MajorQuimby schrieb:Sollten die Akten noch komplett sein, wäre auch der Brief 1989 vermerkt sein
Nochmal, nur um klarzustellen, warum ich das für möglich halte: Die Info mit dem Brief beruht meines Wissens (!)
nur auf dem Interview, das der Bruder gegeben hat.
Es ist mir zumindest (aber wenn jemand mehr weiß bin ich für Hinweise dankbar!) kein Statement der Ermittler dazu bekannt.
Also keine Aussage wie "Ja, der Brief wurde uns bereits 1989 vorgelegt, wir haben die Verfasserin damals aufgesucht und konnten eine Verbindung zu dem Mord ausschließen."
Aber eben auch nicht: "Oh, wie interessant, von diesem Brief wussten wir gar nichts, das werden wir umgehend überprüfen, das klingt vielversprechend!"
Es ist also durchaus möglich, dass sich das Wissen des Bruders zu dem Zeitpunkt des Interviews nicht mit dem Wissen der Ermittler deckte.
Sondern dass der Bruder dachte: "Oh, diesen Brief habe ich bei meinen Eltern in der Schublade gefunden, den kennen die Ermittler bestimmt noch nicht, das muss man denen sagen und das ist eine wichtige Spur!" dann den Brief ablieferte und dann erst das Interview gab.
Und dann wiederum erst später von den Ermittlern darauf aufmerksam gemacht wurde: "Also, wir haben unsere Akten überprüft, der Brief lag den Kollegen 1989 bereits vor und die Verfasserin wurde ermittelt. Man hat sie damals mit Sicherheit als harmlos eingestuft und konnte keine Verbindung zum Mord feststellen. Daher ist das für uns nicht mehr interessant, aber vielen Dank, dass sie nochmal darauf hingewiesen haben!"
Das wäre zumindest theoretisch möglich und würde auch erklären, warum die Ermittler insbesondere bei Aktenzeichen XY, was die passende Gelegenheit gewesen wäre, nicht nach der Verfasserin gefragt haben.