Aktenzeichen XY ungelöst - Der Fall Lolita Brieger

@Comtesse
Deine Vergleiche sind mehr als weit hergeholt.

Bezüglich des Mörders K. bleibt eigentlich nur die Hoffnung das es doch noch gelingt den Mord als solchen im Revisionsprozess zu beweisen.
Der Zeuge Klaus-Michael S. weis auf jeden Fall mehr als er gesagt hat. Ihn gilt es dazu zu bewegen auszusagen.
Er trägt einen großen Teil der Schuld das dieser Mord von Herrn Josef K. aus Scheid nicht vor Gericht verurteilt werden konnte in den letzten 30 Jahren.

Ich halte diese Ungerechtigkeiten kaum noch aus,ich kann das nicht einfach so hinnehmen! Aber was kann man tun? Dieser Jupp sollte unbedingt mit Familie Brieger reden und ihnen erzaehlen was damals geschah.Aber der Feigling wird das nich hinbekommen!

@cleo
Mir geht es auch so. Wenn man aber darüber nachdenkt das es vor Gericht nie eine gerechte Strafen geben kann fällt es etwas leichter. Gerecht wären keine 5, 10, 15 oder 100 Jahre. Davon würde das Baby und Lolita auch nicht wieder lebendig. Gerechtigkeit wird nicht vor Gericht gesprochen. Diese Denkweise ist für mich richtig und hilft mir mich nicht zu ärgern.

@etienne_a
Was wäre denn für dich gerecht? Auge um Auge, Zahn um Zahn?

Mir geht es bei Urteilen auch nicht um eine gerechte Strafe, weil die nur so aussehen könnte, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, aber dann wäre das Gesetz auch nicht besser als der Täter. Mir geht es bei Urteilen darum, dass die Gesellschaft vor solchen Individuen beschützt wird, dass so jemand nicht mehr frei rumlaufen und anderen Menschen schaden kann. Auch im Knast geht es denen noch viel zu gut nach meiner Meinung, heutzutage. Aber zumindest können sie da kein Unheil mehr anrichten an Unschuldigen.

@etienne_a
Ich meine auch so ganz allgemein was hier in diesem Land so abgeht!

@Comtesse
Du hast Recht! Sehe ich auch so.

@Cleo1956
Ja, das wünschte ich mir auch, dass er der Familie Brieger die Wahrheit erzählen würde.
Aber das Leben ist kein Wunschkonzert und die werden sich sicher nicht an einen Tisch setzen.

Mir geht es bei alldem nicht um Rache.
Ich hätte mir gewünscht, Jupp hätte gesagt wie es war. Hätte man ihn dann wegen Verjährung frei gesprochen, hätte ich ein besseres Gefühl bei dem Urteil. Denn so bleibt eine auf der Strecke: Lolita Brieger!

etienne_a schrieb:@Comtesse
Deine Vergleiche sind mehr als weit hergeholt.

Das ist mir bewusst, aber manchmal muss man überspitzte Vergleiche ziehen, um zu verdeutlichen, wie irrsinnig so manches in unserer Welt ist.

Im Endeffekt hacken jetzt auch alle nur auf dem Täter rum, dabei wird aber vergessen, dass der Zeuge, der die Leiche mit weggeschafft hat, ihn all die Jahrzehnte gedeckt hat und nun eine große Mitschuld daran trägt, dass es überhaupt zu der Verjährung und dem damit verbundenen Freispruch gekommen ist. Das darf man m.E. auch nicht vergessen dabei! Und der hatte viel weniger zu befürchten, wenn er es vorher ausgepackt hätte. Dann hätte man schon viel eher ein gerechtes Urteil sprechen können und die Familie hätte nicht fast 30 Jahre im Ungewissen leben müssen.

@Comtesse
Nein natürlich denke ich das nicht. Kein Gerichtsurteil ist gerecht. Gerecht ist nur G'tt. So meinte ich das.

@Comtesse
Da geb ich dir recht

@valadon
Ja,haette er zu seiner Tat gestanden,ginge es mir auch besser mit dem Urteil. Es bliebe nicht diese Wut auf den J.so im Raum stehen....aber so? Wohin damit?

etienne_a schrieb:@Comtesse
Nein natürlich denke ich das nicht. Kein Gerichtsurteil ist gerecht. Gerecht ist nur G'tt. So meinte ich das.

Ja, das ist bei all dem Irrsinn dieser Welt auch meine einzige Hoffnung! Spätestens dann muss sich hoffentlich jeder seinen Taten stellen. Wahrscheinlich ist das für die, die es ihr Leben lang verdrängt und verleugnet haben, dann auch die wahre "Hölle", sich selbst ungeschminkt ins Gesicht zu gucken und aus Sicht des Opfers alles selbst mal durchmachen zu müssen, was sie Anderen angetan haben.

@ cleo:
Er kam aber Jahre lang damit durch und selbst im Prozess kam er mit Schweigen durch. Dann wird er das wohl nicht mehr ändern.
Ein Mensch, der so viele Jahre mit so einer Schuld lebt und dann noch die Dreistigkeit besitzt, boshafte Lügen über das Opfer zu erzählen und die Familie zu verunglimpfen- was soll man von dem halten?
Seine Eltern waren doch bestimmt auch eingeweiht und haben den Sohn schön gedeckt. Ein ganz mieses Dreckpack ist diese Familie, die denkt, sie könne sich wegen ihres Geldes über andere stellen.
Ich bin wirklich gespannt, was man in nächster Zeit noch hören wird. Sein Haus war in den Medien, jeder kennt seinen Namen oder kann es in Scheid leicht herausfinden. Die Wut über den Prozess bzw. das Urteil in der Bevölkerung ist enorm. Ob er sich da noch so sicher fühlen kann und sein Leben genießt? Ich mag das stark bezweifeln.

Dieses Gesindel sollte man aus dem Dorf jagen!
Die Realitaet sieht aber anders aus! Es gibt zu viele Arschkriecher,die werden ihm den Speichel lecken.Er wird sich wieder eine Frau suchen.....und auch finden!

Das Mitwissen und Deckens seitens der Familie bzw. des Dorfes erinnert mich an eine Dissertation die ich mal gelesen habe.
Wer sich für einen Fall interessiert indem eine Familie unfassbare Taten gedeckt hat und eine Stadt einen Mantel des Schweigens darüber gelegt hat kann ich sie absolut empfehlen. Sie ist erschreckend und extrem lehrreich für mich gewesen.
Der Titel war: "Günzburg und der Fall des Josef Mengele". Sie ist in Buchform in der Schriftreihe für Zeitgeschichte der Vierjahreshefte für Zeitgeschichte Band 87 erschienen. Der Autor ist S. Keller.

Es gibt auch ein True-Crime Buch namens "Die Stadt, die nicht vergessen konnte", wo eine ganze Kleinstadt jahrzehntelang geschwiegen und weggesehen hat bei einer Familie, wo die Pflegekinder misshandelt wurden und ein Kind dabei sogar ums Leben kam. Der Bruder der Pflegemutter war in der Stadt ein hohes Tier bei der Polizei und niemand hat sich getraut, gegen die einflussreiche Familie auszusagen. Erst als die leibliche Mutter des zu Tode gekommenen Kindes den Tod ihres Kindes neu aufrollen ließ, kam alles heraus. Und auch, dass drumherum alle es wussten und geschwiegen haben.

@Comtesse
Ich weiss ganz genau,man muss nicht soweit weg schauen,es reicht schon,sich in der Nachbarschaft,im Beruf usw.umzusehen wie ALLE wegsehen um sich nicht unbeliebt zu machen.Da geht es um Tierquaelerei,um alte Menschen in den Heimen,um Kinder. Ich mit meinem ausgepraegten Gerechtigkeitssinn hab mich schon in diesen Bereichen sehr unbeliebt gemacht,meist ohne Erfolg.Trotzdem misch ich mich weiterhin ein! So,ich muss los.

Ich bin genau so @cleo, habe aber auch die Erfahrung gemacht, wenn EINER mal den Mut hat, den Mund aufzumachen und nicht mehr wegsieht, kommen die anderen auch aus den Löchern gekrochen, dei vorher weggesehen haben. Der mensch ist halt wie überall auch bei sowas ein Rudeltier nd da braucht es immer jemanden, der den Mut hat, den ersten Schritt zu machen, damit die Anderen hinterhertraben. Ich kann auch so schlecht wegschauen - oft reicht es ja schon, denjenigen drauf anzusprechen, dass sich was ändert, wenn die wissen, es bleibt nicht unbemerkt und unbeurteilt durch andere, was sie tun!

Ich will mal einen kurzen Ausblick auf die Zukunft werfen:

1. Eine Revision, so sie eingelegt wird, dürfte vermutlich kein anderes Urteil erbringen.
2. Der soziale Frieden in diesen kleinen abgelegenen Dörfern wird sich vermutlich durch dieses Urteil nicht einstellen, im Gegenteil: es steht zu erwarten, dass sich die "Fraktionsbildung" vertieft.
3. Das aber kann Josef K. relativ egal sein, er besitzt einen gewissen Wohlstand mit einem schönen Eigenheim und kann von seiner Frührente und den Einnahmen aus der Verpachtung der Landwirtschaft sorgenfrei leben, ohne arbeiten zu müssen, und darüber hinaus ist er meiner Ansicht nach ohnehin völlig schmerzfrei.
4. Auch eine (ggf. im Lauf der Zeit regelmäßig wechselnde...) Partnerin mit Helfersyndrom wird sich wieder finden. Vielleicht begegnet er uns ja bald schon wieder als verfolgte Unschuld und Quotenbringer bei Bauer sucht Frau (soviel Sarkasmus muss an dieser Stelle mal erlaubt sein!)...

@Ludwig_01

Ich gehe mit meinem Sarkasmus noch weiter und male mir gerade aus, wann wohl jemand auf die Idee kommt, eine Show wie "Knacki sucht Frau" auf die Beine zu stellen. Gibt ja genug Frauen, die auf Straftäter als Partner stehen, wenn man sich so anschaut, dass populär gewordene Mörder und Vergewaltiger im Knast Fanpost bekommen wie Superstars.