Kriminalfälle
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

1.491 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kinder, Missbrauch, Babys ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Cleo1956 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

11.06.2012 um 22:23
@Wikinaut
In Wuppertal(hab ich Verwandte) benutzt man et und dat ebenso,ist ein ganz normaler Dialekt dort.
Aber Fraamensch hab ich noch nie gehört.

Anzeige
melden
Cleo1956 Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

11.06.2012 um 22:26
@Mantrailer
Nicht zu übersehen,dein Stofftierchen!


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

11.06.2012 um 22:28
Die Crux in diesem Fall liegt für mich in den unterschiedlichen Verjährungsfristen für Mord und Totschlag. Hierbei ist meines Erachtens dringend eine Angleichung durch den Gesetzgeber geboten, auch um die veränderte Ermittlungswirklichkeit abzubilden. Viele "cold cases" können heutzutage z.B. durch die DNA-Analyse geklärt werden, schwierig wird es allerdings beim Nachweis der Mordmerkmale nach so langer Zeit. Damit würde wenigstens eine Bestrafung der Täter sichergestellt. Allerdings sehe ich kaum Chancen für entsprechende politische Initiativen.
Im vorliegenden Fall wären für mich auch zehn oder zwölf Jahre vertretbar gewesen, wenngleich für mich die Mordmerkmale "Habgier" bzw. "Heimtücke" (abgelegener Schuppen....) unter Gesamtwürdigung aller Umstände schon erfüllt waren, aber das ist meine persönliche Einschätzung.
Dennoch glaube ich, dass es schon Verurteilungen wegen Mordes gegeben hat, in denen die Beweislage schwächer war als in diesem Fall.

Also, der Abend ist mir dadurch schon verdorben worden (und ich bin kein hardliner!)...

Trotz allem Frust viele Grüße an alle
Ludwig


1x zitiertmelden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

11.06.2012 um 22:36
Zitat von Ludwig_01Ludwig_01 schrieb:dadurch schon verdorben worden (und ich bin kein hardliner!)...
Mir auch!

Sehr es genauso wie Du ,hier sollten Verjährungsfristen angepasst werden .


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

11.06.2012 um 23:01
Heute hat ein Mörder das Gericht als freier Mensch verlassen.

Schade das wir solch beschissene Gesetze haben die einem eine Straffreiheit garantieren wenn man jemanden umbringt und dann lange genug wartet.
Jetzt kann er es sich auf seinem Hof in Scheid wieder gemütlich machen, Wenn ich in Scheid wohnen würde würde ich mich jetzt auf jeden Fall noch dafür interessieren ob Herr K. noch seine Jagdwaffen zu Hause hat.


Seinem Richter begegnet er dennoch. Ihm entgeht niemand.


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 00:11
SWR Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz, 11.6.2012 | 2:16 min:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell-rp/-/id=233240/did=9870228/pv=video/nid=233240/184dun4/index.html

SWR-Redakteur Ansgar Zender über das Urteil:

http://www.swr.de/landesschau-aktuell-rp/-/id=233240/did=9870538/pv=video/nid=233240/1ymyr66/index.html


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 00:21
Am ekelhaftesten ist das Grinsen des Anwaltes, wenn er unser "klasse Rechtssystem" lobt. Ich weiß wirklich nicht, was das alles für Menschen sind.
Würde ich in dem Dorf wohnen, ich wüsste nicht, wie ich reagieren würde...


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 01:29
@Cleo1956: taugliches Tatobjekt eines Tötungsdeliktes kann nur ein lebender Mensch sein. Das ungeborene Leben ist durch § 218 StGB geschützt.

Daher musste der Umstand, dass eine werdende Mutter getötet worden ist, im Rahmen des Strafverfahrens wegen eines Tötungsdeliktes unberücksichtigt bleiben.

Das Urteil von Trier ist, wie jedes Urteil, Ergebnis der im Rahmen der Hauptverhandlung gewonnenen Überzeugung des Gerichts. Zudieser Überzeugung hat der BGH gesagt, dass es keine 100%ige Gewissheit des Gerichts sein muss, aber eine solche Überzeugung, die vernüftigen Zweifeln das Schweigen gebietet.

Und wenn die Richter nunmal Zweifel haben, dass es nicht auch so gewesen sein könnte, dass die Tat im Rahmen eines Streits eskaliert ist, dann durften sie nicht wegen Mordes verurteilen.
und wenn schon die Trierer frei sprechen, die nun wirklich nicht durch viele Freisprüche oder Milde gegen Angeklagte in der Vergangenheit aufgefallen sind.

@Scipper: der besonders schwere Fall des Totschlages darf nach BGH gerade nicht als Hintertür missbraucht werden, um einem Täter die Strafe eines Mörders zu verpassen, wenn man ihn schon nicht wegen Mordes verurteilen darf.

So sind nun mal die Gesetze.

So tragisch dies für die Familie Brieger ist.

Allerdings ist es kein Problem des Gesetzes. Warum hat der Krongeuge nicht eher sein Schweigen gebrochen?


2x zitiertmelden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 01:40
@lentilky: ich gebe zu, dass das Grinsen so rüber gekommen sein kann.

Für mich war es das nicht.

Versetz dich in die Lage des Anwaltes. Der weiß ganz genau, dass sein Mandant wegen des Zeitablaufs Glück gehabt hat.

Als Mensch weiß er, dass sein Mandant ein Totschläger, wenn nicht gar ein Mörder ist. Und womöglich ist ihm dieser Mandant menschlich unsympathisch.

Dann muss er gute Miene zum bösen Spiel machen, weil vor laufender Kamera ein Statement erwartet wird.

Das ist Stress pur und er ist verlegen.

Und dann kommt ein Gesichtsausdruck raus, den du als ekelhaftes Grinsen bezeichnest.


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 03:53
Zitat von Verbum_petoVerbum_peto schrieb:@Scipper: der besonders schwere Fall des Totschlages darf nach BGH gerade nicht als Hintertür missbraucht werden, um einem Täter die Strafe eines Mörders zu verpassen, wenn man ihn schon nicht wegen Mordes verurteilen darf.
@Verbum_peto

Vielen Dank, denn das wusste ich bisher nicht.


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 07:51
Heute stand bei uns im General Anzeiger etwas darüber.

Josef K. kommt straffrei davon. Das Landgericht Trier Hat den damaligen Ex-Freund von der schwangeren Lolita Brieger heute von den Vorwürfen frei gesprochen. Zwar ist sich das Gericht sicher das er die Tat begangen hat. Hieß es am Montag in der Urteilsverkündung. Jedoch geht das Gericht von Totschlag aus und das währe schon verjährt.

Heftig oder? Er hat sie umgebracht und bekommt keine Strafe!


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 08:19
Ich hoffe wirklich, dass er seine Strafe bekommt. Eine minimale Hoffnung liegt ja noch in der Revision zum BGH. Und wer weiß, vielleicht wird er seines Lebens auch nicht mehr froh. Immerhin handelt es sich hier um ein kleines Dorf und jeder weiß jetzt, was er getan hat. Würde mich nicht wundern, wenn er sehr isoliert und gemieden wird.
Und dann hoffe ich noch auf die große, ausgleichende Gerechtigkeit...


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 08:25
Nach dem, wie er selbst von seinem Verteidiger beschrieben wurde in der Verhandlung (aufbrausend, gewaltbereit, lässt seinen Frust an den Tieren aus etc.) hört sich das für mich nicht nach jemandem an, der vorher arg beliebt war. Ich glaube nicht, dass sich für ihn groß was ändert - die Leute dürften ihn eh so gut es geht gemieden haben bei dem Charakter - und auch vor dem Prozess schwang doch immer schon das Gerücht um ihn, dass er was mit dem Verschwinden von Lolita zu tun hat. Viel mehr als ein Gerücht ist das nun durch den Freispruch auch weiterhin nicht.


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 08:29
@Ludwig01: Volle Zustimmung zu deinem Statement. Auch ich sehe aufgrund der veränderten Ermittlungswirklichkeit aufgrund der DNA-Analyse Handlungsbedarf.

Ein bitteres, wenngleich juristisch wohl leider haltbares Urteil.

Innerhalb des Dorfes wird der Mann sicher als "Schuldiger" in Erinnerung bleiben.
Ich kenne aber einen vergleichbaren (wenngleich nicht ganz so dramatischen) Fall, bei dem die Schuld eines Täters zwar festgestellt, er aber nicht verurteilt werden konnte. Da blieb Vielen nach einer Weile nur in Erinnerung, dass der Mann ja "freigesprochen" wurde.


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 08:37
Freispruch im Lolita-Prozess: Für Mord keine Beweise, Totschlag verjährt

Das Trierer Landgericht hat am Montag den ehemaligen Freund der vor 30 Jahren getöteten Lolita Brieger freigesprochen, obwohl der 51-jährige Landwirt nach Ansicht des Gerichts der Täter ist. Grund: Nach Meinung der Richter war es Totschlag, der nach 20 Jahren verjährt.

Der Angeklagte kam in Handschellen und verließ den Gerichtssaal nach einer Stunde als freier Mann. Das fünfköpfige Erste Schwurgericht unter seiner Vorsitzenden Richterin Petra Schmitz sprach den 51-jährigen Mann aus Scheid (Vulkaneifelkreis) frei, obwohl es von der Schuld des Mannes überzeugt ist. Nur: Anders als Staatsanwalt Eric Samel und Nebenklage-Vertreter Hans-Josef Ewertz kam die Kammer nicht zu dem Ergebnis, dass der Angeklagte seine von ihm schwangere Freundin Lolita Brieger ermordet hat. "Dafür wissen wir zu wenig über den Tötungsvorgang", sagte Schmitz.

Für eine Verurteilung des Landwirts zu lebenslanger Haft hätte eines der beiden infrage kommenden Mordmerkmale – Heimtücke oder niedrige Beweggründe – erfüllt sein müssen. Das sei aber nicht hinreichend sicher, sagte Schmitz in ihrer knapp einstündigen Urteilsbegründung, die im voll besetzten Saal teilweise mit Kopfschütteln quittiert wurde. Der Angeklagte nahm den Freispruch ohne sichtbare Gemütsregung auf.

Der 51-Jährige saß seit Anfang September 2011 in Untersuchungshaft. Nachdem im Herbst in der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" über den damals noch Vermisstenfall Lolita Brieger berichtet worden war, hatte ein Zeuge den ehemaligen Freund belastet. Lolita Briegers sterbliche Überreste waren später auf einer stillgelegten Mülldeponie im Frauenkron (Kreis Euskirchen) gefunden worden.

Der Angeklagte hatte sich während des gesamten Prozesses nicht zu den Vorwürfen geäußert. Nach dem Urteil verschwand er durch einen Nebeneingang aus dem Gerichtssaal. Für die neun Monate in Untersuchungshaft bekommt er keine Entschädigung. Staatsanwalt Eric Samel und der Anwalt der Familie Brieger kündigten an, gegen das Urteil Revision einzulegen.

Quelle: Trierischer Volksfreund, Region, Rheinland-Pfalz
Link: http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/rheinlandpfalz/rheinlandpfalz/Heute-im-Trierischen-Volksfreund-Freispruch-im-Lolita-Prozess-Fuer-Mord-keine-Beweise-Totschlag-verjaehrt;art806,3185164


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 08:49
Vielleicht wird dieses Skandal-Urteil ja nun von höherer Stelle zum Anlass genommen, hier was an der Gesetzgebung zu ändern. Es wäre wünschenswert. Denn wenn ein Mensch einen anderen absichtlich / vorsätzlich getötet hat, dann sollte es eigentlich egal sein, ob dies nun Mord im juristischen Sinne war oder "bloß" Totschlag. Von diesen juristischen Feinheiten wird die Tat für das Opfer auch nicht besser oder schlimmer. Statt nach Mordmerkmalen zu suchen (niedere Beweggründe und vorherige Planung), sollte man lieber danach urteilen, WIE das Opfer starb und nach der Brutalität des Verbrechens bestrafen.


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 08:52
Ich weiß, es ist etwas populistisch, und man darf das eine nicht mit dem anderen vergleichen, aber ich kann im Moment nicht anders.

Gestern wurde am Landgericht Trier ein anderer Prozess eröffnet:

Prozess am Landgericht: Angeklagte gestehen Metalldiebstähle

Mehr als 30 Mal soll eine insgesamt fünfköpfige Bande im vergangenen Jahr Metall und Werkzeuge in der Region Trier gestohlen haben. Beim Prozessauftakt am Landgericht Trier haben am Montag ein 24-jähriger Trierer und ein 23-jähriger Saarburger umfangreiche Geständnisse abgelegt.

Dem 24-Jährigen drohen mehr als fünf Jahre Gefängnis, dem 23-Jährigen mehr als drei Jahre. Die beiden Angeklagten bestätigten weitgehend die in der Anklageschrift aufgeführten Vorwürfe. Demnach hatten sie sich mit ihren Komplizen in unterschiedlicher Zusammensetzung verabredet, um nachts von Firmengeländen und Baustellen unter anderem Kupferkabel, Autoanhänger und Werkzeuge zu stehlen. Das Diebesgut soll einen Wert von insgesamt 130 000 Euro haben. Die Beute verkauften sie später an Schrotthändler.

Die Verhandlung wird am 20. Juni fortgesetzt. Gegen die drei weiteren mutmaßlichen Bandenmitglieder wird zu einem späteren Zeitpunkt verhandelt.

Link: http://www.volksfreund.de/nachrichten/region/trier/Heute-in-der-Trierer-Zeitung-Prozess-am-Landgericht-Angeklagte-gestehen-Metalldiebstaehle;art754,3185167

[Hervorhebung im Text durch mich.]
Wenn ich erst die Artikel zu Lolita Brieger lese und dann sowas, kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln ...


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 08:57
Fall Lolita Brieger: Gericht hält Bauern für schuldig - und spricht ihn frei

Vor 30 Jahren wurde die 18-jährige Lolita Brieger getötet und im Müll verscharrt. Das Landgericht Trier ist überzeugt, dass ihr Ex-Freund die Tat beging. Doch der Bauer verlässt das Gericht als freier Mann.

Der Angeklagte hat seine schwangere Ex-Freundin getötet und wird trotzdem nicht bestraft - mit diesem Urteil endete am Montag der Prozess um den Tod der 18 Jahre alten Lolita Brieger vor knapp 30 Jahren. Das Landgericht Trier sprach den Landwirt aus der Eifel vom Vorwurf des Mordes frei, zeigte sich aber von seiner Schuld überzeugt. Der 51-Jährige habe seine Ex-Freundin im November 1982 getötet und sich des Totschlags schuldig gemacht, sagte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz. Weil Totschlag im Gegensatz zu Mord aber bereits verjährt ist, konnte der Mann nicht verurteilt werden. Der Landwirt, der im Prozess beharrlich geschwiegen hatte, verließ das Gericht als freier Mann.

Die Leiche von Lolita Brieger war auf einer Müllkippe im nordrhein-westfälischen Frauenkron verscharrt und erst im vergangenen Jahr nach dem Hinweis eines Zeugen entdeckt worden. Der Zeuge will dem Täter damals bei der Beseitigung der Leiche geholfen haben - er hatte die Polizei im September 2011 zum Fundort geführt.

"Wichtig, dass die Täterschaft festgestellt wurde"

Die Staatsanwaltschaft, die lebenslange Haft wegen Mordes gefordert hatte, kündigte Revision an. Nach Auffassung der Anklagebehörde hatte der Mann die von ihm schwangere Lolita getötet, weil ihr sozialer Stand nicht zu seiner reichen Bauernfamilie passte - und weil sie das Kind austragen und eine Trennung nicht akzeptieren wollte. Es sei aber auch wichtig, dass das Gericht die Täterschaft des Mannes festgestellt habe, sagte Staatsanwalt Eric Samel.

Nebenklagevertreter Hans-Josef Ewertz erklärte, er begrüße, dass das Gericht in dem 51-Jährigen einen Totschläger sehe, sei aber sehr enttäuscht, dass er auf freien Fuß komme.

"Für uns ist entscheidend, dass er freigesprochen wurde", sagte dagegen Verteidiger Heinz Neuhaus. Er hatte auf Freispruch plädiert.

"Er tötete sie vorsätzlich und schuldhaft"

Nach Feststellung des Gerichts hatte der Mann die 18-Jährige damals in einem Schuppen in der Nähe des elterlichen Bauernhofs umgebracht. "Er tötete sie vorsätzlich - ohne Rechtfertigungsgründe und schuldhaft", sagte die Vorsitzende Richterin Schmitz. Ihrer Darstellung nach hatte der junge Mann damals extrem unter Druck gestanden. So habe sich einerseits Lolita nicht von ihm trennen wollen, andererseits habe sein Vater gesagt, er müsse die Beziehung beenden.

Nach Auffassung des Gerichts konnte aber nicht mit 100-prozentiger Sicherheit gesagt werden, dass der Landwirt die 18-Jährige von hinten mit einer Drahtschlinge erdrosselte - und das Mordmerkmal der Heimtücke damit erfüllte. Es könne sich auch um eine spontane Tat gehandelt haben, zu der es gekommen sei, als ein plötzlicher Streit eskaliert sei, sagte die Vorsitzende Richterin. Gleichwohl könne es zutreffen, dass er die Tat aus niedrigen Beweggründen begangen habe.

Quelle: stern.de, 11. Juni 2012, 17:11 Uhr
Link: http://www.stern.de/panorama/fall-lolita-brieger-gericht-haelt-bauern-fuer-schuldig-und-spricht-ihn-frei-1839566.html


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 09:00
@valadon

Ja, sowas ist dann im Vergleich echt unfassbar. In Deutschland wird ja auch Steuerhinterziehung weitaus mehr verfolgt und härter bestraft als Kindesmissbrauch oder Vergewaltigung. Eine Bekannte von mir hat bei der Steuer ein paar Heimfahrten am Wochenende mehr abgesetzt als sie tatsächlich gefahren ist - plötzlich standen die mit 3 (!!!) Mann vom Finanzamt bei ihr in der Arbeit auf der Matte deswegen. Die wussten den km-Stand ihres Wagens, die wussten, wer ihr Freund ist, obwohl sie mit dem nicht zusammen wohnte und wussten auch dessen km-Stand und somit, dass sie nicht so viele Heimfahrten gemacht haben kann wie sie abgesetzt hat, drohten ihr mit 5 Jahren Gefängnis! Da denk ich mir auch, sowas kriegen sie alles raus, aber wer das Video von dem missbrauchten Säugling ins WWW gestellt hat, das weiß auch nach 7 Jahren noch niemand. Hätte der ein Video eingestellt, wie er zugibt, dass er seit Jahren das Finanzamt betrügt, bin ich ziemlich sicher, die hätten den schon 3x!


melden

Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

12.06.2012 um 09:05
"Ohrfeige für meine Mutter"

Trier (swz/dapd). Der Angeklagte hatte stets geschwiegen. Seit 6. März 2012 musste er sich vor dem Landgericht Trier wegen Mordes verantworten. Der 51-jährige Landwirt aus dem Eifelort Scheid war angeklagt, Ende 1982 seine junge, schwangere Freundin Lolita Brieger ermordet zu haben.

Einen Mord nachweisen konnte ihm die Strafkammer letztlich nicht; sie ging in ihrem gestrigen Urteil von Totschlag aus. Und der ist zwischenzeitlich verjährt. Daher kommt der Angeklagte straffrei davon. Das Urteil auf Freispruch ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Was war damals geschehen? Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte sich der Angeklagte Anfang November 1982 von seiner Freundin getrennt. Er war nicht mit der Schwangerschaft einverstanden, außerdem hatten seine Eltern etwas gegen die Verbindung der beiden. Als die junge Frau am Tag darauf noch einmal auf den Bauernhof der Familie gekommen war, um den Freund umzustimmen, soll er die arg- und wehrlose 18-Jährige in einem abgelegenen Schuppen mit einem Eisendraht erdrosselt und die Leiche auf einer Mülldeponie im Eifelort Frauenkron (Nordrhein-Westfalen) verscharrt haben. Bereits damals war der Mann verdächtig, leugnete jedoch hartnäckig, Lolita Brieger an jenem 4. November 1982, als das Mädchen zum letzten Mal gesehen wurde, getroffen zu haben.

Erst 30 Jahre später - der Fall Brieger wurde in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" aufgegriffen - meldete sich ein Zeuge. Er will dem Ex-Freund damals geholfen haben, die Leiche zu beseitigen, und konnte Hinweise auf die mittlerweile stillgelegte Müllkippe geben. Nach einer 14-tägigen Suchaktion wurden dort schließlich am 19. Oktober 2011 Knochen und Kleiderreste der jungen Frau entdeckt. Was folgte, war ein Mordverfahren, bei dem es auch zwei Nebenklägerinnen gab: die Mutter und eine Schwester von Lolita Brieger. Bereits Anfang September war der 51-Jährige aufgrund der Zeugenaussage in Untersuchungshaft gekommen und dort bis gestern geblieben. Eine Haftentschädigung erhält er aber nicht.

Der Vorsitzenden Richterin zufolge handelte es sich "um eine Beziehungstat und eine spontane Tat". Auch glaube das Gericht nicht, dass die am Vorabend von Lolita Briegers Verschwinden erfolgte Trennung endgültig gewesen sein soll: "Dieses Paar war noch nicht fertig miteinander", sagte die Vorsitzende. Die Kammer sah demnach keine Anhaltspunkte dafür, dass ein anderer als der Angeklagte die junge Frau im November 1982 getötet haben könnte. Weder dessen Vater noch der Hauptbelastungszeuge kämen in Betracht.

Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig: Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Nebenklägerinnen wollen Revision zum Bundesgerichtshof beantragen. Sie hatten eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes gefordert. Die Verteidigung hatte auf Freispruch aus Mangel an Beweisen plädiert. Die Schwester des Opfers zeigte sich im Anschluss an die Urteilsverkündung fassungslos. Die Entscheidung des Gerichts sei "eine Ohrfeige für meine Mutter".

Quelle: Die Rheinpfalz, Aus dem Südwesten, 12. Juni 2012, 06:45 Uhr
Link: http://www.rheinpfalz.de/cgi-bin/cms2/cms.pl?cmd=showMsg&tpl=rhpMsg_thickbox.html&path=/rhp/lokal&id=9078795


Anzeige

melden