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Vermisstenfall Lothar Demel

153 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, Mann ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 18:44
Kurz und knackig: irgendwie hatte ich hier den Eindruck, dass der gute Lothar nur mal schnell Zigaretten holen war, sozusagen.
Einfach, weil so wenig in dem Film greifbar war.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 18:54
Interessanter Fall, wenngleich wenig greifbar.

Besonders interessant meiner Einschätzung nach:

Welchen Zweck hatten die stundenlangen, kostspieligen Telefonate ins Ausland?

Warum fährt man eine weite Strecke zum Schießstand, nimmt dann aber nicht am schießen teil?

Wo hat sich L.D. aufgehalten, als der Freund beim schießen war?

Warum fragt die Kripo, ob L.D. am Schießstand gesichtet wurde?


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 18:55
Zitat von MaLe8MaLe8 schrieb:
Zitat von kittykakittyka schrieb:kittyka schrieb:Könnte es sein, dass er in Augsburg jemanden treffen wollte, dies aber geheim bleiben sollte?
Das war auch meine erste Idee.
Das dachte ich erst zwar auch, weil das irgendwie logisch wäre finde ich.

Aber andererseits wirkte dieses Aussteigen in Augsburg auf mich - wenn es wirklich so war wie im Film gezeigt - sehr spontan und aus dem Bauch heraus. Es war ja Glück, dass Hr. Demel ausgerechnet kurz vor Augsburg aufwachte. Und so wie im Film dargestellt, stieg er ja schon reichlich angetrunken ins Auto zur Rückfahrt. Wenn ich fest vorhabe dort jemanden zu treffen, verhalte ich mich auf der Heimfahrt doch eigentlich anders.

Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es eine spontane Entscheidung war und irgendjemand seinen angetrunkenen Zustand auszunutzen versuchte und das vielleicht nicht gut ausging.

Dass der Freund am nächsten Tag extra wieder 180 km (hin und zurück) fährt nur um ihn wieder abzuholen, fand ich übrigens auch extrem komisch. Und das auch noch an nem freien Tag .. für sowas dann auch noch um 7 Uhr oder so aufstehen? Denn sie verabredeten sich doch um 9 Uhr morgens glaube ich oder?


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 19:04
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb: Ich wundere mich, dass der Freund bereit war, nochmals etwa 180 Kilometer zu fahren, um Lothar am nächsten Morgen in Augsburg abzuholen. Vorausgesetzt, dass sie beide in derselben Gegend wohnten.
Das hat mich in der Tat auch gewundert.
Zitat von sakurosakuro schrieb:Welchen Zweck hatten die stundenlangen, kostspieligen Telefonate ins Ausland? Warum fährt man eine weite Strecke zum Schießstand, nimmt dann aber nicht am schießen teil?
Ich habe den Eindruck, dass man viele Dinge einfach "weggelassen" hat. Vermutlich die "alte" Story. Gerade in geringeren Einkommensgruppen ist es doch so, dass man sich alleine eigentlich ganz gut über Wasser halten kann. Gerade alleinwohnende Männer haben oft auch wenig Anspruch an schönen Wohnraum. Da kann man dann ja kostspielige Hobbys haben. Wenn nun aber teilzeitarbeitende Frau und Kind dazu kommt, wird es schnell sehr eng. Damit kommen dann auch Konflikte.

Ich hatte eindeutig den Eindruck, als ob Alkohol eine immer größere Rolle spielte - er hatte ja auch den Führerschein alkoholbedingt verloren. Die Frage ist auch, wie wertvoll so ein Automatenauffüller ohne Führerschein ist - neben meiner Arbeitsstätte ist ein Automat, der sehr oft schon morgens vor 7 gefüllt wird: Der Befüller ist immer alleine. Mag damals anders gewesen sein, weil es da noch um Bargeld ging - heute geht das ja nur über Karte.
Zitat von StefanXXXStefanXXX schrieb:Aber andererseits wirkte dieses Aussteigen in Augsburg auf mich - wenn es wirklich so war wie im Film gezeigt - sehr spontan und aus dem Bauch heraus. Es war ja Glück, dass Hr. Demel ausgerechnet kurz vor Augsburg aufwachte. Und so wie im Film dargestellt, stieg er ja schon reichlich angetrunken ins Auto zur Rückfahrt. Wenn ich fest vorhabe dort jemanden zu treffen, verhalte ich mich auf der Heimfahrt doch eigentlich anders.
Wenn das echt so war, wäre ich als Freund mächtig angepisst. Ich fahre 280km (?), mein Freund teilt aber gar nicht das gemeinsame Hobby, sondern schießt sich ab, pennt dann ein, ist aggressiv und möchte aussteigen. Zum Dank soll ich am nächsten Morgen nochmal früh aufstehen und nochmal Benzin verfahren und ihn abholen. Und alles für ... da werde ich gar nicht eingeweiht.

Es schien ja so, als ob das Opfer das Goodwill seiner Umgebung (Freund, Eltern) schon sehr strapazierte.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 19:12
Zitat von LichtgestähltLichtgestählt schrieb:Ich wundere mich, dass der Freund bereit war, nochmals etwa 180 Kilometer zu fahren, um Lothar am nächsten Morgen in Augsburg abzuholen.
Das hat mich ebenfalls gewundert.
Andererseits war man offenbar sehr eng befreundet, und möglicherweise waren gegenseitige Hilfe und auch sehr große Gefallen in dieser Freundschaft nichts Ungewöhnliches.
Mit seinem besten Freund verbanden ihn die gemeinsamen Hobbies: exotische Giftschlangen und das Trainieren von Hunden. Demel, seine Lebensgefährtin und der Freund verbrachten viel Zeit auf dem Hundeübungsplatz in Ellwangen.
Quelle: https://www.zdfheute.de/panorama/kriminalitaet/aktenzeichen-xy-november-2025-lothar-demel-vermisst-100.html

Vielleicht erklärt die enge Freundschaft auch, weshalb der Vermisste überhaupt mit zu dem Schießwettbewerb im entfernten Traunstein fuhr, obwohl er selbst mit dem Schießsport ja anscheinend nicht allzu viel zu tun hatte.
Anders als der 31-jährige Freund besaß Lothar Demel weder eine Waffenbesitzkarte noch eine Waffe.
Quelle: ebenda

Das BKA hat sogar einen Aufruf veröffentlicht nach Zeugen, die den Vermissten auf einem Schießwettbewerb in Traunstein gesehen haben.
Erhofft man sich durch den Aufruf nur weitere Informationen über den Vermissten oder gibt es möglicherweise Zweifel, ob der Vermisste überhaupt jemals auf einem Schießwettbewerb in Traunstein war?
Können Sie sich an die Anwesenheit von Lothar Leopold DEMEL auf einem Schießwettbewerb in Traunstein erinnern?
Quelle: https://www.bka.de/DE/IhreSicherheit//Personen/Vermisste/Demel/Personenfahndung_DEMEL.html

Welche Verbindungen der Vermisste früher nach Augsburg hatte, darauf wurde jetzt bei Aktenzeichen XY nicht genauer und auch nicht konkret eingegangen.
Außerdem soll es aus seiner früheren Zeit Kontakte nach Augsburg (insbesondere zur Diskothek "Rockfabrik") gegeben haben.
Quelle: ebenda


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 19:18
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das BKA hat sogar einen Aufruf veröffentlicht nach Zeugen, die den Vermissten auf einem Schießwettbewerb in Traunstein gesehen haben. Erhofft man sich durch den Aufruf nur weitere Informationen über den Vermissten oder gibt es möglicherweise Zweifel, ob der Vermisste überhaupt jemals auf einem Schießwettbewerb in Traunstein war?
Ich denke, sie haken überall ein. Man weiß ja auch sonst wenig ... die Puzzlestücke, die man hat, machen ja auch wenig Sinn.

Zu Augsburg und generell (mein Mann arbeitet ja in der Eventszene) - wenn Leute nerven, betrunken sind, auffallen, bekommen sie Hausverbot. Punkt. Da kommt niemand zu Schaden, also es kann schon sein, dass der Türsteher dich unsanft auf die Straße setzt, aber meistens wird bei größeren Sachen einfach die Polizei gerufen.

Die Idee, dass er Kredithaien aufgesessen ist, hat schon etwas. Andererseits ist eben die Frage: Was haben sie davon, ihr Opfer zu töten? Dann zahlt es sicher nicht. Hätten die Eltern nochmal 2.500€ locker gemacht, dann hätte er ja einen Teil zurückgezahlt.

Das gestern war ein Königspython (Würgeschlange) und für Kinder ungefährlich. War damals ein großer Hype, v.a., weil immer wieder neue Farbformen auf den Markt kamen. Wäre er in der Giftschlangenszene aktiv gewesen: Die war damals noch kleiner als heute und sehr überschaubar. Da hätte man sich sicher gekannt.


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06.11.2025 um 19:24
Zitat von StefanXXXStefanXXX schrieb:Ich halte es für wahrscheinlicher, dass es eine spontane Entscheidung war
So wie es im Film rüberkam, eindeutig ja. Ich schrieb ja auch, dass er Augsburg im wahrsten Sinne des Wortes fast verpennt hätte.

Aber evtl. war es nur, sagen wir mal, halbspontan? D.h. die Entscheidung jetzt, auf dem Rückweg von Traunstein, nach Augsburg zu gehen war spontan, aber die Menschen die er dort treffen wollte, von denen wusste er, die kann er dort immer an einem bestimmten Ort (z.B. Kneipe, Hinterzimmer, Bahnhof, Disko usw.) treffen, da brauchte er nicht spontan sein, da er wusste, die sind immer an ihren Stammplätzen anzutreffen.

Das hier passt grob zu meiner Idee des Stammplatzes:
Zitat von KieliusKielius schrieb:Welche Verbindungen der Vermisste früher einmal nach Augsburg hatte, darauf wurde jetzt bei Aktenzeichen XY nicht mehr konkret eingegangen.
Außerdem soll es aus seiner früheren Zeit Kontakte nach Augsburg (insbesondere zur Diskothek "Rockfabrik") gegeben haben.
Quelle: ebenda
Zu Augsburg scheint bei ihm also eine gewisse Verbindung zu bestehen. Lt. Seite des BKA ist er in Günzburg geboren worden, das sind nicht mal 60 km bis nach Augsburg, also gut möglich, dass er da intensivere Kontakte hin hatte, die durch die Faktoren Zeit (frühere Zeiten) und Distanz (60 km zum Geburtsort, bzw. 100 km nach Heidenheim) nie ganz abgebrochen sind.


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06.11.2025 um 19:37
Zitat von sakurosakuro schrieb:Welchen Zweck hatten die stundenlangen, kostspieligen Telefonate ins Ausland?
Die wird es bestimmt gar nicht gegeben haben. Zumindest wirkte es auf mich sehr so, als seien diese Telefonate nur ein Vorwand um sich von den Eltern Geld zu borgen. Ich denke das der wahre Grund für die Geldnot auch gar nicht so mysteriös sein muss. Es war ja ohnehin bekannt, dass ein großer Schuldenberg vorhanden ist aufgrund der vorhandenen Immobilie.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 19:38
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich fand den Filmfall bei xy etwas merkwürdig. Viel- und nichtssagend gleichzeitig. Die Schuldenlast kommt mir bei einem Einkommen als Automatenauffüllers sehr hoch vor. Ich habe eben mal recherchiert. Im Jahr 2000 hatte man Hypothekenzinsen von um die 6%. Mit Tilgung wären das dann 9%. Das bedeutet: alleine 1.800 bis 1.900 DM monatlich nur für die Bank.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ich hatte eindeutig den Eindruck, als ob Alkohol eine immer größere Rolle spielte - er hatte ja auch den Führerschein alkoholbedingt verloren. Die Frage ist auch, wie wertvoll so ein Automatenauffüller ohne Führerschein ist - neben meiner Arbeitsstätte ist ein Automat, der sehr oft schon morgens vor 7 gefüllt wird: Der Befüller ist immer alleine. Mag damals anders gewesen sein, weil es da noch um Bargeld ging - heute geht das ja nur über Karte.
Genau das habe ich mich auch gefragt: was soll denn die Firma mit einem Automatenauffüller ohne Führerschein?! Diese Aufgabe wurde auch nicht so dargestellt, als sei das prinzipiell eine Arbeit für 2 Personen.
Allerdings wurde es so dargestellt, dass die finanziellen Probleme nur daher kamen, dass er mit dem Geld nicht auskam, nicht daher, dass ein Jobverlust drohte.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Die Eltern unterstützten, aber bei den letzten angefragten 2.500 DM hat die Mutter gesagt, dass das viel Geld für sie ist, und sie erst ihren Mann fragen müsse. Wofür er das Geld brauche, wollte sie wissen. Er erklärte, dass er mit dem Handy bei Freunden in Thailand und Spanien angerufen habe, nicht wissend, wie teuer das ist. Kann das stimmen?
Das war für mich absolut strange... Ich war mir nicht sicher, ob dargestellt werden sollte, dass er die Eltern hinsichtlich des Verwendungszweckes des Geldes belügt oder ob damit dargestellt werden sollte, dass er mit Geld einfach nicht umgehen konnte und völlig unbedacht und sinnlos solche Summen raushaut.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Vielleicht hat er nebenbei noch Geschäfte gemacht, die nicht so ganz legal waren, oder er hat sich Geld geliehen, ohne es zurückzuzahlen.
Auch das fand ich irgendwie angedeutet, als er sich bei dem Kumpel erkundigt hat, ob und wie man als "Hundemakler" Geld verdienen kann. Das kam mir irgendwie sehr wie eine halbseidene Geschäftsidee vor (der Freund rät ihm ja auch dringend davon ab). Auch da hab ich mich gefragt, ob das real seine Idee war, von der der Freund später der Polizei berichtet hatte oder ob das in dem Film eher einen "symbolischen Zweck" erfüllen sollte, um darzustellen, dass er mit allen möglichen abstrusen Nebentätigkeiten versuchte, Geld reinzuholen.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 19:41
Junge, Junge, war das ein kurioser Filmfall.

- Als zweiter Automatenbefüller tätig
- ohne Führerschein, wohl wegen Alk verloren
- eine viertel Million Mark Schulden
- er will sich mit 45 nach Spanien absetzen
- erzählt der Mutter Nonsense wg. den 2,5k
- will nebenbei mit Hundevermittlung an Geld kommen
- Freund auf Schießstand und er geht saufen
- will plötzlich sofort in A aussteigen ohne angegebenen Grund
- sein Kumpel soll ihn am nächsten Morgen um 9 abholen?
- usw. usf.

Wie würde man das jetzt zusammen fassen? "Selbst die Verwirrung ist verwirrt?"


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 19:42
Das war ein recht skurriler Filmfall mit Fokus des Skriptes auf Paarstreitigkeiten, Geldprobleme und einem Freund, der die Frau des Freundes nett behandelt.
Ich denke, es ist offensichtlich, aus welcher Ecke und in welche Richtung man sich da Hinweise erhofft.
Die Möglichkeit, dass er in diesem Zustand, in dem er sich hat raussetzen lassen, irgendwo Suizid begangen hat oder ein paar Leuten doof kam, die ihn dann umgebracht haben, ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Nicht immer findet man Suizidenten oder Opfer eines Totschlags.
Ich bin sehr gespannt, ob dieser Fall jemals geklärt wird.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 19:44
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Auch da hab ich mich gefragt, ob das real seine Idee war, von der der Freund später der Polizei berichtet hatte oder ob das in dem Film eher einen "symbolischen Zweck" erfüllen sollte, um darzustellen, dass er mit allen möglichen abstrusen Nebentätigkeiten versuchte, Geld reinzuholen.
Sowas würde in der Regel einfach vom Sprecher der Filmfälle oder von Herrn Cerne erwähnt werden. Bei Aktenzeichen XY arbeitet man eigentlich nicht so, dass man ins Blaue hinein versucht dem Zuschauer durch erfundene Dialoge den Charakter des Opfers eines Falles näher zu bringen.


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06.11.2025 um 19:48
Zitat von MelmanMelman schrieb: Die wird es bestimmt gar nicht gegeben haben. Zumindest wirkte es auf mich sehr so, als seien diese Telefonate nur ein Vorwand um sich von den Eltern Geld zu borgen.
Und sich als Opfer darzustellen "ich konnte ja nichts dafür". Leute, denen ohne ein einschneidendes Erlebnis ständig das Geld nicht reicht, erleben ja dann irgendwann, dass auch das nähere Umfeld sagt "nein, sorry, muss auch für mein Geld arbeiten!". Daher ist eine Notlage "mir ist da was echt Dummes passiert" vermutlich ein guter Weg, doch noch an Geld ranzukommen.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Genau das habe ich mich auch gefragt: was soll denn die Firma mit einem Automatenauffüller ohne Führerschein?! Diese Aufgabe wurde auch nicht so dargestellt, als sei das prinzipiell eine Arbeit für 2 Personen.
Eigentlich kenne ich das so, dass man das gar nicht so hauptamtlich macht. Habe Einblick über meinen Mann, aber erst, seit kein Bargeld mehr in den Automaten ist. Bei denen in den Betrieben ist das so, dass das Leute auf 650,-€ Basis machen. Die müssen z.B. alle montags kommen, da am Wochenende viel Business ist, bzw. der Automat meldet auch selbst, wenn er leergeht, da sind kurze Wege sinnvoll. Auch, wenn jemand ausfällt, wird eben der Bereich auf drei andere aufgeteilt, oder wenn Urlaub ist. Führerschein, PKW und sichere Lagermöglichkeiten sind dort die Grundvoraussetzungen. Das war da sicher nicht anders. Ob sie zu zwei waren wegen des Bargeldes? Ich weiß gar nicht, wie das zum Zeitpunkt des Verschwindes war.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Allerdings wurde es so dargestellt, dass die finanziellen Probleme nur daher kamen, dass er mit dem Geld nicht auskam, nicht daher, dass ein Jobverlust drohte.
Ja, aber das gesamte Leben schien in einer Schieflage zu sein: Bilanz schief, Beziehung zur Lebensgefährtin schief, Verhältnis zu Alkohol schief, ... da kam Einiges zusammen.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Das war für mich absolut strange... Ich war mir nicht sicher, ob dargestellt werden sollte, dass er die Eltern hinsichtlich des Verwendungszweckes des Geldes belügt oder ob damit dargestellt werden sollte, dass er mit Geld einfach nicht umgehen konnte und völlig unbedacht und sinnlos solche Summen raushaut.
Vermutlich beides. Auch, dass er durchaus auch in der Lage war, das engere Umfeld anzulügen.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Auch das fand ich irgendwie angedeutet, als er sich bei dem Kumpel erkundigt hat, ob und wie man als "Hundemakler" Geld verdienen kann. Das kam mir irgendwie sehr wie eine halbseidene Geschäftsidee vor (der Freund rät ihm ja auch dringend davon ab).
Leute, denen finanziell das Wasser bis zum Hals steht, haben ja mitunter die abstrusesten Ideen und Vorstellungen. Ich denke, er konnte sich selbst auch nicht so wirklich helfen (Bildungsstand, Voraussetzungen für den Arbeitsmarkt). Da wäre vermutlich ein drastisches "Kürzen der Ausgaben" dran gewesen, wie Aufgabe von teueren Hobbys, Verkleinerung der Wohnsituation, etc.
Zitat von LindströmLindström schrieb:Wie würde man das jetzt zusammen fassen? "Selbst die Verwirrung ist verwirrt?"
Das war ja jemand, der großen Wert auf sein Heim legt, es aber nicht bezahlen kann. Normalerweise sind solche familienorientierten Menschen auch oft v.a. auf das Wohl von Partner und Kind fixiert und auch "solide". Das war da ja irgendwie nicht so. Auch mit dem Führerschein.

Ich kenne viele Männer, die deutlich weniger tranken, nachdem die Familienphase begonnen hatte und halt dann ein Taxi nehmen, wenn sie nicht fahren können, weil der Führerschein ihnen alles bedeutet. So planvolles Handeln stand wohl auch nicht im Mittelpunkt.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 19:49
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wenn das echt so war, wäre ich als Freund mächtig angepisst. Ich fahre 280km (?), mein Freund teilt aber gar nicht das gemeinsame Hobby, sondern schießt sich ab, pennt dann ein, ist aggressiv und möchte aussteigen. Zum Dank soll ich am nächsten Morgen nochmal früh aufstehen und nochmal Benzin verfahren und ihn abholen. Und alles für ... da werde ich gar nicht eingeweiht.
Ich fand auch, dass er das extrem fordernd aufgetreten ist. Der Freund wollte das ja erst nicht, un er hat ihn dann beschimpft, von wegen, er können ja wohl mal einmal machen, was er wolle. Und auch dieser Kommandoton, in dem er angeordnet hat, wann der Freund am nächsten Morgen wann wo zu sein hat, um ihn abzuholen, war wirklich daneben.
Mich hätte schon die Sauferei Schießwettbewerb reichlich angepisst, aber die Aktion von wegen rauslassen und am Morgen wieder abholen war völlig daneben.
Zitat von megavoltmegavolt schrieb:Die Möglichkeit, dass er in diesem Zustand, in dem er sich hat raussetzen lassen, irgendwo Suizid begangen hat oder ein paar Leuten doof kam, die ihn dann umgebracht haben, ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Nicht immer findet man Suizidenten oder Opfer eines Totschlags.
Ich denke, dass die Polizei einen Suizid aber weitgehend ausschließt. In dem Film war sowas nicht mal ansatzweise angedeutet, im Gegenteil, er palaverte ja, mit 45 als Privatier nach Spanien gehen zu wollen, hatte also durchaus Zukunftspläne (wenn auch unrealistische).
Irgendwie schien auch das ständige Gemotze seiner Frau an ihm abzuperlen. Der Zustand der Ehe schien ihn nicht wirklich belastet zu haben. Eher wirkte er so, als habe er alles (Eheprobleme, Geldsorgen, Alkoholprobleme) auf die leichte Schulter genommen und nicht so, als habe er das als verzweifelte Lage empfunden.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 20:01
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja, aber das gesamte Leben schien in einer Schieflage zu sein: Bilanz schief, Beziehung zur Lebensgefährtin schief, Verhältnis zu Alkohol schief, ... da kam Einiges zusammen.
Wenn man das alles so zusammen zählt, dann könnte man sich auch gut einen Suizid vorstellen. Aber meines Erachtens nach ist es eher unrealistisch das man dann 25 Jahre nicht gefunden wird. Oder gab es in besagtem Zeitraum mal einen bis heute nicht identifizierten Leichenfund? Wobei so blöde sind die Ermittlungsbehörden wahrscheinlich auch nicht, dass sowas vor einem XY Auftritt nicht nochmal abgeklärt worden wäre.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 20:02
Zitat von GrillageGrillage schrieb: Ich fand auch, dass er das extrem fordernd aufgetreten ist. Der Freund wollte das ja erst nicht, un er hat ihn dann beschimpft, von wegen, er können ja wohl mal einmal machen, was er wolle.
Ja, immer krass, dass solche Leute noch Freunde haben. V.a., wenn er echt nicht selbst schießt, was hatte der Freund eigentlich davon.
Blöder Vergleich, aber: Musste kürzlich eine relativ weite Strecke alleine fahren und dachte, ich stelle die Fahrt bei der Mitfahrzentrale ein und lerne neue Leute kennen. Ist dann einer mitgefahren. Stieg hinten ein, setzte sich Kopfhörer auf, schlief sofort ein und am Zielort wieder aus. Mehrgewinn für mich: ein paar mickrige Euro für den Sprit. Mach ich nie wieder. Der war gruselig unsympathisch.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und auch dieser Kommandoton, in dem er angeordnet hat, wann der Freund am nächsten Morgen wann wo zu sein hat, um ihn abzuholen, war wirklich daneben.
Ja. Aber als Freund hätte ich da einen wichtigen Termin gehabt. Sorry, geht leider nicht. Wieder: Kein Mehrwert für den Freund.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Mich hätte schon die Sauferei Schießwettbewerb reichlich angepisst, aber die Aktion von wegen rauslassen und am Morgen wieder abholen war völlig daneben.
Ja. Saufen hätte er auch daheim gekonnt, da waren keine 280km Anfahrt nötig. Aber ich glaube, dass das mit dem Alkohol gerade massiv am Entgleisen war. Da machen Leute solche Sachen. Es gibt Tage, wo sie es noch unter Kontrolle haben und an anderen eben nicht.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich denke, dass die Polizei einen Suizid aber weitgehend ausschließt. In dem Film war sowas nicht mal ansatzweise angedeutet, im Gegenteil, er palaverte ja, mit 45 als Privatier nach Spanien gehen zu wollen, hatte also durchaus Zukunftspläne (wenn auch unrealistische).
Gut, es gab auch schon Leute, die Urlaub gebucht haben und sich ziemlich schnell danach umgebracht haben. Es könnte schon sein, das Augsburger Stadtzentrum als Ausgangspunkt ist dann aber irgendwie ungeeignet. Es sei denn, er fuhr weiter. Andererseits: Auch die Flüsse fließen ja durch Wehre, etc. Dass man da die Leiche nicht gefunden hat ...
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Irgendwie schien auch das ständige Gemotze seiner Frau an ihm abzuperlen. Der Zustand der Ehe schien ihn nicht wirklich belastet zu haben. Eher wirkte er so, als habe er alles (Eheprobleme, Geldsorgen, Alkoholprobleme) auf die leichte Schulter genommen und nicht so, als habe er das als verzweifelte Lage empfunden.
Weiß man gar nicht, es gibt ja Leute, die schaffen es, dass alles an ihnen abperlt - bis zu einem gewisssen Grad.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 20:03
Zitat von GrillageGrillage schrieb:In dem Film war sowas nicht mal ansatzweise angedeutet, im Gegenteil, er palaverte ja, mit 45 als Privatier nach Spanien gehen zu wollen, hatte also durchaus Zukunftspläne (wenn auch unrealistische).
Ich glaube fast, dass das Sarkasmus war und durch die tragischen Umstände hat diese Aussage dann unglücklicherweise an Bedeutung gewonnen.


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 20:12
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Gut, es gab auch schon Leute, die Urlaub gebucht haben und sich ziemlich schnell danach umgebracht haben. Es könnte schon sein, das Augsburger Stadtzentrum als Ausgangspunkt ist dann aber irgendwie ungeeignet. Es sei denn, er fuhr weiter. Andererseits: Auch die Flüsse fließen ja durch Wehre, etc. Dass man da die Leiche nicht gefunden hat ...
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Weiß man gar nicht, es gibt ja Leute, die schaffen es, dass alles an ihnen abperlt - bis zu einem gewisssen Grad.
Zitat von MelmanMelman schrieb:Ich glaube fast, dass das Sarkasmus war und durch die tragischen Umstände hat diese Aussage dann unglücklicherweise an Bedeutung gewonnen.
Ich meinte weniger, dass ich denke, dass Lothar Demel so empfunden hat, sondern meinte, dass die Polizei die Situation in den XY-Filmen ja so darstellt, wie es für die Ermittlung günstig ist. Niemand weiß ja, wie er in solchen Situationen wirklich reagiert hat.
Viele der im Film dargestellten Szenen sind meiner Meinung nach eher symbolhaft. Und wenn die Polizei einen Suizid für wahrscheinlich hält, hätte sie ihn als bedrückteren Menschen dargestellt, den seine Gesamtsituation belastet, unglücklich macht und der keinen Ausweg sieht.


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06.11.2025 um 20:15
Zitat von MelmanMelman schrieb: Wenn man das alles so zusammen zählt, dann könnte man sich auch gut einen Suizid vorstellen. Aber meines Erachtens nach ist es eher unrealistisch das man dann 25 Jahre nicht gefunden wird. Oder gab es in besagtem Zeitraum mal einen bis heute nicht identifizierten Leichenfund? Wobei so blöde sind die Ermittlungsbehörden wahrscheinlich auch nicht, dass sowas vor einem XY Auftritt nicht nochmal abgeklärt worden wäre.
Bei XY wurde ja von Stimmungsschwankungen berichtet. Muss ja auch kein ewig geplanter Suizid gewesen sein. Vielleicht hat er sich mit ein paar Kredithaien getroffen und dann beschlossen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Unstrukturiert, also ohne Abschiedsbriefe etc. Die Frage ist eben nur - wohin mit dem eigenen Körper und wie sterben? Gerade um Augsburg herum ist ja die Landschaft schon ziemlich erschlossen.

Andererseits bei Mord: 115kg Gewicht schleppt einer alleine auch nicht. Da braucht es mindestens zwei, realistischer drei Leute zur Verbringung einer Leiche (Zerteilung und so mal ausgeblendet)


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Vermisstenfall Lothar Demel

06.11.2025 um 20:33
Welche Erklärungen für das Verschwinden von L.L.Demel sind im Bereich des Möglichen?

1. Beziehungstat (Tötungsdelikt) im engeren persönlichen Umfeld
2. Beziehungstat (Tötungsdelikt) im Rahmen der Verbindungen des Vermissten nach Augsburg
3. Tötungsdelikt ohne Vorbeziehung (z.B. Zufallsbegegnung mit dem Täter)
4. Tödliches Unfallgeschehen mit Fremdeinwirkung, bei dem der Unfallverursacher das Unfallopfer anschließend verschwinden lässt
5. Tödliches Unfallgeschehen ohne Fremdeinwirkung, ohne dass die sterblichen Überreste bisher gefunden wurden
6. Suizid, ohne dass die sterblichen Überreste bisher gefunden wurden
7. Freiwilliges Verschwinden des Vermissten


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