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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

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Cleo1956 Diskussionsleiter
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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

31.05.2012 um 19:41
Nun wieder zurück zu Lolita Brieger.
WELT ONLINE
31. Mai. 2012, 19:38

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Panorama
Beim Mord an Lolita Brieger ist Sühne nicht einfach
17:32
Nach 30 Jahren
Beim Mord an Lolita Brieger ist Sühne nicht einfach

Wer tötete Lolita Brieger? Diese Frage sollen Richter 30 Jahre nach der Tötung der damals 18-Jährigen beantworten. Nach den Plädoyers gibt es viele Fragen. Eine davon entscheidet über das Urteil. Von Kathrin Spoerr
Lolita Brieger
© dpa Vor drei Jahrzehnten wurde Lolita Brieger umgebracht. Sie war damals 18 Jahre alt und schwanger Bild teilen
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Beziehungstat vor 29 Jahren: Bauer wegen Mord an schwangerer Freundin angeklagt
Mordfall Brieger: Landwirt soll schwangere Lolita vergraben haben
Mordfall: Suche nach toter Lolita Brieger auf Müllkippe

Einer der spektakulärsten Mordprozesse der deutschen Nachkriegsgeschichte geht dieser Tage zu Ende. Verteidigung und Staatsanwaltschaft traten im Gerichtssaal des Landgerichts von Trier auf, um ihre Plädoyers zu halten.

Auf der Anklagebank sitzt Josef K. aus Scheid (Eifelkreis). Ihm wird vorgeworfen, seine Geliebte getötet zu haben. Und zwar vor 30 Jahren. Der einprägsame Name des Mädchens: Lolita Brieger. Sie war 18 Jahre alt, als sie sterben musste. Ihre Leiche wurde im vergangenen Jahr auf einer Mülldeponie gefunden.

Erwartungsgemäß hat die Trierer Staatsanwaltschaft nun auf Mord plädiert. Staatsanwalt Eric Samel sagte am Donnerstag vor dem Landgericht Trier, es gebe ausreichende Beweise für niedrige Beweggründe des Angeklagten.

Keine Leiche, keine Zeugen

Eine Tat, die so viele Jahre zurück liegt, zu sühnen, ist keine einfache Angelegenheit. Zumal dann nicht, wenn, wie in diesem Fall, 29 Jahre lang alles unsicher war. Es gab keine Leiche und keine Zeugen. Es gab nur eine Vermisstenanzeige der Eltern und einen Verdacht: dass Josef K. seine Geliebte Lolita getötet hat, um einer Ehe mit ihr zu entgehen.

Es war nicht nur die schwangere Lolita, die die Ehe von Josef K. forderte. Es waren auch die Konventionen, die in diesem streng katholischen Winkel Deutschlands vorschrieben, eine Frau zu heiraten, wenn sie ein Kind erwartete.

Gegen die Ehe zwischen den beiden sprachen die Verhältnisse, aus denen sie stammten. Er, ein Sohn wohlhabender Bauern, sie ein Mädchen aus einfachsten Verhältnissen.

Die Eltern von Josef K. sollen von ihrem Sohn und Hoferben die Trennung gefordert haben, von 200.000 Mark Entschädigung für eine Abtreibung war die Rede – ein Vorschlag, auf den Lolita nicht eingegangen sein soll.

Im Schuppen erdrosselt

Staatsanwalt Samel sieht es nun als erwiesen an, dass der heute 51-jährige Landwirt seine schwangere Freundin in einen Schuppen gelockt und erdrosselt hat. Die Möglichkeit, dass der Täter damit eine unstandesgemäße Beziehung unterbinden wollte, erfüllt für ihn das Merkmal der niederen Beweggründe. Dieses Merkmal würde aus dem Tötungsdelikt einen Mord machen.

Der Vertreter der Nebenkläger, Hans-Josef Ewertz, geht noch weiter. In seiner Schilderung des Tathergangs hat der Angeklagte das wehr- und arglose Opfer hinterrücks überfallen und getötet.

Die Spuren von Draht im Pullover, die in den Überresten Lolitas gefunden wurden, sind für ihn hinreichendes Indiz. Nach seiner Darstellung wäre ein weiteres Mordmerkmal erfüllt: Heimtücke. Ewertz, der die Familie des Opfers vertritt schilderte die Qual der Eltern von Lolita.

Sie hätten "ein 30 Jahre andauerndes Martyrium" hinter sich. Die heute 80-jährige Mutter der Toten und ihre Schwestern sind von der Schuld Josef K.s überzeugt. Sie wünschen sich seine Verurteilung.

Staatsanwalt sieht niedere Beweggründe

Die Frage, ob niedere Beweggründe oder Heimtücke im Spiel waren, ist von zentraler Bedeutung für das Urteil. Denn nur Mord verjährt im deutschen Strafrecht nie.

Die juristische Herausforderung für den Staatsanwalt besteht also darin, den Tathergang so detailliert zu rekonstruieren, dass am Ende zweifelsfrei ein Mord nachgewiesen wird. "Dass er der Täter ist, daran besteht kein Zweifel", sagte Samel. Doch das allein reicht nach 30 Jahren nicht mehr für eine Verurteilung.

Es war ein später Zeuge, der die überraschende Aufklärung dieses Falls ermöglichte. Und die Hartnäckigkeit eines Ermittlers, der den Fall nicht in den Annalen der Kripo Trier enden lassen wollte. Ein letzter Versuch wurde im vergangenen Jahr gestartet: Die Polizei wandte sich mit der Sendung "Akzenzeichen XY ungelöst" an die Öffentlichkeit.

Das dahinter liegende Kalkül: Ein Zeuge oder Mittäter, so vorhanden, hätte nun keine Strafverfolgung mehr zu befürchten, weil seine eigene (Mit)tat inzwischen verjährt war. Die Sendung zielte also auf das Gewissen dieses Zeugen.

Sie sollte ihn zu einem späten Geständnis und zur Überführung des Täters animieren. Das Kalkül ging auf, denn genau dieser Mittäter meldete sich, nannte Josef K. als Täter und führte die Beamten zur Deponie.

Ein Freundschaftsdienst

Warum aber erst jetzt? Weil er, wie er sagt, all die Jahre Angst hatte, dass Josef K. ihm, dem Helfer, die Schuld für die Tat in die Schuhe geschoben hätte. Nach Schilderung des Zeugen war es jedoch so, dass der Landwirt ihn bedrängt haben soll, ihm beim Verscharren der Leiche zu helfen. Ein Freundschaftsdienst.

Der Verteidiger des Angeklagten, Heinz Neuhaus, plädierte dagegen auf Freispruch. Naturgemäß schaut ein Strafverteidiger stärker auf die entlastenden Details. Einen Tathergang, wie ihn der Staatsanwalt und der Anwalt der Nebenkläger schilderten, sieht er nicht von den wenigen Fakten gedeckt. Er schildert den Zeugen als unzuverlässig und unglaubwürdig.

Die Indizien hält er für falsch interpretiert. Neuhaus sieht weder "objektive Merkmale noch schlüssige Fakten", die für eine Verurteilung ausreichten. Die Vielzahl von Zweifeln und Unsicherheiten müssten in in diesem (wie in jedem anderen) Fall zugunsten des Angeklagten ausgelegt werden.

Der Angeklagte schweigt bis zuletzt

Auch die Beziehung seines Mandanten zu Brieger schildert Neuhaus in einem ganz anderen Licht. Für Josef K. scheint Lolita Brieger nicht nur die Frau unter Stand gewesen zu sein. Neuhaus legte dar, dass der heute 51-jährige Angeklagte damals gesagt haben soll, dass er an Lolita festhalten wolle, und zwar auch, wenn er enterbt werde. Diese Aussagen sieht er in der Darstellung der Anklage zu wenig gewürdigt, obwohl sie bewiesen seien. Die Beziehung sei klar "durch Zuneigung" geprägt gewesen.

Beide, sagt Neuhaus, hätten eine schwierige Beziehung zu ihrem jeweiligen Vater gehabt. Lolitas Vater sei extrem eifersüchtig gewesen und habe seine Tochter geschlagen.

Und der Angeklagte selbst? Er sitzt, korrekt gekleidet mit Anzug und Krawatte, neben seinem Verteidiger - und schweigt. Er hat während des gesamten Prozesses kein Wort gesprochen.

Wie immer das Urteil lauten wird – sein Leben wird nicht mehr sein, was es war. Auch nicht im Falle eines Freispruchs. Noch im Juni wird das Urteil gesprochen werden.
Prozess um den Mord an Lolita Brieger
© DAPD Der angeklagte Joseph K. versteckt sein Gesicht bei Gericht vor den Kameras. Er hat den gesamten Prozess geschwiegen

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Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

01.06.2012 um 06:43
"Lolita hat genervt" - Plädoyers im Mordprozess - Trierischer Volksfreund vom 31. Mai 2012:

Mord, Totschlag oder gar Freispruch? In den gestern vorgetragenen Plädoyers im Prozess um die Tötung von Lolita Brieger vor fast 30 Jahren wurde die gesamte Bandbreite eines möglichen Urteils deutlich. Angeklagt ist ein 51-jähriger Landwirt aus der Eifel.

"Dein letztes Stück Dreck." So soll die 18-jährige Lolita Brieger ihren Abschiedsbrief unterschrieben haben. Geschrieben vermutlich in der Nacht zum 4. November 1982. Kurz danach wurde sie zum letzten Mal lebend gesehen. Der Brief galt ihrem Ex-Freund, Josef K., einem drei Jahre älteren Sohn eines reichen Landwirts aus Scheid (Vulkaneifel), vermutlich der Vater des Kindes, mit dem sie zu dem Zeitpunkt schwanger war. Am Abend zuvor soll er sich von ihr getrennt haben und sie als "letztes Stück Dreck" bezeichnet haben.

Als "letztes Stück Dreck" habe K. sie dann auch entsorgt, sagt Staatsanwalt Eric Samel in seinem sprachlich brillanten, über einstündigem Plädoyer. Samel hat keinen Zweifel daran, dass K. Lolita Brieger am 4. November ermordet hat. K. habe sie in einem Schuppen des elterlichen Hofes mit einer Drahtschlinge erdrosselt, danach die Leiche der jungen Frau in einen Plastiksack gesteckt und zwei Tage später zusammen mit einem Kumpel auf der damals noch existierenden Mülldeponie im benachbarten, nordrhein-westfälischen Frauenkron "wie Müll" verscharrt, sagt Samel.

Drei Zeugen haben in dem seit März laufenden Prozess ausgesagt, dass sie Lolita am Tag ihres Verschwindens in der Nähe des Hofes, der damals noch K.'s Vater gehört hat, gesehen haben. Angeblich wollte die 18-Jährige mit den Eltern von Josef K. über ihre Schwangerschaft reden und vor allem den Vater, der als herrisch und egoistisch galt, überreden, seinen Widerstand gegen die Beziehung mit seinem Sohn aufzugeben. Zu diesem Gespräch ist es aber wohl nie gekommen. Lolita musste sterben, weil sie nicht zu dem sozialen Stand der reichen Bauernfamilie passte, glaubt der seit Kurzem promovierte Staatsanwalt Samel. Sie war das sechste Kind einer einkommensschwachen Familie aus dem Nachbardorf Frauenkron. Josef K.'s Vater soll seinem Sohn gedroht haben, ihn zu enterben und vom Hof zu jagen, wenn er Lolita heirate. Die Schwangerschaft, zu der er sich nicht bekennen wollte, habe K.'s Lebensplanung zerstört. "Lolita hat genervt", formuliert Samel überspitzt die Beweggründe, die aus seiner Sicht dazu geführt haben, dass K. sie ermordet hat. Das sei für ihn "eine bequeme Möglichkeit" gewesen, das Problem zu lösen. Er habe Lolita so behandelt wie er nach ihr alle Frauen, mit denen er zusammen gewesen sei, behandelt habe: "Wie ein Objekt oder wie Kaugummi, den man nach einer Zeit ausspuckt."

Samel sieht darin niedere Beweggründe und damit ein juristisches Merkmal, das notwendig ist für eine Mordanklage. Mit dem zweiten Mordmerkmal, Heimtücke, tut er sich, wie er zugeben muss, schwer. Zwar habe sie nicht damit rechnen können, von K. ermordet zu werden, auch habe er ihr, bevor er sie erdrosselt hat, den Pulli von hinten über den Kopf gezogen. Doch "objektive Beweise" gebe es dafür nicht, sagt Samel. "Es kann auch anders abgelaufen sein."

Der Staatsanwalt spielt damit auf die Kernfrage des Prozesses an: War es Mord oder Totschlag? Wegen Letzterem, wenn also das Gericht die für Mord notwendigen Merkmale nicht erkennen sollte, kann K. nicht mehr bestraft werden. Totschlag verjährt nach 20 Jahren. Mord verjährt nie. Wird K. wegen Mordes verurteilt, dann muss er, wie auch von Samel gefordert, lebenslang ins Gefängnis. "Ich lege es in die Hände des Gerichts, der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen", beendet der Staatsanwalt sein schlüssiges Plädoyer.

Dem schließt sich auch der Vertreter der Nebenklage, Hans-Josef Ewertz an. Er sieht aber, anders als Samel, die Heimtücke nachgewiesen. Lolita Brieger sei arg- und wehrlos gewesen, als sie zu dem Hof gekommen sei, sagt der Anwalt, der Lolita Briegers Mutter und einer ihrer Schwestern im Prozess vertritt. K. ist bereits kurz nach dem Verschwinden der 18-Jährigen ins Visier der Ermittler geraten. Sie haben ihm aber damals nichts nachweisen können. Erst 29 Jahre später ist, nach dem der Fall im vergangenen August in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY … ungelöst" ausgestrahlt wurde, ist der entscheidende Hinweis gekommen. Er kam von dem Mann, der K. damals geholfen haben soll, die in Folie verpackte Leiche Lolitas auf der Mülldeponie zu entsorgen. Er hat die Polizei zu der ehemaligen Müllhalde geführt, wo dann im November 2011 die sterblichen Überreste der 18-Jährigen gefunden wurden.

Mögliche Täter

Während Samel den Kronzeugen für absolut glaubwürdig hält, zerreißt K.'s Verteidiger Heinz Neuhaus die Schilderung des Kronzeugen in seinem sprachlich ebenso exzellenten Plädoyer förmlich in der Luft. Und noch mehr: Er deutet sogar an, dass er sogar der Täter sein könnte. "Der weiß mehr", sagt Neuhaus und bezeichnet den Zeugen als einen Lügner. Auch den ebenfalls früher schon einmal in Verdacht geratenen, mittlerweile verstorbenen Vater von Josef K. bringt Neuhaus als möglichen Täter ins Gespräch. Die Anklage stütze sich nur auf Vermutungen und Hypothesen, es gebe keine objektiven Beweise, die die Schuld des Angeklagten belegten, sagt der Verteidiger zum Ende seines insgesamt fast 90-minütigen durchaus schlüssigen Plädoyers, das von der Vorsitzenden Richterin Petra Schmitz nach einer Stunde für eine längere Mittagspause unterbrochen worden ist. Er überlässt es seinem Mitverteidiger, Thomas Grommes, den nach seiner Argumentation logischen Freispruch zu fordern.

Das sorgt für ein kurzes, aber deutliches Raunen im wie von Anfang des Prozesses an gut besetzten Zuschauerraum des Gerichtssaals. Unter den Zuhörern sind auch an diesem Tag Angehörige Lolita Briegers.

Der Angeklagte selbst verfolgt auch diesen, den vermutlich vorletzten Prozesstag, wie schon die Verhandlungen zuvor, schweigend, fast regungslos. Selbst als der Staatsanwalt lebenslang fordert, lässt sich Josef K., wie immer in Anzug und Krawatte, nichts anmerken. Am Schluss, beim sogenannten letzten Wort, sagt Josef K. dann doch noch etwas: "Ich schließe mich meinen Verteidigern an."

Das Urteil soll am 11. Juni um 15.30 Uhr verkündet werden.

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Lolita-hat-genervt-Plaedoyers-im-Mordprozess;art806,3175275


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01.06.2012 um 09:34
War nicht anders zu erwarten, er läßt sogar zu,dass der Anwalt den Zeugen als möglichen Täter bezeichnet...und schließt sich dem Verteidiger an!!!Abgrundtief schlecht der Typ.


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01.06.2012 um 10:11
Ohne den Angeklagten in Schutz nehmen zu wollen - ist es nicht tatsächlich u.U. möglich, dass sein Vater der Täter war?


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01.06.2012 um 10:49
Warum sollte der als dominant beschriebene Vater in diesem Fall seinem Sohn die Beseitigung der Leiche überlassen und warum sollte der Sohn vor allen Dingen seinem Freund gegenüber erklären, er habe Lolita getötet?

Diese wesentlichen Punkte ergeben für mich keinen Sinn.


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01.06.2012 um 10:52
Zitat von AngRaAngRa schrieb:Warum sollte der als dominant beschriebene Vater in diesem Fall seinem Sohn die Beseitigung der Leiche überlassen
Eben, weil er seinem Sohn gegenüber Dominanz ausstrahlte, und somit die "Drecksarbeit" an ihn delegierte?
Zitat von AngRaAngRa schrieb:warum sollte der Sohn vor allen Dingen seinem Freund gegenüber erklären, er habe Lolita getötet?
Entweder aus zweifelhafter Protzerei Geltungsdrang - das wäre nicht das erste Mal in der Kriminalgeschichte. Oder die Darstellung des Zeugen entspricht gar nicht der Wahrheit?


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01.06.2012 um 11:23
Wenn der Vater Lolita ermordet hätte, dann hätte er sich anschließend mit Sicherheit höchstpersönlich um die "Entsorgung" der Leiche gekümmert. Vielleicht hätte er seinen Sohn dann dazu genommen, aber diesen sicher nicht alleine die Sache erledigen lassen. Da hätte er bis zum Schluss die Kontrolle drüber haben wollen.
Ausser Frage steht für mich aber, dass der Vater gewusst hat was passiert ist.

Ich frage mich allerdings immer, wie dieser Mordtag genau abgelaufen ist. Denn Lolita war ja unterwegs zu den Eltern um mit diesen zu sprechen, und nicht mit Josef. Abends sollen dann Vater und Sohn in der Kneipe gesessen und auf Lolita gewartet haben.

Nur mal so ein kurzer Gedanke: Könnte der Vater Lolita nach dem Gespräch in den Schuppen gesperrt und dann Josef geholt haben um sich darum zu kümmern, dass sie endlich Ruhe gibt?

Tja, ob der Zeuge die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit erzählt hat, da bin ich mir auch nicht so ganz sicher. Vielleicht war er bei der Tat ja doch dabei? Wenn ich jetzt nichts durcheinander bringe wurde Lolitas Leiche erst drei Tage später nach Frauenkron gebracht. Drei Tage lag sie somit "verpackt" im Schuppen? War da das Risiko einer Entdeckung nicht zu groß?


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01.06.2012 um 11:26
Zitat von valadonvaladon schrieb:Wenn der Vater Lolita ermordet hätte, dann hätte er sich anschließend mit Sicherheit höchstpersönlich um die "Entsorgung" der Leiche gekümmert. Vielleicht hätte er seinen Sohn dann dazu genommen, aber diesen sicher nicht alleine die Sache erledigen lassen. Da hätte er bis zum Schluss die Kontrolle drüber haben wollen.
Mich wundert immer, woher Ihr die Gewissheit steht, hier sichere Behauptungen aufzustellen, ohne dass Ihr die entsprechenden Personen kennt oder sonst irgendetwas über den Fall wisst außer den einschlägigen Medienberichten. Ich behaupte ja nicht, dass es der Vater war; aber diese Option mit der gleichen Gewissheit und träumerischen Überzeugung auszuschließen wie Ihr, da wäre ich dann doch ein bisschen vorsichtiger.


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01.06.2012 um 11:30
Selbstverständlich ist das nur meine persönliche Meinung und Einschätzung.


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01.06.2012 um 13:32
Wenn es der Vater gewesen wäre, dann hätte Josef es gesagt. Dann hätte er sich aber weiteren Fragen aussetzen müssen.
Tja, warum redet er nicht? Darauf fällt mir nur eine Antwort ein: Er hätte sich verquatschen können, weil er ja selbst der Täter war!


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01.06.2012 um 17:47
Ich glaube auch nicht, wenn es der Vater war, dass der dann dem Sohn allein die Entsorgung der Leiche überlassen hätte, dann hätten sie das wohl eher zusammen gemacht und nicht noch einen dritten unbeteiligten Zeugen mit dazugeholt. Ohne den Zeugen wüsste man es wirklich nicht, der Vater könnte es dann genau so gewesen sein, und dass der Angeklagte seinen verstorbenen Vater nicht damit beschuldigen will, um dessen Andenken nicht zu entehren, wäre ja dann auch nachvollziehbar. Es macht aber keinen Sinn, wenn der Vater darin involviert war, den Zeugen mit ins Boot zu holen (unnötiges Risiko), also gehe ich davon aus, dass der Vater davon auch nichts wusste. Ob er nach Lolitas Verschwinden etwas ahnte oder gar vom Sohn eingeweiht wurde, weiß man natürlich nicht, aber zum Tatzeitpunkt wusste er sicher nichts, sonst hätte ER ja dem Sohn bei der Beseitigung der Leiche helfen können.


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01.06.2012 um 17:48
@Delphi10 genau das denke ich auch, dass seine Anwälte ihm deshalb auch geraten haben, bevor du dich verplapperst, sag lieber gar nichts.


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01.06.2012 um 22:31
Zitat von ComtesseComtesse schrieb:Ich glaube auch nicht, wenn es der Vater war, dass der dann dem Sohn allein die Entsorgung der Leiche überlassen hätte, dann hätten sie das wohl eher zusammen gemacht und nicht noch einen dritten unbeteiligten Zeugen mit dazugeholt.
Genau. Dadurch dass der Helfer die Leiche zusammen mit dem Sohn entsorgt hat, schliesst das den Vater aus, sonst hätten Vater und Sohn die Leiche entsorgt.


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02.06.2012 um 00:44
@valadon schrieb:
Zitat von valadonvaladon schrieb:Wenn ich jetzt nichts durcheinander bringe wurde Lolitas Leiche erst drei Tage später nach Frauenkron gebracht. Drei Tage lag sie somit "verpackt" im Schuppen? War da das Risiko einer Entdeckung nicht zu groß?
@valadon

Lolita wollte nach der Arbeit am Donnerstagnachmittag (04.11.1982) mit Josefs Eltern reden. Am Freitag (05.11.1982) erschien sie nicht auf der Arbeit. Am Samstagabend (06.11.1982) hat der Josef mit dem Kronzeugen die in einen Plastiksack eingepackte Leiche von der Scheune zur Mülldeponie gefahren. Geht man vom Tod am 04.11.1982 aus, waren am 06.11.1982 nur 2 Tage vergangen.


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05.06.2012 um 22:28
http://www.welt.de/vermischtes/weltgeschehen/article106408311/Lolita-stirbt-und-ein-Dorf-schweigt-30-Jahre.html

Am Donnerstag ist wohl die Urteilsverkündung.


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06.06.2012 um 07:52
Danke @Cleo1956 für diesen Link.
Der Artikel ist vom 02.06., d.h. in knapp 10 Tagen wäre dann der 12.06.
Soweit ich informiert bin, ist die Urteilsverkündung am Montag, den 11.06.2012.


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10.06.2012 um 18:10
E-Mail
Fall Lolita Brieger: Lebenslang oder Freispruch - Gericht fällt Montag das Urteil

Prozessbeobachter gehen davon aus, dass das Verfahren mit dem Urteil am Montag noch nicht beendet ist. Die unterlegene Seite werde Revision einlegen, heißt es. Mit einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs sei dann wohl nicht vor Ende des Jahres zu rechnen. sey

http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Fall-Lolita-Brieger-Lebenslang-oder-Freispruch-Gericht-faellt-Montag-das-Urteil;art806,3184180


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10.06.2012 um 20:18
Ich denke es wird dem Gericht schwerfallen die Tötung von Lolita ohne begründeten Zweifel dem Angeklagten zuzuschreiben. Immerhin sind 3 Personen im näheren Fokus, wobei die freiwillige Aussage des Helfers schon einen großen Stellenwert hat.

Sollte es den Sohn als Täter sehen wird es wohl auf Mord hinauslaufen mMn.


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11.06.2012 um 15:41
FREISPRUCH

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11.06.2012 um 15:48
@valadon
Woher weißt Du? Bist Du im Gerichtssaal??


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