CorvusCorax schrieb:Der Schädel rollt also von oben nach unten just auf diesen schmalen Pfad. Bewegt durch Wind und/oder starke Regenfälle.
Es ist zumindest möglich, dass er nicht exakt da abgelegt wurde, wo er gefunden wurde. Sondern entweder etwas weiter oben auf dem Weg (was eig bedeutungsmäßig unerheblich wäre) oder eben in dem Hang im Wald oben drüber (was eine komplett andere Intention aufzeigen würde).
Anfangs, April 2024, wurde das jedenfalls angenommen. Man suchte da nach dem vermuteten "Point zéro", wo alle Sachen ausgangs gelegen hatten, der oberhalb des Wegs liegen müsste. Möglicherweise hat man mittlerweile diese Annahme eines gemeinsamen Ursprungs von beiden "Objekte-Gruppen" verworfen.
Der hatte ja damit zu tun, dass außerdem angenommen wurde, dass Emile im Wald zu Tode gekommen sei (evtl. verdurstet, gestürzt) oder jedenfalls direkt nach dem Tod bzw. Mord dort abgelegt worden sei (also Stand April 2024). Das ist heute ja obsolet, nachdem man diese Lagerungszusammenhänge erkannt hat.
Aber dennoch wurde das meines Erachtens in den letzten Wochen, seit der GaV nicht so genau erklärt, wie man sich mit dem heutigen Wissen die Schädelablage konkret vorstellt. Als einfach, wo der "Verbringer" den Schädel wirklich hingelegt hat.
Das kann ja immer noch ein anderer Ort als dieser niedrigste Punkt auf dem Weg sein, wo er gefunden wurde.
Und das mit dem niedrigsten auf dem Weg passt jedenfalls mit einem Hinabrollen zusammen, wie ein Ball der rollt bis er unten ist.
Ich weiß natürlich nicht, wie's war. Ich glaub wäre der Schädel liegen geblieben (also nicht von der Wanderin aufgegriffen) hätte sich diese Frage besser klären lassen.
Die Frage dahinter ist halt, ob der Schädel präsentiert wurde, absichtlich - oder ob er aus Versehen dahin gerollt ist und eigentlich nur verschwinden sollte. Ich halte beides für möglich.
Ein offizieller Theoriestrang sieht ja z.B. ein älteres Kind der Vs involviert. Wenn ein vll 17/18 jähriger so einen Schädel wegräumen soll, das kann schon sein, dass der eine Fehleinschätzung trifft, wie gut ein Versteck ist, was die Witterungsbedingungen angeht. Und dass er den wo ablegt, wo er danach eben wg des Winds und Regens runter rollt udn rutscht. Es werden immer so kühl-durchdachte Tätertypen entworfen. Aber da kann ja jemand schon Fehler machen. Und die ergeben dann ein Gesamtbild, wo man allemöglichen Absichten reindeutet, wo aber tatsächlich Zufälle und Irrtümer wirkten.
Der Waldweg ist sehr versteckt, zugewachsen, einsam. Da kommt nicht oft jemand hin. Schätzungsweise nicht mal jeden Tag einer. Speziell Ende März nicht. No Touris. Etwas halb-konsequent so einen Fund dann da zu präsentieren, wo es nur zufällig jemand entdeckt und wenn's dumm läuft, gar nie jemand.
CorvusCorax schrieb:In einigen Metern Entfernung zum Schädel liegen die Kleidungsstücke. In diesem LaProvenceVideo linkerhand und unterhalb dieses Steigs (Video ab Min. 2:22).
Als reine Faktenbesserwisserei: Es waren schon so 150 m weiter vom Schädel weg und deutlich bergab. Sehr viel Gestrüpp und Gestein dazwischen. Die Kleidung wurde ja außerdem nicht auf dem Boden liegend gefunden, sondern im Schlick&Schlamm eingesuhlt. Es ist zumindest wahrscheinlich, dass sie bergab gespült wurde. Oder sie wurde dort wo man sie fand, abgelegt und danach nur überspült, ohne sich zu bewegen.
Was bei dem Kleidungsfundort seltsam ist, ist, dass das auch ein Wanderweg ist. Und zwar nicht daneben verläuft der Weg, sondern der abschüssige Bach selbst ist der Weg. Bachbett und Wanderpfad sind eins. Die Route führt direkt durch. Der ist oftmals ganz trocken oder nur ein Rinnsal. Dadurch geht das. Bei richtigem Regen natürlich nicht. Gleichzeitig erkennt man es kaum dass es ein Weg ist. Sieht nicht nach Weg aus, viel zu wenig runter getrampelt. Man erkennt es quasi nur an den Wegmarkierungen (so eine dunkelgrüne 7 auf weißem Grund). Da frag ich mich, ob der Verbringer das überhaupt wusste, dass die Kleidung auf einem Weg lag. Das wissen vermutlich nur rüstige Wandersleute, man erkennt das nicht mit dem Auge, weil es nicht wie ein Weg aussieht.
Aber ich hab keine rechte Erklärung dafür, warum das so gewählt wurde. Es sieht eig sogar eher nach einer nicht 100 % durchdachten Ablage aus. Wo man das Gebiet ausgesucht hat, aber nicht exakt den Detailort.
CorvusCorax schrieb:Welchen Sinn macht das, Kleidung und Schädel an zwei verschiedenen Orten zu platzieren?
Welchen Sinn macht es sie zusammen abzulegen?
CorvusCorax schrieb:Oder der Schädel lag ursprünglich zusammen mit den Kleidern in diesem unteren Bereich und Tiere haben ihn hoch auf den Pfad verschleppt. Nur - welches Tier würde einen Schädel, an dem eh nichts mehr dran ist, ins Maul nehmen und hoch auf den Pfad tragen, um ihn genau dort fallen zu lassen?
Das frag ich mich auch. Da ich kein Zoologe bin, weiß ich aber nicht, ob und welche Tiere das machen würden. Ich würd mal sagen: Sehr unwahrschinlich. Wenn es zusammenlag, müsste es oberhalb zusammengelegen haben.
CorvusCorax schrieb:Du warst doch vor Ort in diesem Waldstück auf dem Trampelpfad und kannst das besser einschätzen, wie das praktisch alles vonstatten hätte gehen können.
Ja so richtig trotzdem nicht. Eigentlich hakt die Theorie dass beides zusammen an einem Ort abgelegt wurde, einfach weil die Kleidung so weit weg vom Schädel liegt.
Der Bach z. B. fängt erst unterhalb des Wegs an (sieht man auf Google Maps in der Nicht-Satellitenansicht und auch der IGN-Karte, auf openstreetmap fehlt der Bach). Das ist auch real, dass er erst unterhalb des Wegs beginnt. Der tritt da erst aus dem Berghang aus. Der Weg geht also nicht über den Bach und auf der östlichen, dem Berg zugewandten Seite des Wegs ist dementsprechend kein Bach, der was wegspülen könnte, jedenfalls im mereologischen Normalfall nicht. Das heißt, wenn alles zusammen oberhalb des Weges abgelegt worden wäre, müssten sich dafür wilde temporäre Bäche gebildet haben, die alles von oberhalb eggespült hätten und der Schädel wäre dann irgendwie im Pfad hängen geblieben. Das wäre schon krass sintflutlich als Szenario. Schwer zéinzuschötzen ob das so gewesne sien kann, trotz Starkregen und Scirocco. Aber dass nur der Schädel allein nicht gut überlegt weiter oben im Hang abgelegt wurde, in der irrtümlichen Annahme, der ist jetzt für immer in der Natur verschollen, und dass der dann wg des Wetters runterrollte, das kann schon sein. Die Kleidung dürfte aber doch durchaus eher schon vom Verbringer irgendwo in das Bachbett geworfen worden sein und dann eben noch abwärts gespült worden sein.
JamesRockford schrieb:Das kann alles möglich sein, aber hältst Du es nach den starken Regenfällen in der Region für möglich, dass der Schädel "blitzeblank" gewesen ist und nicht verschlammt? Der Regen setzt ja auch einiges an Erdreich in Bewegung. Dieser "saubere" Schädel, wie er beschrieben wurde, lässt für mich eigentlich nur den Gedanken zu, dass er dort abgelegt wurde. Oder mache ich da gerade einen Denkfehler?
Ja ist ein Argument. Man könnte umgekehrt sagen, dass der Regen den Schädel, nachdem er beim Rollen etwas erdig wurde, auch wieder reingewaschen haben kann. Und man weiß auch nicht, wie genau diese Aussage zu deuten ist, dass er halt ganz weiß war. Das kann ja meinen, dass eben kein Haar und Gewebe mehr dran war und der Knochen auch ganz hell, aber nicht unbedingt keinen Krümmel Erde oder Laub dran war. Das weiß ich nicht. Da verlässt man sich immer auf bildhafte Schilderungen. Das ist halt schwierig.
Und dann weiß jetzt sicher auch niemand so genau, welches Anhaftungsverhalten ein Kinderschädel beim Abwärtsrollen auf erdigen Grund hat, vll bleibt da ja gar nichts oder nicht viel hängen? Naja. Schwer einzuschätzen. Ist ganz gut, dass es dafür Experten und Labore gibt
;)