Der Doppelmord von Horchheim (Koblenz)

Ich bin auch sehr gespannt wie die ganze Sache ausgeht.
Sollte sie am Ende freigesprochen werden, muß die Familie dann trotzdem den teuren Anwalt zahlen oder geht das auf Staats-bzw. Steuerkosten?
Wie sieht das rechtlich aus?
Ein Verteidiger steht dir doch zu lt.Rechtsordnung?Ganz egal ob Schuld oder Unschuld oder ?

@Granola Wieso hat der Kachelmann die Frau verklagt??

"1. Der Angeklagte wird freigesprochen.

2. Die Kosten des Verfahrens und die notwendigen Auslagen des Angeklagten trägt die Landeskasse.

Hier muß der freigesprochen Angeklagte aber wissen, daß die Landeskasse lediglich das „gesetzliche“ Honorar erstattet. Das mit dem Verteidiger vereinbarte Honorar liegt in aller Regel darüber; einen Teil der Kosten muß der Freigesprochene auch in diesem Falle tragen. Die sparsamen Hüter der Landeskassen halten diesen Teil für nicht notwendig."

Falls mit dem Anwalt Schwenn ein höheres oder anderes Honorar vereinbart wurde ist das Privatsache der Schemmers.

Kachelmann verklagt die Frau weil er das Verfahren und die Kosten auf Grund Ihrer falschen und erlogenen Beschuldigung ertragen musste. Im Fall Schemmer gibt es eine derartige Konstellation nicht.

wieso1 schrieb:wer den anwalt besorgt und bezahlt hat war thema der verhandlung?

Das war aus dem Bericht der Gerichtsreporterin von swr1/rp. Außer Dir hats mal wieder jeder verstanden ;-)

@valadon
danke der gütlichen aufklärung

Hier ein Online-Artikel:
http://www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Koblenz-Doppelmordprozess-im-Fall-Schemmer-startet-Schwiegertochter-schweigt-_arid,529415.html (Archiv-Version vom 19.12.2012)

Danke.
Also wenn ich zu arm bin für einen sehr guten Anwalt muß ich jemand finden,der mich vor Gericht verteidigt der auch mit dem gesetzlich zustehende Honorar zufrieden ist.
Ein Star-Anwalt kostet natürlich mehr und muß privat bezahlt werden.
Das heißt also es ist egal ob schuldig oder unschuldig, ich muß den Anwalt bezaHLEN; EGAL WIE ES AUSGEHT?
Wenn ich also ein armer Schlucker bin, muß ich den Verteidiger nehmen ,den die Landeskasse noch bezahlen kann.Das könnte unter Umständen auch unfair zugehen.
Das sind ja schon amerikanische Verhältnisse.

Granola schrieb:Das sind ja schon amerikanische Verhältnisse.

ganz genau
mal angenommen ... ich begehe eine Straftat die mir eine große Summe zufließen lässt und nehme mir dann einen Top-Anwalt ... da bleibt unterm Strich doch nen nettes Sümmchen über wenn der mich da rausboxt

Was kostet den so eine Verteidigung ... kennt sich da jemand mit aus?

Wenn keine Beweise vorliegen sondern nur Indizien, dass sie es gewesen sein "könnte" hätte doch auch ein Wald und Wiesenanwalt ausgereicht um sie frei zu bekommen.
Es müssen m.E. doch heftige Hinweise sein sonst hätte man ihren Namen und ihr Bild nie veröffentlichen dürfen.

"Auch der Mann der Angeklagten, ihre Mutter und die drei Töchter verweigerten zu Prozessbeginn eine Aussage. Die 46-Jährige blieb am ersten Verhandlungstag im Gericht nahezu regungslos und unbewegt. Lediglich ein Video aus der polizeilichen Vernehmung im Mai wurde in der Verhandlung gezeigt. Dort erklärte die Angeklagte, sie sei am fraglichen Tag nicht an den Rhein gefahren und habe auch ein weitgehend gutes Verhältnis zu ihren Schwiegereltern gehabt. Gegen den Vorwurf und das Motiv der Habgier wehrte sie sich vehement. Der Prozess wird an diesem Mittwoch fortgesetzt.

Artikel vom 18. Dezember 2012, 10.55 Uhr (letzte Änderung 18. Dezember 2012, 14.36 Uhr)"

http://www.fnp.de/fnp/region/hessen/doppelmord-angeklagte-schweigt-vor-gericht_rmn01.c.10387574.de.html (Archiv-Version vom 24.12.2012)

regenbogen1 schrieb:Es müssen m.E. doch heftige Hinweise sein sonst hätte man ihren Namen und ihr Bild nie veröffentlichen dürfen.

Das ist auch mein Gedanke dazu!

Was mir auf den (verpixelten) Fotos der verlinkten Zeitungsartikel auffällt, sie wirkt ganz anders als auf dem Fahndungsfoto.
Sollte einer von Euch vor Ort gewesen sein, wie war Euer Eindruck von der Angeklagten?

@valadon
Na ja, jedenfalls ist sie riesig und könnte schützend ihre Hände auf die Schultern ihrer Verteidiger legen. Die Hände sind sehr feingliedrig, fast zart. Schade, dass man die Augen nicht sieht. Das rote Pigment fällt schnell aus den Haaren, Frau muß oft nachfärben, daher hat sie sich bestimmt wieder auf ihre Naturfarbe besonnen und schwarz gewählt.

Wann geht der Prozess morgen weiter??

Der Prozess geht nach Auskunft der Wachtmeister morgen um 09:00 h weiter.

Ein Wachtmeister hat mir erzählt, dass die ersten heute Morgen bereits um 06:00 h vor dem Landgerichtsgebäude gewartet hätten. Vile hätten sich mit Thermoskannen und Brötchen eingedeckt. Man habe sich dann entschlossen, dass Gebäude kurz vor 07:00 h zu öffnen.

Für die etwa 90 Zuhörerplätze hätten ca 140/150 Leute Schlange gestanden.

Heute Mittag war alles entspannter. Da hat man problemlos einen Platz erhalten.

Wer heute da war und sich gefragt hat, wer der Herr ist, der auf der Seite der Statsanwälte etwas abseits von denen sitzt: dies ist Dr. Gerd Buchholz, psychiatrischer Sachverständiger aus Bendorf (oder Vallendar). Herr Dr. Buchholz wird sehr gerne von den einzelnen Kammern oder Amtsrichtern in Koblenz als Sachverständiger hinzugezogen.

Zu den Kosten im Falle eines Freispruchs: Man muss unterscheiden zwischen einem vertraglich vereinbarten Honorar (zwischen Henrike Schemmer und RA Schwenn) und dem Gebührenerstattungsanspruch im Fall eines Freispruchs. Dieser bewegt sich in Höhe der gesetzlichen Gebühren nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz). Dies sind, wenn ich mich nicht in der Spalte vertan habe, derzeit 216 € pro Hauptverhandlungstag. Falls dies zuwenig erscheint, kann das OLG eine höhere sog. Pauschgebühr festsetzen.

RA Schwenn dürfte entweder ein Pauschalhonorar für das gesamte verfahren oder ein Stundenhonorar vereinbart haben. Kürzlich habe ich im Fernsehen mitbekommen, dass der 1. Verteidiger von Kachelmann einen Stundensatz von 450,- € vereinbart hatte. Dies dürfte hier auch in etwas die Größenordnung sein.

@Verbum_peto
Danke für die erste übersicht.Kann man da einfach MIttags hingehen oder wie geht das? Wie lange gehen die Verhandlingstage??

Ich war heute den ganzen Tag im Gericht. Nach dem die Anklage mit den bekannten Vorwürfen vorgelesen wurde wurde die Vernehmung durch die Kripo vom 22.05. d.J. vorgespielt, das erstreckte sich von 09.00 bis 16.00 Uhr, mir einigen Pausen als Unterbrechung. Das sollte nur die Hälfte sein, mit dem zweiten Teil geht es dann morgen früh um neun Uhr weiter.
Ich kann hier nicht alles wiedergeben, ich fand es sehr interessant, einige neue Indizien kamen zur Sprache, wie z.B. Verletzungen an ihrer Hand.Sie hat geredet wie ein Buch, teilweise im lockeren Plauderton, teilweise unter Tränen. Gefühlte 100 mal , wenn es um Details ging, wiederholte sie : das weiss ich nicht, daran will ich mich nicht erinnern, etc.
Im Grossen und Ganzen war mein Eindruck, dass sie sich Erklärungen zurechtgelegt hatte, sich aber wiederum beim Nachhaken nicht festlegen wollte, damit sie sich nicht in Widersprüche verstrickt. KHK Lauxen führte das Verhört ganz ruhig, immer wieder wurde nachgehakt, dann liess er sie wieder reden und reden, ganz oft verlor sie sich in Belanglosigkeiten.
Ich bin noch ganz konfus von diesem Tag. Bin gespannt wie es weitergeht.

@Sago

die Mittagspause ging heute von 12.00 bis 13.30 - da sind dann einige nue Zuschuer rein gekommen, da die vom Vormittag nicht mehr wiederkamen, es blieben auch einige Plätze dann am Nachmittag unbesetzt. Wird morgen ähnlich sein, denke ich

@jungler
Wo fand die Vernehmung am 22.05. denn statt? Im Emsland oder in Koblenz?

das muss in den Räumen der Polizei im Emsland gewesen sein