Ich habe mir hier den Threwad ganz durchgelesen, ist ja noch nicht so lang.
Was mir besonders aufgefallen ist:
Tiergarten schrieb:Was ich in diesem Fall für womöglich sehr bedeutungsvoll halte, ist die Frage, wie man auf die Leiche von Milina K. gestoßen ist.
Eine Variante wäre, dass jemand per Zufall die sterblichen Überreste der jungen Frau aus Luckenwalde entdeckt hat - etwa beim Spazieren oder beim Gassigehen mit einem Hund.
Es könnte aber auch sein, dass die Polizei einen gezielten, anonymen Hinweis erhalten hat auf das Versteck einer Leiche im Fall Milina K.
Denkbar wäre in diesem Fall, dass der Tipp wenn schon nicht vom Mörder selbst, aber doch von einem Mittäter oder Mitwisser gekommen ist, den seit Jahren das Gewissen plagt.
Dies wiederum könnte auch erklären, warum die Polizei sich mit Informationen so stark zurückhält. Vielleicht hofft sie auch, dass so ein Tippgeber zu weiteren Aussagen bereit ist.
Immerhin haben die Ermittler in ihrem Fahndungsaufruf ausdrücklich die Möglichkeit betont, Hinweise auch anonym abzugeben. Und es wurde eine beachtliche Belohnung ausgesetzt.
Das empfinde ich auch als sehr auffallend. Wenn irgendwo eine Leiche durch Zufall gefunden wird (klassisch durech Pilzsammler oder Gassigeher), dann wird drüber meist recht kurzfristig berichtet. Der Finder ruft die Polizei, die rückt dann meist recht schnell mit Großaufgebot (Spurensicherung, Geländeabsuche, Rechtsmedizin etc.) und das bleibt auch den Anwohnern und der Lokalpresse nicht verborgen. Normal wird da ziemlich groß drüber berichtet, nicht immer überregional, aber ganz sicher in der Regionalpresse, weil die Bewohner der nächstegelegenen Ortsteile sich halt fragen, "was da oben im Wald los war". Und in der Regel ist das dann auch im Internet zu finden.
Zu einem Leichefund im Grossbereich Dessau ist aber absolut nichts zu finden, weder aus den letzen Tagen noch Wochen.
Es ist sehr ungewöhnlich, dass weder ein konkreter Fundort noch ein konkreter Zeitpunkt genannt werden.
Milena war 4 Jahre lang verschwunden und der Fundort soll 80 km vom Verschwindeort entfernt liegen. da wäre es, wenn der klassische Pilzsammler eine Leiche gefunden hätte, doch absolut nicht naheliegend gewesen, dass es sich um Milena handelt. D.h. zunächst mal wäre doch sicher zunächst mal von einer "unbekannten Toten" die Rede gewesen und es hätte eben sicher nicht gleich so etwas wie eine Nachrichtensperre oder ein ziemlich diskretes Agieren des Polizei gegegeben.
Das scheint hier aber der Fall gewesen zu sein, zumindest kann ich nichts über einen zufälligen Leichenfund in der Großregion finden.
Daraus würde ich jetzt schließen, dass es vielleicht tatsächlich kein Zufallsfund gewesen ist, und die Polizei statdessen tatsächlich eine Tipp bekommen hat - wie und von wem auch immer. Und vielleicht wurde die Leiche auch gar nicht im Wald oder offenen Gelände, sondern in einem Gebäude gefunden. Das erklärt, warum es offenbar in der Region so wenig Aufsehen erregt hat.
Das sind natürlich Spekulationen, aber von dem, was ich so an Berichterstattung über Leichenfunde kenne, sind die Meldungen der Polizei in diesem Fall schon irgendwie sehr ausfällig mit sehr wenigen konkreten Infos bestückt und eine allgemeine Berichterstattung scheint ganz zu fehlen.