Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

Die Psychologen-Angelegenheit geistert auch mir immer wieder durch den Kopf. Was genau soll der Gutachter untersuchen? Irgendetwas möchte das Gericht ja wissen. Aber was genau? Je länger ich darüber nachdenke, um so eher erscheint mir eine Untersuchung wegen einer möglichen psychischen Erkrankung. Allgemeine Zurechnungsfähigkeit halte ich allerdings, nach den Berichten der vor Ort gewesenen Prozessbeobachtern, für gegeben,.

Und wenn man meinen Gedanken mal weiterspinnen möchte, so würde ich die Hypothese von wolf2 nicht mehr für völlig abwegig halten.

Aber wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär, wäre ich schon Millionär. ;-)

Schon jetzt hoffe ich, dass jemand Zeit findet, im Gericht zu sein, wenn der Sachverständige seine Ergebnisse vorträgt.

Untersucht er überhaupt? Dachte, es geht nur um ein Gespräch. In dem wird sie ihn vielleicht überzeugen wollen, dass sie ein netter Mensch und keine böse Mörderin ist.

@Putztuch
@CleoWinter

Ich glaube nicht das die Angeklagte körperlich untersucht wird, dafür wäre dann wohl eher der Neurologe zuständig.
Es wird sich um Gespäche handeln. Das darf man aber nicht unterschätzen, denn die Psychologen lesen auch zwischen den Zeilen, bewerten jedes Wort und achten wohl auch auf die Körpersprache. Der weiteren hat sich der Psychologe ja bereits bei Gericht ein Urteil vom Verhalten der Angeklagten machen können.
Was die Angeklagte, bzw. die Verteidigung jetzt damit bezweckt, ist mir aber auch Schleierhaft, denn es gibt bei Mord keine mildernde Umstände und so, wie die Tat durchgeführt worden ist, kann man ja wohl nicht von einer spontanen Tat sprechen.
Es hilft nichts, wir werden uns gedulden müssen und abwarten, was die nächsten Verhandlungstage bringen.

Und trotzdem irritiert mich am meisten, dass die Verteidigung bei diesem Gespräch nicht anwesend sein möchte..das verstehe ich einfach nicht..

@almera
Um den Eindrcuk zu erwecken, sie hat nichts zu verbergen? Dem Gespräch wird ja schon wieder viel genommen, wenn die zwei Anwälte neben ihr sitzen.

@CleoWinter
Ja aber könnte es nicht für Anwälte wichtig sein dabei zu sein für deren Strategie, je nachdem was der Psychologe begutachtet hat

@almera
@CleoWinter

Wenn sie sich in Rage redet, dann besteht die Gefahr, dass sie sich um Kopf und Kragen redet, Daher verwirrt es mich auch so sehr, dass sie dem Gespräch jetzt zugestimmt hat und es alleine durchziehen will.
Wie gesagt, die Psychologen achten auf jedes Wort und lesen zwischen den Zeilen. Es ist ein Risiko, dass die Angeklagte das jetzt macht.
Möglicherweise, ist sie aber inzwischen schon so "mürbe", dass sie jeden Strohhalm greift, der sich ihr bietet.

Sie hat ja ein verständliches Interesse an einem Freispruch. Deshalb wird sie nix tun, was gegen die Verteidigung ist. Somit geh ich davon aus, dass der Schachzug mit dieser abgesprochen ist.

@CleoWinter

Sicherlich, aber der Verteidiger kann nur beraten und nicht befehlen und man weiss ja inzwischen, dass sich die Angeklagte nicht gerne was sagen lässt, sonder lieber selber bestimmt, wo es lang geht.

Außerdem ist die Psychologie ein weites und interessantes Feld. Es könte sogar sein, dass sie sich im Unterbewusstsein wünscht überführt zu werden, damit sie endlich zur Ruhe kommt - möglich ist alles, auch wenn es noch so unwahrscheinlich aussieht. Sollte sie jetzt aber einen Rückzieher machen, würde man (und auch wohl das Gericht) seine Schlüsse daraus ziehen und die wären ja wohl eindeutig.

Wenn sie es wirklich war, dann muss sie damit erst mal klarkommen. Ob verdrängen da so das beste Mittel ist? Selbst wenn sie freigesprochen wird, ob sie mit dem innerlichen Druck klarkommt? Wenn sie es war, gönne ich es ihr einfach nicht, dass sie sich auf Kosten der Ermordeten ein schönes Leben macht. Die alten Menschen tun mir sehr leid.

@CleoWinter

Das ist ganau das, was wohl jeder hier will - ein gerechtes Urteil.

Der Mensch, der siese Tat begangen hat, soll dafür bestraft werden - nicht mehr und nicht weniger. Wie ein Mensch mit seinem Gewissen klar kommt, ist ganz verschieden, so verschieden, wie die Menschen überhaupt sind. Ich persönlich würde, z. B., Mördern und Vergewaltigern ein ganz schlechtes Gewissen wünschen - sie sollten nie wieder ruhig schlafen können, bis ihre Schuld abgetragen ist!

@almera

almera schrieb:Und trotzdem irritiert mich am meisten, dass die Verteidigung bei diesem Gespräch nicht anwesend sein möchte..das verstehe ich einfach nicht..

Also, bei der letzten Verhandlung war ich als Zuschauer dabei. Wenn ich mich recht erinnere, sagte Schwenn (sinngemäß): "Frau Schemmer hat mit gestern mitgeteilt, dass sie ... mit Dr. Buchholz sprechen möchte."

Nicht gesagt hat er "Wir haben abgesprochen/entschieden oder ähnliches." Nicht gesagt hat er aber auch "... hat sich gestern entschieden."

Kann man also so oder so auslegen, richtig eindeutig kam da nichts rüber.
Ich -aber das ist meine ganz persönliche Meinung- hatte das Gefühl, dass es eben nicht Schwenns Meinung war, das es nun günstig wäre, sie nun mit Dr. Buchholz sprechen zu lassen, eher ein Entscheidung von ihr.

@Jürgen57
Danke..na ja wir werden wohl abwarten müssen, warum sie sich dazu entschieden hat

Der Anwalt ist lang genug im Geschäft, um das so aussehen zu lassen. Der sagt doch net, aus strategischer Sicht haben wir uns entschieden, dass sie jetzt mit dem Psychiater spricht. Nein, der verkauft es natürlich als ihre freie Meinung.Kommt doch viel besser.

@CleoWinter

CleoWinter schrieb:Der Anwalt ist lang genug im Geschäft, um das so aussehen zu lassen. Der sagt doch net, aus strategischer Sicht haben wir uns entschieden, dass sie jetzt mit dem Psychiater spricht. Nein, der verkauft es natürlich als ihre freie Meinung.Kommt doch viel besser.

Und? Was solls bringen? Steigen dadurch ihre Chancen, besser aus dem Gespräch zu kommen?

Ich glaube H.S. will ihre Situation erklären vor und während der nächtlichen Fahrt mit dem Entschluß Schluß zu machen. Wenn der Psychologe glaubt, dass sie zu dem damaligen Zeitpunkt Selbstmord gefährdet war, ist doch viel gewonnen. Sie muss ihm nur ihre Situation schildern und den Ablauf der Nacht mit ihren schlimmen Gedanken glaubhaft rüber bringen. Das würde ihre Lügen entkräften, da sie diese Fahrt natürlich geheim halten wollte, auch vor der Familie.

@wurstscheibe
Stellt sich nur die Frage, ob der Psychologe das eben mal so glaubt..das wäre ja super, wenn man einfach mal ein Gespräch mit dem Psychologen sucht um seine Lügen zu entkräften

ich teile da den Eindruck von Jürgen57.
Mir kam es auch so vor, als wäre es die Entscheidung von HS gewesen, auch für Schwenn überraschend.
Ob dem so ist weiss man natürlich nicht, ich hatte nur diesen Eindruck.

Ansonsten war mein Gedanke auch, dass sie die Selbstmord-Nummer bekräftigen will, nur ob sie dem Psychologen da was vormachen kann?

Vielleicht tut sie es gegen den Rat des Verteidigers und er wohnt dem Gespräch deshalb nicht bei?

- nur ein bisschen Spekulation vor dem nächsten Prozesstag -

Ein Gespräch mit einem Psychologen mit Beobachter ist total sinnlos.
Genauso sinnlos wie jetzt über den Grund zu spekulieren oder die Wortwahl von Schwenn auseinanderzunehmen oder über den angeblichen Überraschungseffekt für ihn zu spekulieren.

wurstscheibe schrieb:Ich glaube H.S. will ihre Situation erklären vor und während der nächtlichen Fahrt mit dem Entschluß Schluß zu machen.

Ich denke auch, dass die Konsultation des Psychologen darauf abzielt, vielleicht noch
verbunden mit einem imaginären Liebhaber, der aufgrund seines Bekanntheitsgrades
nicht genannt werden darf, weil es ihm sonst schadet.