Vermisstenfall Lothar Demel

Guten Tag,

nach langer Zeit eröffne ich mal wieder einen Thread.
Und war soll es hier um den Vermisstenfall Lothar Demel (37) gehen, der vor 25 Jahren verschwand.
Mich interessiert daran besonders, dass laut seinem Freund, mit dem er unterwegs war, von einer plötzlichen Stimmungsänderung berichtet wird, kurz bevor er bat, in Augsburg rausgelassen zu werden.
Im Film wird nicht weiter drauf eingegangen. An anderer Stelle wird allerdings von finanziellen Problemen berichtet, die von einem Hauskauf herrühren.

Mit glaub 250.000 Euro auch nicht gerade wenig. Die mit dem Gehalt eines Automatenauffüllers irgendwann wieder auszugleichen, dürfte sehr utopisch gewesen sein.

Außerdem wird berichtet, er wäre in ein paar Jahren gerne ausgewandert.

Die Theorien sind recht offen, es wird natürlich in alle Richtungen ermittelt und man geht auch von einem möglichen Verbrechen aus.

Wie denkt ihr über den Fall?
Also was ist eure Theorie?

Liebe Grüße
Kittyka

https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/aktenzeichen-xy-november-2025-lothar-demel-vermisst-100.html

kittyka schrieb:Mit glaub 250.000 Euro auch nicht gerade wenig.

Korrektur laut Film: 250.000 DM

Felix80 schrieb:Korrektur laut Film: 250.000 DM

Entschuldigung.

@kittyka
Danke für das Erstellen des Threads.

Ich fand den Filmfall bei xy etwas merkwürdig. Viel- und nichtssagend gleichzeitig. Die Schuldenlast kommt mir bei einem Einkommen als Automatenauffüllers sehr hoch vor. Ich habe eben mal recherchiert. Im Jahr 2000 hatte man Hypothekenzinsen von um die 6%. Mit Tilgung wären das dann 9%. Das bedeutet: alleine 1.800 bis 1.900 DM monatlich nur für die Bank.

Dazu kommen teure Hobbies wie die Hunde und die Schlangen.

Die Eltern unterstützten, aber bei den letzten angefragten 2.500 DM hat die Mutter gesagt, dass das viel Geld für sie ist, und sie erst ihren Mann fragen müsse. Wofür er das Geld brauche, wollte sie wissen. Er erklärte, dass er mit dem Handy bei Freunden in Thailand und Spanien angerufen habe, nicht wissend, wie teuer das ist. Kann das stimmen?

Vielleicht hat er nebenbei noch Geschäfte gemacht, die nicht so ganz legal waren, oder er hat sich Geld geliehen, ohne es zurückzuzahlen.

Ich weiß jetzt auch, warum ich die ganze Geschichte merkwürdig fand: Mir fehlt die Offenheit von Lothar Demel. Die plötzliche Stimmungsänderung auf dem Rückweg mit seinem Freund konnte er diesem nicht erklären. Seiner Mutter konnte er die Geldnot nicht glaubhaft erklären. Seine Lebensgefährtin gegenüber fehlte ja offenbar auch die Offenheit.

Könnte es sein, dass er in Augsburg jemanden treffen wollte, dies aber geheim bleiben sollte?
Weil es zb nicht ganz legal war, wenn es um Geld ging.

Aber wieso die ganze Nacht? Oder hatte er vielleicht dort ein verabredetes Sextreffen oder so. Das würde meiner Meinung nach eher erklären, wieso der Freund ihn erst am nächsten Morgen wieder abholen sollte.

man müsste wissen ob lothar solche harakiri actionen schon öfters gemacht hat um die aussage des freunds/fahrers einordnen zu können.

osttimor schrieb:man müsste wissen ob lothar solche harakiri actionen schon öfters gemacht hat um die aussage des freunds/fahrers einordnen zu können.

Du meinst ob er öfter so Anwandlungen hatte, dass er spontan wo rausgelassen werden wollte?

@kittyka

ja ich mein (natürlich gilt auch hier die regel, nicht immer zu viel in einen xy film hineininterpretieren aber) er wacht auf und weiß gar nicht wo sie sind und will dann sofort in der nächsten stadt rausgelassen werden. es wird zwar gesagt, dass er durchaus (alte) verbindungen zu augsburg hatte, aber trotzdem…

osttimor schrieb:es wird zwar gesagt, dass er durchaus (alte) verbindungen zu augsburg hatte, aber trotzdem…

Ja, das war sehr seltsam. Ich glaube der Freund hatte die Nummer auch nicht wirklich verstanden. Aber Lothar Demel wollte in Augsburg rausgelassen werden.

@kittyka

und diesbezüglich als zweiter unterpunkt: war es normal, dass lothar nachts nicht nach hause kommt? auch hier wirkt es im film alles „easy going“, mit meiner frau hab ich keinen stress, hol mich einfach um 9 uhr morgens ab… ?

osttimor schrieb:und diesbezüglich als zweiter unterpunkt: war es normal, dass lothar nachts nicht nach hause kommt? auch hier wirkt es im film alles „easy going“, mit meiner frau hab ich keinen stress, hol mich einfach um 9 uhr morgens ab… ?

Wurde im Filmfall nicht erwähnt, dass die Ehe unter finanziellen Problemen sehr litt?

Für mich war der Fall bisher komplett fremd. Kaum Vorstellbar das er noch am Leben ist. Vermute er hatte sich bei Leuten in Augsburg Geld geliehen, wollte sich an dem Abend mit diesen Treffen, diese wollten ihr Geld zurück und dadurch dass er nicht in der Lage war diesem nachzukommen kam es zum Streit der für ihn tödlich endete.

kittyka schrieb:Wurde im Filmfall nicht erwähnt, dass die Ehe unter finanziellen Problemen sehr litt?

ja aber beantwortet nicht die frage. oder meinst du, dass sich die beiden zu dieser zeit lieber aus dem weg gegangen sind?

kittyka schrieb:Könnte es sein, dass er in Augsburg jemanden treffen wollte, dies aber geheim bleiben sollte?

Das war auch meine erste Idee. Deswegen hat er es seinem Freund evtl. auch erst so spät gesagt, als die beiden eben schon kurz vor Augsburg waren, damit dieser keine Zeit mehr hat diesbezüglich noch groß Fragen zu stellen. Hätte er es bspw. auf der Hinfahrt oder in Traunstein schon erwähnt, dass er auf dem Rückweg (warum denn nicht auf dem Hinweg?) in Augsburg abgesetzt werden wolle, hätte er dies seinem Freund evtl. erklären müssen oder mit unangenehmen Nachfragen diesbezüglich rechnen müssen.

Andererseits hat es sich im XY-Film so dargestellt, als sei die Aktion "Augsburg" relativ spontan erfolgt, d.h. aus dem Affekt und ohne großen Plan. Er schlief ja im Film, wäre dem wirklich so gewesen, hätte er Augsburg ja auch verpennen können.

Der zitierte Beitrag von Melman wurde gelöscht. Begründung: Dünnes Eis

Das mit dem Kompliment des Freundes an die Frau/Freundin des Opfers ist mir auch direkt aufgefallen. Das wurde im Film unübersehbar dargestellt, fast schon ein Wink mit dem ganzen Zaun.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass bei XY in diesem Filmfall insbesondere das direkte Umfeld des Opfers nicht sehr positiv dargestellt wurde, insbesondere die Ehefrau. Sie schien doch durchweg sehr negativ ihrem Mann gegenüber eingestellt zu sein; sei es bezüglich der Schlangenhaltung und möglicher Gefahren für das gemeinsame Kind, oder seiner allgemeinen (sich offenbar stark von der ihren unterscheidenden) Hygiene im Haushalt usw.
Was eben in starkem Kontrast steht zu anderen Vermisstenfällen die bei XY behandelt wurden, wo in aller Regel die Vermissten und ihr Umfeld sehr in einer "heilen Welt" und sehr positiv dargestellt werden.

Die beiden fahren 280km und Lothar nimmt laut Filmfall nicht mal beim schießen Teil? Und warum wurde im Filmfall mehrmals der Anschein erweckt als würde sich der Freund an Lothars Frau ran machen?

Vielleicht hat die Erinnerung dem Freund einen Streich gespielt, passiert ja manchmal. Oder es wurde anders dargestellt, als es sich tatsächlich abgespielt hat. So jedenfalls ist die filmische Darstellung mit der Augsburg-Fahrt für mich wenig plausibel.

Der Filmfall hatte auch sehr merkwürdige Dialoge. Dieses "liebevolle Kümmern", welches der Freund Frau Demel wünschte. Oder auch, dass Herr Demel wie ein Kind behandelt wurde von seiner Frau. Mag in der Realität vielleicht nicht so gewesen sein.

swinedog schrieb:Vielleicht hat die Erinnerung dem Freund einen Streich gespielt, passiert ja manchmal. Oder es wurde anders dargestellt, als es sich tatsächlich abgespielt hat. So jedenfalls ist die filmische Darstellung mit der Augsburg-Fahrt für mich wenig plausibel.Der Filmfall hatte auch sehr merkwürdige Dialoge. Dieses "liebevolle Kümmern", welches der Freund Frau Demel wünschte. Oder auch, dass Herr Demel wie ein Kind behandelt wurde von seiner Frau. Mag in der Realität vielleicht nicht so gewesen sein.

Mich würde auch interessieren, woher die Info mit den Schmeicheleien des Freundes überhaupt kam? Ob die Frau selbst davon erzählte? Andernfalls kann sowas ja kaum in den Film geraten.

Ich wundere mich, dass der Freund bereit war, nochmals etwa 180 Kilometer zu fahren, um Lothar am nächsten Morgen in Augsburg abzuholen. Vorausgesetzt, dass sie beide in derselben Gegend wohnten.

Ich hätte an seiner Stelle gesagt: Okay - ich lasse dich raus, aber sieh selbst, wie du morgen heim kommst.