zum Spielen abnehmen. Sie ist nicht dumm und zudem sportlich, da kann sie gut einschätzen, was Sinn macht und was nicht.
Es ist schwierig, über andere Varianten zu spekulieren, aber ich habe schon so verrückte reale Fälle von Verbrechen verfolgt, die erst Jahre später aufgeklärt werden konnten, dass ich sowas für realistischer halte als ein Ertrinken.
Ich glaube nicht, dass sie weggehen wollte, da sie ein sicheres Familienleben hatte. Es gibt aber andere komische Zusammenhänge manchmal, die auch die engsten Freunde nicht kennen.

CorvusCorax schrieb:Wieso wird nun auch in der Morecambe Bay gesucht?

Offensichtlich verläuft die Meeres-Strömung dort an der Küste so, dass sie nach der Flussmündung Richtung Norden treiben würde und dort von der Flut wieder angespült werden könnte.

CorvusCorax schrieb:Wieso wird nun auch in der Morecambe Bay gesucht? Das liegt doch ein ganzes Stück nördlich von der Mündung der Wyre ins Meer bei Fleetwood.

Vermutlich weil die Strömung in der Irish Sea von Süden nach Norden verlaufen, als Ausläufer des Golfstroms. Daher das milde Klima im Westen England und Schottland :-)

Ich wusste nicht, wer denn genau dieser Peter Faulding ist, der immer wieder zitiert wurde, aber offensichtlich ist er Chef von SGI, einer privaten Suchorganisation, die von den Angehörigen kontaktiert wurde (und ich würde mich aber auch nicht wundern, wenn es umgekehrt gewesen ist).

Wenn dieses Zitat von Faulding stimmt, dann klopft er ordentliche Töne:

Peter Faulding, Gründer der privaten Suchorganisation Specialist Group International (SGI) hatte im Interview mit „Sky News“ angekündigt, dass die Spezialausstattung eine „sehr hohe Trefferquote" habe und bei Suchaktionen „Menschen innerhalb einer Stunde finden" könne.

Quelle: https://www.rtl.de/cms/vermisste-nicola-bulley-45-aus-england-neues-ueberwachungsvideo-zeigt-mutter-kurz-vor-ihrem-verschwinden-5028934.html

Hat er aber nicht geschafft. Hört sich für mich leider etwas überheblich an - immer vorausgesetzt die Zitate sind richtig und echt, denn einen Tag später sagt er:

Stattdessen hat SGI-Chef und Forensiker Peter Faulding eine ganz andere Vermutung: „Ich persönlich glaube, dass dieses Telefon ein Köder sein könnte.“ Gemeint ist Nicolas Handy, mit dem die Finanzberaterin genau um den Zeitpunkt ihres Verschwindens noch in eine Teams-Besprechung eingewählt war. Kamera und Mikrofon waren allerdings ausgeschaltet, wie ihr Arbeitgeber „Exclusively Mortgages“ bestätigte.

Quelle: https://www.rtl.de/cms/ist-die-vermisste-nicola-bulley-aus-england-gar-nicht-in-den-fluss-gefallen-polizei-geraet-in-erklaerungsnot-5029194.html

Das hört sich so an, dass wenn SGI sie nicht findet, sie nicht dort sein kann, wo SGI gesucht hat...

Auch ich denke, dass der Unfall im Zusammenhang mit dem Fluss das einzig naheliegende ist. Denn wer würde eine Frau entführen/überfallen, die augenscheinlich aktiv mit einem Handy kommuniziert bzw. zuhört, sofern sie keine Kopfhörer verwendete? Woher hätte denn ein Entführer o.ä. wissen können, dass das Telefon stumm ist? Das passt für mich nicht.

Aomi schrieb:Sie ist nicht dumm und zudem sportlich, da kann sie gut einschätzen, was Sinn macht und was nicht.

Unfälle gibt's halt. Da kann man clever und fit sein und irgendwann läuft's halt blöd.

Passiert immer wieder.

Das Swiss cheese model ist hier auch hilfreich... Wikipedia: Wikipedia: Swiss cheese model

Und das darf auch mal gesagt werden, man sollte einfach mal den Hut vor Frau Riley ziehen!

Was da von allen Seiten kommt ist schon sagenhaft.

T68 schrieb:Ich wusste nicht, wer denn genau dieser Peter Faulding is

Ja, große Töne schlägt er an und das zu Hauf.

Aomi schrieb:Sie ist nicht dumm und zudem sportlich, da kann sie gut einschätzen, was Sinn macht und was nicht.

Unfälle passieren auch intelligenten und sportlichen Menschen! Die Schauspielerin Naya Riviera war bspw. auf einer Bootsfahrt mit ihrem kleinen Sohn ertrunken. Sie galt als richtig gute Schwimmerin, war jung und topfit.

https://www.yahoo.com/entertainment/naya-rivera-autopsy-report-released-glee-good-swimmer-230832699.html

Aomi schrieb:Ich glaube nicht, dass sie ins Wasser gefallen wäre. Sie lebt in dem Ort seit 25 Jahren und offensichtlich kommt der Hund mit Wasser klar, sonst würde sie ihm nicht das Geschirr zum Spielen abnehmen. Sie ist nicht dumm und zudem sportlich, da kann sie gut einschätzen, was Sinn macht und was nicht.

Sie ist bestimmt nicht dumm und sieht auch sportlich aus, ja.

Aber was ist, wenn doch irgendetwas mit dem Hund vorgefallen ist? Habe da auch schon bei intelligenten, sportlichen Zeitgenossen Irrsinnsreaktionen gesehen. Eine sportliche und intelligente Kollegin kam vor anderthalb Wochen mit aufgeschlagenem Kinn (klaffende Wunde, die genäht werden musste) zur Arbeit, weil sie im Wald ihrem Hund hinterhergerannt und prompt über Äste gefallen ist. Sie dachte, dass der Hund hinter einem Zaun verschwände und dort in ein Kanalrohr fiele, und hechelte deshalb hinterher.

Was ich sagen will: Wenn Emotionen in Bezug auf Haustiere ins Spiel kommen, reagieren manche Menschen vielleicht doch nicht so rational und vorhersehbar. Ist halt eine Möglichkeit, die ich persönlich für recht wahrscheinlich halte.

Kraftwerker schrieb:Unfälle gibt's halt. Da kann man clever und fit sein und irgendwann läuft's halt blöd.

Klar, aber dann müsste es auch Hinweise auf einen solchen Unfall geben und die gibt es nicht.
Hingegen kann ein Verbrechen nicht ausgeschlossen werden, da eine der wichtigsten Kameras nicht funktionierte und Nicola selbst auch nie an der Bank gesehen wurde.

Aomi schrieb:Klar, aber dann müsste es auch Hinweise auf einen solchen Unfall geben und die gibt es nicht.

Angeblich gibt es die nicht.

Aber welche Wetterbedingungen herrschten am Tag des Verschwindens? Habe das nicht mehr genau im Kopf. Falls es ordentlich geregnet hat, wären vielleicht etwaige Fußspuren o.ä. am Uferrand verwischt worden?

Ich hatte selbst auch schon einen "dummen Unfall" , da geb ich Euch komplett recht, dass sowas passieren kann. Aber dann hat man mich auch gefunden ;-)

Flavia schrieb:Persönlich gehe ich von einem Unfall mit anschließendem Ertrinken aus, denn leider habe ich schon oft gesehen, wie Tierhalter sich in Gefahr begeben, wenn sie versuchen ihrem Tier aus einer für sie gefährlich scheinenden Lage zu helfen. Da wird dann versucht auf einen Baum zu klettern, weil hoch oben ein Kätzchen sitzt anstatt darauf zu vertrauen, dass das Tier es entweder allein wieder herunter schafft oder eben die Feuerwehr zu rufen. Das gleiche mit Hunden, die auf eine zugefrorene Seefläche o.ä. gerannt sind: Da wird blindlings hinterher gerannt mit dem Ergebnis, dass das (oft viel leichtere) Tier es unbeschadet wieder "an Land" schafft und Herrchen ins Eis einbricht und ertrinkt...

Vielleicht war irgendetwas mit dem Hund oder sie wollte etwas aus dem Wasser fischen.

Ich kenne tatsächlich aus der Presse mehrere Fälle, in denen eine Hundehalter dem im Wasser befindlichen Tier hinterher ist mit dem Ergebnis, dass der Halter ertrank und die Hund es wieder ans Ufer schaffte.