Vermisstenfall Lothar Demel

MelodyLee schrieb:

StefanXXX schrieb:Da fallen mir einige Möglichkeiten ein

1) Jemand sah wie hilflos und betrunken er war (vermutlich hat er in Augsburg noch weiter gebechert, er hatte ja auch ordentlich Proviant dabei) und hat versucht die Situation auszunutzen, was dann eskaliert ist

2) So wie im Film dargestellt war Hr. Demel im betrunkenen Zustand offenbar eher ein unfreundlicher und fordernder Zeitgenosse. Sowas kann auch ganz schnell eskalieren wenn er da an den/die Falschen gerät.

3) Jemand hat ihn mitgenommen - eventuell sogar ursprünglich gar nicht mal mit böser Absicht - und dann kam es aufgrund des fordernden Auftretens von Hr. Demel zur Eskalation. Er könnte z.B. auch ins Auto gekotzt haben und daraufhin eskalierte es .. oder oder ...

...und alles endet darin, dass danach eine Leiche gut versteckt entsorgt wird. Naja.

Ja aber darin endet es doch immer wenn man nicht davon ausgeht dass er noch lebt und nur untergetaucht ist oder oder Suizid begangen hat? Beides auch eher unwahrscheinliche Szenarien.

MelodyLee schrieb:dass danach eine Leiche gut versteckt entsorgt wird.

Und gleich die nächste Frage: Wo soll das sein? Der Mann war ja nicht zierlich, den muss man ja erst verbringen und dann so verstecken, dass es nicht auffällt - und zwar bis heute nicht!

Herr Demel dürfte ja demnächst ins Renteneintrittsalter kommen. Bei Untergetauchten, v.a. wenn im Alter das Geld dann doch knapp wird, ist das ja manchmal der Anreiz, wieder aufzutauchen.

Nala-Nyna schrieb:

MelodyLee schrieb:dass danach eine Leiche gut versteckt entsorgt wird.

Und gleich die nächste Frage: Wo soll das sein? Der Mann war ja nicht zierlich, den muss man ja erst verbringen und dann so verstecken, dass es nicht auffällt - und zwar bis heute nicht!

Vom Auto aus in nem Wald schleifen oder nen Bach kippen falls es nur einer war. Falls es mehrere waren weniger problematisch.

Nicht einfach ich weiß. Aber was sind denn die Alternativen zur Mordtheorie und anschließendem Entsorgen der Leiche? Da bleit doch dann nur noch auf einmal untergetaucht oder Suizid, und das ist in meinen Augen mindestens genauso unwahrscheinlich.

@StefanXXX
Für dich ist das das logische Verhalten, dass "es ist eskaliert" im aufwendigen Entsorgen eines Unbekannten endet?
Ich halte das für schwer an den Haaren herbeigezogen.
Wenn ihm einer auf die Fresse gehauen hätte, gut. Vielleicht stirbt er dabei auch unglücklich. Aber dann bringt der Täter doch nicht den Toten aus der Innenstadt einer Großstadt weg und versteckt ihn, wobei er dann wohlmöglich noch beobachtet werden kann.

megavolt schrieb:Herr Demel dürfte ja demnächst ins Renteneintrittsalter kommen. Bei Untergetauchten, v.a. wenn im Alter das Geld dann doch knapp wird, ist das ja manchmal der Anreiz, wieder aufzutauchen.

Der Anreiz ist aber auch nur bei denen da, die eine Rente zu erwarten haben. Ein LD, welcher die Einzahlung in die deutsche Rentenkasse mit 37 eingestellt hat, und zuvor einer Hilfstätigkeit nachging, dürfte nicht allzu viel erwarten.

MelodyLee schrieb:@StefanXXX
Für dich ist das das logische Verhalten, dass "es ist eskaliert" im aufwendigen Entsorgen eines Unbekannten endet?
Ich halte das für schwer an den Haaren herbeigezogen.
Wenn ihm einer auf die Fresse gehauen hätte, gut. Vielleicht stirbt er dabei auch unglücklich. Aber dann bringt der Täter doch nicht den Toten aus der Innenstadt einer Großstadt weg und versteckt ihn.

Wer sagt, dass es in der Innenstadt war? Es wurde nach möglichen Gründen gefragt und das ist einer, der allerdings auch nicht mein bevorzugter ist, habe ich ja schon erwähnt.

Ich finde alle Varianten unwahrscheinlich, aber das ist für mich noch die am wenigsten unwahrscheinliche. Was ist denn dann für Dich die wahrscheinlichste Variante?

StefanXXX schrieb:Aber was sind denn die Alternativen zur Mordtheorie und anschließendem Entsorgen der Leiche?

Für mich keine. Ich denke nur, dass es eher geplant als spontan war, weil ein spontanes Verbringen und Beseitigen von Spuren und Leiche wahrscheinlich nicht so nachhaltig erfolgreich gewesen wäre.

Beispiel: Herr D. gerät im betrunkenen Zustand in der Augsbuger Fußgängerzone mit jemandem aneinander, der Streit eskaliert mit Todesfolge. Und dann? Blutspuren auf dem Asphalt, eine ziemlich schwere Leiche und weit und breit kein gutes Versteck. Das erscheint mir eher unwahrscheinlich.

sakuro schrieb:Ein LD, welcher die Einzahlung in die deutsche Rentenkasse mit 37 eingestellt hat, und zuvor einer Hilfstätigkeit nachging, dürfte nicht allzu viel erwarten.

Da wirst Du Recht haben. Vielleicht lockt ihn auch die gute Krankenversorgung hierzulande. Also falls er überhaupt noch lebt.

StefanXXX schrieb:Was ist denn dann für Dich die wahrscheinlichste Variante?

Mord. Wie ich schon einmal geschrieben habe, ist das auch der einzige Tatbestand den die Polizei noch verfolgen kann bzw. würde.

Nala-Nyna schrieb:

StefanXXX schrieb:Aber was sind denn die Alternativen zur Mordtheorie und anschließendem Entsorgen der Leiche?

Für mich keine. Ich denke nur, dass es eher geplant als spontan war, weil ein spontanes Verbringen und Beseitigen von Spuren und Leiche wahrscheinlich nicht so nachhaltig erfolgreich gewesen wäre.

Beispiel: Herr D. gerät im betrunkenen Zustand in der Augsbuger Fußgängerzone mit jemandem aneinander, der Streit eskaliert mit Todesfolge. Und dann? Blutspuren auf dem Asphalt, eine ziemlich schwere Leiche und weit und breit kein gutes Versteck. Das erscheint mir eher unwahrscheinlich.

Mit Verlaub, aber doofes Beispiel. Mitten in der Fußgängerzone natürlich nicht, das sagte ich auch nie. Meine bevorzugte Variante ist wie schon gesagt er stieg zu irgendjemand ins Auto ein.

Geplant würde dann bedeuten es geschah vor Augsburg, denn in Augsburg denke ich konnte das keiner planen, weil die Entscheidung ja recht spontan war dort auszusteigen. Möglich. Deshalb schrieb ich ja "Wenn die Aussage des Freundes stimmen sollte"

MelodyLee schrieb:

StefanXXX schrieb:Was ist denn dann für Dich die wahrscheinlichste Variante?

Mord. Wie ich schon einmal geschrieben habe, ist das auch der einzige Tatbestand den die Polizei noch verfolgen kann bzw. würde.

Dann sind wir uns ja einig. Und bei Mord muss dann immer irgendjemand die 115 kg "entsorgen".

MelodyLee schrieb:Wie ich schon einmal geschrieben habe, ist das auch der einzige Tatbestand den die Polizei noch verfolgen kann bzw. würde.

Ja, eigentlich werden Cold Cases nur wieder geöffnet, wenn eine mögliche Tat noch nicht verjährt ist, ein Täter noch leben könnte und die Aussicht, dass dieser überführt werden könnte, gegeben ist.
Ein bißchen habe ich aber auch den Eindruck, Cold cases sind seit einiger Zeit Mode. Der Grund, warum dieser Fall nicht schon z.B. 2010 nochmal aus der Versenkung geholt wurde, erschließt sich mir nicht.

StefanXXX schrieb:Und bei Mord muss dann immer irgendjemand die 115 kg "entsorgen".

Die wenigsten Oper werden ja nach dem Gewicht ausgesucht. Meist gibt es ja konkretere Motive.

Andererseits wäre natürlich schon eine Statistik interessant, Risiko Opfer eines Verbrechens zu werden vs. Körpergewicht.

StefanXXX schrieb:Geplant würde dann bedeuten es geschah vor Augsburg, denn in Augsburg denke ich konnte das keiner planen, weil die Entscheidung ja recht spontan war dort auszusteigen.

Möglicherweise hat DL auf der Fahrt von Traunstein in Richtung Heidenheim doch nicht permanent gedöst, sondern zwischendurch die ein oder andere SMS an einen Empfänger in Augsburg verschickt. Dieser hat ihn dann dazu bewogen, seine Fahrt in Augsburg zu unterbrechen.

Dies könnte die plötzliche Plan- und Stimmungsänderung erklären.

StefanXXX schrieb:Mit Verlaub, aber doofes Beispiel. Mitten in der Fußgängerzone natürlich nicht, das sagte ich auch nie. Meine bevorzugte Variante ist wie schon gesagt er stieg zu irgendjemand ins Auto ein.

Alles gut! Aber bei einer Eskalation im Auto wird es auch nicht so viel besser: Gegebenenfalls Blut in Polstern, die man so einfach nicht sauber bekommt und immer noch eine ziemlich stattliche tote Person... Lediglich das Transportmittel und die etwas sichtgeschütztere Umgebung schlagen hier zu Buche.

Lichtgestählt schrieb:

StefanXXX schrieb:Geplant würde dann bedeuten es geschah vor Augsburg, denn in Augsburg denke ich konnte das keiner planen, weil die Entscheidung ja recht spontan war dort auszusteigen.

Möglicherweise hat DL auf der Fahrt von Traunstein in Richtung Heidenheim doch nicht permanent gedöst, sondern zwischendurch die ein oder andere SMS an einen Empfänger in Augsburg verschickt. Dieser hat ihn dann dazu bewogen, seine Fahrt in Augsburg zu unterbrechen.

Das wurde aber im Film halt anders dargestellt. Dort wurde gezeigt, dass er einschlief und mehr oder weniger zufällig kurz vor Augsburg aufwachte/aufgeweckt wurde. Außerdem glaube ich nicht, dass Hr. Demel in seinem Zustand noch viele SMS geschrieben hat.

Nala-Nyna schrieb:Der Mann war doch für niemand ein wirklicher Hiinderungsgrund für irgendwas. Das einzig Abenteuerliche was passiert sein könnte, ist, dass er auf seinen Touren durch das wilde Augsburger Nachtleben (das ist mir nicht mal vorstellen kann) Dinge gesehen hat, die er nicht hätte sehen dürfen. Aber das ist doch völlig wild!

Zumal auch da ja die einschlägigen Leute nicht so dumm sind, irgendwelche dunklen Geschäfte vor den Augen von z. B. Gästen in einem Nachtlokal abzuwickeln so dass es dann irgendwer zufällig mitbekommt.

Natürlich ist es nicht auszuschließen, dass sowas passiert, aber es ist doch sehr, sehr unwahrscheinlich.

Deshalb glaube ich eher, dass er aktiv versucht hat, seine finanzielle Lage durch "Geschäfte" aufzubessern, und zwar Geschäfte, die nicht so harmlos waren wie die Vermittlung von Hundewelpen.

Wenn die Charakterisierung bei XY stimmt, könnte er vielleicht etwas sehr naiv an die Sache herangegangen sein und seinerseits geglaubt haben, er wäre schlauer als seine Geschäftspartner und könnte sie irgendwie über den Tisch ziehen/erpressen, was diese aber nicht mit sich machen ließen.

Das ist natürlich nur eine Vermutung von mir, die man teilen kann oder eben nicht....

StefanXXX schrieb:Dann sind wir uns ja einig. Und bei Mord muss dann immer irgendjemand die 115 kg "entsorgen".

Sicher, aber eben kein Dahergelaufener nachdem "irgendwas eskaliert ist".

megavolt schrieb:Ein bißchen habe ich aber auch den Eindruck, Cold cases sind seit einiger Zeit Mode. Der Grund, warum dieser Fall nicht schon z.B. 2010 nochmal aus der Versenkung geholt wurde, erschließt sich mir nicht.

Dass einige Altfälle gelöst werden konnten, hat hier wohl erst für den nötigen Schwung gesorgt.

Nala-Nyna schrieb:

StefanXXX schrieb:Mit Verlaub, aber doofes Beispiel. Mitten in der Fußgängerzone natürlich nicht, das sagte ich auch nie. Meine bevorzugte Variante ist wie schon gesagt er stieg zu irgendjemand ins Auto ein.

Alles gut! Aber bei einer Eskalation im Auto wird es auch nicht so viel besser: Gegebenenfalls Blut in Polstern, die man so einfach nicht sauber bekommt und immer noch eine ziemlich stattliche tote Person... Lediglich das Transportmittel und die etwas sichtgeschütztere Umgebung schlagen hier zu Buche.

Ja geb ich zu .. unwahrscheinlich, aber wie gesagt, für mich ist jede andere Variante auch unwahrscheinlich.