Doppelmord in KO-Horchheim - Die Tat und der Prozess

ich habe das so aufgefasst, dass die Verteidigung den Fahndungsaufruf bei XY als Beweisstück in die Verhandlung einbringen will, da durch die Darstellung des Fahrzeugs und des Kennzeichens Zeugenbeeinflussung stattgefunden haben soll.

@Tom_Ripley
@janborn

jungler 03.06.2013 um 17:36

Kookie 03.06.2013 um 18:28

Erklärung aus der Verhandlung.

@ Jungler
Wie soll man nach einem Auto fahnden ohne das Auto näher nach Typ, Farbe und Kennzeichen
zu bezeichnen, wenn man diese Angaben doch hat?
So man Kennzeichen und Typ kannte wurde doch immer schon so (auch) in xy gefahndet.

@Tom_Ripley

Tom_Ripley schrieb:@ Jungler
Wie soll man nach einem Auto fahnden ohne das Auto näher nach Typ, Farbe und Kennzeichen
zu bezeichnen, wenn man diese Angaben doch hat?
So man Kennzeichen und Typ kannte wurde doch immer schon so (auch) in xy gefahndet.

Streng genommen hat man nicht gefahndet. Man kannte das Auto ja, hatte es zu diesem Zeitpunkt bereits sichergestellt. Flüchtig waren weder Fahrerin noch Auto.

Man hat nach Sichtungen des Autos gesucht und die Verteidigung geht nun davon aus, dass sich immer irgendwelche Zeugen melden, wenn man bei der Frage Bilder des Autos zeigt und noch ein Nummernschild dazu angibt.

So habe ich es verstanden.

@Jürgen57
Aber das würde ja widerum bedeuten, dass ein Zeuge, der das Auto gesehen hat und sich auf Grund dieser Sendung gemeldet hat, gar nicht als Zeuge in Frage kommt, selbst wenn er die Angeklagte im/am Auto gesehen hat. Und das kann doch nicht wahr sein, das in diesem Fall ein sicherer Belastungszeuge nicht zugelassen würde, denn ich gehe mal davon aus, dass, wäre es ein Zeuge, der Angeklagte und Auto, z. B. in Bremen gesehen hätte, dann sehr wohl aussagen dürfte. So stelle ich mir eine gerechte Verhandlung aber auch nicht vor!

es könnte sich bei Autosichtung um das gleiche Phänomen handeln wie bei derSuche nach vermissten Personen - es gibt Zeugen, die meinen die Person gesehen zu haben. Maddy McCann zB. ja weltweit....

Die Fahndung beeinflusst schon auch die Scihtungen. Wobei der Mortoradzeuge, obwohl aus dem KFZ Bereich, den Wagentyp nicht erkannt hat. Das können 8 jährige Jungs mit Interesse an Autos deutlich besser.

@tom Ripley

habe mich falsch ausgedrückt, Jürgen57 hat es treffender beschrieben.

Anders als sonst, war aber zum Zeitpunkt der Ausstrahlung die Angeklagte schon in U-Haft, so dass es keine "neutrale" Zeugen sind, die sich dann melden, wenn ihr wisst was ich meine.

@ Jungler

Da sind wir bei der generellen Zeugenproblematik.
Es ist die Aufgabe von Richter Bock deren Glaubwürdigkeit
(oder) nicht in seiner Beweiswürdigung zu bewerten.
Das geht aber nur für Zeugen die vor Gericht dann erscheinen und aussagen.

und die Seniors wurden ja auch am Freitag noch von Bekannten Rentnern gesehen....

nicht jede Sichtung heißt, dass die Person und das Fahrzeug wirklich da waren

@tom Ripley

schon klar, der Richter weiß sicher damit umzugehen.
Ich vermute mal, Schwenn will da auch wieder auf Ermittlungsfehler hinaus.

also irritierend fand ich persönlich die zweite Ausstrahlung schon, ich weiss auch nicht ob das so schon mal da war.
Es wurde die Angeklagte und der besagte BMW mit Foto der breiten Öffentlichkeit als Tatverdächtige präsentiert, heisst man suchte im Prinzip nur Zeugen, die das bestätigen.
Das meinte ich mit "nicht neutral" , da war schon eine Vorlage vorhanden.

Ich sehe da schon einen Ansatz, den Schwenn verfolgt.

Sorry, vielleicht bin ich zu begriffstutzig, aber ich sehe immer noch keinen Grund, warum es einen Unterschied machen sollte, ob schon eine Verhaftung vor liegt oder nicht.
Man kann doch sichere Zeugen nicht unter den Tisch fallen lassen, nur weil sie sich auf Grund der Sendung an etwas erinnern. Ich persönlich bin durch die Sendung - und es war die Zweite - erst auf den Fall aufmerksam geworden. Wenn ich jetzt Auto und Fahrerin in Koblenz gesehen hätte, vielleicht sogar, beim Umziehen, Nachtanken oder als sie aus dem Haus kam, dann könnte ich nicht aussagen, weil ich durch die Sendung erst erfahren hätte, dass ich da was gesehen habe und aussagen könnte??? DAS KANN DOCH NICHT SEIN!!!

Eigentlich ist es ganz einfach.

Der Verteidiger der Angeklagten wird alles versuchen, zu verhindern, dass der Nachweis des Weges der Angeklagten von Haren nach Horchheim in der vermutlichen Mordnacht nicht gelingt.

Dazu wird er folgendermaßen vorgehen:

Mantrailer: Die Methode für nicht zuverlässig/wissenschaftlich fundiert anprangern.
Das ist gelungen, die Hunde spielen bei der Prozeßfindung keine Rolle.

Da die Angeklagte im Verhör ausgesagt hat, dass sie in der betreffenden Nacht mit dem BMW unterwegs war, wird er wissen, dass er nicht sagen darf „ja, der BMW war in Horchheim, die Angeklagte aber nicht am Steuer“ Er wird wissen, dass eine solche Argumentation hanebüschen wäre. Also wird er versuchen zu erreichen, den BMW für lange Strecken als ungeeignet zu bezeichen oder die Zeugen (und hier in der Hauptsache den Motorradfahrer) unglaubwürdig zu machen.

Zum BMW: Das haben wir alle gehört und gelesen.

Zum Zeugen „Motorradfahrer“: Hier dürfte die Verteidigung versuchen zu erreichen, dass das Gericht den Motorradfahrer als Wackelzeugen ansieht, der sich erst aufgrund der XY-Sendung gemeldet hat und schlicht das wiedergegeben und ausgeschmückt hat, was dort im Fernsehen zu sehen war.

@Jürgen57
Der Motorradfahrer hat sich nach einer Unterhaltung mit einer Nachbarin gemeldet und nicht auf Grund der Sendung.

Hätte sich auf Grund der Sendung ein Zeuge gemeldet, der "Ross und Reiter" in Norddeutschland gesehen hätte, dann hätte die Verteidigung bestimmt einen roten Teppich für ihn ausgerollt.

Das ist doch mit zweierlei Mass gemessen. Ich dachte die Parteien sind Gleichberechtigt, was die Vorladung von Zeugen betrifft. So wäre es doch gerecht. Jede Seite kann vorzeigen was sie hat und am Ende wird gegeneinander aufgehoben und das Urteil gefällt.
Nun bin ich kein Jurist - habe nur jede Menge Bauchgefühl - und werde es wohl nie verstehen.

@janborn

janborn schrieb:Der Motorradfahrer hat sich nach einer Unterhaltung mit einer Nachbarin gemeldet und nicht auf Grund der Sendung.

Hätte sich auf Grund der Sendung ein Zeuge gemeldet, der "Ross und Reiter" in Norddeutschland gesehen hätte, dann hätte die Verteidigung bestimmt einen roten Teppich für ihn ausgerollt.

Das ist doch mit zweierlei Mass gemessen. Ich dachte die Parteien sind Gleichberechtigt, was die Vorladung von Zeugen betrifft. So wäre es doch gerecht. Jede Seite kann vorzeigen was sie hat und am Ende wird gegeneinander aufgehoben und das Urteil gefällt.
Nun bin ich kein Jurist - habe nur jede Menge Bauchgefühl - und werde es wohl nie verstehen.

Gerecht und fair ist erstmal nix.

Fair war es schon nicht, die alten Leute nachts im Schlaf zu massakrieren.

Persönlich glaube ich nicht, dass die Verteidigung mit ihrem erneuten Vorstoß gegen den Motorradfahrer durchkommt; letztlich müssen sich die Richter/Schöffen ein Bild machen und die hatten den Motorradfahrer lange im Zeugenstand. Problematisch dürfte es für Staatsanwaltschaft/Polizei dann werden, wenn die Verteidigung nachweisen kann, dass mit der Veröffentlichung von Bild und Kenzeichen gegen irgendein Gesetz verstoßen wurde; dann

Putztuch schrieb:könnte

der Motorradfahrer wackeln.

Den Rest zu meiner Meinung hatte ich bereits gestern nachmittag geschrieben.

@janborn

es geht nicht darum jeden Zeugen , der sich nach der Sendung meldete , auszuschliessen, sondern da, wo sich Unklarheiten aufzeigen eine gewisse Voreingenommenheit zu unterstellen.( aus Sicht der Verteidigung! )
Bei dem Motorradfahrer sehe ich den Wackelpunkt in den ungenauen Zeitangaben, wobei er sich ja erst im September gemeldet hat, das wiederum spricht für seine Aussage.

@Jürgen57
Ja, Recht haben und Recht bekommen sind zwei verschiedene Dinge. Ich glaube, das haben die meisten hier schon mal am eigenen Leib erlebt. Und eben, weil hier zwie Menschen so grausam das Leben genommen wurde, hoffen wir doch alle, dass der Täter dafür bestraft wird und es wäre uns auch allen lieber, wenn man sich da sicher sein könnte, dass es den Richtigen trifft.

Nun warten wir es mal wieder ab und schauen, was der nächste Verhandlungstag bringt. Vielleicht sehen wir dann schon etwas klarer. Egal was und wie, warten wir bis zur Urteilsverkündung und besonders auf die Begründung.

Aber gefallen tut mir das mit den unterschiedlichen Auslegungen trotzdem nicht. ;)

all

JOHANN SCWENN SÄT ZWEIFEL, WO ES VORHER KEINE GAB

dies ist eine Überschrift aus der Zeitung DIE WELT vom 22.5.11, in Zusammenhang mit dem Kachelmann Prozess..

Ich finde diese Zeile sagt eigentlich alles..es wird wohl Hr.Schwenns Stradegie sein,
und diese wendet er jetzt wohl auch an in Verbindung mit dem Motorradfahrer und AK XY..

Er will halt Zweifel sähen

Da kommt gleich wieder der Gedanke - warum sät er Zweifel???
Weil er sonst nichts hat????

ja @janborn diese Frage stellt sich wirklich..aber er hat es geschafft mit dieser Stradegie Jörg Kachelmann rauszuhauen, ob er es auch in diesem Fall schafft..man weiss es nicht wirklich..es sind ja auch zwei Arten von Verbrechen