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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

760 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Aktenzeichen Xy ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 00:25
Ich frag mich eher warum sie vor dem Gassi gehen 400 DM abgehoben hat? Oder wollte sie nach dem Gassi gehen zum einkaufen? Leider sind mir die Örtlichkeiten nicht bekannt. Macht das Sinn? Also macht es von der Strecke her Sinn?
Weil es würde keinen Sinn machen
zur Bank zufahren Geld holen - > Gassi gehen - > wieder Richtung Bank fahren weil da Supermärkte etc sind
außer sie hat die 400 DM beim Gassi gehen benötigt = Verabredung in welcher Form auch immer
Und für mich persönlich (!) ist es auch ungewöhnlich mit einer Handtasche (in der 400 DM sind und diverse andere Gegenstände) Gassi zu gehen. Die hätte sie doch locker im Auto lassen können. Es sein denn, sie hat die Tasche beim Gassi gehen benötigt.

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23.03.2023 um 00:32
Zitat von xTrinaxTrina schrieb:Und für mich persönlich (!) ist es auch ungewöhnlich mit einer Handtasche (in der 400 DM sind und diverse andere Gegenstände) Gassi zu gehen.
Da stimme ich Dir zu, das habe ich auch als seltsam empfunden. Wir kennen natürlich ihre Gewohnheiten nicht, vielleicht hat sie die Handtasche immer mitgenommen und deshalb auch dann, als 400 DM darin enthalten waren. Oder sie wollte die 400 DM nicht unbewacht im Auto liegen lassen. Da gibt es viele Erklärungsmöglichkeiten.

An eine Verabredung im Wald zur Übergabe von dem Geld glaube ich aber nicht.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 00:32
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Empfinde ich anders, mein Eindruck von Film und Nachbesprechung war, dass der Raubmord aktuell favorisiert wird, gleichwohl eine Beziehungstat nicht ausgeschlossen werden kann.
Ich hadere da noch. Wenn es ein simpler Raubmord war, bei dem ein kleiner, schwächlicher und nicht belastbarer Junkie durch den Wald läuft und die nächstbeste Fußgängerin überfällt und versehentlich umbringt, weshalb soll man dann eine viertel Stunde lang den ganzen Rest drum rum derart feingliedrig und detailliert darstellen? Weshalb dann das Tonbandgerät, das Abhören, das Geld, die Krisen und Konflikte, die Mitwisser und die Einsamkeit und die Gereiztheit zum Thema Überwachung und Ausspionieren?
Zitat von rattichrattich schrieb:Evtl. könnte es auch eine Kombination aus beidem gewesen sein? Der Täter war vielleicht nicht ganz fremd, wusste möglicherweise auch von dem Geld, aber hatte keine engere Beziehung zum Opfer?
Das könnte ich mir durchaus vorstellen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 00:36
Zitat von BaristaBarista schrieb:Yuri ist kein polnischer Name
Na ja, erstmal sind die Namen ja immer abgeändert (außer vom Opfer), um die Personen zu schützen. Und in Polen haben auch nicht alle Polen polnische Namen. Gibt ja auch in Deutschland welche, die Sören heißen, zum Beispiel.
Zitat von BaristaBarista schrieb:und als Ehepaar aus dem Westen hat man 1989 oder zuvor, also vor dem Fall der Mauer, auch eher keinen Urlaub in Polen gemacht?
Man konnte ja sowohl vom Westen wie auch von der DDR aus problemlos nach Polen reisen. Vielleicht hat sich das Ehepaar ja im Urlaub kennengelernt und sie hat dann einen Ausreiseantrag gestellt. Der Mann war ja in der Chemie-Industrie tätig.


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23.03.2023 um 00:36
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Weshalb dann das Tonbandgerät, das Abhören, das Geld, die Krisen und Konflikte, die Mitwisser und die Einsamkeit und die Gereiztheit zum Thema Überwachung und Ausspionieren?
Die Geräusche im Haus, die DDR-Vergangenheit und der verschwundene Schmuck spielen in meinen Überlegungen überhaupt keine Rolle, das sag ich ganz ehrlich.

Dass die Beziehungen und Konflikte dargestellt werden ist schon nachvollziehbar, da -solange kein Täter überführt wurde- alles denkbar bleibt, eben auch eine Beziehungstat. Und wie der Film gezeigt hat, gibt es da ja schon einige Konfliktherde, die durchaus einen Mord nach sich ziehen könnten.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 00:44
Zitat von xTrinaxTrina schrieb:Weil es würde keinen Sinn machen
zur Bank zufahren Geld holen - > Gassi gehen - > wieder Richtung Bank fahren weil da Supermärkte etc sind
außer sie hat die 400 DM beim Gassi gehen benötigt = Verabredung in welcher Form auch immer
Letztendlich weiß man ja noch nicht mal, ob zum Zeitpunkt der Gassirunde das Geld noch im Portemonnaie war, wenn man es mal genau nimmt. Man fand die ausgeschüttete Handtasche und eine leere Geldbörse. Und wusste von der Abhebung. Es liegt ziemlich nahe, aber ganz sicher ist es nicht.


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23.03.2023 um 00:44
Zitat von BaristaBarista schrieb:Yuri ist kein polnischer Name, und als Ehepaar aus dem Westen hat man 1989 oder zuvor, also vor dem Fall der Mauer, auch eher keinen Urlaub in Polen gemacht? Erst recht nicht, wenn man bereits aus der DDR geflüchtet war?
Yuri könnte z.B. russische Vorfahren haben, daher vielleicht der russische Name. Oder der Name gefiel seinen Eltern einfach.

Und vielleicht hatten die Schnieders Verwandte in Polen, die sie öfter besuchten, und haben Yuri dort kennengelernt?
Zitat von BaristaBarista schrieb:Die Frage nach der Dauer der Tätigkeit in welcher Schule und wie lange das Opfer in der DDR gelebt hatte, finde ich dann auch berechtigt.
Frau Schnieder wurde 1944 geboren und war zum Zeitpunkt der Tat 39 Jahre alt. Wenn sie als junge Frau, mit etwa 20, in den Westen kam, also um 1964 herum, könnte sie dort studiert und dann ab ca. 1970 als Berufsschullehrerin gearbeitet haben. Dann wäre sie bis zu ihrem Arbeitsunfall vermutlich über 10 Jahre lang als Lehrerin tätig gewesen.


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23.03.2023 um 00:46
Zitat von rattichrattich schrieb:Frau Schnieder wurde 1944 geboren und war zum Zeitpunkt der Tat 39 Jahre alt.
Wohl eher 45 :)


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23.03.2023 um 00:46
Zitat von rattichrattich schrieb:Frau Schnieder wurde 1944 geboren und war zum Zeitpunkt der Tat 39 Jahre a
Können wir bitte bei den Fakten bleiben? Gitta Schnieder war zum Tatzeitpunkt 45 Jahre alt.
Seit 1989 ist der brutale Mord an der 45 Jahre alten Lehrerin Gitta Schnieder aus Buchholz i.d. Nordheide ungeklärt
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy588-fall5-messer-mord-im-forst-100.html (Archiv-Version vom 24.03.2023)


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 00:49
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Können wir bitte bei den Fakten bleiben? Gitta Schnieder war zum Tatzeitpunkt 45 Jahre alt.
Danke für den netten Hinweis, da habe ich mich offensichtlich vertan. Sie war mit 39 Jahren Mutter geworden, daher habe ich die Zahl.

Dann könnte Frau Schnieder sogar noch mehr Berufsjahre als Lehrerin gehabt haben.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 00:55
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Die Geräusche im Haus, die DDR-Vergangenheit und der verschwundene Schmuck spielen in meinen Überlegungen überhaupt keine Rolle, das sag ich ganz ehrlich.
Das sehe ich ganz genauso, obschon ich weiß, dass die Stasi auch im Westen agierte. Das kann alles und nichts gewesen sein. Das die DDR oder Stasi damit zu tun hatte ist nach derzeitigem Informationsstand aber definitiv mehr als absurd.
Zitat von rattichrattich schrieb:Yuri könnte z.B. russische Vorfahren haben, daher vielleicht der russische Name. Oder der Name gefiel seinen Eltern einfach.
Der Name könnte auch einfach redaktionell geändert sein. Und Ahnenforschung bringt da nichts.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 01:02
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:obschon ich weiß, dass die Stasi auch im Westen agierte
April 1989 war ja ziemlich kurz vor Ende der DDR. Da dürfte man die Auslandsaktivitäten eher zurückgefahren haben und sich eher auf Spurenvernichtung verlegt haben. Denn durch die Wiedervereinigung bestand natürlich die Gefahr der Enttarnung.

Aber einen Zusammenhang sehe ich da auch eher nicht. Der DDR-Sozialisierung von GS wird kein besonderes Gewicht eingeräumt, sie wird nur am Rande erwähnt.


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23.03.2023 um 01:08
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Der Name könnte auch einfach redaktionell geändert sein. Und Ahnenforschung bringt da nichts.
Die Redaktion hat den Namen sicher geändert, aber warum hätte sie einem Polen mit polnischem Vornamen einfach einen russischen Namen verpassen sollen? Vielleicht hatte "Yuri" in Wirklichkeit einen anderen russischen Vornamen, der für den Film in "Yuri" abgeändert wurde, aber der russische Bezug sollte dann vermutlich erhalten bleiben.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 01:13
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber einen Zusammenhang sehe ich da auch eher nicht. Die DDR-Sozialisierung von GS wird kein besonderes Gewicht eingeräumt, sie wird nur am Rande erwähnt.
Für mich war das DDR-Thema eher Paranoia des späteten Opfers. Sie hatte ja Angst und fühlte sich bedroht. Die Frage ist mMn hier, welche Rolle der ehem. Arbeitgeber gespielt haben könnte. Der Anruf -sofern es ihn tatsächlich am Geschehnistag gab- ist ja durchaus merkwürdig. Und ob die Anschaffung des Hundes, der Wunsch nach Absicherung des Gebäudes dann tatsächlich aus der Luft gegriffen war, steht auf einem anderen Blatt. Vlt. gab es ja eine Bedrohung. Nur eben nicht durch die DDR. Komisch ist es allemal.
Zitat von rattichrattich schrieb:Die Redaktion hat den Namen sicher geändert, aber warum hätte sie einem Polen mit polnischem Vornamen einfach einen russischen Namen verpassen sollen?
Die Frage ist, in wie fern uns die Erkenntnis weiterhilft ? Selbst wenn er Wurzeln in RU gehabt hätte, ist das doch erstmal unerheblich. So wie ich das sehe hatte er ein Alibi und was seine Familie angeht, wurde auch nichts verdächtiges gesagt.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 01:23
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Die Frage ist, in wie fern uns die Erkenntnis weiterhilft ?
Die Person des „Yuri“ nimmt im Film einen recht breiten Raum ein, und ich gehe davon aus, dass die Redakteure sich bei dieser Darstellung etwas gedacht haben. Was genau, dazu ließe sich jetzt natürlich nur spekulieren, und das würde wohl zu keiner wirklichen Erkenntnis führen. Ich denke nur nicht, dass es Zufall ist.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 01:42
Zitat von rattichrattich schrieb:Die Person des „Yuri“ nimmt im Film einen recht breiten Raum ein, und ich gehe davon aus, dass die Redakteure sich bei dieser Darstellung etwas gedacht haben.
Das ist richtig. Aber für mich war er eher ein Pausenfüller für das Gesamtkonstrukt. Als Zeuge für die Getäusche, wann das Opfer aufbrach, um zu erklären, was mit dem Sohn passierte usw. Er hat sicher ein wasserdichtes Alibi, wird recht positiv dargestellt (beruhigt den Sohn, spielt mit ihm). Ich sehe da wenig Ansatz. Vlt. noch das er den Verdacht des Opfers "Stasi" runterspielt.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 01:43
Zitat von DiätbrötchenDiätbrötchen schrieb:Die Kaufkraft von 400 DM im Jahre 1989 sind gleich der Kaufkraft von 394€ im Jahre 2023.

(Die Inflation rausgerechnet).
Also dazu kann ich nur sagen, dass Diätbrötchen das wahrscheinlich sicherlich irgendwo ordentlich herausgesucht hat, aber ich war 1989 Studie im Examen und hatte genau 400 DM zum Leben, nach Abzug der Miete, übrig. Ich konnte von den 400 DM Strom, Telefon, Versicherungen, Bahnkarte bezahlen, als weitere feste Kosten
, sowie Essen, Trinken, meine Bücher, ziemlich teuer, Klamotten und war in der Lage, soviel zurück zulegen, sprich zu sparen, dass ich einen 1.800 DM teuren Kurs in einem Betrag bezahlen konnte.
Das könnte man mit 394 Euro heute sicherlich nicht mehr.
Sprich 400 DM waren damals sehr viel Geld und wenn der Ehemann nicht oft zu Hause war, Yuri eventuell auch mal einen Einkauf bezahlte, dann konnte sie davon locker mit Sohn einen Monat leben.
Das war schon eine attraktive Beute, so dass ich den Ansatz Raub nachvollziehen kann.

Das Geld hätte ich, hatte ich schon mal geschrieben, sicherlich nicht im Auto gelassen, weder im Kofferraum, noch sonst wo, sondern auch mitgenommen.

Zum Wendezeitthema:
Sie ist im April 1989 getötet worden, der sog Mauerfall war am 9.11.1989, also gut 7 Monate später. Erst danach kam heraus, wer wen in der ehemaligen DDR ausspioniert hat, so dass ein Motiv daraus, nach dem Motto, sie hat mich an die Stasi verraten, ausspioniert, genauso wie umgekehrt, sich also erst danach ergeben haben kann.

Da sie 2 Jahre vor dem Tod den Unfall hatte, der zu ihrer Pension führte, muss sie, Staatsdienst hin oder her, auch 5 Jahre schon tätig gewesen sein, sonst gibt es die Leistung so nicht. Dh sie muss zumindest zu diesen Zeitpunkt schon in der BRD gewesen sein und als Berufsschullehrerin gearbeitet haben, sprich ab 1980 muss sie schon hier gelebt haben.
Ich denke eher, dass sie als junge Erwachsene mit ihren Eltern, sei es durch Flucht, Ausbürgerung oder sogar Freikauf nach erfolglosem Fluchtversuch und Inhaftierung hier gelandet ist. Gerade Letzteres wurde oft in den 70 er praktiziert und bis zur Wende fortgeführt.
Dass sie da vielleicht besonders getriggert wurde, bei Geräuschen etc und Verdacht auf Stasi- Aktivitäten könnte sich aus so einem Hintergrund, wie Freikauf oder Flucht, ergeben.

Zum Thema Hund:
Ich wundere mich auch, wo der Hund beim Angriff und bei Auffinden der Leiche war.
Ich habe selber seit Jahrzehnten Hunde, vom Charakter her alles liebe "Schafe", und von der Grösse her von Kalb bis Fusshupe.
Der geflügelte Spruch meiner Familie ist, wenn du mal ärztliche Hilfe brauchst und der Rettungsdienst muss kommen, müssen wir vorher die Hunde erschießen. Das hat sich schon 2 Mal in bestimmter Form bewahrheitet und die Hunde mussten vor Eintreffen des Notarztes eingesperrt werden und das andere Mal wurden Hund und ich nachts auf der Straße angegriffen und der Angreifer lernte den Boden kennen.
Sprich keiner meiner Hunde würde mich bei auch nur dem Hauch einer Gefahr alleine lassen, egal, was er gerade macht und wie gross oder klein er selber ist.
Selbst, wenn der Hund durch den Wald streifte, wäre er spätestens bei einem kuriosen Geräusch zurück gekommen und dafür spricht auch, dass Moritz sich sehr aggressiv beim Eintreffen der Polizei gezeigt hat.
Wo war er aber beim Auffinden der Leiche ?
Da vermute ich auch, Moritz kannte den Täter zumindest so gut, dass er vielleicht mit ihm weiter gelaufen ist, sich dann aber hat zurück schicken lassen.
Ich habe gesucht, aber das, da wohl zu müde, jetzt nicht gefunden, aber ein User beschrieb sehr schön das Rudelverhalten.

Ich schließe unter anderem jetzt auch einen Junkie, der schnell nur einmal ein paar Mark abgreifen wollte, aus. So jemand sucht sich ein leichtes Opfer und wahrscheinlich, trotz der plausible Wegbeschreibung, sicherlich nicht jemanden im Wald. Die Leute, die sich dort aufhalten, wie Wanderer, Jogger oder Gassigänger haben ja oft noch nicht mal Geld oder nur sehr wenig dabei, weil eben zum Spass unterwegs.
Und dass sie nun einen Junkie kannte, der ihr vielleicht gefolgt ist, weil er sie zufällig beim Geld abheben sah und auch den Hund kannte, halte ich jetzt für sehr viel Zufall. Vor allem müsste er ihr dann von der Post aus gefolgt sein. Zu Fuss und sie mit dem Auto ? Aber beide treffen so im Wald ein, dass er sie 350 Meter vom Auto entfernt erwischt. Dann müsste sie auf dem Rückweg zum Auto gewesen sein, hätte da aber wahrscheinlich den Hund schon wieder angeleint gehabt. Das erscheint mir nicht plausibel.

Ich denke, es war jemand, den sie kannte, der den Hund kannte und der auch schon im Visier der Ermittler ist. Denn ich fand den Film auch sehr ausführlich, mit sehr viel "Untermalung", sprich vielen Einzelheiten versehen, die eigentlich nur dazu dienen können, die Erinnerung von Zeitzeugen anzukurbeln. Es kann durchaus sein, dass das jemand ist, der sich ein bisschen im kleinkriminellen Milieu herum getrieben hat, kleine Gaunereien beging, aber sonst eher unscheinbar war.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 05:14
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Das ist richtig. Aber für mich war er eher ein Pausenfüller für das Gesamtkonstrukt. Als Zeuge für die Getäusche, wann das Opfer aufbrach, um zu erklären, was mit dem Sohn passierte usw. Er hat sicher ein wasserdichtes Alibi, wird recht positiv dargestellt (beruhigt den Sohn, spielt mit ihm). Ich sehe da wenig Ansatz. Vlt. noch das er den Verdacht des Opfers "Stasi" runterspielt.
Mir erscheint das auch so, auch wenn die Geschichte mit den merkwürdigen Geräuschen nun freilich alle möglichen Verschwörungstheoretiker einlädt, seitenweise threads zu füllen. Aber die Aussagen der Ermittler lassen deutlich erkennen, in welche Richtung sie denken: das ist klar der Zufallstäter, dem es um Geld ging.

Man kann das auch mit einem anderen Filmfall der gleichen Sendung vergleichen, dem Banküberfall: das Geplänkel zwischen der Inhaberin des Feinkostladens und ihrer Mutter, bis hin zu der Tatsache, dass diese sich noch am "übriggebliebenen" Rest des caterings bedient, ist für den Banküberfall vollkommen irrelevant und offensichtlich lediglich ein Pausenfüller. Für die Filmfälle gibt es nun einmal ein vorgegebenes zeitliches Korsett, das gefüllt werden muss. Und da scheint manchmal der "künstlerischen Freiheit" etwas zuviel Raum gegeben worden zu sein, das bemerkt man bei einigen der Filmfälle. Nun sind die meisten Zuschauer von XY auch keine allmy-Detektive, die jede einzelne Sequenz minutiös zerlegen und hinterfragen.

Wenn überhaupt ein Schluss aus dieser Darstellung gezogen werden kann, m.E., dann der, dass das Opfer eher misstrauisch und auch ein wenig kämpferisch veranlagt war (die Szene mit dem Anrufer), was darauf hindeuten könnte, dass die Ermittler es für gegeben erachten, dass sie nicht bereit war, bei einem Überfall klein beizugeben und die Handtasche mit dem Geld einfach herauszurücken, was dann wiederum die Gewalt erklärt, welche der Täter angewandt hat. Das wird ja auch in der Schlusszene deutlich, als die gespielten Ermittler und der Ehemann tragisch feststellen, dass sie vielleicht überlebt hätte, wenn sie die "Beute" sofort übergeben hätte. Sie war einfach nicht der Typ dafür, sich widerstandslos ausrauben zu lassen.

Mehr interpretiere ich aus der relativ langatmigen Darstellung in ihrem Haus nicht.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 07:14
Zwei Meinungen oder Gedanken stehen zu den im Filmfall gezeigten Details gegenüber:
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Ich hadere da noch. Wenn es ein simpler Raubmord war, bei dem ein kleiner, schwächlicher und nicht belastbarer Junkie durch den Wald läuft und die nächstbeste Fußgängerin überfällt und versehentlich umbringt, weshalb soll man dann eine viertel Stunde lang den ganzen Rest drum rum derart feingliedrig und detailliert darstellen? Weshalb dann das Tonbandgerät, das Abhören, das Geld, die Krisen und Konflikte, die Mitwisser und die Einsamkeit und die Gereiztheit zum Thema Überwachung und Ausspionieren?
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:das Geplänkel zwischen der Inhaberin des Feinkostladens und ihrer Mutter, bis hin zu der Tatsache, dass diese sich noch am "übriggebliebenen" Rest des caterings bedient, ist für den Banküberfall vollkommen irrelevant und offensichtlich lediglich ein Pausenfüller.
Tja, eines von beidem wird es nun sein.

@Rick_Blaine stimme ich insofern zu, dass, wenn die arme Frau in dem Filmfall wirklich einfach im Wald von einem Zufallstäter angesprungen worden wäre, der Film tatsächlich nach zwei Minuten durch gewesen wäre. Wenn überhaupt. Abhebung bei der Bank, ab in den Wald, Hund von der Leine, Handgemenge, Fund der Verstorbenen, Ende.

Aber!

Der Film hatte deutlich "Überlänge" und war länger als der Banküberfall-Film, obwohl der auch schon "Geplänkel" beinhaltete. Warum also den Fall derartig aufblähen?

Hier passt etwas, das @Slaterator schreibt, @Rick_Blaine dann aber auch wieder sinnig aufgreift:
Zitat von SlateratorSlaterator schrieb:Für mich war das DDR-Thema eher Paranoia des späteten Opfers.
Das Opfer wird so dargestellt, dass es sich verfolgt fühlt und zwar so, dass es die Stasi in Bezug setzend aufspringt und eine Manipulation des Hauses fürchtete. Andererseits ist es bereit, einen Schuldner zu verklagen. Das wirft ja schon ein gewisses Licht auf die Person.

Gerade daher kann natürlich sein, was @Rick_Blaine (den ich als Mitdisskutant in allen Fällen aufgrund seines fundierten Wissens und seines kühlen Kopfes immer sehr schätze!) schreibt:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Und da scheint manchmal der "künstlerischen Freiheit" etwas zuviel Raum gegeben worden zu sein
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Sie war einfach nicht der Typ dafür, sich widerstandslos ausrauben zu lassen.
Und das wäre damit die logischste Erklärung: Frau Schnieder als übervorsichtig und kämpferisch darstellen wollen und dabei etwas zu dick auftragen, auch, im zeitlichen Verhältnis zum eigentlichen Tatgeschehen (vielleicht tatsächlich aus cineastischen Gründen).

Zur Zufallstat wollte ich mich aber auch noch mal @Coconut19 anschließen:
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Ich schließe unter anderem jetzt auch einen Junkie, der schnell nur einmal ein paar Mark abgreifen wollte, aus. So jemand sucht sich ein leichtes Opfer und wahrscheinlich, trotz der plausible Wegbeschreibung, sicherlich nicht jemanden im Wald.
Ich wundere mich auch, dass ein Raub ausgerechnet auf eiem Spazierweg im Wald passiert. Wenn es jemandem auf schnelles Geld ankommt, bieten sich die nahegelegenen Großstädte wohl eher an. Allein aufgrund der Anzahl potentieller Opfer. Mit Pech wartet man im Wald lange.

Ich bin jedenfalls gespannt, was weitere Entwicklungen bringen werden.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 07:23
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Ich wundere mich auch, dass ein Raub ausgerechnet auf eiem Spazierweg im Wald passiert.
Das ist sicherlich nicht unbedingt üblich, allerdings haben wir eben keinerlei Informationen über den Tatort, ob dort öfter mal etwas passiert, wie die Umgebung und die dort lebenden Menschen sind usw usw.

Interessant wäre auch zu wissen, ob es Anzeichen gibt, oder ob es zumindest nicht unwahrscheinlich wäre, dass ihr jemand von der Bank gefolgt ist. Denn Überfälle auf Personen, die gerade relativ viel Bargeld abgehoben haben, gibt es ja doch öfter.

Wenn sie gezielt Opfer eines Anschlags geworden wäre der nichts mit dem Geld zu tun hat, müsste man z.B. wissen, wie oft und zu welchen Tageszeiten sie an genau dieser Stelle spazieren geht usw usw. Die Polizei wird das wissen, wir wissen das aber nicht. Die Informationen im Film waren zu diesem Punkt nur sehr oberflächlich.

Ich denke aber, bei aller Spekulation hier, sollte man ernst nehmen, von welchem Tatszenario die Polizei ausgeht.


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