Tiefgaragen-Mord an Christian A. Nolte in Bochum (2023)

@HanniNanni
Danke, dass du darauf aufmerksam machst, dass es auch umgekehrt sein konnte, und der Täter CM (verbal) angegriffen hat.

Der Beschuldigte hat ohnehin alles erdenkliche getan, um auf sich aufmerksam zu machen: lautes Wortgefecht auf einem belebten Supermarktparplatz, bei der Polizei seinen Namen und die Rufnummer hinterlassen, in Tatortnähe herumgestanden (gesuchter ‚Schlüsselzeuge) und auf seine Abholung gewartet (Ruf-Nr. wurde erneut erfasst.

h182 schrieb:Man sollte nicht immer die Täter so in Schutz nehmen!

Wer macht das denn?

Im Tiefgaragen-Mord läuft gerade der Prozess, bei dem weitere grausame Details ans Licht kommen.

Zum Tatablauf ist mittlerweile folgendes bekannt:

Am 7. März ging Nolte zu seinem Auto in der Tiefgarage. Um 8.12 Uhr startete er den Motor. Von hinten kam Abdulsamet Y. und schoss „sofort mindestens fünf Mal auf den mit dem Rücken zu ihm gewandten N. dann schoss er durch das bereits zerstörte Seiten Fenster auf der Fahrerseite Nolte zweimal aus nächster Nähe in das Gesicht und den Hals, in der Absicht, sicherzustellen, dass Nolte tatsächlich stirbt.“

Der Täter soll sich für die Tat sogar extra Militärhandschuhe gekauft haben.

Für den Mord soll er sich sogar noch extra in einem Navy-Shop für 19 Euro Militärhandschuhe gekauft haben.

Der nun Angeklagte scheint kein unbeschriebenes Blatt zu sein, werden ihm doch ein Porsche-Raub sowie eine weitere Auseinandersetzung im Straßenverkehr vorgeworfen.

Die Kommissare hatten nach BILD-Informationen zudem herausgefunden, dass Y. schon einmal wegen eines Verkehrsdeliktes mit einem Ehepaar in Streit geraten war, als er in Hamm zu schnell durch eine Spielstraße fuhr. Die Anwohner hatte er als „AfD“-Wähler bezeichnet und ihren Namen vom Klingelschild notiert.

Y. wird zudem eines Porsche-Raubes beschuldigt (...).

https://m.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/hinrichtung-nach-verkehrsstreit-ist-er-der-tiefgaragen-moerder-von-bochum-85383326.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Das Motiv für die Tat scheint zweigeteilt zu sein: Neben der Auseinandersetzung um das (vermeintlich) geschossene Foto spielt auch Hass gegen deutsche Staatsangehörige eine Rolle.

Letzteres ist durch Telefonüberwachungen ermittelt worden.

Bei Telefonüberwachungen, so die Ermittler später, wurde klar, dass „Wut und Ablehnung gegenüber deutschen Staatsbürgern“ eine Rolle bei dem Mordplan spielten.

https://m.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/hass-auf-deutsche-killer-nach-hinrichtung-in-tiefgarage-in-bochum-angeklagt-85173372.bildMobile.html?t_ref=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Verschiedene Medien berichten über den gestern gestarteten Prozess. Wie üblich tropfen mit der Anklageverlesung weitere Details durch. @LackyLuke77 hat bereits einige Textpassagen zitiert, die ich gern ergänzen möchte.

Mitangeklagt ist ein 29-jähriger mutmaßlicher Komplize, der bei der Flucht geholfen haben soll:

Mitangeklagt ist ein 29 Jahre alter Mann aus Witten. Er soll nach den tödlichen Schüssen in der Bochumer Tiefgarage das Auto des mutmaßlichen Mörders vom Tatort weggefahren haben, um dessen Entdeckung zu verhindern. In seinem Fall lautet die Anklage auf Strafvereitelung.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozesse-bochum-toedliche-schuesse-in-tiefgarage-angeklagte-schweigen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230911-99-157087

Die SZ greift außerdem weitere grausame Details des Tattages auf:

Die über das Lenkrad gebeugte Leiche wurde erst rund zwölf Stunden später gefunden. Als die ersten Polizisten am Tatort eintrafen, soll der Motor des Autos immer noch gelaufen sein. Der Notarzt konnte nur noch den Tod feststellen. Der 58-Jährige war auf dem Fahrersitz verblutet. Die Leichenstarre war bereits eingetreten.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozesse-bochum-toedliche-schuesse-in-tiefgarage-angeklagte-schweigen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230911-99-157087

Neben dem Tiefgaragenmord wird dem Angeklagten außerdem ein gewaltsamer Porscher-Raub im Dezember 2022 vorgeworfen. Die Anklage lautet daher nicht nur auf Mord sondern:

Dem 26 Jahre alten Hauptangeklagten wird außerdem vorgeworfen, im Dezember 2022 in Dortmund einen Porschefahrer gestoppt und mit Waffengewalt gezwungen zu haben, ihm das Fahrzeug zu überlassen. Die Anklage lautet auf Mord, Strafvereitelung, schweren Raub und auf Verstoß gegen das Waffengesetz.

Quelle: https://www.ruhrnachrichten.de/regionales/prozess-nach-toedlichen-schuessen-tiefgarage-bochum-angeklagte-schweigen-w781789-2000935321/

Der gestern gestartete Prozess vor dem Schwurgericht Bochum läuft voraussichtlich bis Dezember:

Die Richter der 3. Strafkammer haben für den Prozess zunächst noch 21 Verhandlungstage bis zum 1. Dezember angesetzt.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozesse-bochum-toedliche-schuesse-in-tiefgarage-angeklagte-schweigen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230911-99-157087

@LackyLuke77
Mittlerweile wird in dem aktuellen Bild-Bericht das Opfer ausschließlich mit dem Vornamen ‚Alfred‘ bedacht, obwohl dieser 2.Vorname nur Familienangehörigen bekannt gewesen sein dürfte. Sein (kleines) Umfeld und der (große) Kollegenkreis kannte ihn seit mehr als 2 Jahrzehnten nur mit dem Vornamen Christian. Auf Menschen die ihn kannten, wirkt die Alfred-Nennung daher sehr befremdlich.

Die nächsten Verhandlungstage sind am 20.09., 26.09. und 28.09. jeweils ab 9h.

Liest man diese Berichte, war der mutmaßlicher Täter wohl eine tickende Zeitbombe; von Hass und Frust offenbar zerfressen und zudem ohnehin mit einer kriminellen Neigung (Porsche-Raub). Der Gedanke, dass solche Menschen vermutlich zu Tausenden in der Bevölkerung herumlaufen und selbst Nichtigkeiten ausreichen, um deren Lunte zu zünden, ist irgendwie beängstigend.

In die Tiefgarage habe ich mich als Kind reingeschlichen, wenn das Tor zu ging.

Ich bin verblüfft, dass das Tatmotiv nur eine Auseinandersetzung im Straßenverkehr war.

Die Gegend -da bin ich aufgewachsen- ist wirklich voller kriminelle Elemente.

Da gabs immer wieder SEK Einsätze gegen Salafisten und -kein Witz- Al Quaida Mitglieder.


Bin aber auch verwundert, dass das Opfer ein Luxusauto fuhr, aber im Ghetto wohnte.

Diätbrötchen schrieb:Ich bin verblüfft, dass das Tatmotiv nur eine Auseinandersetzung im Straßenverkehr war.

Letztendlich war die Auseinandersetzung wohl nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Liest man die Presseberichte zu dem Fall, ergibt sich das Bild eines mutmaßlichen Täters, der voller Hass war.

Diätbrötchen schrieb:Die Gegend -da bin ich aufgewachsen- ist wirklich voller kriminelle Elemente.

Da gabs immer wieder SEK Einsätze gegen Salafisten und -kein Witz- Al Quaida Mitglieder.

Der mutmaßliche Täter wohnte nicht in der Siedlung, sondern in Dortmund.

Diätbrötchen schrieb:Bin aber auch verwundert, dass das Opfer ein Luxusauto fuhr, aber im Ghetto wohnte.

Nolte fuhr einen Audi TT, den ich nicht wirklich als Luxusauto bezeichnen würde - also zumindest nicht die Einsteigermodelle, die für rund 40.000-50.000 € (Neuwagen) zu haben sind.

Balumpa schrieb:Der mutmaßliche Täter wohnte nicht in der Siedlung, sondern in Dortmund.

Weiß ich. Ich rede ja auch von der Hustadt.

Balumpa schrieb:Nolte fuhr einen Audi TT, den ich nicht wirklich als Luxusauto bezeichnen würde - also zumindest nicht die Einsteigermodelle, die für rund 40.000-50.000 € (Neuwagen) zu haben sind.

Ob man das jetzt als "Luxusauto" oder "gehobenes Auto" bezeichnen will ist Haarspalterei.
Es geht darum, dass ich es verwunderlich finde, wenn Menschen im Ghetto wohnen, sich aber ein hochwertiges Auto leisten.

Diätbrötchen schrieb:Es geht darum, dass ich es verwunderlich finde, wenn Menschen im Ghetto wohnen, sich aber ein hochwertiges Auto leisten.

Ach, es gibt halt Leute, die haben einfach Freude an so einem Auto und legen dagegen auf alles andere wenig Wert.... Letztlich weiß man ja auch nicht, wie das Opfer an das Geld gekommen ist, vielleicht hatet er Omas Sparbuch geerbt und sich dann eben einmal etwas davon gegönnt, während die Miete für eine "bessere" Wohnung ja laufend gezahlt werden müsste und dann eben Omas Sparbuch irgendwann leer gewesen wäre.

Diätbrötchen schrieb:Ob man das jetzt als "Luxusauto" oder "gehobenes Auto" bezeichnen will ist Haarspalterei.
Es geht darum, dass ich es verwunderlich finde, wenn Menschen im Ghetto wohnen, sich aber ein hochwertiges Auto leisten.

Es gibt doch genug Menschen, denen Hubraum wichtiger als Wohnraum ist. Zugegeben, meist sind das eher junge Männer, die sich einen AMG leasen und in der billigsten Bude oder noch bei Mama wohnen. Aber vielleicht gehörte Nolte auch dazu.

brigittsche schrieb:Letztlich weiß man ja auch nicht, wie das Opfer an das Geld gekommen ist, vielleicht hatet er Omas Sparbuch geerbt und sich dann eben einmal etwas davon gegönnt, während die Miete für eine "bessere" Wohnung ja laufend gezahlt werden müsste und dann eben Omas Sparbuch irgendwann leer gewesen wäre.

Muss ja nicht einmal Omas Sparbuch gewesen sein. Heutzutage geht das ziemlich bequem via Leasing. Auf die Schnelle finde ich im Netz einige Angebote für 500-600 € monatlich und mit etwas Verhandlungsgeschick im Autohaus und/oder bei einem Jahreswagen geht es sicherlich noch einen Tick günstiger. Für einen alleinstehenden Mann, also ohne weitere Verpflichtungen, sollte das bei einem deutschen Durchschnittsgehalt gut finanzierbar sein.

Da frage ich mich schon eher, wie der mutmaßliche Täter sich einen 5er BMW leisten konnte. ;)

Balumpa schrieb:Nolte fuhr einen Audi TT, den ich nicht wirklich als Luxusauto bezeichnen würde - also zumindest nicht die Einsteigermodelle, die für rund 40.000-50.000 € (Neuwagen) zu haben sind.

Und gebraucht bekommt man einen Audi TT schon für wenige tausend Euro.

@Diätbrötchen Womöglich war die Gegend nicht seit jeher ein Ghetto? CN wohnte nach meinem Wissen mindestens 24 Jahren dort.

Bleiglas schrieb:@Diätbrötchen Womöglich war die Gegend nicht seit jeher ein Ghetto? CN wohnte nach meinem Wissen mindestens 24 Jahren dort.

Im Großen und Ganzen schon. Die Gegend war schon Ende der 80iger Jahre/Anfang der 90iger Jahre als Gehtto verschrien.

Hat sich aber in der Tat in den letzten Jahrzehnten nochmal verschlimmert.

Die Wohnungsgesellschaft der Gegend hat immer separiert: Sozial Schwache in dieses Hochhaus, Professoren in ein andere Hochhhaus, Mittelschicht in wieder ein Anderes.

In den letzten 20 Jahren ist das aber komplett gekippt; In den Hochhäusern, wo auch das Opfer zu wohnen schien, wohnt nur noch sehr schwachses soziales Klientel.

Wobei in der Nähe der Tiefgarage des Opfers auch eine gepflegte Eigenheim Siedlung beginnt. Konkret bildet die "Eulenbaumstraße" eine Grenze zwischen Ghetto und gepflegter Wohngegend.

Hat das Opfer vielleicht dort gewohnt?

Spielt aber auch keine Rolle mehr. Der Fall scheint ja geklärt.

Ich hätte echt nur auf irgendeine dramatischere Aufläsung getippt. Ein Mord im dortigen Drogenmiilieu oder sowas.

@Diätbrötchen
CN hat in den Hochhäusern gewohnt - der Beschreibung nach mit Blick in ein Studentenwohnheim. Ich mutmaße, dass es sich um seine erste und einzige Wohnung handelte, denn er hat selbst in Bochum ein Studium abgeschlossen. Wegen der günstigen Miete aus ‚alten Zeiten‘ hat er vermutlich diese Wohnung - trotz des sich verschlechternden Umfeldes behalten. Ich hätte auch auf eine dramatischere Falllösung getippt - allerdings hätte ich Drogen o.ä. definitiv ausgeschlossen.

Ja, der Fall scheint geklärt … interessant ist trotzdem, dass die Foto-Geschichte plötzlich (aber mit Logik vorhersehbar) vom Tisch ist…