Vermisstenfall Paul Burdach aus Rathenow

Kielius schrieb:Ein Bericht von einem aktuellen Schädelfund im brandenburgischen Velten nimmt unter anderem auch Bezug auf den Vermisstenfall aus Rathenow.
Da der Schädel "verpackt" war, dürfte es sich sehr wahrscheinlich um ein Verbrechensopfer handeln.

Im neueröffneten Thread zum Schädelfund wurde soeben ein Link gepostet:

Mithilfe der DNA des Schädels, der „da schon länger lag“, wollen die Ermittler die Identität des Toten feststellen. Diese soll dann mit Vermisstenfällen aus der Region abgeglichen werden. Fest steht für die Staatsanwaltschaft bereits: Es handelt sich nicht um den seit April 2024 vermissten Paul B. aus Rathenow

Quelle: https://www.rtl.de/news/velten-brandenburg-zusammenhang-zu-vermisstenfaellen-taucher-finden-abgetrennten-schaedel-id4332539.html

Es ist also nicht Paul.

Nicht alle Bestellungen über einen Baumarkt möchte man nach Hause geliefert bekommen oder werden ab einer bestimmten Menge an Privathaushalte geliefert. Zum Beispiel Säuren, Laugen oder sonstige Chemikalien.

@Holzjunge

Hast Du evtl. einen Verdacht wozu man

Holzjunge schrieb:Zum Beispiel Säuren, Laugen oder sonstige Chemikalien

gebrauchen kann? Siehst Du einen Zusammenhang mit dem Drogenlabor im benachbarten Brielow?

Wie die Berliner Polizei, Staatsanwaltschaft und das Zollfahndungsamt am Donnerstag gemeinsam mitteilten, seien die Ermittler in einer Garage in Brielow auf ein „professionell eingerichtetes Labor zur Herstellung synthetischer Betäubungsmittel“ gestoßen.

Quelle:
https://www.tagesspiegel.de/berlin/drogenlabor-bei-razzia-in-brandenburg-ausgehoben-37-jahriger-sitzt-in-untersuchungshaft-13062733.html

Den Hubwagen hat er ja nun schon besorgt, stand der eigentlich noch in der Wohnung von PB herum oder nur noch der leere Karton?

Hier ist ein Fall, der einige Parallelen zu Paul B aufweist:

Ein junger Mann ohne nennenswertes Einkommen (Student aus Leipzig, kein Autofuehrerschein) mit einer Vorliebe fuer Markenklamotten (Ralph Lauren) und Markenaccessoires (Armani-Taeschchen, Taucheruhr von Rolex) wurde 2022 von Freunden vermisst gemeldet.

Er wurde getoetet, beide Beteiligte waren in Drogengeschaefte involviert (ohne dass sie der Polizei bislang aufgefallen waeren).
Der Verstorbene hat Marihuana auf Kommission verkauft und galt sowohl bei den Zulieferern wie Abnehmern als zuverlaessig und vertrauenswuerdig.

Sein Kumpel (und Konkurrent) war weniger erfolgreich und hat ihn dann erschossen.
Es ging da noch nicht mal um so krass viel Kohle oder Stoff (grob 10 kg Marihuana mit einem Marktwert von 4500€/kg).

Hier der Podcast dazu:

https://podtail.com/de/podcast/die-spur-der-tater-der-true-crime-podcast-des-mdr/vom-drogenkumpel-zum-killer-der-mordfall-jesse-l/

Der Mord geschah dann im Rahmen eines voergetaeuschten Drogendeals:

Deshalb täuschte er seinem Freund J. L. einen Drogendeal vor, der in Wirklichkeit gar nicht geplant war. So habe er ihn fünf Kilo Marihuana besorgen lassen, da Max D. selbst keine Quellen für solch große Mengen Drogen gehabt habe. Der Weiterverkauf sollte helfen, seine hohen Schulden zu tilgen.

Quelle:
https://www.bild.de/regional/leipzig/leipzig-news/mordfall-jesse-l-19-zehn-jahre-jugendknast-fuer-den-kopfschuss-killer-82703720.bild.html

HolzaugeSHK schrieb:gebrauchen kann? Siehst Du einen Zusammenhang mit dem Drogenlabor im benachbarten Brielow?

Davon war mir bisher nichts bekannt außer das ganz in der Nähe von Rathenow ein weiterer Mann spurlos verschwunden ist. Die Polizei aber keinen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen sieht.

HolzaugeSHK schrieb:Den Hubwagen hat er ja nun schon besorgt, stand der eigentlich noch in der Wohnung von PB herum oder nur noch der leere Karton?

Ein Zusammenhang mit dem Verschwinden wäre schon plausibel, insbesondere wenn es in
Richtung Drogenlabore und den ganzen dazugehörigen Organisationen geht.
Da jetzt das Job Center Zahlungen an ihn eingestellt, gehe ich davon aus, dass er kein geregeltes Arbeitsverhältnis hatte.

Jetzt hat der ehrenamtliche Vermisstensucher Markus Rahmsdorf aus Neubrandenburg 500 Euro Belohnung auf einen entscheidenden Hinweis ausgelobt.

Mehr als ein Jahr nach dem Verschwinden des damals 24-Jährigen hofft Markus Rahmsdorf dennoch auf den Geldanreiz. „Es gibt Menschen, die versicherten mir, andere wüssten etwas und wollten nicht reden“, erzählt er.

Es ist ja sehr lobenswert, aber wer lässt sich heutzutage noch mit 500 Euro locken einen Hinweis an die Polizei zu geben?

Wie sieht seine Arbeit aus...

„Ich recherchiere in den Social-Media-Accounts der Betroffenen, dort gebe es manchmal Hinweise zum Aufenthalt der Person über Standortangaben“, erklärt er seine Arbeitsweise. Er nehme auch Kontakt zum Umfeld auf und erkundige sich über den Verbleib der Person.

Üblicherweise arbeite er auch mit lokalen Tauchern und Spürhundestaffeln zusammen – im Fall Paul Burdach sei es dazu aber nicht gekommen. Rahmsdorf betont, dass er für seine Unterstützung bei der Aufklärung keine Entschädigung erhält. „Meine Arbeit ist ehrenamtlich“, sagt Rahmsdorf. Ihm gehe es lediglich darum, Menschen zu helfen.

Quelle:
https://www.maz-online.de/lokales/havelland/rathenow/rathenow-paul-burdach-vermisst-500-euro-belohnung-von-privat-ermittler-rahmsdorf-4MUVEMZEP5CAHNRNRSDYPOT2LU.html

@HolzaugeSHK Ein sehr interessanter Link, vielen Dank. Die Staatsanwaltschaft wurde im Vorfeld über die Auslobung informiert, insofern darf man davon ausgehen, dass der "ehrenamtliche Vermisstensucher" mit Wissen der EB arbeitet, und wohl auch Ergebnisse mit ihnen teilt.

Fünfhundert Euro sind auch heute noch viel Geld - zumal für jüngere Leute, die vielleicht noch am ehesten etwas wissen, und denen so ein Betrag vielleicht hilft, ihre Scheu vor einer Mitteilung zu überwinden. Für Leute, denen es nur ums Geld geht, und die sich deshalb etwas ausdenken, ist der Betrag dagegen weniger attraktiv - vielleicht ein bewusstes Kalkül.

Dass er seine Expertise in Social Media nutzt, finde ich insofern einen interessanten Ansatz, da es der Polizei heute wohl weniger an Kenntnissen auf diesem Gebiet mangelt, aber die zeitlichen und personellen Ressourcen der Polizei natürlich begrenzt sind.

Bestimmt handelt es sich bei der Recherche in den Sozialen Medien um eine zeitraubende Angelegenheit; zudem dürfte eine gewisse Intuition für die Denk- und Handlungsweise der dort vertretenen Menschen, und ihre Beziehungen untereinander, hilfreich sein.

Schließlich kann ein privater Ermittler insofern auf mehr Unterstützung durch Zeugen hoffen als die Polizei, da er nicht dem Legalitätsprinzip unterliegt - das heißt, er ist nicht wie die Polizei verpflichtet, Straftaten, von denen er im Rahmen seiner Recherche möglicherweise erfährt, zur Anzeige zu bringen.

Das könnte ihm in dem Milieu, in dem es möglicherweise auch um BTM und ähnliche Dinge gehen könnte, einen Vertrauensvorsprung vor den professionellen Ermittlern verschaffen.

Hoffen wir, dass er etwas in Erfahrung bringt, das die Sache weiter bringt.

Ich hatte schon mal gefragt und eventuell ist mir eine Antwort untergegangen.

Weiß man eigentlich, ob Paul selbst konsumiert(e)?

Wenn man davon ausgeht, dass mehrere Personen etwas wissen, könnte es dann nicht auch sein, dass Pauls verschwinden ein Unfall war? Fentanyl oder ähnliches ...

HolzaugeSHK schrieb:aber wer lässt sich heutzutage noch mit 500 Euro locken einen Hinweis an die Polizei zu geben?

Weitere 2000€ scheinen zudem von Seite der Familie ausgelobt zu sein:

Anfang Mai 2024 lobte die Familie von Paul Burdach selbst eine Belohnung von 2000 Euro aus. Ein entscheidender Hinweis erreichte die Polizei nicht.

Quelle:
https://www.maz-online.de/lokales/havelland/rathenow/rathenow-paul-burdach-vermisst-500-euro-belohnung-von-privat-ermittler-rahmsdorf-4MUVEMZEP5CAHNRNRSDYPOT2LU.html

jule78 schrieb:Weiß man eigentlich, ob Paul selbst konsumiert(e)?

Ich habe nichts dazu gesehen.

Nach dem Fund eines Schädels im Veltener Stichkanal teilte die Staatsanwaltschaft Neuruppin jetzt mit

Gefundener Schädel in Velten gehört nicht zu Vermisstem aus Rathenow

Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Andreas Pelzer habe dies anhand des Zahnstatus des Schädels festgestellt werden können.

Quelle:
https://www.maz-online.de/lokales/oberhavel/velten/velten-schaedel-aus-stichkanal-gehoert-nicht-zu-vermisstem-paul-burdach-aus-rathenow-SWL2VSX2SVEDFHO7A2EYMQEWIY.html

siehe auch Schädelfund in Velten am 25.04.2025 (Seite 3) (Beitrag von abgelenkt)

Heute im RBB bei Täter-Opfer-Polizei ein kurzer Bericht unter "Nachgefragt" ab 02:47 min zum gefundenen Schädel in Velten.

Jetzt steht fest, dass es keinen Zusammenhang zum Vermisstenfall Paul Burdach gibt. Der Rathenower wurde zum letzten Mal am 17. April 2024 lebend gesehen. Ermittler gehen inzwischen von einem Tötungsdelikt aus und suchen weiter nach Hinweisen.

Quelle:
https://www.rbb-online.de/taeteropferpolizei/archiv/20250518_1900/nachgefragt-fahndungsfaelle-fahndungserfolg-fahdnung-ungeklaertefaelle.html