Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

@lawine
Ich bin mir im Moment nicht sicher, aber war das nicht so im Film Aktenzeichen angedeutet..vllt auch in der Chronik von der RZ..ich schau mal, ob ich was finde

@lawine
Also lt Aktenzeichen waren die Seniors am 6.7. auf der Buga..am 7.7. zuhause und hatten abends schon den Frühstückstisch gedeckt, weil sie am 8.7. zur Buga wolten

@almera

almera schrieb:Das würde ja passen und bedeuten..er würde aussagen, das der BMW für lange Fahrten tauglich war..also problemlos eventuell eine Strecke von 690 KM schaffen, weil er ja tauglich war für lange Fahrten

Nein, ich meinte, dass er feststellen kann, ob der BMW fahrtauglich war - oder eben nicht. "Ob" kennzeichnet stets eine Ungewissheit. Sonst hätte ich geschrieben: "Ich halt es für keineswegs ausgeschlossen, dass einem entsprechenden Sachverständigen es möglich ist, auch jetzt noch festzusatellen, dass der BMW vor der Reparatur durch den aussagenden Werkstattmeister noch für lange Fahrten tauglich war."

Ich hatte aber geschrieben: "Ich halt es für keineswegs ausgeschlossen, dass einem entsprechenden Sachverständigen es möglich ist, auch jetzt noch Angaben dazu zu machen, ob der BMW vor der Reparatur durch den aussagenden Werkstattmeister noch für lange Fahrten tauglich war." ... oder eben nicht.

@DerGreif
Ok danke..habe ich dann falsch gelesen und auch falsch verstanden..dann muss ich wohl meine Überlegung über Bord schmeissen..

Ich meine, man sollte in Ruhe das Sachverständigengutachten und die Zeugenaussagen abwarten. Wenn tatsächlich hier ein naher Verwandter der Seniors von dem Besuch der Juniors noch vor der Tat wusste, dann fällt damit ein Verdachtsmoment gegen HS weg. Mehr ist dieser Überraschungsbesuch sowieso nicht. Denn um daraus wenigstens ein echtes Indiz zu machen, hätte man mal nachweisen müssen, dass der Besuch gar nicht geplant gewesen ist. Und das ist meines Wissens nach nicht geschehen.

Mich irritiert hier sowieso immer wieder die Konzentration auf mE nach absolute Nebensächlichkeiten. Ob der Überraschungsbesuch nun mit WS vereinbart war oder nicht, ist doch nun wirklich nicht entscheidend. Die StA konnte - jedenfalls nach dem bisherigen Prozessverlauf - nicht nachweisen, dass der Überraschungsbesuch nicht abgesprochen war. Und selbst wenn er es gewesen wäre, kann das der StA doch auch egal sein, weil das ihre Anklage nicht im Geringsten zu Fall bringt. HS kann die Tat auch bei einem im Vorfeld vereinbarten Besuch geplant und durchgeführt haben. Tatsächlich wäre das sogar schlauer gewesen. Denn das wäre dann eine Lüge weniger, die sie erzählen muss und die ein Verdachtsmomente gegen sie aufbauen kann, wenn diese Lüge entlarvt wird.

Das Sachverständigengutachten finde ich da wesentlich spannender, weil die Verbindung HS - Tatort über die Sichtung des BMW läuft. Eine definitive Aussage eines Sachverständigen, dass der BMW in der Tatnacht die Strecke nicht hätte zurücklegen können, würde diese Verbindung, die im Wesentichen auf einer Zeugenaussage beruht (das Ehepaar halte ich persönlich für wenig glaubhaft in seiner Aussage), kippen.

@lawine

[

lawine schrieb:Vielleicht hatten sich die Seniors mittags für ein Nickerchen hingelegt.
Der Freitag wäre somit für Einäufe frei verfügbar gewesen...
Die Tat geschah am Tag und der Täter hat die Rolläden im Haus runtergemacht

nee - sie wurden um 19.30 doch noch lebend gesehen


@DerGreif

ich stimme dir da zu, ob geplant oder nicht - das ist nicht das Entscheidende.Genauso hätte sie den Tag für die Tat genau wegen des geplanten Besuchs wählen können, schon klar.

Was mich aber stört ist hier die Unstimmigkeit zu den Aussagen von HS und BS. Nur das.Denn auch der Richter ist während des Prozesses von der Variante Ü-Besuch ausgegangen, das konnte man seiner Fragestellung an diverse Zeugen entnehmen. Daher muss ja wohl die Aussage von BS und HS in diese Richtung schon eindeutig gewesen sein.
Insofern finde ich es nicht als Nichtigkeit, wenn sich herausstellt, dass Unstimmigkeiten in den Aussagen zutage kommen.
Damit beziehe ich mich auf die neue Zeugin, die das schon vor dem Urlaub gewusst haben soll, die andere Zeugin vom 06.07. - ok , das ist was anderes und erklärbar.

@jungler

jungler schrieb:für mich sind zwei Dinge unzweifelhaft

1. die Opfer fanden den Tod in der Nacht von Donnerstag auf Freitag
2. die Angeklagte war vom Gedanken an einen Suizid so weit entfernt wie die Erde von der Sonne

- ist meine persönliche Meinung -

bin der selben Meinung.

@DerGreif

DerGreif schrieb:3. Ich kann der Aussage der HS auch nicht entnehmen, dass sie in Selbstmordabsichten ein vergleichbar lange Fahrt wie die unterstellte nach Koblenz gemacht hätte. Vielmehr war sie mehr oder weniger ziellos Richtung Leer gefahren, um eine Stelle zu suchen, um sich das Leben zu nehmen. Haren - Leer sind 130 km hin ud zurück und kaum mit den fast 700 km nach Koblenz hin und zurück zu vergleichen.

Da gibt es aber noch die Version, die HS ihrer Tochter erzählt hat, wo sie in der Tatnacht gewesen sein will. Und zwar diese, das sie (HS) mit einer Freundin in Köln/Düsseldorf unterwegs war. Und das wären schon 200/240 KM, einfache Fahrt.

DerGreif schrieb:4. Ich komme nicht umhin festzustellen, dass der schlammbespritzte BMW vielleicht auch daher rührte, dass HS bereits am Mi. nach so einer Stelle zum Selbstmord gesucht hatte. Ich halte diese Geschichte jedenfalls nicht für völlig abwegig.

Ja. Vielleicht. Aber das sie Freitags, in den frühen Morgenstunden die Nachbarin antrifft, und diese, wie hier im Forum zu lesen war,freudig begrüßt, und sich in der Folge nach der Tat einige "goodies" (Fettabsaugung, Urlaub, Hausrenovierung etc.) gönnt, deutet meiner Meinung nach nicht nach suizidalen Tendenzen hin.

@usualsuspects
Bei manchen kommt es schon vor, himmelhochjauchzendzutodebetrübt, nur in diesem Fall,
andersrum.

Wünsche allen einen schön Tag

Stelle hier noch mal die Eindrücke/Aussage des Werkstattleiters ein.
@jungler
Ich möchte dich erst ein mal zitieren:

Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess06.02.2013 um 16:25

Der Inhaber der Autowerkstatt gab an, dass BS den Werkstatttermin selbst ankündigte, ohne konkrete Tages-Angabe, es sollte in der besagten Woche erfolgen, auch konnte er nicht sagen wann das Fahrzeug tatsächlich dort abgestellt wurde, er wusste aber, dass es definitiv am Freitag dort war und er es am Samstag untersuchte, es wurden Ersatzteile bestellt und am Dienstag dann repariert.
Da ich null Ahnung von Technik habe kann ich da nicht detailliert berichten, jedenfalls beschrieb er den Zustand des BMW als nicht geeignet für längere Fahrten, da er nur auf drei Zylindern lief, was wohl eine Leistungsminderung zur Folge gehabt hätte, sowie Rückstände vom Benzingemisch im Öl, was aber nicht festgestellt wurde. Jedenfalls wurde ua. eine Zündkerze gewechselt, was dann wieder den Wagen voll fahrtüchtig machte. Es war noch die Rede von einer Lambda-Sonde und einem ABS-Irgendwas, sorry Leute für mich böhmische Dörfer.

Lest dies bitte mal. Ich muss meine Fragen noch formulieren.

Ich möchte nur kurz machen heute.

Also alle Beiträge/Tendenz zum Thema Werkstatt gingen doch meines Erachtens in die Richtung,
das es möglich wäre mit diesem Auto zu fahren.

Und ich lese doch auch, das es möglich gewesen wäre das Mischungverh. Benzin/Oel festzustellen.
Wenn man es denn auch tut. Es wurde nicht festgestellt;...... weil er es nicht untersucht hatte?

Nur Zündkerzenwechsel und fertig (später noch halt Sonde etc..).


Und nun wäre die Schlammfahrt auch vielleicht zum Zündkerzenwechsel üben, geeignet?
Das macht man, in diesem falle besser nicht vor der Haustür.

Mit der Familienfeier ist es noch ?????

Wieso geht man davon aus, dass das Auto schon vor der Fahrt in der Nacht, egal wohin, defekt war? Der Schaden könnte doch auch während der letzten Fahrt entstanden sein.

Gegen den Selbstmordwillen spricht für mich der Besuch beim Arzt am Freitag wegen der Verletzung an der Hand und der Angst vor Gammelfleisch.

@snert

die Aussage des KFZ-Meisters war schon in die Richtung : nein, Wagen untauglich.
Benzin im Öl wäre ihm aufgefallen, war aber nicht - daraus schliesst er: Fahrt konnte nicht auf drei Zylindern erfolgt sein.
Was er nicht ausschliessen konnte war, dass die defekte Zündkerze nach der Fahrt eingebaut wurde, und vor der Fahrt intakt war, bzw. eine intakte eingebaut worden ist.

Tatfahrzeug BMW.

Am 06.06.2012 nachdem HS schon 2 Wochen in U-Haft saß suchte in XY die Kripo noch nach einem Tatfahrzeug.

https://www.youtube.com/watch?v=yKLpg-qLGRQ

Am 18te Minute.

Sie sprach nur das HS jenen BMW zur Verfügung hatte.
Es wurde in dieser Sendung und auch in den folgenden Aufrufen immer nach Hinweisen zu einem FZG welches von HS angemietet oder ausgeliehen wurde gesucht.
Der BMW kam erst in den Fokus nachdem Bilder veröffentlicht wurden und sich der Motorradfahrer und die tiefgründige Rentnerin meldeten.

Wenn das KFZ-Gutachten ergeben sollte das der BMW nicht für diese Fahrt tauglich war dann fehlt der Indizienkette ein Glied.
Ein Vergleich mit einem auf 3 Pötten laufenden FZG in dem flachen Emsland spazieren zu fahren oder
in einem engen Zeitfenster über die Berge des Westerwaldes zu kommen erübrigt sich.

Je mehr man über den Fall nachdenkt, um so verworrener wird er.
Mir kommt es fast so vor, als ob da jemand über einen mega-langen(!) Zeitraum den "perfekten Mord" geplant hat.

Kein Gutachter wird zweifelsfrei belegen können, dass der Wagen nicht fahrtauglich war. Belegt werden kann meines Erachtens nur, dass er mit einer defekten Zündkerze Probleme gemacht haben dürfte. Dass ein Auto, welches nur auf "drei Pötten" läuft, fahruntauglich sein soll, wäre mir (als Autofahrer) neu.

Interessant finde ich auch, dass jemand, der jeden Cent umdrehen muss, ein Auto wegen einer dekfekten Zündkerze in die Werkstatt bringt.
Eine defekte Zündkerze kann man nicht nur selbst austauschen, man kann sogar am Motorengeräusch und Fahrverhalten selbst auf die Idee kommen, dass eine Zündkerze defekt ist.

Wie gesagt: Als langjähriger Autofahrer.

Ich sehe es auch wie @wurstscheibe, der Schaden könnte durch diese lange Fahrt entstanden sein..wie soll denn ein Gutachter feststellen, dass der Schaden vor der Fahrt da war..man kann einen Schaden feststellen als Schaden, wenn er da ist..aber doch nicht den Zeitraum wann er entstanden ist..ob vor oder nach einer Fahrt, sondern nur dass ein Schaden da ist

Zu den Selbstmordgedanken kommen mir auch noch so ein paar Ungereimtheiten in den Sinn..ist denn eigentlich bekannt WIE sie sich umbringen wollte, wenn sie sich überhaupt umbringen wollte..denn durch herumfahren stirbt man ja normalerweise nicht....und dann passt es irgendwie nicht mit ihrer Aussage überein, dass sie mit dem Schwiegervater Freitags einen Ü-Besuch ausgemacht hat..erst will sie sich umbringen, macht aber am Tag darauf einen Besuch mit dem Senior aus..passt in meinen Augen überhaupt nicht..

Ich denke mal es ist so..wenn es tatsächlich stimmt, dass WS im Juni bekannt gegeben hat, dass sie an dem Sonntag eine Familienfeier plante und die Juniors eingeladen wurden..dann spielt diese Zeugenaussage eigentlich überhaupt keine Rolle..diese Aussage..so denke ich jedenfalls mal wird neutral sein..weder be-noch entlastend..

Jetzt mal zu einer Rekontruktion..
HS plante diese Fahrt nach Koblenz und tat dies auch, führte die Tat aus, kam morgens um 6.00 Uhr nach Hause..was ja auch bestätigt wurde..stellte das Auto dann zur Werkstatt, weil es nach der langen Fahrt wirklich den Rest bekommen hatte..der Schaden ist also ab DIESEM Zeitpunkt tatsächlich feststellbar..sie plant BS von einem Überraschungsbesuch zu erzählen, den sie mit seinem Vater an diesem Freitag ausgemacht hat..was sie aber gar nicht machen konnte, weil die Seniors ja schon längst tot waren..also eine glatte Lüge BS gegenüber, dass sie mit dem Vater an dem Freitag telefoniert hat..BS hatte ausgesagt, dass er seine Eltern an dem Freitag nicht erreichen konnte..klar..sie waren ja schon tot..und dieser Ü-Besuch, den HS BS gegenüber angegeben hat ist tatsächlich ein Ü-Besuch..denn offiziell sind sie ja für den Sonntag eingeladen worden..also bezieht sich der Ü-Besuch auf den Samstag..sie wollten überraschend am Samstag kommen, anstatt offiziell am Sonntag..sie hatte diesen Ü-Besuch BS nur so dargestellt, um vor der Familienfeier die Leichen zu finden..

Das andere mit den Leichenberühren u.s.w. kennen wir ja

Wenn das so ist, dass der Besuch für Sonntag geplant war, aber HS ihn auf Samstag vorverlegt hat, dann macht sie sich aber noch mehr verdächtig. Dann wird sie verdächtigt, dass Panik, wegen eventueller nicht erklärbarer DNA an den Seniors, sie zur vorzeitiger Anreise veranlasst hätten. Das Risiko, dass die Toten entdeckt würden, wuchs von Stunde zu Stunde. Das sie generell schnell Panik schieben kann, hat sie in den Telefongesprächen bewiesen.

Ich kann nicht konkretisieren, warum mich der Fakt so stört, dass W.S. anderen von der
geplanten Familienfeier erzählte, während H.S. und B.S. von einem Überraschungsbesuch
sprechen.

Wie hätte das vorzeitige und als Überraschung proklamierte Eintreffen der
Juniors auf die Morde Einfluss nehmen können?

Ist es die Tatsache, dass, wäre man pünktlich wie alle anderen Gäste zur Feier eingetroffen, eventuelle jemand anders die Tat entdecken hätte können?

@wurstscheibe
Eben das ist es..sie wollte die Leichen selbst "entdecken", weil sie unsicher war, irgendwas vergessen zu haben..dass sie sich damit noch verdächtiger macht, kam ihr in diesem Moment gar nicht in den Sinn..Mord ist ein Ausnahmezustand..keine Routinesache..da kann man nicht wirklich objektiv denken..wenn man sich einfach mal selbst in diese Situation reinversetzt und darüber nur nachdenkt, bekommt man ja schon Herzklopfen..nur wenn man sich solch eine Szene in seinem Kopf vorspielt..wie sieht es dann erst in Wirklichkeit aus..und sie musste an so vieles denken..und dann vllt der Gedanke, hoffentlich habe ich nicht irgendwas übersehen oder einen Denkfehler gemacht.. dann wird man ganz schnell unsicher und gerät auch in Panik

Klar war das so frühzeitige Eintreffen aus Anlass des Geburtstags der W.S. ein
"Überraschungsbesuch". Wie anders sollte man das erklären? Aber "Überraschung"
für W.S.? Die scheint doch von einer Familienfeier erzählt zu haben. Und da ist
ein so frühzeitiges Erscheinen eher unangenehm für den Gastgeber, weil man
sich ja erst bevorraten muss. Und da der W.S. angeblich die Schwiegertochter
"nichts recht machen konnte", dürfte H.S. bei der Vorbereitung auch nicht
erwünscht gewesen sein.
Also, die Juniors wussten von der geplanten Feier und reisten trotzdem früher an?

@ramisha
Aber sie hat es BS nur so erzählt..so in etwa:"Ich habe mit deinem Vater ausgemacht, das wir schon am Samstag kommen, als Überraschung für deine Mutter"..sie hatte aber nie mit dem Vater telefonieren können, er war ja schon tot..aber sie brauchte einen Grund um unbedingt am Samstag in Koblenz zu sein..sie wusste ja das da die Toten liegen..was sonst hätte sie BS auch erzählen sollen, als diesen Grund das sie schon Samstags nach Koblenz fahren..denn sie war unsicher und wollte die Leichen unbedingt selbst "entdecken"