Émile (2) in Haut-Vernet (F) verschwunden

Zunami schrieb:Es wäre interessant zu wissen, was dabei gesprochen wurde mit dem Kleinen, ob es irgendeinen Trigger gab der ihn veranlasste, irgendwo hin zu laufen.

Was mir zu dem Verhalten von Kleinkindern kurz nach dem Mittagsschlaf einfällt ist, dass sie zumeist nach ihren Müttern oder Eltern suchen.
Da kann sich durchaus die Großmutter auch unmittelbar nach dem Schlaf um den Kleinen bemüht und ihn versorgt haben.

Aber in der täglichen, normalen Routine eines Kleinkindes, ist der Kontakt zur Mutter (oder Vater/ Eltern) eben fundamental.

Er könnte einfach losgestiefelt sein, um seine Mutter zu suchen und hierbei die Straße benutzt haben.

jeandArc schrieb:Diese Jounalisten sind seit Freitag letzter Woche aus dem Dorf verbannt. Sie waren, wie oben beschrieben 1 Woche in dem Dorf. Jetzt am Montag wurden weitere 15 Tage vom Bürgermeister ein Zutrittsverbot ausgesprochen. Wie lange will er das noch machen?

Ich denke, dass es eine gute Entscheidung ist. Was sollen die Journalisten denn in dem Dorf positives bewirken? Die einen Bewohner fühlen sich durch sie belästigt, die anderen fühlen sich vielleicht bemüßigt, wilde Spekulationen in die Kameras oder Mikrofone zu sprechen, der ein oder andere vielleicht sogar gegen Honorar.
Ein tatsächlicher Informationsgewinn für die Öffentlichkeit ist dadurch nicht zu erwarten und dass sie durch investigative Recherchen etwas aufdecken, was der Polizei bisher entgangen ist doch auch nicht.

Die Journalisten bekommen regelmäßig Infomationen zum Stand der Suche und der Ermittlungen durch offizielle Pressekonferenzen und -erklärungen der Polizei. Das reicht dich wohl. Wieso sollen sie die Menschen in diesem kleinen Örtchen belagern und belästigen dürfen?

CorvusCorax schrieb:Na ja, gut. Vielleicht gehen die Uhren in diesem Bergdorf noch etwas anders. Und überhaupt herrschen da vielleicht noch andere Sitten und Bräuche. Ich fand das in dem von mir oben verlinkten Video strange, das Beten zu dieser Heiligen, die vom Teufel in die Berge geführt wurde und Engel haben sie wieder zurückgebracht. Nachdem ich danach gegoogelt habe und den Aufruf vom 10.07.23 der Mutter von Emile auch so auf SocialMedia gefunden habe, scheint das schon noch eine andere Welt zu sein.

Aber das war doch nur eine Art Ferien- oder Wochenendhaus für die Familie. Weder die Mutter noch die Großeltern sind dort aufgewachsen oder haben dort ständig gelebt.
Die Familie ist als besonders religiös bekannt, das kann man aber doch nicht mit hinterwäldlerisch und abergläubisch gleichsetzen. Und sie haben auch kein zurückgezogenes Leben abseitsxder Zivilisation geführt.

cododerdritte schrieb:Aber das war doch nur eine Art Ferien- oder Wochenendhaus für die Familie. Weder die Mutter noch die Großeltern sind dort aufgewachsen oder haben dort ständig gelebt.
Die Familie ist als besonders religiös bekannt, das kann man aber doch nicht mit hinterwäldlerisch und abergläubisch gleichsetzen. Und sie haben auch kein zurückgezogenes Leben abseitsxder Zivilisation geführt.

Ich habe mit keinem Wort streng katholisch/religiös mit hinterwäldlerisch und abergläubisch gleichgesetzt.

Die Großeltern verbringen seit 20 Jahren ihren Urlaub in dem Zweitwohnsitz in Haut Vernet; da kann man schon davon ausgehen, dass sie in die Dorfgemeinschaft integriert sind.

Originaire de La Bouilladisse dans le département des Bouches-du-Rhône, les grands-parents ont une résidence secondaire au Vernet et c'est toute la famille qui y passe ses vacances depuis 20 ans.

Quelle:

https://www.telestar.fr/societe/faits-divers/disparition-d-emile-au-vernet-ce-temoignage-d-un-proche-recueilli-par-bfmtv-qui-donne-des-frissons-831327?fbclid=IwAR3DMnQovvX47HBjQkuH0gOXbuHYQSj2dLBrN1nb45lPncgRT9tUvOwCDz8

Glaubt ihr es besteht eine Verbindung zum Vermisstenfall von 1989? Wobei das ist eine sehr lange Zeitspanne !

mario1982 schrieb:Glaubt ihr es besteht eine Verbindung zum Vermisstenfall von 1989? Wobei das ist eine sehr lange Zeitspanne !

Könnte, wenn der Täter da ca. 20 gewesen wäre, wäre er heute 55

Ausschließen kann man das zum jetzigen Zeitpunkt nicht!

Die Ermittler werde es aufjedenfall nicht vorschnell ausschließen .

cododerdritte schrieb:Die Familie ist als besonders religiös bekannt, das kann man aber doch nicht mit hinterwäldlerisch und abergläubisch gleichsetzen. Und sie haben auch kein zurückgezogenes Leben abseitsxder Zivilisation geführt.

Naja ein bisschen ja schon. Schliesslich wurden die Kinder alle zuhause unterrichtet und somit von einem geregelt Schulleben mit Gleichaltrigen abgeschirmt.

fischersfritzi schrieb:Hier in Norddeutschland sind die total stramm, da kommt man nicht rein.
Wird in Frankreich ähnlich sein.

AlteTante schrieb:Könnte es sein, dass bei einem der Heu- oder Silageballen die Folie nicht ganz fest drum war, und dass Emile die entdeckt und wie bei einem Zelt da durchgeklettert ist und nicht wieder rausgekommen ist?

@fischersfritzi
@AlteTante

Es hat vor ein paar Jahren in Deutschland einen tragischen Fall gegeben. Da ist ein 16Jähriger auf einer Strohmiete herumgeklettert. Dabei ist ihm das Smartphone runtergefallen. Der Junge Mann hat kopfüber danach "getaucht", ist so tief zwischen die Ballen gerutscht, dass er feststeckte und sich nicht mehr befreien konnte. Tagelang wurde er gesucht und schließlich tot geborgen.

Die Gefahr ist nicht in einem Ballen festzuklemmen (dafür sind die zu stramm), sondern zwischen den Ballen.
Aber bei einem Kleinkind glaube ich nicht, dass das passiert.
Kleine Kinder rutschen in andere Fallen. Z.B. verstecken sich in Sperrmüll-Kühlschränken. Oder fallen in offene Gruben.

Wenn die jetzt sämtliche Polizisten dort abziehen, bis auf sehr wenige, dann heißt das ja eigentlich, dass sie nicht davon ausgehen, dass sie durch Hinweise/ Ermittlungen/ Auswertungen darauf kommen, dass er noch dort irgendwo ist. Klingt ja wie wenn sie eher von Entführung ausgehen.

Zunami schrieb:Und was man ihm sagte, was er machen sollte während noch gepackt wurde. "Geh in den Garten bis wir fertig sind" oder vielleicht hatte er Hunger nach dem Schlafen.

Was spielt das für eine Rolle? Es wird ihm niemand gesagt haben, er solle das Grundstück verlassen. Das wird seine eigene Idee gewesen sein. Und wenn er Hunger hatte, wird er sicher im Haus etwas zu essen erwartet haben.
Ich vermute, er hat sich einfach, wie kleine Kinder so sind, in einem unbeobachteten Moment selbständig gemacht.

mario1982 schrieb:Glaubt ihr es besteht eine Verbindung zum Vermisstenfall von 1989?

Würde ich schon glauben, wenn das nicht nur schon so lange her wäre, sondern auch ziemlich weit weg.

AlteTante schrieb:essen erwartet haben.
Ich vermute, er hat sich einfach, wie kleine Kinder so sind, in einem unbeobachteten Moment selbständig gemacht.

Aber dann hätten sie ihn doch finden müssen...

lorelai schrieb:Wenn die jetzt sämtliche Polizisten dort abziehen, bis auf sehr wenige, dann heißt das ja eigentlich, dass sie nicht davon ausgehen, dass sie durch Hinweise/ Ermittlungen/ Auswertungen darauf kommen, dass er noch dort irgendwo ist. Klingt ja wie wenn sie eher von Entführung ausgehe

Aber was sollen denn mehrere Polizisten in dem Örtchen mit nur 25 Einwohnern machen, das zudem noch für die allgemeine Öffentlichleit gesperrt ist? Die Einwohner beschatten?

Ich denke, dass die Polizei natürlich aktiv weiter ermittelt, aber dazu müssen ja nicht mehrere Polizisten in dem Ort rumwarten. Solange nicht aktiv gesucht wird, haben sie da doch nichts zu tun.

@fischersfritzi
@Antoine

Bezugnehmend auf diese "Hütten"-Info Stelle ich mal eine Quelle rein: Gala.fr Artikel (Archiv-Version vom 18.07.2023)

“Le matin, Émile était allé avec ses grands-parents à la cabane que ses oncles ont construite dans la forêt. Peut-être a-t-il tenté de la rejoindre tout seul ?”, suggère une habitante interrogée par le quotidien depuis son balcon.

Übersetzung:
"Am Morgen war Émile mit seinen Großeltern zu der Hütte gegangen, die seine Onkel im Wald gebaut hatten. Vielleicht hat er versucht, sie allein zu erreichen?", schlägt eine Anwohnerin vor, die von der Tageszeitung von ihrem Balkon aus befragt wurde.

lorelai schrieb:Aber dann hätten sie ihn doch finden müssen...

Man unterschätzt leicht mal die Suche nach einem kleinen Kind in diesem ländlichen Gebiet.
Es gibt Fälle bei welchen man nach Jahren die Leichen findet, obwohl eine Suchaktion durchgeführt wurde.

Der zitierte Beitrag von HanniNanni wurde gelöscht. Begründung: Off-Topic

Ich kann mich mit dem Gedanken Entführung nicht anfreunden. Ist bekannt wie lange der Bub schon bei seinen Großeltern im Urlaub war? Also ob es genug Zeit gab, dass er für einen potentiellen Täter auffällig wurde? Das Dorf ist Mitten im Nirgendwo. Ich kann mir nicht vorstellen, dass genau in dem Moment als Emile wahrscheinlich spazieren ging, ein Täter dort zufällig vorbei kam.

cododerdritte schrieb:Ich denke, dass die Polizei natürlich aktiv weiter ermittelt, aber dazu müssen ja nicht mehrere Polizisten in dem Ort rumwarten. Solange nicht aktiv gesucht wird, haben sie da doch nichts zu tun.

Ich hätte gedacht, dass sie immer wieder auf Ideen kommen wie das mit dem Metalldetektor u.a. und das dann testen. Dafür braucht man ja auch immer einige. Will sagen: sie haben wohl alles beachtet und untersucht und er ist definitiv nicht da.

sarachasauce schrieb:Man unterschätzt leicht mal die Suche nach einem kleinen Kind in diesem ländlichen Gebiet.
Es gibt Fälle bei welchen man nach Jahren die Leichen findet, obwohl eine Suchaktion durchgeführt wurde.

Ja, eben. Daher dachte ich, dass sie noch mal alles absuchen. Da muss ja nur einer mal unaufmerksam gewesen sein...