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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

760 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Aktenzeichen Xy ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 07:25
Meiner Meinung nach ist ein Raubmord die wahrscheinlichste Variante. Das Einzige, was dagegen spricht, ist die Örtlichkeit. Ein geplanter Raubmord scheidet mMn aus, vor allem wenn es stimmt, dass der Täter ihr entgegen kam und ihr nicht folgte. Es ist schon komisch, dass jemand durch den Wald spaziert und derart spontan einen Überfall durchführt, aber unmöglich ist das natürlich nicht.

Gegen eine Beziehungstat spricht mMn der eine (einzelne) Stich gegen den Hals. In der Dynamik des Geschehens kann sich der Täter nicht 100% sicher sein, dass der einzelne Stich wirklich absolut sicher tödlich ist.
Meiner Einschätzung nach ging es dem Täter mit dem einzelnen Stich um zwei Dinge: Erstens den Widerstand brechen, um an die Tasche zu gelangen und zweitens das Opfer zum Schweigen zu bringen. Um eine zu 100% sichere Tötung ging es ihm vermutlich nicht, sonst wären naheliegender Weise noch mehrere Stiche oder Schnitte erfolgt, um auf Nummer sicher zu gehen.

Hier wurde ja angedeutet, dass der "Yuri" für einige verdächtig erscheint, aber das kann man denke ich völlig ausschließen. Die Familie Schnieder war dem Anschein nach sein einziger Ankerpunkt im Westen. Das waren seine Helfer und Unterstützer. Wegen DM 400,-, was sicherlich nicht wenig Geld gewesen ist damals, aber trotzdem... für DM 400.- zerstört man doch nicht seinen sicheren Hafen. Zumal da auch wieder der eine Stich nicht passt, auf dessen Tödlichkeit man sich ggf. nicht zu absolut 100% hätte verlassen können.

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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 07:26
Hallo,

ich finde diesen Fall sehr „spannend“ und irgendwie habe ich ein flaues Gefühl, wenn ich nachher Gassi gehe.

Zum Thema Hund: wenn sie ihn von der Leine ließ und er danach gleich im Unterholz verschwand, dann kann es schon sein, dass er von der Tat an sich gar nichts mit bekam.
Sicherlich ist der Überfall sehr schnell gegangen und der Hund kam erst wieder als alles vorbei war.

Zum Thema Gassi mit Handtasche:
Ich gehe gerne ganz früh morgens einkaufen und fahre danach gleich zum Gassi. Da lasse ich meine Handtasche auch nicht im Auto, schon gar nicht, wenn ich vorher noch Geld holen war.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter Frau Schnieder beim Geldabholen beobachtet hat und ist ihr hinterher gefahren.
Dass sie zufällig einem Mann mit Messer beim Gassigehen über den Weg läuft, kann und will ich mir nicht vorstellen 🤷‍♀️


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 07:32
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Ich denke aber, bei aller Spekulation hier, sollte man ernst nehmen, von welchem Tatszenario die Polizei ausgeht.
Dass sowieso. Denn:
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Polizei wird das wissen, wir wissen das aber nicht.
Und es geht uns auch nichts an.

Trotzdem wird an der Disussion seit gestern klar, dass die Darstellung des Falls doch einige Fragen aufgeworfen hat. Ob zufällig oder absichtlich, bleibt offen.
Zitat von Pusteblume1964Pusteblume1964 schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass der Täter Frau Schnieder beim Geldabholen beobachtet hat und ist ihr hinterher gefahren.
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Interessant wäre auch zu wissen, ob es Anzeichen gibt, oder ob es zumindest nicht unwahrscheinlich wäre, dass ihr jemand von der Bank gefolgt ist.
Tatsächlich ein sehr guter Gedanke von euch beiden! Damit wäre sie immer noch ein Zufallsopfer (weil zufällig beobachtet und ausgesucht) aber der Waldweg erscheint nun ideal, da einsam und ohne Zeugen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 08:15
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Tatsächlich ein sehr guter Gedanke von euch beiden! Damit wäre sie immer noch ein Zufallsopfer (weil zufällig beobachtet und ausgesucht) aber der Waldweg erscheint nun ideal, da einsam und ohne Zeugen.
Ja, sehe ich auch so, aber würde ich als Täter, auch mit einem Messer bewaffnet, eine Frau mit Hund angreifen.
Nach meiner Erfahrung eher nein.

Wenn der Täter ihr, weil er zufällig das Geld abholen gesehen hat, gefolgt ist, konnte er damit rechen dass sie in den Wald fährt und sich damit eine Gelegenheit zum ",einsamen" ab bzw angreifen gibt?
Sie hätte ja auch nach Hause fahren können oder in das nächste Geschäft zum Einkaufen. Wäre sehr aufwendig und unter Umständen nicht sehr ergiebig für den Täter.
Das hiesse dann wieder, dass der Täter sie zumindest so weit kannte, dass sie aufgrund der Uhrzeit nach dem Geld abholen noch zu eine Gassirunde in den Wald fährt, den Hund bekanntermaßen ablehnt, so dass er auch die Gelegenheit zum Angriff hat, ohne direkten Hundekontakt.

Damit bin ich wieder bei dem eigentlich Kleinkriminellen, der zu Betrügereien, kleinen Diebstählen bei sich bietenden Gelegenheiten neigt, der aber durchaus mit vielen Leuten in der Gegend bekannt ist und deren Abläufe kennt, wie auch sie ihn kennen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 08:22
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Ja, sehe ich auch so, aber würde ich als Täter, auch mit einem Messer bewaffnet, eine Frau mit Hund angreifen.
Du würdest keine Frau mit Hund angreifen, ich würde keine Frau mit Hund angreifen und der Täter hat es auch nicht getan. Der Hund wurde abgeleint und die Ermittler gehen davon aus, dass sich dieser während des Angriffs nicht mehr in der Nähe befunden haben dürfte:
Gitta Schnieder nimmt ihren Hund mit in den Wald. Sie fühlt sich in seiner Gegenwart sicher. Er kann Fremden gegenüber aggressiv auftreten. Doch auf dem Weg lässt sie ihren Begleiter von der Leine. Das Tier entfernt sich so weit, dass es für den Täter offenbar keine Gefahr darstellt
https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest/xy588-fall5-messer-mord-im-forst-100.html (Archiv-Version vom 24.03.2023)
Zitat von Pusteblume1964Pusteblume1964 schrieb:Dass sie zufällig einem Mann mit Messer beim Gassigehen über den Weg läuft, kann und will ich mir nicht vorstellen
Das ist schlecht. Wenn Du von vornherein Szenarien als nicht mehr überlegenswert einstufst, läufst Du sicherlich Gefahr in eine zu verengte Sichtweise zu geraten.
Zitat von Nala-NynaNala-Nyna schrieb:Mit Pech wartet man im Wald lange.
Wie uns bekannt ist, scheint es sich beim Lohberger Forst um ein zur damaligen Zeit beliebtes Waldgebiet gehandelt zu haben, was von Joggern, Gassigehern und Ausflüglern gleichermaßen genutzt wurde. Dementsprechend konnte der Täter -sofern er halbwegs Ortskenntnisse hatte- davon ausgehen mehr als einem potentiellen Opfer zu begegnen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 08:54
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Wie uns bekannt ist, scheint es sich beim Lohberger Forst um ein zur damaligen Zeit beliebtes Waldgebiet gehandelt zu haben, was von Joggern, Gassigehern und Ausflüglern gleichermaßen genutzt wurde. Dementsprechend konnte der Täter -sofern er halbwegs Ortskenntnisse hatte- davon ausgehen mehr als einem potentiellen Opfer zu begegnen.
Ja, da gebe ich dir recht, aber Ausgangspunkt war die Frage, ob sie zwar Zufallsopfer wurde, aber deshalb, weil der Täter sie beim Geld abholen beobachtet hat und ihr gefolgt ist.
Das kam vielleicht nicht ganz so raus, weil ich nur das Ergebnis am Anfang meines Beitrags zitiert habe.

Bei deiner Überlegung, gut besuchten Waldgebiet, viele potentielle Opfer, frage ich mich aber lohnen sich die üotentiellen Opfer. Jogger haben in der Regel, genau wie Gassigänger nicht unbedingt Geld dabei und Handys, die man "abziehen" kann, gab es damals so noch nicht. Ausflügler okay, Geld dabei, weil man sich ein Lokal zum Einkehren sucht etc, aber da denke ich, dass diese Gruppe eher zu zweit oder sogar mit einer größeren Gruppe unterwegs sind.

Aber, was alle unsere Post gemeinsam haben, wir kommen, wie die Ermittler zu dem Schluss, dass es wahrscheinlich ein Täter war, der in der Gegend verortet ist und nicht von irgendwoher angereist, durch gereist und zufällig die Tat begangen.

Und wie du auch feststellst, er hat sie wohl wahrscheinlich nicht im Beisein des Hundes angegriffen, das spricht dafür, dass er ihr gefolgt ist, gesehen hat, dass sie den Hund ableinte, der im Unterholz verschwand, und dann den Angriff startete.

Aber über dieses Folgen nach dem Geld abheben komme ich dazu, dass er ihre Gewohnheiten kannte, vermutete, dass sie noch in den Wald fährt und ihr deshalb folgte.
Jemandem hinterher fahren und nicht kurz nach dem Abheben des Geldes zu überfallen, halte ich für ziemlich müsig, weil derjenige kann nach Hause, mit unter Umständen weiteren Zeugen im Zuhause, fahren oder zum Einkaufen in den nächsten Laden und da ist das Ergebnis, ob der Täter an das Geld kommt, doch ziemlich offen.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 09:01
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Und wie du auch feststellst, er hat sie wohl wahrscheinlich nicht im Beisein des Hundes angegriffen, das spricht dafür, dass er ihr gefolgt ist, gesehen hat, dass sie den Hund ableinte, der im Unterholz verschwand, und dann den Angriff startete.
Oder dass er ihr entgegenkam, die Leine im ersten Moment (Adrenalin) gar nicht wahrnahm und die Gelegenheit beim Schopfe ergriff. Selbst wenn er die Leine wahrnahm, könnte es sein, dass er schnell erkannte, dass der Hund irgendwo im Unterholz den Spuren von Hase, Reh, Wildschwein folgt, vielleicht sogar bellte (weit weg) und der Täter so blitzartig die gute Gelegenheit erkannte.

Ich sehe ein Folgen nicht als zwangsläufig an. Im XY Beitrag wurde es ja auch so dargestellt, dass die Ermittler entgegen ihrer ersten Theorie eines Folgens inzwischen die Theorie eines Begegnens (Frontalangriff) favorisieren, wofür es vermutlich handfeste Anhaltspunkte gibt nach neuerlicher Überprüfung z.B. des Stichkanals oder der Abwehrverletzungen usw.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 09:08
Guten Tag,

einige Überlegungen zu dem Mord an Frau Gitta Schnieder formuliere ich hier:

Wurde die DNA des Täters gefunden?

Nach Darstellung des Mordfalles im Film bei "Aktenzeichen XY" am 22.03.2023 kommt es mir so vor, als wenn die Ermordete sich möglicherweise mit ihrem Mörder in dem Forst verabredet hatte, da der Täter wohl von vorne am Hals den tödlichen Stich setzte.
Eventuell wurde sie auch beim Abheben der 400 DM beobachtet und bis zum Tatort verfolgt, was wiederum der Ermordung von vorne durch einen Bekannten des Opfers widersprechen könnte.

Da der Ehemann von Frau Schnieder aus beruflichen Gründen oftmals nicht im Hause war, könnte es sein, dass ein Mann diesen Umstand für sich ausnutzte und versucht hatte, geschickt eine Beziehung zu Frau Schnieder aufzubauen.
Natürlich sind das nur Mutmaßungen ...
Vielleicht handelte es sich bei dem Gesuchten um einen Mann, der in Geldschwierigkeiten steckte, eventuell sogar ein Suchtverhalten aufwies und gleichzeitig geringschätzig und abwertend über Frauen denkt, möglicherweise sogar ein Machtgefühl bei der so grausamen Tötung eines anderen auslebt.

Da das Opfer nicht sonderlich groß war, könnte möglicherweise auch der Täter nicht allzu groß sein, aber auch das ist spekulativ.

Wenn es sich bei dem Zusammentreffen zwischen der ehemaligen Lehrerin und dem Täter um keinen Zufall handelte, war die Ermordung des Opfers durch einen gezielten Stich in den Hals sicherlich geplant. Vielleicht wollte sie dem Mann das abgehobene Geld zwar nicht überreichen, oder der Mörder hatte durch seine zuvor bereits stattgefundenen Kontakte von der Frau erfahren, dass sie vor dem Spaziergang bei der Bank gewesen war und nutzte diese Gelegenheit dann für sich, aber die Kenntnis des Täters über so viel Geld in der Handtasche des Opfers bestand ... Wer geht schon mit 400 DM in der Tasche ohne besonderen Grund im Wald spazieren?
Nach meinen Überlegungen könnte es auch sein, dass Frau Schnieder dem Täter das Geld überreichen wollte, es dann jedoch zum Streit gekommen war, bzw. das Opfer erkannte, dass sie dem Falschen ihre Sympathie geschenkt hatte. Sie konnte dann nicht mehr fliehen oder war sogar von dem Stich in den Hals tatal überrascht worden.

Wenn die Frau nur durch einen gezielten Stich umgebracht wurde, könnte auch vermutet werden, dass der Täter das Ansetzen eines tödlichen Messerstiches bereits "kannte" - vielleicht war er Jäger, Metzger, Chirurg oder kannte "Krimis" o. ä.

Das sind nur meine Gedanken, mehr nicht. Wegen der Ermordung von vorne glaube ich, dass es zwischen den Beteiligten eine Art Verbindung gegeben haben könnte, von der Herr Schnieder nichts wusste.
Dabei muss es sich in dem Sinne nicht um eine Liebesbeziehung gehandelt haben, aber möglicherweise zumindest um ein Ausnutzen des häufigen Alleinseins der einstigen Lehrerin durch den Täter, ein Spüren ihrer Sehnsucht nach Zweisamkeit und eines privaten Kontaktes im Laufe des Tages. Der Mann musste ein gewisses Vertrauen bei Frau Schnieder erlangt haben und fühlte sich durch den Hund sicher. Wenn aber auch der Hund den Mann bereits "kannte", brach dessen Schutzfunktion ein.

Gruß
Rotdrossel


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 09:09
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:deiner Überlegung, gut besuchten Waldgebiet, viele potentielle Opfer, frage ich mich aber lohnen sich die üotentiellen Opfer.
Die erbeuteten 400 DM waren sicherlich mehr -deutlich mehr- als der Täter erwarten konnte. Das hat der Täter möglicherweise aber auch bewusst in Kauf genommen, dafür die Tat lieber in der Anonymität des Waldes durchgezogen.
Zitat von MysteryGuyMysteryGuy schrieb:Oder dass er ihr entgegenkam, die Leine im ersten Moment (Adrenalin) gar nicht wahrnahm und die Gelegenheit beim Schopfe ergriff.
Ich denke auch, dass Opfer und Täter aufeinander zu gelaufen sind. Vielleicht hatte Gitta Schnieder die Leine auch in ihrer Handtasche verstaut, so dass es für den Täter keinerlei Hinweise auf einen Hund als Begleiter gegeben hat.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 10:00
Zitat von rattichrattich schrieb:Wer weiß, ob Gitta Schnieder vor ihrem Tod, Angst vor etwas hatte, einen Konflikt mit jemanden hatte oder andere Probleme hatte?“ *
Offenbar gab es im Leben von Gitta Schnieder ja sowohl Angst (abgehört zu werden, Angst vor der Stasi, Konflikt gab es auch (mit der ehemaligen Firma des Ehemannes -> noch ausstehendes Gehalt in Höhe von mehreren tausend DM), andere Probleme gab es ja wohl auch (Eheprobleme, Probleme gesundheitlicher Natur .
So zumindest wurde es im Filmfall gestern Abend dargestellt, also warum wird danach gefragt, wenn den EB offenbar ja schon sehr viele Infos diesbezüglich vorliegen?
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich würde mir alle ehemaligen Berufsschüler der GS, die südlich der Bahnlinie wohnen, noch einmal anschauen. Denn möglich wäre ein Gelegenheitsraub, der dadurch eskalierte, dass das Opfer den Täter erkannte.
Halte ich durchaus auch für eine Möglichkeit. die sicherlich aber im Laufe der vielen Jahre bereits von den EB überprüft worden sein wird.
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:Aber KWW hatte einiges auf dem Kerbholz vor den Göhrde-Morden (und diese waren später)und hatte so auch Kontakte und Affäre zu Birgit Meier. Er hatte Abhörgeräte in die vermietete Wohnung eingebaut. Er hat seine Opfer verfolgt und bestohlen. Er hat einen Bruder als möglichen Mitwisser. Er kannte sich in Wäldern aus uvm. Er hatte den Hund, der Moritz abgelenkt haben könnte. Er hat seine Nachbarin mit Messer am Hals bedroht. Und KWW hatte plötzlich Depressionen und sich zurück gezogen
Würde grundsätzlich alles gar nicht so schlecht zum Mord an Gitta Schnieder passen, das ging mir gestern beim anschauen des Filmfalls auch direkt durch den Kopf - allerdings scheinen die EB ihn wahrscheinlich inzwischen als Tatverdächtigen ausgeschlossen zu haben.
Zumindest passt er so gar nicht zum in der Sendung vorgestellten Täterprofil.
Zitat von MevsimMevsim schrieb:Interessant das sie einen vorübergehenden Mitbewohner hatten,für mich hörte es sich so an, als wäre es keine lange bestehende Freundschaft.
"Yuri" lernte das Ehepaar offenbar in einem vorangegangenen Polen-Urlaub kennen, wie lange dieser Urlaub bereits zurücklag, als GS ermordet wurde, fand im Filmfall keine Erwähnung.
Zitat von xTrinaxTrina schrieb:Und für mich persönlich (!) ist es auch ungewöhnlich mit einer Handtasche (in der 400 DM sind und diverse andere Gegenstände) Gassi zu gehen. Die hätte sie doch locker im Auto lassen können. Es sein denn, sie hat die Tasche beim Gassi gehen benötigt.
Ich würde die Handtasche zum Gassi gehen auf keinen Fall im Auto zurücklassen, auch wenn darin keine 400 DM enthalten gewesen wären.
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:Ausflügler okay, Geld dabei, weil man sich ein Lokal zum Einkehren sucht etc, aber da denke ich, dass diese Gruppe eher zu zweit oder sogar mit einer größeren Gruppe unterwegs sind.
Damals soll es dort in der Nähe wohl auch ein (Ausflugs-)Lokal gegeben haben, allerdings stecken die meisten Durchschnittsbürger wohl für den Besuch eines solchen Lokals keine Unmengen an Bargeld ein, auch im Jahr 1989 wohl nicht.
Zitat von RotdrosselRotdrossel schrieb:Nach meinen Überlegungen könnte es auch sein, dass Frau Schnieder dem Täter das Geld überreichen wollte, es dann jedoch zum Streit gekommen war, bzw. das Opfer erkannte, dass sie dem Falschen ihre Sympathie geschenkt hatte. Sie konnte dann nicht mehr fliehen oder war sogar von dem Stich in den Hals tatal überrascht worden.
Vll wurde Gitta Schnieder erpresst.
Glaube ich zwar, demnach, was uns bisher bekannt ist über den Fall, nicht wirklich, wäre aber theoretisch eine mögliche Erklärung, warum sie vor der Gassirunde die 400 DM abhob und mit in den Wald nahm.
Aber selbst wenn es so gewesen wäre, warum hätte Gitta Schnieder sich dann "spontan" plötzlich entscheiden sollen, dem Erpresser das Geld dann doch nicht zu übergeben?


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 10:10
Guten Morgen!
Ich könnte mir vorstellen, dass bei den vier relevanten Gegenständen, die im Wald gefunden wurden bei der späteren Suche etwas dabei war, welche es sinnvoll machte, die ominösen Geräusche im FF zu thematisieren. Ein Tonbandgerät, eine Wanze, was weiß ich. Aber zumindest etwas, was zu den Verfolgungsgefuhlen von GS passten.
Was meint ihr?

Und zum Verbleib von Moritz während der Tat: das Opfer war nach Aussage nicht so gut zu Fuß und die Spaziergänge dauerten nur rund zwanzig Minuten. Ein Hund nach Kaliber Pointer/Schäferhund ist ein recht großer bewegungsfreudiger Hund.
Da der Mann aufgrund seiner Abwesenheit offenbar eher nicht fürs Gassi gehen zuständig war, übernahm das wohl allein das Opfer. So eine Hunderrasse muss sich täglich auspowern. Ich denke daher, dass GS ihn von den Leine ließ und er eigenständig durch den Wald ging und sich Bewegung verschaffte. Wahrscheinlich war er gut erzogen und reagierte auf Rückruf, wenn GS gehen wollte. Ich glaube daher er war einfach nicht in der Nähe beim Mord und da kein Rückruf erfolgte, war er bei ihm Entdeckung der Leiche auch noch unterwegs.

Zur Reihenfolge der Handlungen: es war ja früher Abend und Ende der 80er gab's üblicherweise keine Bankautomaten. GS war fürs Geldabheben also auf die Öffnungszeiten der Bank angewiesen und war deshalb mMn zuerst bei der Bank und dann mit Geld beim Spaziergang.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 10:20
Zitat von ThoFraThoFra schrieb:Vll wurde Gitta Schnieder erpresst.
Glaube ich zwar, demnach, was uns bisher bekannt ist über den Fall, nicht wirklich, wäre aber theoretisch eine mögliche Erklärung, warum sie vor der Gassirunde die 400 DM abhob und mit in den Wald nahm.
Aber selbst wenn es so gewesen wäre, warum hätte Gitta Schnieder sich dann "spontan" plötzlich entscheiden sollen, dem Erpresser das Geld dann doch nicht zu übergeben?
Vielleicht keine Erpressung, aber man könnte da unter Berücksichtigung der rechtlichen Auseinandersetzung mit der Ex-Firma ihres Mannes etwas stricken.
Aber das ist natürlich ziemlich spekulativ. Sagen wir mal ihr wurden bei dem Anruf an dem Tag "gerichtsfeste Beweise" zur Durchsetzung der Ansprüche ihres Mannes gegen eine Zahlung von DM xxx .- angeboten. In Wirklichkeit war nie eine Übergabe von Dokumenten geplant, sondern immer nur die Tötung und um es wie einen Raubmord aussehen zu lassen, hat man die DM 400.- gleich mitgehen lassen.
Ich würde dabei davon ausgehen, dass die Tat natürlich nicht durch jemanden von dieser Ex-Firma begangen wurde, sondern durch einen bis dato unbekannten Strohmann/Auftragsmörder. Aber das ist schon wieder fast etwas zu viel "Tatort" ;) .


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 10:22
Zitat von SuperficialSuperficial schrieb:Guten Morgen!
Dir auch einen guten Morgen!
Zitat von SuperficialSuperficial schrieb:Zur Reihenfolge der Handlungen: es war ja früher Abend und Ende der 80er gab's üblicherweise keine Bankautomaten. GS war fürs Geldabheben also auf die Öffnungszeiten der Bank angewiesen und war deshalb mMn zuerst bei der Bank und dann mit Geld beim Spaziergang.
Das ist eine gute Erklärung auf die noch keiner von uns gekommen ist. Wobei Gitta Schnieder als Frühpensionärin aber auch schon morgens auf dem Rückweg von Wald nach Hause (sie ist ja bestimmt mehrfach mit dem Hund in den Wald gefahren) das Geld hätte abbuchen können.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 10:31
Ich glaube eher nicht, dass sie mehrfach täglich in den Wald fuhr. Ich kenne mich mit Hunden ein bisschen aus und in aller Regel reicht es, dass sich der Hund einmal täglich etwas austobt und die weiteren zwei, drei Runden dienen oft lediglich dem Lösen. Und das kann auch an einer Straßenlaterne um die Ecke geschehen (zumal man öffentlich kackende Hunde früher nicht so eng gesehen hat)Aber ist ja eh nur Mutmaßung.

Außerdem wird gesagt, dass sie eine Flexileine dabeihatte. Das sind diese Rollleinen, dies man aufgerollt und ohne Hund dran schnell in die Handtasche stecken können.
Ich vermute, der Täter wird gar nicht bemerkt haben, dass GS einen Hund mit sich führte und deshalb keine Sorgen diesbezüglich gehabt haben.
Auch falls sie schon bei der Bank beobachtet wurde, war der Hund dort sicherlich im Auto und nicht mit in der Filiale.


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Ylvi ehemaliges Mitglied

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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 10:37
Guten Morgen 😊

Soo viele neue Denkanstöße. Prima.

Wenn ich es richtig erinnere, dann hieß es im FF, dass der Forst einige Kilometer von der Bank/Post entfernt ist. Sprich: Inzwischen halte ich es für ausgeschlossen, dass ihr jemand ohne fahrbaren Untersatz dorthin gefolgt ist. Dafür spricht meiner Meinung nach auch, dass der Angriff frontal erfolgte.

Insgesamt schließe ich mich der Meinung vieler User hier an, dass doch arg viele Nebenschauplätze gezeigt wurden. Zu welchem Zweck?

Als Lehrerin war sie sicher eher der dominante Typ, der sich verbal zu wehren wusste. Dass sie ihre Handtasche nicht freiwillig hergab, halte ich daher für erwiesen, speziell, sollte es sich um einen jüngeren Täter handeln. Dazu möchte ich auch anmerken, dass ich das Geld ebenfalls niemals im Wagen gelassen hätte. Ein einsames Auto am Waldrand aufzubrechen, war damalig keine große Kunst.

Sie ging sicherlich niemals davon aus, dass sie jemand in Begleitung von Moritz angehen würde. Meiner Meinung nach war das Sicherheitsgefühl damalig auch noch ein anderes.

Kaufkraft hin oder her: 400,00 DM waren sicherlich viel mehr als heute, wie von einem User errechnet, 394,00 Euro wert.

Zustimmend @LackyLuke77 bedaure ich auch sehr, dass auf Moritz' Verhalten nicht näher eingegangen wurde. Aber vielleicht ist es auch nicht mehr erklärbar.

Zu den Geräuschen in der Wohnung kann ich berichten, dass ich mal eine Bekannte hatte, die ebenfalls in der damaligen DDR aufgewachsen war. Sie war in jeglicher Hinsicht sehr viel misstrauischer als ich oder andere Personen in unserem Alter (Ende 20). Evtl. war das so eine Art Überbleibsel aus der damaligen Zeit.
Vielleicht kann dich dazu ein ehemaliger DDR Bürger hier näher äußern.


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Ylvi ehemaliges Mitglied

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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 10:48
Zitat von darkstar69darkstar69 schrieb:DNA wurde gesucht. Nicht alle Asservate können ausgewertet werden. Es wird nicht gesagt, ob DNA gefunden wird.
Das wäre jetzt noch meine Frage gewesen.
Also wurde der xy Sendung nach keinerlei Täter DNA gefunden bzw. sichergestellt?
War DNA damalig überhaupt schon ein Thema?
Zitat von sören42sören42 schrieb:Zur Abwesenheit des Hundes fällt mir Folgendes auf. Sollte die andere Person GS und Hund gekannt haben und eine Person (der Täter) entfernt sich, das ist etwas, was die meisten Hunde gar nicht mögen. Hunde haben es meist gern, wenn die Gruppe zusammen bleibt, wenn sich die Menschen trennen, können sie das oft nicht verstehen und laufen dann, wenn sie nicht angeleint sind, zwischen den beiden Personen und her, so weit es geht.
Zitat von rattichrattich schrieb:Warum kam Moritz nach dem Angriff auf Frau Schnieder dann erst so spät zu ihr zurück? Kannte er den Täter vielleicht? Lief er evtl. sogar zunächst dem Täter nach / mit dem Täter mit, und der schickte den Hund dann zurück zu seinem Frauchen? Das wäre eine mögliche Erklärung für seine lange Abwesenheit am Tatort.
Das halte ich für plausible Erklärungen!


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23.03.2023 um 10:50
Zitat von YlviYlvi schrieb:Inzwischen halte ich es für ausgeschlossen, dass ihr jemand ohne fahrbaren Untersatz dorthin gefolgt ist. Dafür spricht meiner Meinung nach auch, dass der Angriff frontal erfolgte.
Ich gehe sogar noch weiter und schließe aus, dass ihr jemand mit fahrbarem Untersatz gefolgt ist. Kein Räuber verfolgt eine aus einer Bank kommende Frau mit einem Auto, um sie dann beim späteren verlassen des Autos auszurauben.
Zitat von YlviYlvi schrieb:Kaufkraft hin oder her: 400,00 DM waren sicherlich viel mehr als heute, wie von einem User errechnet, 394,00 Euro wert.
Das sehe ich auch so. Jedenfalls sollte sich der User, der diese "Rechnung" durchgeführt hat, dringend einen neuen Taschenrechner kaufen...


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 10:55
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Ich gehe sogar noch weiter und schließe aus, dass ihr jemand mit fahrbarem Untersatz gefolgt ist. Kein Räuber verfolgt eine aus einer Bank kommende Frau mit einem Auto, um sie dann beim späteren verlassen des Autos auszurauben.
Da hast du bestimmt recht.
Aber ist ein Überfall auf eine Frau im Wald nicht komisch? Also, falls Raub der Grund war. Ich würde nicht davon ausgehen, dass man beim Waldspaziergang interessante Geldsummen dabei hat.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 11:00
Zitat von SuperficialSuperficial schrieb:Ich würde nicht davon ausgehen, dass man beim Waldspaziergang interessante Geldsummen dabei hat.
Nein, davon würde ich auch nicht ausgehen, der Täter vielleicht auch nicht. Dass Gitta Schnieder 400 DM dabei hatte, war für den Täter natürlich unfassbares "Glück". Eventuell war der Täter finanziell so arg gebeutelt, dass er jede erbeutete Summe mit Kusshand genommen hätte und es ihm nur darum ging, überhaupt an Geld zu kommen, so klein der Betrag auch sein wird.


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Mordfall Gitta Schnieder (1989)

23.03.2023 um 11:01
Zu der Rolle des Jura/Juri im Film fällt es mir auf, dass dieser in früheren Darstellungen des Falles offenbar keine Rolle spielte. Falls es ihn überhaupt gab, kann er mMn in der aktuellen Fassung des Filmes aus dramaturgischen Gründen als Hausgast und Gesprächspartner am Frühstückstisch eingebaut worden sein, da es ja in den Filmfällen schlecht möglich ist, die Figuren einen inneren Dialog führen zu lassen, mit der Stimme der jeweiligen Person aus dem Off. Für die angesprochene Zuschauerschaft ist es dann einfacher, eine (möglicherweise fiktive) Person hinzu kommen zu lassen, der die Gedankengänge im Gespräch offenbart werden.

Auf diese Weise konnte man auch auf das Schicksal des armen Jungen, der seine Mutter verloren hat, einfühlsam eingehen, ohne den Vater an dieser Stelle im Filmfall unterbringen zu müssen. Der Junge wurde ja liebevoll von dem Hausgast betreut; in der Realität lebte er ja anscheinend nach dem fürchterlichten Ereignis bei Freunden der Familie.

Das rätselhafte Geräusch erinnert mich übrigens an jenes aus dem Spielfilm "Brexit" bei ca. 1:02, das der Protagonist Dominic Cummings beim Besuch potentieller Wähler auf der Straße zu hören glaubt.
Zitat von LackyLuke77LackyLuke77 schrieb:Das sehe ich auch so. Jedenfalls sollte sich der User, der diese "Rechnung" durchgeführt hat, dringend einen neuen Taschenrechner kaufen...
Ich denke eher, dass die gefühlte Kaufkraft von DM 400 damals höher liegt als jene von heutigen EUR 400,- , weil die Berechnungsmethoden der Kaufkraft auf einem Warenkorb beruhen, über dessen Zusammensetzung man unterschiedlicher Meinung sein kann.

Einigen wir uns darauf, dass DM 400,- zur Tatzeit schon ein Batzen Geld war.


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