Männliche Leiche in Gullyschacht gefunden

In Niederkassel-Lülsdorf hat ein jugendlicher Passant in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Leiche in einem Gullischacht entdeckt.
Der geschockte junge Mann sah zwei Turnschuhe aus dem Schacht ragen und informierte gegen 1:40 sofort Polizei und Feuerwehr.
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https://ga.de/region/sieg-und-rhein/niederkassel/niederkassel-luelsdorf-toter-steckte-kopfueber-im-gully_aid-86492423
Vor Ort bot sich ein grausames Bild:
Die Leiche steckte kopfüber im Gullischacht und war mit Split überschüttet, in der Nähe fand man eine Schubkarre

Den Split, mit dem der Tote im Gulli zugeschüttet worden war, hatten der oder die Täter offenbar von einem rund 100 Meter entfernten Reiterhof mittels einer Schubkarre geholt und dann über die Leiche geschüttet

https://ga.de/region/sieg-und-rhein/niederkassel/niederkassel-luelsdorf-toter-steckte-kopfueber-im-gully_aid-86492423

Ein Notarzt habe nur noch den Tod des unbekannten Mannes feststellen können. Die näheren Umstände der Tat seien noch unklar.
Die Leiche solle heute noch obduziert werden.
https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/niederkassel-leiche-gully-kanalschacht-w706159-2000763248/

Man fragt sich angesichts dieses erschreckenden Fundes, wer zu solch einer barbarischen Tat fähig ist, zudem ist es äußerst mühsam, einen Gullideckel anzuheben, häufig ist das nur mit Spezialwerkzeug oder enormem Kraftaufwand möglich.

Meiner Meinung nach schwingt da im Hintergrund eine extreme Wut mit, vielleicht auch rational geplant angesichts dieses Aufwandes?
Was meint ihr?

Stumpf schrieb:Man fragt sich angesichts dieses erschreckenden Fundes, wer zu solch einer barbarischen Tat fähig ist, zudem ist es äußerst mühsam, einen Gullideckel anzuheben, häufig ist das nur mit Spezialwerkzeug oder enormem Kraftaufwand möglich.

Meiner Meinung nach schwingt da im Hintergrund eine extreme Wut mit, vielleicht auch rational geplant angesichts dieses Aufwandes?
Was meint ihr?

Barbarisch ist relativ. Ein Tötungsdelikt ist natürlich immer furchtbar und zeigt Abgründe auf, die einem selbst vollkommen irrational und fremd erscheinen. Aber: Hier ist der Umstand des Todes ja noch nicht einmal geklärt.

Natürlich kann man nun auch das Verbringen eines Toten in einen Gulli als barbarisch bezeichnen, aber ich sehe hier vielmehr totale Überforderung und eine naive Praktikabilität. Eine Kurzschlusshandlung scheint mir diese schlampige Entsorgung einer Leiche viel eher zu sein, als irgendwas kaltblütig durchgeplantes.
Und sollte der/die Entsorger/in auch für den Tod der Person verantwortlich sein, so deutet diese Verbringung für mich doch eher darauf hin, dass die komplette Tat spontan erfolgte. Wut wird natürlich eine Rolle spielen.

Die Umstände (Leiche mehrfach bzw. stark verletzt + eingewickelt in blutverschmiertes weises Tuch + kopfüber in Gullie) sprechen für mich schon eher für ein "Milieu-Verbrechen" als für eine Beziehungstat oder einen vertuschten Unfall. Mutmaßlich mehrere Täter.
Kommen fast schon Mexiko Vibes auf..

Alktanzler schrieb:aber ich sehe hier vielmehr totale Überforderung und eine naive Praktikabilität

Ist es also gar nicht so unmöglich, einen Gullideckel anzuheben?
Dachte zunächst, dass gerade diese Tatsache für eine eher geplante Aktion spräche, jedoch habe ich dazu keine Erfahrungswerte.

Skullcrusher schrieb:Leiche mehrfach bzw. stark verletzt + eingewickelt in blutverschmiertes weises Tuch + kopfüber in Gullie

Genau, hier

Um den Toten war eine blutgetränkte Decke gewickelt

https://ga.de/region/sieg-und-rhein/niederkassel/niederkassel-luelsdorf-toter-steckte-kopfueber-im-gully_aid-86492423

Wenn man von „der Tote“ spricht, handelt es sich um einen Mann oder steht das Geschlecht noch nicht fest, ehe die Obduktion nicht abgeschlossen ist?
Laut dem Artikel war der Schacht 1,50m tief und die Turnschuhe des Toten ragten heraus. Heißt für mich, dass der Tote nicht besonders groß gewesen sein kann, denn sonst hätte mehr als nur die Turnschuhe heraus geragt?
Besonders schrecklich auch für den Jugendlichen, der die Leiche fand. Das Geschehene wird auch er aufarbeiten müssen. Ich wünsche ihm unbekannterweise alles Gute.

Leppy schrieb:Wenn man von „der Tote“ spricht, handelt es sich um einen Mann oder steht das Geschlecht noch nicht fest,

Es handelt sich um einen Mann:

Stumpf schrieb:Ein Notarzt habe nur noch den Tod des unbekannten Mannes feststellen können

https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/niederkassel-leiche-gully-kanalschacht-w706159-2000763248/

Leppy schrieb:Laut dem Artikel war der Schacht 1,50m tief und die Turnschuhe des Toten ragten heraus. Heißt für mich, dass der Tote nicht besonders groß gewesen sein kann, denn sonst hätte mehr als nur die Turnschuhe heraus geragt?

Naja, kopfüber rein bevor Leichenstarre ausgeprägt ist würde bedeuten, dass Beine und Hüfte irgendwie nachrutschen. Und dass der Hals einknickt. Also, dass der Körper sich flexibel verkrümmt. Schwerkraft halt. Dann kann die Person durchaus sehr groß gewesen sein.

Sollte eine bereits starre Leiche kopfüber reingesteckt worden sein, dann stimme ich zu, war es tendenziell eher eine kleine Person.

Was mir nicht ganz einleuchtet, ist die Abwägung zwischen

-->Leiche verschwinden lassen / Tat verschleiern (Kies drüber kippen)

-->Leiche an einem Ort ablegen an dem diese ziemlich sicher bald gefunden wird / Zeichen setzen (kopfüber + Füsse kucken raus)

Kann natürlich auch sein, dass der bzw. die Täter (ich gehe eher von 2-3 Tätern aus) wirklich die Hoffnung hatten, die Leiche verschwinden lassen zu können (es evtl. in einer anderen Situation/Stelle evtl. auch schon erfolgreich gemacht hatten) aber dieser Gulli halt einfach schlecht gewählt war bzw. aus sonstigen Gründen zu klein (evtl. verstopft) war, und man erst nach dem Ablegen der Leiche gemerkt hat
--> "wait a minute... da kucken ja noch 30 cm raus.."
Und man dann die Leiche nicht mehr rausbekommen hat...

Dann könnte es dann noch die Abwägung gegeben haben
-weiterhin versuchen die Leiche wieder rauszubekommen, während mit jeder Minute die Chance steigt dass ein Zeuge auftaucht
-einfach abhauen
-versuchen das ganze mit Kies wenigstens etwas mehr nach "Baustelle" und etwas weniger wie einen Mordschauplatz aussehen zu lassen

Irgendwie muss dann die Abwägung auf c also auf den Kies gefallen sein (Beschaffung Schubkarre + Kies + auskippen) was auf jeden Fall zeitaufwändiger war, als gleich abzuhauen.

Und das spricht für mich dafür, dass jemandem "Bericht" erstattet werden musste (organisierte Kriminalität) der ein "wir sind abgehauen, obwohl da sichtbar die Füße rausgeschaut haben" evtl. nicht akzeptiert hätte... und man mit "wir haben es mit Kies abgedeckt" die bessere Variante hatte...

Möglicherweise wurde die Leiche auch mittels der Schubkarre an den Gullyschacht verbracht und im Anschluss wurde damit noch Kies geholt. Merkwürdig finde ich allerdings, dass dies in unmittelbarer Nähe zu einer Straße stattgefunden hat. Die Entdeckungswahrscheinlichkeit war somit nicht gering.

EtHO schrieb:Merkwürdig finde ich allerdings, dass dies in unmittelbarer Nähe zu einer Straße stattgefunden hat. Die Entdeckungswahrscheinlichkeit war somit nicht gering.

Ich tippe darauf, dass auch das Tötungsdelikt in räumlicher Nähe stattgefunden hat und der oder die Täter die Leiche schnellstmöglich loswerden wollten oder einfach keine Möglichkeit hatten, den Toten mit einem geeigneten Fahrzeug weiter weg zu verbringen.

Die Gegend ist aber sehr sehr ländlich dort hinten
Also wenn man da keinen Bezug hat kommt man da nicht vorbei
Also kein ÖPNV oder Durchgangsverkehr
Sondern verbindet die Dörfer in Porz und Niederkassel

Skullcrusher schrieb:>Leiche an einem Ort ablegen an dem diese ziemlich sicher bald gefunden wird / Zeichen setzen (kopfüber + Füsse kucken raus)

MMn ein Hinweis darauf, dass es nicht so geplant gewesen ist, als der/die Täter bemerkte/n, dass die Schuhe rausschauen, war es vermutlich schon zu spät.

Skullcrusher schrieb:Und man dann die Leiche nicht mehr rausbekommen hat...

So könnte ich mir das auch vorstellen.

Es war vermutlich nicht geplant, dass die Leiche so schnell gefunden wird, sondern man wollte sie vielleicht tatsächlich verschwinden lassen.

Schubkarre und Split, woher hatte der Täter die Schubkarre, woher wusste er, dass Split am nahegelegenen Reiterhof vorhanden ist?
MMn ein Hinweis darauf, dass man sich in der Gegend gut auskennt.

Sogesehen könnte das "kopfüber in den Gulli" auch eher Pragmatismus gewesen sein, und eben kein "Zeichen", weil mit den Beinen voran ist ein "verkanten der Leiche" in so einem Schacht natürlich auf jeden Fall wahrscheinlicher.

Und daher auch die Probleme beim (evtl. passierten) Versuch die Leiche wieder rauszuziehen, weil dann u.U. die Arme als Wiederhaken fungiert haben..

Man hat doch auch ne Schubkarre in der Nähe gefunden und den Splitt vom Reiterstall
Denke dass das verschwinden schnell gehen musste und das der Tatort nicht weit weg gewesen ist

Ich glaube kaum, dass man das Versteck ausgewählt hat um jemanden dauerhaft verschwinden zu lassen. Ich denke man wollte nur etwas Zeit gewinnen. Sollte der Tatort wie vermutet in der Nähe sein (an dem vermutlich ebenfalls viel Blut zu finden ist) wäre ein aufspüren der Leiche mit Polizeihunden in kürzester Zeit möglich - auch mit geschlossenem Deckel.

hab ja schon vieles barbarisches gehört aber das ist mit in den TOP TEN.

Schrecklich ... auch der Passant, welcher Ihn gefunden hat wird so eine Ereignis nicht so einfach wegstecken.

Wie tief ist den so ein Schacht überhaut? kennt sich da jemand aus?

Hier noch ein Bild dieses Gullischachtes:

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https://www.t-online.de/region/koeln/id_100142758/niederkassel-passant-entdeckt-leiche-in-kanalschacht.html

Ich denke mal, dass der Verbringer den Schacht für tiefer hielt und der Splitt nur der Verzweiflung geschuldet war, dass der Leichnam gar nicht hinein passte. Der Splitt lag wohl ziemlich offensichtlich an dem Hof:


https://ga.de/region/sieg-und-rhein/niederkassel/niederkassel-luelsdorf-toter-steckte-kopfueber-im-gully_aid-86492423

Danke für das Erstellen des Threads @Stumpf!

Schubkarre und Split, woher hatte der Täter die Schubkarre, woher wusste er, dass Split am nahegelegenen Reiterhof vorhanden ist?

Vielleicht handelt es sich bei dem Täter um einen Bauern, wobei ja fast jeder mit einem etwas größeren Grundstück und Nutzgarten selbst über eine Schubkarre verfügt. Jedenfalls muss der Täter eine etwas rustikalere Art der Entsorgung bevorzugt haben.

ayahuaska schrieb:hab ja schon vieles barbarisches gehört aber das ist mit in den TOP TEN.

Meines Wissens war das Opfer schon tot, als es in den Schacht geworfen wurde.

Srensen schrieb:Vielleicht handelt es sich bei dem Täter um einen Bauern, wobei ja fast jeder mit einem etwas größeren Grundstück und Nutzgarten selbst über eine Schubkarre verfügt. Jedenfalls muss der Täter eine etwas rustikalere Art der Entsorgung bevorzugt haben.

Naja, wenn wie @sooma anmerkte, dass der Split ganz offensichtich dort rumlag, könnte es jeder gewesen sein, ob zufällig vorbei gefahren und unterwegs die Möglichkeit gesehen oder man wusste es schon vorher, weil man eben öffter dort vorbei fuhr.