Émile (2) in Haut-Vernet (F) verschwunden

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Karajana schrieb:Vielleicht hat er sich auch auf den Weg gemacht, um die anderen zu suchen.

Ich glaube eher, dass er seine Mama gesucht hat.

Hallo an alle,
ich lese hier von Anfang an bei diesem Fall mit, weil mich die Suche nach Émile letztes Jahr sehr bedrückt hat.
Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass man ihn bei dieser umfangreichen Suche übersieht. Die Eltern tun mir sehr leid, selbst wenn sie nun Gewissheit haben und um ihren Jungen trauern können.

Zwei Dinge sind mir noch nicht ganz klar geworden. Weiß jemand ob der Bachlauf, in dessen Nähe Émiles Sachen gefunden wurden letzten Sommer zum Zeitpunkt seines Verschwindens ausgetrocknet war?

Gehören die Waschtröge einer bestimmten Person, gehören sie zu einem speziellen Hof oder gehören sie der Allgemeinheit?

Wenn nun davon ausgegangen werden muss, dass die Saint-Hubert Hunde sich geirrt haben und Émile eben doch den Weg bis zum Fundort alleine und selbstständig zurück gelegt hat, so wäre es ja für ihn auch ein Leichtes gewesen noch ein kleines Stück weiter südlich zu laufen, nämlich zu der Stelle an der man auf die D900? (die Bundestrasse) stößt. Das würde den Radius für eine mögliche Beteiligung eines möglichen Täters vergrößern. Ich weiß allerdings nicht wie stark befahren diese Straße ist. Ist es möglich sich ein Unfallgeschehen vorzustellen, ohne eine Verletzung des Kopfes? Wahrscheinlich eher nicht.

Eine Mitnahme des Jungen an dieser Straße und ein Zurückbringen und Ablegen nach Abschluss der Suche in diesem Gebiet aber vielleicht schon.
Allerdings halte ich das alles für unwahrscheinlich. Meiner Meinung nach gab es eine massive Verkettung von unglücklichen Umständen und der kleine Junge wurde tragischerweise übersehen. Entweder er konnte sich bei der Suche schon nicht mehr äußern, oder er hatte vielleicht sogar Angst vor den Suchenden (vielleicht weil es schon dunkel war) oder Angst vor Strafe weil er einfach weggelaufen war. Kleinkinder denken leider noch nicht rational, geschweige denn an die möglichen Konsequenzen ihres Handelns. Wer weiß denn auch schon ob er überhaupt gerne dort war. Den Abend davor war seine Mutter noch da (waren sie nicht noch gemeinsam in der Kirche?). Vielleicht erinnerte er sich daran und lief die Straße hinab um nach seiner Mutter zu suchen und hat dann von dort den Weg nach Hause nicht mehr gefunden oder wurde von etwas abgelenkt. Kleine Kinder von 2,5 Jahren sind normalerweise nicht gerne lange Zeit von ihren Eltern getrennt.

LillyLego schrieb:Wir befinden uns hier in einem Krimiforum und du bezichtigst mich hier eines Verbrechens oder was soll dieses Zitat unter der Gürtellinie?

Sorry, aber welchen Verbrechens willst Du denn hier beschuldigt worden sein? Ich lese da nicht, dass Dir jemand ein Verbrechen unterstellt?
Bevor Du Dich hier so empört echauffierst, kannst Du das vielleicht mal näher erläutern, bitte.

frauZimt schrieb:Das stimmt
Das Bild ist in sofern anders, als dass das Vermissen des Kindes später einseztzen würde,
wenn alle annehmen, er schläft noch.
Mit Schuhen an (wenn er die anhaben will), ist er automatisch startbereit gewesen.

Dann wäre das eine Situation ähnlich wie bei Inga:
Wer das Kind nicht sieht, glaubt, es ist gerade woanders.

Ich hatte das immer so verstanden, dass Emile schon startbereit gemacht worden ist (Kleidung und Schuhe angezogen) und er auch dem Großvater schon "übergeben" wurde, nach dem Motto, "Du gehst gleich mit Opa zu den Pferden, der packt nur noch schnell das Auto." Der hat dann sicher auch ein Auge auf den Jungen gehabt, aber er ist ja wohl mehrmals hin und her gelaufen, um weiteres Zaunzubehör zu holen und im Auto zu verstauen.

Auf ein Kind acht geben, heißt ja nicht unbedingt, es von jeder Minute 60 Sekunden im Auge zu haben. Zumal man sich auf dem eigenen Grundstück in einem sehr kleinen Auto quasi ohne Autoverkehr befand. Und wenn man dann wieder um die Ecke biegt, den Arm von Zaunstecken und Emile hockt nicht direkt neben dem Auto, dann denkt man sicher erst mal, er ist noch mal reingegangen oder nach hinten zu den anderen (wo auch immer die gerade waren). Aber es waren ja viele Personen da, da denkt man tatsächlich, irgendwer wird schon bei ihm sein.

Der Mann hat ja selber viele Kinder großgezogen. Das kann man kaum leisten, wenn man sie wie heute oft üblich helikoptermäßig beaufsichtigt und betüddelt. Ich denke, die Kinder werden auch gegenseitig viel aufeinander acht gegeben haben, das lernt man in solchen großen Familien eben. Für mich hat das nichts mit Fahrlässigkeit zu tun. Ich denke, dass auf dieser Welt jeden Tag 1000e Kinder mal kurz entwischen und dementsprechend 1000e Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten und auch Erzieherinnen und Babysitterinnen einen mordsschreck bekommen. Aber das davon eben so gut wie alle innerhalb von Minuten bis max. einer Stunde wieder auftauchen.
Das was Emile passiert ist ist einfach extrem tragisch und ein schreckliches Pech.

LillyLego schrieb:Hier würde mich mal interessieren, ob das das gleiche ist, was in zahlreichen französischen Artikeln auch als "Waschhaus" dargestellt wurde? Oder sind das nur Übersetzungsfehler und es sind die Brunnentröge damit gemeint?

Hallo @LillyLego

Ich nehme es an, dass das Haus mit den Wassertrögen gemeint ist,
aber wirklich ganz sicher bin ich mir leider nicht.
Falls es jemand weiß- möge es uns bitte mitteilen!

LillyLego schrieb:Hier würde mich mal interessieren, ob das das gleiche ist, was in zahlreichen französischen Artikeln auch als "Waschhaus" dargestellt wurde? Oder sind das nur Übersetzungsfehler und es sind die Brunnentröge damit gemeint?

"Le Lavoir" wird übersetzt mit → der Waschplatz, der Waschraum, das Waschbecken.
Die Wassertröge dort vor dem Haus in Haut Vernet werden nichts anderes sein, als bei uns Dorfbrunnen.

LillyLego schrieb:Hier würde mich mal interessieren, ob das das gleiche ist, was in zahlreichen französischen Artikeln auch als "Waschhaus" dargestellt wurde? Oder sind das nur Übersetzungsfehler und es sind die Brunnentröge damit gemeint?

Hier ist ein Artikel, wo der Brunnen erwähnt wird, auch mit Foto. Es ist die Rede von fontaine-lavoir bzw. auch nur von lavoir. Es handelt sich um einen Waschbrunnen. Das heißt, es wurde hier früher Wäsche gewaschen. Es gibt auch Waschhäuser, was hier aber nicht der Fall zu sein scheint, zumindest ist keine Überdachung zu erkennen.

https://www.ladepeche.fr/2023/08/11/disparition-demile-que-sest-il-passe-devant-la-fontaine-a-quelques-metres-de-la-maison-de-ses-grands-parents-11390807.php

CorvusCorax schrieb:"Le Lavoir" wird übersetzt mit → der Waschplatz, der Waschraum, das Waschbecken.

"Le Lavoir" - Waschplatz, Waschraum, auch Waschhaus, Waschküche. Aber NICHT Waschbecken! Das wäre das Lavabo.

Manatee schrieb:Aber NICHT Waschbecken! Das wäre das Lavabo

Spuckt mir deepl aber so aus. "Lavabo" kenne ich schon auch. Das sagt man hier im Südbadischen tatsächlich auch so.

cododerdritte schrieb:Bevor Du Dich hier so empört echauffierst, kannst Du das vielleicht mal näher erläutern, bitte.

Ich denke, ich habe mich über den Beitrag von @newbee ganz zurecht wie du es sagst, "echauffiert". Da du nicht gemeint warst, muss ich hier auch nichts erklären, ich würde lieber zum Fall diskutieren. Den Beitrag von Newbee kannst du ja selbst durch zurückscrollen finden, es ging um das "Merke...und den durchgestrichenen Ratschlag von Newbee mit eindeutigem Userbezug.

CorvusCorax schrieb:Spuckt mir deepl aber so aus.

Interessant..., hab's mir noch mal angeschaut, Deepl ist sich selbst nicht ganz einig, wenn du "Le Lavoir" eingibt, wird tatsächlich das Waschbecken als eine der Übersetzungen mitgeliefert, wenn du nur "Lavoir" eingibst kommt statt dem Waschbecken die Waschstelle, was eher stimmt. Vermutlich also ein Fehler in Deepl.

Danke an alle für die Erklärungen zu der Begrifflichkeit Waschtröge/Waschstelle etc.

Ich hatte tatsächlich vor kurzem bei einer Artikelrecherche von "Waschhaus" gelesen und finde aber die Quelle nicht mehr. Dort stand auch, dass 1 Hund dieser Spur gefolgt wäre, aber wahrscheinlich war auch das nur schlecht recherchiert.

Den Park Demontzey und die 4 Chemins hatte ich mir kürzlich auch auf einigen Wanderseiten angeschaut, dort gibt es auch so etwas was sich übersetzt als "Kiosk" findet, aber ist auch nur ein normales Holzpavillion. Auf jeden Fall scheint der Weg sehr bekannt und auch frequentiert zu sein, denn einige Wanderseiten berichten davon.

Die Finderin ging ja vom Parkplatz Demontzey wie sie sagte "in andere Richtung", einen Weg, den sie nicht so oft nimmt, insofern hat sie wohl an dem Tag genau den Weg in die Ravin des Auches eingeschlagen, der eher nicht so häufig begangene Teil der Strecke.