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Mordfall Hinterkaifeck

51.759 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Bauernhof, Hinterkaifeck ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Hinterkaifeck

Mordfall Hinterkaifeck

01.02.2018 um 20:47
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Ein Mann, der einmal nicht wirklich möchte, okay, aber gleich fünf mal nicht und dann tut er es doch?
Made my day 😂

Bei den "präzisen" Zeitangaben wäre bzw. bin ich auch etwas argwöhnisch da doch viel Zeit und noch mehr Geschehnisse dazwischen lagen.
Genau deshalb:
Zitat von off-peakoff-peak schrieb: ... und im Laufe der Zeit auch noch die Erinnerungen verändert, und zwar stets zugunsten des Erinnernden, darf man an der 100% Echtheit des Erzählten zweifeln.


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01.02.2018 um 22:02
Zitat von DewDew schrieb:für uns friedensverwöhnte Weicheier


Da kann man nur hoffen, dass es der Verfasser selbst nicht peilt, was er da für einen entsetzlichen und wirklich furchtbaren Blödsinn schreibt.


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02.02.2018 um 08:59
@PastorBrown
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Dew schrieb:für uns friedensverwöhnte Weicheier Da kann man nur hoffen, dass es der Verfasser selbst nicht peilt, was er da für einen entsetzlichen und wirklich furchtbaren Blödsinn schreibt.
So ein Kommentar ausgerechnet von Dir, da muss ich natürlich fragen:

Na, in welchem Krieg hast Du denn gedient?

MfG

Dew


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02.02.2018 um 10:28
Hier eine Beschreibung der Beerdigung von Familie Gruber und Maria Baumgartner aus dem Schrobenhausener Wochenblatt:
Ungemein zahlreich war die Zahl der Anteilnehmenden, die den Ermordeten ihr letztes Geleite geben wollten. Aus nah und fern waren wohl 3.000 Menschen herbeigeeilt. Es war ein erschütternder Anblick, als der Brückenwagen mit den sechs Särgen angefahren kam, begleitet von der gesamten Schuljugend. Nachdem H.H. Pfarrer Haas am südlichen Eingang des Friedhofes die Aussegnung vorgenommen hatte, fanden die unglücklichen Opfer des Verbrechens in einem Massengrab Aufnahme, rechts und links die Erwachsenen, in der Mitte die beiden Kinder. Herr Pfr. Haas schilderte in ergreifenden Worten an der biblischen Erzählung von Kain und Abel, was der Mord in Gottes Augen Furchtbares sei, und wie nur ein Mensch, der keinen Funken Gottesglaube mehr im Herzen habe, zu einer solch furchtbaren Tat sich hinreißen lassen kann, da man selbst vor dem Mord unschuldiger Kinder nicht zurückschreckte. Sofort nach der Beerdigung fand der erste hl. Seelengottesdienst für die Ermordeten in der Kirche statt. Sie erwies sich zu klein, um alle Leidtragenden aufnehmen zu können.
Das ist die Schilderung einer Beerdigung von Menschen, die normal angesehen und voll sozial integriert waren.

Die Inzest-Geschichte hat erst lange nach den Morden an Bedeutung gewonnen, weil sie das Unbegreifliche begreifbar machte.


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02.02.2018 um 10:30
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:Die Inzest-Geschichte hat erst lange nach den Morden an Bedeutung gewonnen, weil sie das Unbegreifliche begreifbar machte.
Aha ja? Und das Sterbebildchen? Diese wurden/werden in der Regel während der Beerdigung verteilt


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02.02.2018 um 10:54
Zitat von Sonnenschein81Sonnenschein81 schrieb:Aha ja? Und das Sterbebildchen? Diese wurden/werden in der Regel während der Beerdigung verteilt
Das ist richtig. Aber das sagt ja gar nichts darüber aus, wann es beschriftet wurde.

Das Sterbebildchen ist als Quelle ziemlich wertlos. Wir wissen nicht, wer es beschriftet hat und wir wissen nicht, wann es beschriftet wurde.

Angeblich wurde es als Lesezeichen eines Andachtsbüchleins im Besitz der Kirchengemeinde Hagelstadt zwischen 1976 und 1982 gefunden. Vermutlich handelt es sich um ein Buch aus einem Nachlass. Das ist eigentlich auch schon alles, was wir wissen.


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02.02.2018 um 10:56
@PastorBrown
Es gibt noch eine viel naheliegendere Erklärung, die sogar mit einer Aussage von Viktoria Baum übereinstimmen würde: man hat sich schlicht nicht um das gekümmert, was in anderen 4 Wänden passierte und die von Dir angenommene Empörung gab es nicht.
Dass die Beerdigung so große war und so viel Aufmerksamkeit erfuhr lag durchaus zum Teil daran, dass die Opfer keine geächteten Gemeindemitglieder waren. Zum anderen aber lag es auch an der schieren Dimension des Verbrechens und der Sensationslust der Menschen.


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02.02.2018 um 11:43
Zitat von jaskajaska schrieb:Dass die Beerdigung so große war und so viel Aufmerksamkeit erfuhr lag durchaus zum Teil daran, dass die Opfer keine geächteten Gemeindemitglieder waren. Zum anderen aber lag es auch an der schieren Dimension des Verbrechens und der Sensationslust der Menschen.
Ja. Besonders der zweite Punkt ist nicht zu unterschätzen.

Davon abgesehen sind Beerdigungen auf dem Land gesellschaftliche Ereignisse.
Meine Eltern leben in einem klenen Dorf, mein Onkel in einem noch kleineren.
Wenn jemand stirbt, stehen nicht selten über 200 Menschen auf dem Friedhof, um das letzte Geleit zu geben.
Da gehen Nachbarn mit, ehemalie Schulkameraden, Vereinsmitglieder (falls der Verstorbene in einem Verein war).
Es wird genau registriert, wer da war und wer nicht.
Und darüber wird auch tagelang geredet und es werden Mutmaßungen angestellt, warum jemand nicht da war.
(krank? Verstritten?)

Das ist auf dem Land anders, als in der Stadt.


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02.02.2018 um 12:31
Mir fällt hier einiges ein wenn ich die posts lese.

Hat Andreas Gruber nicht mit seinem Friedenspender hinter jemandem her geschossen? Gehört das jetzt zu Schwarzarbeit oder zu falsch parken? Wenn ich aus jemanden schiesse muß ich damit rechnen, daß ich ihn treffe.

Hat nicht die VG in einem Gasthaus zu einem Wirt gesagt als er sie nach ihrem Aussehen fragte: Du weißt doch was er mit mir macht.

Mir fällt bestimmt noch mehr ein von dem was Du und Dein Kumpel Theologe02 über die damalige Zeit schreiben.


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02.02.2018 um 12:33
@frauZimt, @jaska, alles richtig, was ihr schreibt.

Ich denke da aber weniger an die Zahl der Gottesdienstbesucher, sondern an die Art und Weise, wie die Trauerfeier zelebriert wurde. Ich denke an das Predigtthema ("Kein und Abel") sowie das Bibelwort für die Trauerfeier (Psalm 9,13). Schulkinder geleiten den Sarg, der Kirchenchor hat selbstverständlich gesungen, Vertreter der katholischen Kirche spricht Grußwort am Grab.


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02.02.2018 um 12:39
Das war Bayern alles völlig normal. Die Schuldkinder waren für die Cilli dabei. Ich könnte hier eine Beerdigung von einem Schulkind aus der damaligen Zeit einstellen. Du würdest staunen wer da alles dabei ist, aber das werde ich mir sparen. Das hat nichts mit dem Ansehen zu tun. Das ist vielleicht bei Euch im Norden der Fall hier im Süden ist es nicht so. Vor allem dann wenn es jemand nicht schafft die damalige Zeit mit der heutigen zu vergleichen.


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02.02.2018 um 12:44
@jaska
Zitat von jaskajaska schrieb:Zu Deinen Anmerkungen:
a) Du selbst schriebst von Urteilen im Plural, ich wollte nur nochmal sicherstellen, dass es 1 Verhandlung gab
Verstehe. Da habe ich wohl den Plural benutzt, weil es zwei Personen waren mit zwei unterschiedlichen Strafmaßen.
c) Unabhängig vom Urteil: Inzest ist kein singuläres Ereignis. Das ist nicht meine Meinung sondern durch etliche Publikationen über derartige Missbrauchskonstellationen belegt. Dass Du lieber hättest, es hätte dieses inzestuöse Verhältnis nie gegeben oder ein Pfarrer hätte durch eine Rüge Einfluss auf das Sexualverhalten eines missbrauchenden Vaters gehabt, das ist mittlerweile sehr deutlich rübergekommen.
Ich kann mir anhand meiner Äußerungen nicht erklären, wie Du auf diesen Fehlschluß kommst. Da bleibt mir nur die Annahme einer Verwechslung mit PastorBrown.

Ich wollte vor allem die Bedeutung der Sakramente innerhalb der kath. Kirche darstellen. Ferner wollte ich aufzeigen, warum PastorBrown hier evtl. Widersprüche beim dem Vorgang sieht und wie man evtl. die beiden "Lager" zusammenführen könnte.

Eine eigene Ansicht, ich hielte den Inzest für nicht gegeben, habe ich nicht vertreten.
Wie ein Pfarrer hätte zweifelsfrei wissen können, was da im 2km entfernten Einödhof geschah, das musst Du mir wirklich noch erklären.
Im Falle, daß es einen Zeugen gegeben hätte, hätte dieser es dem Pfr. z.B. mitteilen können. Dann hätte er es nicht einfach ignorieren können.

Das Nichtgeschehen einer Tathandlung läßt sich nicht direkt beweisen, höchstens indirekt.
Ja, ich kann durchaus auch suchen. Aber wenn Du keine Fallbeispiele für Deine eigens eingebrachten Sanktionen gegen Sünder durch die Kirche beibringen kannst frage ich mich, warum ich suchen sollte
Weil ich dachte, daß Du es wissen willst. Wenn jemand ernsthaft an Wissensgewinn interessiert ist, wird er kaum darauf warten, daß ein anderer es ihm mundgerecht serviert. Er wird eigenintiativ werden.
Und nein, ich meine keine aktuellen Fälle, die durch die Medien gingen, weil sie von der ein oder anderen Partei öffentlich ausgetragen wurden. Ich meine Fälle Anfang des 20. Jahrhunderts, in ländlicher Gegend, von einfachen Menschen, von Mitgliedern einer Dorfgemeinschaft. Wie ging der Pfarrer da mit seiner Gemeinde um? Was war sein Handlungsspielraum, wenn es auf der einen Seite ein weltliches Urteil samt Haftstrafe gab und auf der anderen Seite ein reuiges Schäfchen, das beichtete und die auferlegte Buße erfüllte?
Ich habe dargestellt, wie die kath. Kirche derzeit und in der Vergangenheit (der Can. wurde diesbzgl. nicht verändert) die Sache mit Sünde und Vergebung sieht und wie die Sache mit den Sakramenten sich verhält. Ich kennen keinen Hinweis darauf, daß dieser Sachverhalt im Jahre 1920 kanonisch anders beurteilt wurde als heute. Falls dieses bezweifelt wird, dann bitte ich um Belege.

Vgl. dazu auch eine moderne Ansicht eines Moraltheologen zu einer Überlegung des Ethikrats, Beischlaf unter Geschwistern nicht mehr zu bestrafen:
Doch laut Schockenhoff gehe von dieser Empfehlung das falsche Signal aus: Pro Jahr gebe es in Deutschland etwa zehn Inzest-Fälle, so Schockenhoff, überwiegend gehe es dabei um sexuellen Missbrauch. Der stehe zwar weiterhin unter Strafe, "aber wenn es nun heißt, Inzest sei ethisch vertretbar, könnten die Täter auf die Idee kommen, dass es in Ordnung ist, was sie tun – und für die Opfer wäre dieses Signal noch fataler.
http://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/kein-handlungsbedarf

Dies ist nach wie vor die aktuelle Ansicht der Kirche, dokumentiert im Kirchenrecht. Wer dies bezweifelt, darf sicher gern an einem Gegenbeweis versuchen.

Die Forderung, ich solle Fälle anführen, wo zuvor ein weltliches Urteil gefällt wurde und darlegen, wie anschließend der Pfarrer damit umgegangen sei, ist schon ein wenig absurd (wobei die Intention dahinter mehr oder weniger leicht ersichtlich ist). Wo soll ich die auf die Schnelle hernehmen? Und wozu soll das gut sein?
Und ich verstehe es nach wie vor so, dass Du die Möglichkeit benennst, dass die beiden Sünder allein durch die Sünde die Wirksamkeit der Kommunion verwirkt hatten und nach wie vor zur Kommunion gehen konnten, quasi unauffällig für die Gemeinde.
Das ist allerdings möglich, richtig.
Sie konnten den Schein wahren, ja. Den Pfarrer belügen, ja. Alles möglich.

Mit der Fortführung des Inzests waren sie jedoch nach wie vor im Stande der Sünde, das Sakrament war unwirksam, auch wenn der Pfr., und die Gemeinde das nicht wußten.

Dies ist jedoch nur eine Möglichkeit. Eine andere ist durchaus die, daß sie bereuten und nicht mehr sündigten.

Und dann gibt es noch die von PastorBrown genannte Option, daß sie niemals gesündigt hatten und das Urteil ein Fehlurteil war. Dafür könnte z.B. auch sprechen, daß es zumindets merkwürdig ist, daß seit 1910 urplötzlich kein Zeuge mehr vorhanden gewesen sein soll, zuvor aber schon. Wie kommt das zustande?
Und Du benennst im letzten zitierten Satz noch eine Möglichkeit: sie mussten bereuen. Ich möchte berichtigen: sie mussten den Pfarrer davon überzeugen, dass sie bereuten und den Inzest nicht fortführten
Da berichtigst Du mich leider falsch. Wenn sie aus der Sünde treten wollten (ehrlich, nicht gefaked), mußten sie innerlich ihre Taten bereuen. Was der Pfarrer denkt, ist für den wahren Gläubigen in diesem Sinne egal.

Man kann selbstverständlich auch annehmen, daß den Grubers die Religion völlig wurscht war und sie an gar nichts glaubten. Und nur in die Kirche gingen, weil es so üblich war und sie nicht auffallen wollten, sondern sich als gute Christen darstellen.
Exakt, hier sind wir einer Meinung. Allein seine Einschätzung hat halt überhaupt keine Aussagekraft.
Tja, dann erhebt sich natürlich generell die Frage, welchen Personen Du welche Aussagekraft zugestehst. Wenn der Schlittenbauer behauptet, Victoria wäre "leicht zu haben" gewesen, wieviel Kraft hat diese Aussage dann?

So kann ich alles und nichts beweisen, wenn ich die Aussagen, die mir genehm sind, mit "voller Aussagekraft" beurteile und die anderen mit "wenig".


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02.02.2018 um 12:46
Zitat von SchlöglSchlögl schrieb:Schuldkinder waren für die Cilli dabei
Klar, aber ich habe ja noch mehr Punkte genannt.
Zitat von SchlöglSchlögl schrieb:Das ist vielleicht bei Euch im Norden der Fall hier im Süden ist es nicht so.
Woher willst du wissen, wo ich wohne, habe ich das hier irgendwo geschrieben?

Abgesehen davon ist das überall so. Aber es ist eben die Frage, wer sich bei einer Trauerfeier dafür hergibt.
Zitat von SchlöglSchlögl schrieb:Hat Andreas Gruber nicht mit seinem Friedenspender hinter jemandem her geschossen? Gehört das jetzt zu Schwarzarbeit oder zu falsch parken? Wenn ich aus jemanden schiesse muß ich damit rechnen, daß ich ihn treffe.

Hat nicht die VG in einem Gasthaus zu einem Wirt gesagt als er sie nach ihrem Aussehen fragte: Du weißt doch was er mit mir macht.
Auch hier, Stichwort "Quellenkritik" – haben viele HK-"Forscher" nicht nie von gehört, ich weiß. Aber wer hat das wann warum gesagt. Kontextualisierung ist das Stichwort; wie plausibel erscheint eine Aussage im Kontext dessen, was wir wissen?

Das geht so nicht, einfach irgendwelche haltlosen Behauptungen in den Raum prusten.


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02.02.2018 um 12:57
Zitat von PastorBrownPastorBrown schrieb:an das Predigtthema ("Kein und Abel")
@PastorBrown
Kannst du über das Predigtthema "Kain und Abel" bitte einen Link einstellen?
ich hab mich vor längerer Zeit mit HK beschäftigt, aber damals nichts Inhaltliches zur Predigt gefunden.
Interessiert mich sehr


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02.02.2018 um 13:07
@theologe02
Wenn Du Behauptungen aufstellst, die die damalige Zeit betreffen und ein "normales" Verhalten eines Pfarrers damals betreffen, dann nützen heutige Beispiele dazu überhaupt nichts. Selbst wenn sich die Vorschriften nicht geändert haben seither, so ist doch der Wissensstand und die Vielfalt der Gesellschaft heute eine völlig andere. Und dass ein heutiger Theologe in einer heutigen Stellungnahme zu einem nur ansatzweise verwandten Thema Relevantes zu der von Dir eingebrachten Fragestellung zu sagen hat bleibt für mich offen.
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Dies ist jedoch nur eine Möglichkeit. Eine andere ist durchaus die, daß sie bereuten und nicht mehr sündigten.
Da hast Du das Wesen von inzestuösen Strukturen in einer Familie nicht kapiert.
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Und dann gibt es noch die von PastorBrown genannte Option, daß sie niemals gesündigt hatten und das Urteil ein Fehlurteil war. Dafür könnte z.B. auch sprechen, daß es zumindets merkwürdig ist, daß seit 1910 urplötzlich kein Zeuge mehr vorhanden gewesen sein soll, zuvor aber schon. Wie kommt das zustande?
Da war ein Dienstverhältnis eines Zeugen zu ende, da konnte ein Haushaltmitglied eine Anstellung gefunden haben, da hat man vielleicht einen Vergleich vor Gericht geschlossen, um besser wegzukommen... Der Optionen gibts viele...
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Da berichtigst Du mich leider falsch. Wenn sie aus der Sünde treten wollten (ehrlich, nicht gefaked), mußten sie innerlich ihre Taten bereuen. Was der Pfarrer denkt, ist für den wahren Gläubigen in diesem Sinne egal.
Nein. @PastorBrown hatte ausgeführt (und Du hast ihm beigepflichtet), dass die Teilnahme der beiden am Gottesdienst sowie Viktorias Funktion im Kirchenchor Rückschlüsse darauf erlaubten, dass nie ein Inzest stattgefunden bzw. der Inzest nicht mehr stattfand 1922. Weil Pfarrer Haas ansonsten anders hätte reagieren müssen und zwar so, dass es den Gemeindemitgliedern aufgefallen wäre und wir wahrscheinlich davon etwas erfahren hätten. Diese Argumente hatten rein gar nichts damit zu tun, wie es in den beiden Personen drin aussah. Ob sie ehrlich bereuten oder nicht - dazu können wir nicht mal spekulieren, dafür gibt einfach keinerlei interpretierbaren Anhaltspunkte. Es geht also um keine theologie-theoretischen Überlegungen sondern einfach um die Mechanismen, die einen Pfarrer zu jener entlastenden Überzeugung hätten gelangen lassen.
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Tja, dann erhebt sich natürlich generell die Frage, welchen Personen Du welche Aussagekraft zugestehst. Wenn der Schlittenbauer behauptet, Victoria wäre "leicht zu haben" gewesen, wieviel Kraft hat diese Aussage dann?
Halt mal, Ihr beide habt Pfarrer Haas Verhalten als Indiz für den nicht existenten Inzest angeführt. Da dem Verhalten eine Überzeugung zugrunde liegt und kein Wissen macht das einfach Euer Argument schwach. Zudem hat Pfarrer Haas nie eine Aussage zu dem Inzest auf HK gemacht. Was das Argument nochmals abschwächt.
Insofern ist auch Deine Nachfrage an mich, welche Aussagekraft ich welchem Zeugen zuordne, schlicht irrelevant.
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:So kann ich alles und nichts beweisen, wenn ich die Aussagen, die mir genehm sind, mit "voller Aussagekraft" beurteile und die anderen mit "wenig".
Dieser Vorwurf an mich und ausgerechnet von Dir ist schon sehr bemerkenswert...
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Weil ich dachte, daß Du es wissen willst. Wenn jemand ernsthaft an Wissensgewinn interessiert ist, wird er kaum darauf warten, daß ein anderer es ihm mundgerecht serviert. Er wird eigenintiativ werden.
Du hast behauptet. Wenn selbst Du mit all Deinen theologischen Quellen keine Fallbeispiele beibringen kannst, wie sollte ich denn dann was finden?
Schau, Du bist total neu hier, scheinbar nur da, um Deinem vermeintlichen Kollegen zur Seite zu stehen, diskutierst auf einer so theoretischen Ebene, dass es so einfachen und weltlichen Geistern wie mir schwer fällt, zu folgen. Dann gilt nämlich "Wer behauptet belegt".


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02.02.2018 um 13:16
Schlögl schrieb (Beitrag gelöscht): aber es ist nicht "meine" Seite.
Das ist angesichts dessen, wie du dich hier aufführst, auch gut so.



@frauZimt, etwas weiter oben schauen. Habe ich hier bereits zitiert.


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02.02.2018 um 13:17
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Die Forderung, ich solle Fälle anführen, wo zuvor ein weltliches Urteil gefällt wurde und darlegen, wie anschließend der Pfarrer damit umgegangen sei, ist schon ein wenig absurd (wobei die Intention dahinter mehr oder weniger leicht ersichtlich ist). Wo soll ich die auf die Schnelle hernehmen? Und wozu soll das gut sein?
Das ist doch gerade der Punkt: wer behauptet, muss belegen.
Es gibt gewisse festgelegte Abläufe und Dogmen in der Katholischen, ja. Aber zu behaupten, das Leben der Menschen bzw. der Gläubigen, richtet sich tatsächlich danach aus, ist weltfremd. Ein konkretes Beispiel, daß das Gegenteil, nämlich Deine Behauptung stützt, wäre deshalb sinnvoll, wenn Du darauf bestehen bleiben willst.
Und wer wenn nicht Du sitzt an der richtigen Quelle, um hier an Fallbeispiele zu kommen?
Zitat von theologe02theologe02 schrieb:Das ist allerdings möglich, richtig.
Sie konnten den Schein wahren, ja. Den Pfarrer belügen, ja. Alles möglich.
Nicht nur möglich, ich muß nochmal das Wort "weltfremd" bemühen - genau das tun wir Menschen. Kein einziger von uns legt sein Innerstes überall gleichermaßen offen. Und auch nicht beim Pfarrer. Das ist vollkommen normal und legitim und auc überhaupt nicht schlimm, insofern alles fein.
Aber zu behaupten, ein Christ als aktives Mitglied einer Gemeinde sei gleich ein Mensch, der alle organisiert festgelegten/christlichen Sätze befolgt, ist, nochmal, weltfremd und absurd. Die christliche "Nächstenliebe" (entsprechend in vielen Glaubensgrundsätzen beschrieben und gepredigtist doch das perfekte Beispiel: alle, die sich Christen nennen, möchten das abnicken. Aber wem machen wir was vor? Christen leben nicht mehr Nächstenliebe als jeder andere Mensch anderen oder keinen Glaubens - absolut KEIN Mensch lebt diese Nächstenliebe in jedem Berein.
Hier haben wir also: Dogma/Regel/Grundsatz vs. Realitätcheck = fail.
Mit dem Rest ist es genau dasselbe.


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02.02.2018 um 13:19
Zitat von theologe02theologe02 schrieb: Wie ein Pfarrer hätte zweifelsfrei wissen können, was da im 2km entfernten Einödhof geschah, das musst Du mir wirklich noch erklären.
Im Falle, daß es einen Zeugen gegeben hätte, hätte dieser es dem Pfr. z.B. mitteilen können. Dann hätte er es nicht einfach ignorieren können.
Zum Thema "was hat Pastor Haas" über den Inzest gewusst?
Ich kenne dörfliche Strukturen und weiss, wie Informationen rund gehen.

Pastor Haas kam am 11.08.1910 als Pfarrer nach Waidhofen. (Quelle Hinterkaifeck.net)
Der Pfarrer ist für seine Gemeinde da.
NATÜRLICH hat er gewusst, dass Gruber/Gabriel im Zuchthaus-Gefängnis sind. Und den Grund dafür wird er auch gewusst haben. Den gibt es ja freihaus mitgeliefert.

"Sie sind im Gefängnis? Warum?"
Für die auf dem Hof verbliebene Ehefrau/Mutter muss das eine verdammt schwere Zeit gewesen sein.
Schon aus dem Grund muss er sich um die Frau gesort haben.

Was der Pfarrer von dem Urteil hielt, ob es in seinen Augen gerechtfertigt war-oder nicht, weiss ich nicht.
Darüber will ich nicht spekulieren.
Für mich ist Pastors Haas Ansicht darüber auch nicht maßgeblich.
Ob er im Namen der Kirche vergeben hat, weil ihm die Beschuldigten glaubhaft versichert haben mögen, sie bereuen aufrichtig und wollen es nie wieder tun. - Oder ob er das Ganze für üble Nachrede hielt?
Wir wissen es leider nicht.

Aber es gab den Prozess und zwei rechtskräftige Urteile. Und damit sind beide für mich schuldig.

Wer das anzweifelt will, mag das tun.
Ich werde einen der wenigen belastbaren Momente in diesem Fall nicht über Bord werfen.

Des weiteren trägt der Inzest auf dem Hof kaum zu Aufklärung des Falles bei.
Das ist ein Detail, das zur Legendenbildung beigetragen hat.


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