Mord an Heidi Scheuerle

Ehe das Länderspiel beginnt, noch schnell zwei Gedanken:
Ich habe mich etwas intensiver mit Anhaltermorden beschäftigt, und daher mal (ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit) auch statistische Merkmale betrachtet. Und da fällt auf:
Mir ist kein geklärter Fall bekannt bei
- Autobahndelikten (oft liegen Mitnahmeort, Tatort und Auffindeort recht weit auseinander, falls überhaupt bekannt) und
- großem zeitlichen Abstand zwischen Verschwinden des Opfers und Auffinden der sterblichen Überreste (d.h. i.d.R., keine Klärung der Todesursache mehr möglich, keine Täter-DNA).

Daher dürfte dieser Fall wohl nicht mehr geklärt werden.

Zweiter Aspekt: Serien- oder Zufallstäter? Mir fällte eine Vermutung dazu schwer. Dazu müsste man wissen, ob es im selben Zeitraum ähnliche Delikte in der Nord-/Ostschweiz gegeben hat.

Meiner Ansicht nach ist sie ganz prosaisch gleich an der Raststätte zu ihrem Mörder ins Auto gestiegen.

bayernwastl schrieb:Von 1995 bis 1999 gibt es von Eckert kein genaues Bewegungsbild. Was also nicht ausschließt, daß er nicht nur den Silo Wagen sondern zeitweilig auch im Holztransport tätig war. Und diese schweren LKW fahren bereits seit ca. 20 Jahren auch tief in den Wald hinein.

Aha ... tja, es ist auch nicht ausgeschlossen, dass er seinen Silowagen auf dem Waldweg rumbugsiert hat, zu der Zeit einen Zweitonner gefahren ist, die Leiche durch den Wald getragen hat oder mit seinem PKW auf Arbeitssuche in der Schweiz unterwegs war. Und so könnten wir uns noch unzählige Szenarien mit Eckert ausdenken. Ändert aber nichts daran, dass bei den uns bekannten Tatsachen von Eckerts Fernfahrermorden eher nichts für eine Täterschaft im Mord an Heidi Scheuerle spricht.

Hallo Sportsfreunde. Ich habe Euere Komentare gerade gelesen. Zum Fall Heidi Scheuerle:
Ihr könnt diesen Eckert in diesem Fall ausschliesen. Diese Strasse hat 1. Ein Fahrverbot, 2. ist diese Strasse nur den erholungsssuchenden oder Joggern bekannt. 3. Nur der Förster und Waldbesitzer, allenfalls noch der Jäger fährt hier durch. Die Waldstrasse war damals ungeebnet.
Wir gehen davon aus, dass es sich um eine Täterschaft mit Ortskenntnisse gehandelt haben muss.
Wir haben einen Tatverdächtigen, der schon im Vermisstenfall Annika Hutter verdächtigt wird.
Dieser arbeitete damals in Bergdietikon, also unterhalb des Ortes, wo man Heidi gefunden hat.
Nun ist es so, dass man ja nach 3 Jahren keine DNA mehr findet. Zeugen gibt es auch keine.
Wie also Beweisen ??
Aber ich habe hier eine Frage, die nur die Angehörigen oder Freunde wirklich beantworten können:
Der kleine Rucksack, den Heidi bei sich hatte, war dieser nun weiss oder schwarz, kennt jemand die Marke dieses Rucksackes ?

Kommt mir nicht mit XY oder der Fahndung der Aargauer Polizei. Denn die wissen es nicht !!
Die einen sagen, weiss - die andern: schwarz.

Wenn ich dieses Detail genau wüsste, Dann wäre ich schon einen kleinen Schritt weiter.

Hallo Luppo, danke für deine Ergänzungen, die meine Annahmen bestätigen.

Zum Rucksack: Ich würde mich hierbei auf die Kantonspolizei Aargau verlassen, die von einem "dunkelfarbigen Rucksack" spricht.

https://www.ag.ch/de/dvi/kantonspolizei/kriminalitaet/fahndung/toetungsdelikte/toetungsdelikte_1.jsp (Archiv-Version vom 19.07.2015)

Im XY-Film wurde sie zwar mit einem hellen Rucksack dargestellt, allerdings gabs danach keine Sachfahndung, das Gepäck wurde nicht beschrieben. Auch eine auf der Polizeihomepage erwähnte Stofftasche ist im Beitrag nicht zu sehen. Drum würde ich sagen, dass zum Zeitpunkt der Ausstrahlung schlicht kein Wert auf dieses Detail gelegt wurde.

Wie beschrieben, ich suche jemanden, der den Rucksack von Heidi Scheuerle identifizieren kann.

Foto des gefundenen Rucksackes kann man bei mir anfordern: vermisstensuche@gmail.com

Auch vom Fundort habe ich noch ein Foto.

Ich stecke defenitiv fest. Von meinem gefundenem Rucksack habe ich bis heute nichts gehört. Meine Vermutung: Man hat ihn einfach entsorgt.
Na ja, meldete einmal ein mögliches Grab in einem Wald. ( Aufgeschüttete Steine in einer Länge von 2m und 70 cm breite, mitten im Wald. ) Das dumme daran: Der liebe Notrufbeamte fragte mich gar nicht erst -Wo !! Deshalb, buddelt mal erst selber, erscheint dann ein Skellett, macht ein Foto, sendet dieses der Presse - dann klapst bestimmt. Jedenfalls, als ich diese Stelle ein paar Tage wieder aufgesucht habe, fand ich sie nicht mehr !

zur info: http://www.20min.ch/schweiz/news/story/14590670

Zitat aus o.g. Quelle: "m Zusammenhang mit dem Fall Rupperswil wurde in den Medien über ungelöste Morde berichtet, unter anderem über jenen an der Journalistin Heidi Scheuerle vor zwei Jahrzehnten. Zu diesem Fall sind daraufhin bei der Polizei neue Hinweise eingegangen.

Deshalb werden die Ermittlungen neu aufgerollt. «Schon bei der Aussicht auf eine kleine Chance müssen wir alles probieren», sagt Staatsanwalt Beat Richner zur «Aargauer Zeitung». Erneut werden nun 300 Verdächtige überprüft. Die Belohnung von 50'000 Franken ist weiterhin ausgesetzt."

@FraumitHut

Vielen Dank für deine Ergänzung und Zusammenfassung.

@Vorsichtfalle

Es wäre nett wenn du nächstes Mal auch ein bisschen was zum Link dazu schreiben könntest. Kurzes Zitat um was es sich handelt z.B. Ich hab nur einen Surfstick mit begrenztem Datenvolumen, deshalb kann ich nicht wahllos jeden Link anklicken ohne zu wissen worum es überhaupt geht. ;)

Ich beneide die Polizei nicht - 300 Verdächtigte nach über 16 Jahren zu überprüfen. Da muss man zuerst fragen: Warum kommen Sie erst jetzt, nach 16 Jahren mit ihren Behauptung ??

Item, vor einem halben Jahr rief mich einer an, sein Freund hätte damals, als Annika Hutter verschwand, einen Portugieser aus einem Walde kommen sehen, ob man da nicht graben solle ? Mensch, das war vor 35 Jahren !

Über diesen Fall hört man leider garnichts mehr. Ohne gefundener Fremd-DNA aber nicht verwunderlich. Traurig.
Ich gehe davon aus das der Täter sowas nicht zum ersten oder nicht zum letzten mal gemacht hat.
Ich hoffe der Täter sitzt schon wegen anderer Delikte.


Hier noch einen Artikel aus 2017 :
https://www.kreuzlinger-zeitung.ch/2017/12/08/was-geschah-mit-heidi-scheuerle/ (Archiv-Version vom 23.01.2021)

Nun ja, es gibt im Kt. Aargau ( Schweiz ) noch 3 weitere ungeklärte Frauen Morde. Bei allen wurden nur Knochenteile gefunden.
Immer in der Nähe eines Wassers - Rhein und Eine an einem Weiher - alle auf Deutscher Seite !
Beweise / Indizien ? - Nichts !
Weiter ist im Januar eine weitere Frau ( aus Luzern ) verschwunden - letzter Natel Kontakt - im Knonaueramt - Bereich Cham - Zugersee - also in Richtung Kt. AG - ob ein Zusammenhang besteht, wir Wissen es nicht.

Man hat zwar Vermutungen, Beweisen lässt sich nichts.

Man könnte allenfalls die Fälle vergleichen, ob es in Deutschland ähnlich gelagerte Fälle gibt, in der Frauenleichen an einem Wasser oder See -Weiher gefunden wurden.

Hier noch ein Podcast zu diesem Fall

https://radio.argovia.ch/shows/mittagsshow/es-ungloests-aargauer-verbraeche-der-mordfall-heidi-scheuerle-141119623

@dwt
Habe ihn noch nicht ganz gehört ... aber irgendwie seltsam, dass da niemand etwas gesehen haben soll. Das trifft ja auf viele Fälle zu, doch auch hier finde ich das sehr seltsam.

@blorgempire
Ja die Leiche wurde ja erst 4 Jahre später gefunden....da ist dann nicht mehr will übrig.… Die Forensik kann dann nicht mehr viel feststellen.....

Auch interessant, dass der Fall nie mit dem Mord an Ulrike Reikersdorfer in Verbindung gebracht wurde. Geografisch gibt es Verbindungen, sie war auch Tramperin, außerdem wurde ihre Leiche ebenfalls an einem Fluss gefunden.

@ThereThere
Die Tragik ist noch das Sie das Risiko des Trampens bewusst war und noch geschrieben dass die Angstmacherei übertrieben ist .....

Ich hätte jedenfalls keine Freude wenn meine Tochter trampen würde und das noch alleine

@dwt
In Regel werden halt auch nicht Tramper von ihrem fremden Fahrern ermordet - meistens sind die Täter in der lieben Verwand- oder Nachbarschaft veroret. Aber sicher gibt es immer wieder auch solche Taten, den klassischen Lustmord. Vor ein paar Jahren ging ja die Tramptour einer jungen Frau (Sophia Lösche) ebenfalls tödlich aus, als sie die Avancen ihres Fahrers zurückwies.

Wikipedia: Sophia Lösche

blorgempire schrieb:Vor ein paar Jahren ging ja die Tramptour einer jungen Frau (Sophia Lösche) ebenfalls tödlich aus, als sie die Avancen ihres Fahrers zurückwies.

Genau an das musste ich auch denken bei diesem Fall

Die Geschichte von dieser Sophia ging mir irgendwie ans Herz denn sie war ja ein herzensguter Person.... habe da mal ein großer Artikel über sie gelesen

Fand es auch schön dass ihre Familie und ihre Freunde nicht in diese hetze mitgemacht habe gegen diesen ausländischen Fahrer.... Die Politiker probieren immer solche Sachen auszuschlachten für ihre eigenen Zwecke

@dwt
Da hast du völlig recht! Unsere "glorreiche" Afd unter dem rechten Hetzer Björn Höcke hat natürlich versucht, den Fall Sophia L zu vereinnahmen - aber da hat die Familie rasch den Riegel vorgezogen.
Die Wahrheit ist doch, dass solche Mörder und Triebtäter in allen Kulturen und sozialen Schichten zu finden sind. Das "absolute Böse" ist eigentlich schreckich banal.